Gibt es zu wenig „Intensivbetten“ in Deutschland?


Redaktion Betrieb+Gewerkschaft – 20. November 2021

In vielen deutschen Intensivstationen wächst die Zahl der an Corona-Erkrankten mit schweren Verläufen. Dieses hat den Ruf nach mehr Intensivbetten hervorgerufen und nun quatschen Meischberger & Co zur Abwechselung mal darüber und suchen nach Schuldigen. Doch irgendwie kommen die Protagonisten der Ablenkungs-TV-Shows nicht auf den Trichter.

Am Anfang der Pandemie gab es in Deutschland ca. 28.000 Intensivbetten. Da dieses eindeutig zu wenig waren um alle mit Covid 19 Erkrankten zu behandeln machte der Staat fast 700 Millionen Euro für die Krankenhäuser, wovon 13.700 weitere Intensivbetten angeschafft werden konnten. So müssten jetzt in der sog. „4. Welle“ 41.700 Intensivbetten zur Verfügung stehen. Doch es sind nur 22.230 Betten und davon sind laut Intensivregister nur 2.439 frei. Und wo ist der Rest? Die Betten wurden vom Steuerzahler bezahlt und sind schon vorhanden, nur werden sie nicht eingesetzt. Ein Großteil der erfolgten Lieferungen befinden sich noch original verpackt in Kellern und Lagerhallen der Kliniken.

Ärzte und Pfleger demonstrieren das Intubieren bei einem Covid-19 Patienten an einer Patienten-Simulationspuppe. Doch wer soll mit den rund 20.000 Intensivbetten arbeiten?

So ein Intensivbett bringt den Betreibern der Krankenhäuser und ihren Investoren und Aktionäre eine Menge Kohle ein, – doch es hat einen Fehler Es funktioniert nur im Zusammenspiel mit gut ausgebildetem Fachpersonal und genau an diesem fehlt es! Der Bund hat den Krankenhausbetreibern d im letzten Jahr noch mal ganze 15,3 Milliarden Euro „Corona-Zuschüsse“ überwiesen aber die seinen in andere Taschen geflossen zu sein als beabsichtigt, denn diejenigen die sich mit kranken Menschen eine goldene Nase verdienen kriegen den Hals nicht voll. Und so wurde denn auch nach bekannter kapitalistischer Manier am größten Kostenfaktor der „Ware Arbeitskraft“ gespart. Höchstrendite muss erwirtschaften werden und an das benötigte Personal denkt man weder bei den Betreibern noch in den Ministerien. Und so kam es, wie es kommen musste.

Dazu schrieb der Journalist ind Blogger Jens Berger am 19. November auf unter Anderem auf Nachdenkseiten:

(…) Wie es zu Engpässen auf den Intensivstationen kommen kann, zeigt das Beispiel des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. In den Jahren 2016 und 2017 verfügte das UKE über durchgehend 146 Intensivbetten. Bis zum Mai 2020 wurde die Zahl geringfügig auf 140 gesenkt. Im Juni 2020 wurde eine Intensivstation mit 12 Betten in die Reserve verschoben. Nun waren es nur noch 128 Betten. Die wurden mit kleineren Schwankungen auch durchgängig im Jahr 2021 gemeldet, bis im September dieses Jahres die Zahl plötzlich auf 108 gesenkt wurde. Weitere 20 Betten wurden also in die Reserve verschoben und nicht mehr dem Intensivregister gemeldet. Und obgleich das UKE im Intensivregister selbst mit dieser Bettenzahl mit einem grünen Licht ausreichend freie Kapazitäten signalisiert, warnt dessen intensivmedizinischer Direktor kontrafaktisch in den Medien vor einer drohenden „Triage“ in seinem Haus – dies wohlgemerkt bei einer Auslastung, die im Vergleich zu den Vorjahren auf einem historischen Tiefststand ist; so tief, dass man dutzende Intensivbetten in die Reserve verschoben hat.

Schreckliche Zustände im UKE: Intensiv-Pflegepersonal richtete einen Hilferuf an die Chefetage.

Dabei sind volle Intensivstationen kein Fehler im System, sondern der Normalfall. Ein Sprecher der Hamburger Sozialbehörde kommentiert die Zahlen daher auch lakonisch: „Intensivbetten sind nicht dafür da, dass sie ungenutzt rumstehen. […] Dass man eine verhältnismäßig hohe Auslastung im intensivmedizinischen Bereich hat, das ist richtiggehend normal“. Ein Blick auf die Auslastung des UKE der letzten sieben Jahre, die eine kontinuierliche Auslastung zwischen 79% und 91% auflistet, bestätigt diese Einschätzung.

Nun ist das UKE als Maximalversorger aber nicht repräsentativ. Bei den kleineren Krankenhäusern in der Provinz gibt es vor allem im Winter immer wieder regional größere Schwankungen und wenn es mal wieder eine größere Grippewelle gibt, müssen auch regelmäßig Operationen verschoben und Intensivpatienten in andere Häuser verlegt werden.

Dies sollte eigentlich „bei Corona“ anders werden. Darum hat das Bundesgesundheitsministerium auch zwischen März und September 2020 die finanziellen Mittel zur Verfügung gestellt, um die Intensivkapazitäten massiv zu erhöhen, um einen möglichen Peak in den kommenden Wintern abzufedern. Jedes neue Bett wurde mit 50.000 Euro bezuschusst. 13.700 zusätzliche Betten sollten so geschaffen werden. Zusätzlich geschaffen wurde von den Kliniken in Summe jedoch kein einziges Bett. Im Gegenteil. Wurden im Sommer 2020 dem Intensivregister noch durchgängig im Schnitt rund 30.000 Betten gemeldet, sind es aktuell nur noch 22.230. Wo sind die neuen Betten? Und wo sind die Betten, die im Sommer letzten Jahres noch gemeldet wurden?

Zumindest die erste Frage lässt sich leicht beantworten. „Die Geräte stehen in den Notfalllagern“, so ein Sprecher des Klinikums Stuttgart, das zusätzlich zu seinen 90 Intensivbetten ganze 209 neue Betten samt Ausrüstung vom Steuerzahler finanziert bekommen hat. Andere Häuser äußern sich ähnlich. Hier scheine wohl ein Missverständnis vorzuliegen. Es sei nie die Rede davon gewesen, dass diese Betten auch betrieben werden. Man könne sie sich vielmehr als „Puffer“ vorstellen. Der Bundesrechnungshof vermutet hier „Mitnahmeeffekte“, der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes ist gar empört und fordert strafrechtliche Konsequenzen. Doch das wird ins Leere laufen. Denn die Krankenhäuser haben ja nicht unrecht. Die Geschenke von Minister Spahn wurden ohne die Auflage verteilt, dass man diese Betten auch betreiben müsse – ein weiterer Punkt in der sehr, sehr langen Liste des vollkommenen Versagens in der Corona-Politik.

Zurzeit werden 2.439 freie Betten gemeldet. Das ist nicht wirklich dramatisch, obgleich es natürlich regional in der Tat zu Kapazitätsproblemen kommt. Stünden zusätzlich – wie von der Bundesregierung ja eigentlich so geplant – 13.700 weitere Betten zur Verfügung, müsste man das Thema eigentlich gar nicht weiter behandeln. Dann könnten die deutschen Häuser wohl die Covid-Patienten der gesamten EU aufnehmen.

So haben wir 13.700 „zusätzliche“ Intensivbetten, für die der Steuerzahler stolze 686 Millionen Euro bezahlt hat, von denen laut Divi 9.387 in den Kellern der Krankenhäuser lagern und die als „Notfallreserve“ geführt werden. Nun vergeht ja kein Tag, an dem nicht irgendein Funktionär von überlaufenden Intensivstationen und einer angeblich drohenden Triage spricht. Ist das kein Notfall? Diese Frage ist unerheblich, da hier ein weiteres, viel größeres, Politikversagen zum Tragen kommt – man hat offenbar ganz „vergessen“, dass Intensivbetten auch vom Personal betrieben werden müssen, und Personal fehlt im gesamten Krankenhausbetrieb bekanntlich an allen Ecken und Enden.

Das ist alles andere als neu. In meinem im Sommer erschienenen „Schwarzbuch Corona“ habe ich das Problem bereits ausführlich analysiert. Ohne die Versäumnisse im deutschen Gesundheitssystem wäre uns zumindest ein großer Teil der im letzten Winter an oder mit Corona verstorbenen Patienten erspart geblieben. Dass man im letzten Jahr keine ausreichenden Vorbereitungen getroffen hat, war ein Skandal. Dass man nun – ein weiteres Jahr später und um viele Erfahrungen reicher – nicht reagiert hat, ist ein Verbrechen.

In Deutschland gibt es zu wenige Pflegerinnen und Pfleger. Die Krankenhäuser und Altenheime haben zu wenige Mitarbeiter. Und die Pfleger und Pflegerinnen haben viel zu viel Arbeit.

2011 – also vor zehn Jahren – hatte ich hier auf den NachDenkSeiten das erste Mal den Pflegenotstand thematisiert. Vor einem Jahr warnte ich bezüglich des kommenden Winters vor einer „Katastrophe mit Ansage“. Dieser Text könnte – mit Einschränkungen – auch heute noch genau so erscheinen. Denn passiert ist nichts. Der Staat hat den Krankenhäusern im Zuge der Pandemie – Stand Sommer 2021 – ganze 15,3 Milliarden Euro an Zuschüssen zukommen lassen. Wo ist dieses Geld geblieben? Zur Aufstockung des Personals wurde es jedenfalls nicht eingesetzt. Und das kann man nicht nur den Krankenhausbetreibern vorwerfen. Hätte die Politik diese Zuschüsse an Personalmaßnahmen gekoppelt, sähe es heute nämlich anders aus.

So stehen wir im Herbst 2021 wieder einmal vor einem Problem. Und das hat nichts mit den Ungeimpften zu tun, auf die man das ganze Versagen der Politik und der renditeorientierten Krankenhausbetreiber zurzeit abwälzt. Der Ausnahmezustand ist auf den Stationen die Regel und weder Politik noch Krankenhausbetreiber sind gewillt, daran etwas zu ändern. Da ist es kein Wunder, dass zahlreichen Pflegekräften mittlerweile die Hutschnur hochgeht.

Corona ist nicht der Grund für den Dauernotstand in den Kliniken. Im besten Falle könnte Corona jedoch ein Brennglas sein, das diesen Dauernotstand, von dem niemand etwas wissen will und gegen den niemand etwas tun will, offenlegt. Doch auch diese Chance wurde vertan. Nicht das kaputte System, sondern die Ungeimpften sind ja schließlich daran schuld, dass auf den Stationen ein weiterer harter Winter droht. Und zumindest auf eins können wir uns verlassen: Egal wie hart der Winter wird, egal wie viele Tote es gibt – ändern wird sich an dem Notstand nichts. Warum?  (…) (Ende des Zitats)

Die Antwort ist doch gar nicht so schwer: Nicht Corona ist das Problem nicht geburtenschwache Jahrgänge, „Mutti Merkel“, der trockne Sommer sonst was. Das Problem ist der Kapitalismus selbst. Dieses unbarmherzige Ausbeutersystem in der sich eine kleine Minderheit an uns kleinen Leute bereichert. Es wird zeit das wir den Herrschaften in den Chefetagen der Banken, Fabriken, Krankenhäusern und Immobilienkonzernen und ihren Marionetten in den Parlamenten klar machen das sie uns brauchen – wir sie aber nicht!

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Erstveröffentlichung des zitierten Textes am 19. November 2021 auf »NachDenkSeiten«. Bilder und Bilduntertexte wurden von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.

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Lest dazu bitte auch:

Solidarität mit den streikenden Kollegen/-innen der Charité und bei Vivantes in Berlin

Argumente gegen das Impfen sind unwissenschaftlich und gefährlich

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12 Kommentare

  1. Als Bertelsmann 2019 gefordert hat, man möge 50% der Krankenhäuser schließen haben alle gelacht und gedacht das sei ein Witz. Doch nun wissen einige wenige schon das war kein Witz die meinten das Todernst und sind gerade bei der Umsetzung.

  2. Dabei wäre das Problem doch mit dem Benennen der Schuldigen gelöst, spätestens jedoch mit ihrer publikumsbefriedigenden Bestrafung!
    Ja, es ist zwar erstaunlich, aber doch ist es so: Für vieles, das wir als ganz selbstverständlich hinzunehmen gewohnt sind, müssen sich Menschen real anstrengen, müssen Entbehrungen ertragen, Leid erdulden und in diesem Fall: Leid mitansehen und ertragen lernen.
    Das hat einen Preis, und der besteht nicht nur aus Geld und ist mit Geld auch nur zum Teil zu entschädigen.
    Wir wissen das, seit Jahren, aber nicht alle glauben es auch.
    Zurzeit ist nur die Aufmerksamkeit für diesen Brennpunkt des Geschehens höher, und es idt die Aufgabe von z. B. Gewerkschaften und politischen Akteuren, das Eisen zu schmieden, so lange es heiß ist.
    In kurzer Zeit werden die wuchtigen Hammerschläge deutlich hörbar werden, und es wird sich Protest erheben gegen den Lärm und die Zumutungen der Hitze.

  3. Es fehlt nicht an Betten, sondern am PERSONAL, das diese Intensivbetten pflegerisch nutzen könnte.
    Und das Personal ist nach zwei Jahren MÜDE, sofern sie noch da sind. Davon ist ist ein knappes Jahr dieser Mühen völlig unnötig gewesen.
    Anfangs wurden die Impfzentren vielleicht zu langsam aufgebaut und die Terminvergabe zu chaotisch organisiert, Dann ging das ganz gut. Die letzten 8-9 Monate sind allerdings deshalb schlecht gelaufen, ….
    …. weil es immer noch zuviele IDIOTEN gibt, die sich einer Impfung verweigern. DAS sind die ASOZIALEN Stinktiere, die an unserer jetzt aufbrandenden 4. Welle SCHULD sind.
    PS: Und natürlich sind auch die Politiker schuld, die immer noch nicht den Arsch in der Hose haben, eine IMPFPFLICHT endlich durchzusetzen.

    • Harald Leinweber
      Julian O. Lamettrie Ich warne davor, diese Frage so zuzuspitzen. Ich neige selbst zu der Annahme, dass das im Kern richtig ist. Aber die Realität ist natürlich vielseitiger; die Zunahme der Impfdurchbrüche (die in sich nicht unerwartet kommen, aber ihre schiere Menge ist vorher nicht allgemein bekannt gewesen) zum Beispiel muss man argumentativ verarbeiten.
      Vor allem rate ich von Schuldzuweisungen, wieso sie mir persönlich sehr liegen, dennoch ab, weil sie nicht lösungsorientiert sind. Die Benennung der Schuldigen löst das Problem fast nie; sie trägt auch nicht zwingend zu einer Lösung bei.
      Es entspricht unserem Gerechtigkeitsempfinden, dass Schuldige benannt und irgendwie bestraft werden. Das ist aber bei dieser bürgerkriegsreifen Zuspitzung Teil des Problems und nicht der Lösung.
      Wir haben uns über Jahre gefragt, wie die Amerikaner sich seit Jahren in Trumpisten und Anti-Trumpisten spalten konnten und wie man heutzutage noch davon reden kann, ihm sei „die Wahl gestohlen worden“.
      Vor uns liegen die Jahre, da wir uns an den überlebenden Impfgegnern abarbeiten werden, und die Spaltung wird das ganze Land betreffen.
      Es wird uns nicht gelingen, irgendeine gesellschaftlich relevante Strömung mundtot zu machen; sie werden niemals verschwinden.
      es wird uns auf die Dauer nichts anderes übrig bleiben, als zu tun, was wir können, um alle zu überzeugen, die überzeugt werden können, alle zu drängen, die gedrängt werden können, alle zu zwingen, die gezwungen werden können, und am Ende hinzunehmen, dass es immer einen unzerstörbaren Kern an WasAuchImmer gibt.
      Es gibt seit Jahrzehnten Hohlweltler, Nazis, Stalinisten, Esoteriker, Leute, die fest davon überzeugt sind, dass das Amazonasbecken südlich vom Kölner Grüngürtel beginnt und Leute, die auf der Intensivstation liegen, beatmet werden, auf dem Bauch liegen und versichern, dass es gar kein Corona-Virus gäbe, während der Arzt daneben auf seine Befunde zeigt und sagt: „Sie sterben gerade an Corona.“
      Das gibt es alles; damit müssen wir leben.
      Wir müssen versuchen, diejenigen, die wir dem Einfluss dieser Bekloppten entziehen können, durch Vernunft und Argumente, noch zu gewinnen, um so den Anteil derjenigen unvermeidlich sterbenden zu erhöhen, die sich dieses Ende genau so ausgesucht haben. Der Anteil derjenigen, die jetzt sterben, weil wir es nicht verhindern konnten, sollte demgegenüber so niedrig wie möglich werden.
      Schuldzuweisungen helfen jetzt nicht; und sie werden auch dann nicht helfen, wenn wir sehen müssen, wie Leute, die wir für schuldig halten, straflos und feixend davongehen und sich den nächsten Scheißdreck ausdenken, für den dann unter Garantie wieder andere bezahlen werden.
      Das macht keinen Spaß, aber so ist es.

      • ja, das ist die vernünftige Haltung, die wir einnehmen sollten – nachdem es für mindestens ein Jahr eine Impfpflicht gab, ist das ganz klar wieder so.
        Ohne Pandemie hast du völlig recht. Also ohne akute Schädigung unserer Gesellschaft. Da hat man dann Zeit zur Diskussion.
        Wenn ein Schiff leck ist, bildet man aber keinen Stuhlkreis, da hört man auf die Kommandos des Kapitäns, der sich vom Bordingenieur beraten lässt. Weiters hält man die Schnauze und macht, was nötig ist.
        Ich habe sooooo viel Dummheiten in den letzten Monaten gehört, dass ich einfach nicht mehr willens bin, auf diese Bullenscheiße einzugehen, bevor nicht das Leck gestopft (die Impfpflicht eingeführt und durchgesetzt) ist.
        Klar, man kommt mit Schuldzuweisungen sicher nicht überzeugend rüber. Aber von dem Rest habe ich auch nicht den Eindruck, dass da noch welche dabei sind, die zu überzeugen wären.
        »Leute, die wir für schuldig halten, straflos und feixend davongehen und sich den nächsten Scheißdreck ausdenken, für den dann unter Garantie wieder andere bezahlen werden.«
        Das war auch schon in den Jahrzehnten vor Corona mit anderen Themen so, z.B. Homöopathie oder anderer Eso-Mist, aber das konnte man aushalten, weil das nicht UNS ALLE in den Schwitzkasten nahm und nimmt. Das ist mit dieser Pandemie erstmals in der deutschen Geschichte nach dem Krieg so allgegenwärtig.

        • „Wenn ein Schiff leck ist, bildet man aber keinen Stuhlkreis, da hört man auf die Kommandos des Kapitäns, der sich vom Bordingenieur beraten lässt. Weiters hält man die Schnauze und macht, was nötig ist.“
          So oder ganz ähnlich schrub ich es Anfang 2020: Es sei jetzt Zeit, sich um die Zuständigen zu sammeln und zu tun, was nötig ist.
          Die allermeisten haben das gemacht, und das ist auf die Dauer für ständige Aufmerksamkeit nicht interessant genug für Medien und Bekloppte.
          Wir verwenden zu viel Aufwand auf die Bekloppten und zu wenig auf die, die noch nicht ganz davon zu überzeugen sind, dass die tatsächlich bekloppt sind.
          Die eigene Seite organisieren; die Schwankenden gewinnen; den Feind isolieren. Das finde ich seit Jahrzehnten richtig.

    • Das das nicht die Ursache für die Verfügbarkeit der Intensivbettenplätze Lipso. Das decken der Artikel und nachfolgenden Kommentare sehr gut auf.
      Die Gründe sind mehrschichtig, der Hauptgrund ist das auferlegte Profitstreben der Kliniken, was ja auch verhindert, das genügend Fachkräfte ausgebildet werden.
      Ich finde es auch gar nicht angebracht, Mitmenschen als Idioten zu bezeichnen. Jede/r hat seinen Grund für eine Meinung und auch ein Recht darauf, unabhängig davon, ob er recht hat oder nicht.
      Wie würdest Du Menschen bezeichnen, die trotz eindeutiger, verständlicher und nachvollziehbarer Analyse durch seinesgleichen dennoch andere Menschen und deren Handeln mit einem Satz abfertigen Lipso? Sind das auch alles Idioten?
      Und ich hab noch etwas auf dem Herzen, worauf ich hinweisen möchte. Veränderung in der Gesellschaft können nur solidarisch mit einer möglichst großen Anzahl von Gleichgesinnten erfolgreich erreicht werden. Dabei können wir uns eine Spaltung nicht erlauben. Wenn Du schreibst das „Idioten“ Schuld an – was auch immer haben, lenkst Du die Empörung und die berechtigte Wut gegen all die Missstände nicht nur in die falsche Richtung, sondern hilfst damit, die Bevölkerung zu verwirren und trägst dazu bei, das der wirkliche Feind nicht erkannt und bekämpft wird. Solche Oberflächlichen Sätze tragen zur Spaltung unserer Klasse bei und nützen nur unseren Feinden.
      Mit dieser Aussage möchte ich Dich nicht angreifen, sondern Dich bitten Deinen Standpunkt noch einmal selbstkritisch zu beleuchten,
      Gruß Fiete
      Redaktion http://www.RoterMorgen.eu.

  4. Solche widerlichen Propagandisten erwähnen nicht, daß 2020 bereits 11.000 Intensivbetten abgebaut wurden …

    Anm. d. Red.: Gemeint sind die Propagangisten der TV-Talkshows

  5. Ja, nachdem seit 20 Jahren jährlich der Bedarf gestiegen ist, hat irgendein Ökonom gesagt, wir müssen Betten abbauen, Personal einsparen um die Gewinne zu realisieren die man den Investoren versprochen hat. Idioten halt die die Schaltzentrale besetzen, in der freien Wirtschaft passt man Produktionsstätten und Personal dem Absatz an, erhöht die Produktion wenn der Bedarf da ist und streicht wenn Absatzflaute herrscht, da hat wohl Einer/Zwei/Drei im Studium nicht aufgepasst, hat seinen Abschluss gekauft und viel beim Einstellungstest bei irgendeinem Autobauer durch, aber Papi hat ihm dann einen Job in der Beratung des Bundestags verschafft, da sitzen lauter solche Tröten. Sorry,aber musste Mal gesagt werden, Idiotie und Unvermögen regieren Deutschland!😮😝🤪😜😛😎😇

  6. Immer das blame game! Sündenbock suchen hat Konjunktur, asoziale Gebildete und andere Asoziale brauchen genau das! Einfach Nein! Ich bekämpfe solche Tendenzen! Es gibt zu wenig Intelligenz bei den Arbeitgebern in der Pflege. Auch dort findet man Gebildete Asoziale ich habe 5 Jahre bis 2020 in der Pflege gearbeitet. Deren Führungskompetenz=0,014 max. Die westliche Welt ist krank und am arsch so ist dass halt.

  7. Irgendwie ist es immer noch nicht bei allen angekommen, daß Deutschland eigentlich ausreichend Intensivbetten u. Beatmungsmaschinen hat (außerhalb einer Pandemie solchen Ausmaßes – dafür werden die Betten nie genug sein) – allerdings fehlt das dafür notwendige Fachpersonal. Das ist auch der Grund, warum dringend benötigte Intensivbetten abgebaut werden (müssen) – weil gerade aktuell viele Intensivpflegekräfte kündigen u. viele andere ihre Arbeitszeit reduzieren. Warum wohl? Die Antwort kann nicht überraschen – weil wir es einfach satt haben, wie wenig unsere Arbeit wertgeschätzt wird. Nichtmal unter diesen Bedingungen bringt man es fertig, den KollegInnen vernünftige Tarifabschlüsse zu gönnen – von irgendwelchen Gefahren- oder Belastungszulagen reden wir gar nicht erst. Die Belastung seit 20 Monaten ist nicht zumutbar – die Pflegekräfte sind ausgebrannt u. können/wollen so nicht mehr weitermachen. Es wird noch viel dramatischer werden – weil viele von uns noch das Handtuch werfen werden. Ich habe ehrlich gesagt auch keine Motivation mehr.

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