Unsterbliche Genossen


Unsterbliche Opfer ihr sanket dahin

wir stehen und weinen voll Schmerz Herz und Sinn
Ihr kämpftet und starbet für kommendes Recht
wir aber wir trauern der Zukunft Geschlecht
Einst aber wenn Freiheit den Menschen erstand
und all euer Sehnen Erfüllung fand
Dann werden wir künden wie ihr einst gelebt
zum Höchsten der Menschheit empor nur gestrebt.

Text von W.G. Archangelski (Kurzversion), dt: Hermann Scherchen).
Vermutlicher Komponist: N.N. Ikonnikow.

Es ist nicht immer einfach, Trauer in Stärke um zu wandeln, wenn es um Genossen geht, mit den wir viele Jahre lang Seite an Seite für eine gerechte Gesellschaftsordnung gekämpft haben und ebenso wenn es um diejenigen geht, die wir solidarisch in ihrem Kampf begleiteten. Einige von ihnen wurden durch Mörderbanden aus ihrem Kämpferleben gerissen. Andere starben ganz natürlich im Alter, aber bist zuletzt standhaft und aktiv für den Marxismus-Leninismus kämpfend, sind sie unsere Vorbilder.

Auch wenn einige ab 1986 nach der versuchten Zerschlagung der KPD durch trotzkistische Verräter/innen etwas merkwürdige Wege gingen, sind sie unsere Genossen und so macht uns ihr Wirken und ihr Vermächtnis stark! Stark für den Kampf für eine friedliche und demokratische Gesellschaftsordnung, dem Sturz der Ausbeuterklasse und der Errichtung der Diktatur des Proletariats.

An einige von ihnen sei auf dieser Seite erinnert.
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Esther Bejarano
Jürgen Burmeister
Winfried Albert Karsten
Ibrahim Gökçek
Helin Bölek
Dr. sc. Dr. h.c. Kurt Gossweiler
Charly Braun
Irma Thälmann
Enver Hoxha
François Marty
Lilo Herrmann
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Esther Bejarano
(1924-2021)
Esther Bejarano, geboren als „Esther Loewy“ am 15. Dezember 1924 in Saarlouis; gestorben am 10. Juli 2021 in Hamburg

Möge die Erde dir leicht sein Genossin Esther – wir kämpfen in deinem Sinne weiter!

Mit einer bewegenden Trauerfeier haben sich die Familie, Freunde/
-innen, Genossen/-innen und Musikerkollegen/-innen in
Ham-
burg von der Genossin Esther Bejarano verabschiedet.

In die Kapelle auf dem Jüdischen Friedhof in Ohlsdorf konnten nur rund 30 Gäste. Darunter waren auch zahlreiche Vertreter/innen der Klasse, die all das Leid, Krieg und Faschismus – vor dem uns Esther immer und immer wieder warnte verursachten und verursachen. Hamburgs Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit, Bürgermeister Peter Tschentscher und die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (alle von der Kapitalismustreuen SPD), sowie die bürgerliche Presse glänzten mit ihrer Präsenz. Hunderte von Menschen verfolgten draußen die Übertragung der Feier.

Ein großes Foto erinnerte an die mutige Frau, die sich unbeugsam gegen Rechtsextremismus und Rassismus und ihre Ursachen engagierte. In der Kapelle stand der Sarg, umgeben von brennenden Kerzen und zahlreichen Kränzen. „Mit ihrem außergewöhnlichen Engagement hat die Genossin Esther Bejarano über viele Jahrzehnte, wichtige Impulse gegeben für Demokratie, Erinnerungskultur und Gleichberechtigung in Deutschland”, sagte Hamburgs Bürgermeister bei der Zeremonie. „Wir werden ihr Andenken würdigen und uns dafür einsetzen, ihre Botschaft weiterzutragen.

Trauerfeier am 17. Juli 2021

Unter Tränen erinnerte Schauspieler Rolf Becker an seine Freundin Bejarano. „Nicht zurückzuweichen – Esther hat es vorgelebt”, sagte der 86-Jährige. Bejarano hatte in ihrem Leben zahlreiche Auszeichnungen erhalten. Zusammen mit ihrem Sohn Joram und ihrer Tochter Edna sang sie jüdische und antifaschistische Lieder, zuletzt tourten sie mit der Kölner Hip-Hop-Band Microphone Mafia durch Deutschland. Im Mai dieses Jahres hatte sie noch mit einer Lesung an die Bücherverbrennung der Nationalsozialisten in Hamburg erinnert.

In einem langen Trauerzug gingen die Gäste hinter dem Sarg zum Grab. Dort wurde Esther neben ihrem bereits 1999 verstorbenen Ehemann Nissim beigesetzt. Ihr Sohn Joram sprach das jüdische Totengebet Kaddisch. Esther hinterlässt zwei Kinder, zwei Enkelkinder und vier Urenkelkinder.

Esther Sohn Joram steht mit Hamburgs Rabbiner Shlomo Bistritzky am Grab seiner Mutter und spricht das Totengebet Kaddisch.

Heuchelei und Lügen

Die Redner/innen der SPD hielten sich an ein ungeschriebenes Gesetz „Kein Wort über den national-zionistischen Staat Israel zu verlieren und reiten sich damit ein in die Gruppe von bürgerlichen Journalisten/-innen, Tagesschau, NDR, Häuchler/innen und Volkszertretern wie Ramelow, Steinmeier und Konsorten.

Dabei wäre es so passend gewesen, in den Reden auf das Leid der Palästinenser hin zu weisen, denn Esther Bejanaro unterstützte den palästinensischen Freiheitskampf seit Jahren mit klaren Aussagen. Im Dez. 2018 gab sie zum Beispiel in ihrer Hamburger Wohnung ein Interview für die Internet-Plattform „Electronic Intifada“ in dem sie glasklare Worte fand, die selbst ihr zeitweise den absurden Vorwurf des Antisemitismus einbrachte.

Das gezielte Verschweigen ihrer politischen Positionen ausgerechnet durch Bodo Ramelow in der Frankfurter Rundschau, ist tatsächlich kein Nachruf sondern ein ein verdeckter Nachrufmord. Er ist nicht allein, auch die komplette „Antifa-Presse“ sprang in ihrer Berichterstattung über den plötzlichen Tod von Esther auf den zug der Heuchelei auf und verschwieg Esthers klare Ausssagen zum Zionismus.

Esther war ein Vorbild, eine glaubwürdige unermüdliche Kämpferin gegen Rechts, gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Unterdrückung. Sie trat zum Unwillen vieler selbsternannter „Freunde“ Israels und der Verteidiger der völkerechtwidrigen Besatzungspolitik für Verständigung und freie Meinungsäußerung ein und erklärte sogar ihre Unterstützung der weltweiten und in Deutschland besonders heftig vom politischen und journalistischen Mainstream bekämpften und verunglimpften BDS-Bewegung (Boycott, Divestment and Sanctions).

Sie hielt die Unterstützung der BDS-Bewegung für berechtigt und notwendig. Sie habe, führte sie in einem Interview aus, bereits schon bald nach Ende des II. Weltkrieges, in den ersten Jahren ihres Aufenthalts in Palästina bzw. Israel zu den damaligen Repräsentanten des Zionismus, David Ben Gurion und Golda Meir, Widerspruch gehabt. Diese hatten die Losung ausgegeben: „Das Land gehört uns.“ Nachdem sie, Bejarano, sich gemeinsam mit ihrem Mann offen gegen diese Position gestellt habe, seien sie beide derartigen Repressionen ausgesetzt gewesen, dass sie sich zur Auswanderung gezwungen sahen und 1960 nach Deutschland – in „das Land der Täter“ – ausgereiste.

Auch heute protestierten, auch in Deutschland, viele Menschen gegen die Politik der zionistischen Regierung und würden dafür systematisch als „Antisemiten“ angeprangert. Selbst gegen Esther, der Jüdin, scheute man sich nicht, diesen Vorwurf zu erheben. Dazu sagte sie wörtlich:

„Ich möchte sagen: ich war schon immer gegen die unmenschliche Politik gegenüber den Palästinensern und gegen den Krieg gegen sie … Und wenn ich das sage, werde ich des Antisemitismus beschuldigt.”

Zum Kampf der Bewohner des Gaza-Streifens sagte sie:

„Ich bin der Meinung, die Palästinenser haben das Recht, sich gegen das, was Israel ihnen antut, zur Wehr zu setzen. Das ist völlig berechtigt. Sollen wir zulassen, dass sie von den Israelis umgebracht werden? Es wird gesagt, die Hamas habe Israel mit Raketen beschossen, deswegen trüge sie die Verantwortung für den Krieg. Ja, wer hat denn den Krieg begonnen? Das waren nicht die Palästinenser!“

Es ist eine Farce, dass jetzt landauf, landab manch führende Politiker und Journalisten ihren Tod beklagen – jene die gleichzeitig mit ihrer Doppelmoral israelkritische Positionen und BDS-Aktivisten der Palästina-Solidaritätsbewegung verurteilen und den öffentlichen Diskurs trotz garantierter Verfassungsrechte auf freie Meinungsäußerung in Worten und Taten zu verhindern suchen. Es wird Zeit das WIR, wir die Leute die immer die Verbrechen des Kapitals ausbaden müssen und unter Ausbeutung, Krieg und Vertreibung leiden, die Macht übernehmen!

Redaktion RoterMorgen

Anhang
Video von der Beerdigung (NDR/Hamburg-Journal)

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Nachruf auf den Genossen Jürgen Burmeister (1933-2021)

Jürgen Burmeister, 21. Mai 1933 bis 17. Januar 2021

Vor einigen Jahren gab es auf YouTube ein Video zu sehen, das einen bemerkenswerten Eindruck von Jürgen vermittelte. Der Filmausschnitt zeigte die Anti-G8-Demo in Rostock am 2. Juni 2007. An diesem Tag griff die Polizei die Demonstration – und vor allem kommunistische und antiimperialistische Kräfte – mit massiver Gewalt an. Im Video sind die heftigen Auseinandersetzungen in Teilen zu sehen. Es ist ein Hin und Her von unzähligen Menschen. Polizisten/-iinnen mit Helmen und Schlagstöcken, junge und ältere Demonstranten/-innen, die sich teils entschlossen zur Wehr setzen, teils auf dem Boden liegen. Und mittendrin, etwa bei Minute 1, sieht man einen freundlichen älteren Herrn ganz gelassen durchs Bild marschieren. Was nicht im Film zu sehen ist: Ein aufgeregter junger Genosse war in diesem Chaos zu ihm gelaufen und hatte ihn gewarnt: „Jürgen, bring Dich in Sicherheit!“. Doch Jürgen, damals schon gut über 70, ließ sich durch die Situation nicht aus der Fassung bringen: „Jajaaa!“ war seine Antwort.

Die Episode in Rostock bringt viele Aspekte von Jürgens Persönlichkeit auf den Punkt: Ein überzeugter Kommunist, der sich leidenschaftlich gegen das kapitalistische System und seine Verbrechen engagierte. Ein zutiefst politischer Mensch, der selbst im hohen Alter noch ganz selbstverständlich zu unzähligen Aktionen, Montagsdemos, Versammlungen fuhr, bis hin zu solchen Großereignissen wie den G8-Protesten. Ein lebenserfahrener Genosse und Freund, der auch in schwierigen Situationen die Ruhe behielt und für viele Jüngere ein kluger Ratgeber und eine moralische Stütze war.

Dass sich Jürgen von einer Bande prügelnder Cops nicht in Panik versetzen ließ, verwundert nicht, wenn man seinen Lebensweg betrachtet. Geboren und aufgewachsen in Sachsen zur Zeit des Hitlerfaschismus, überlebte Jürgen im Februar 1945 als Elfjähriger die Bombardierung von Dresden. Später erzählte er manchmal, wie er sich aus der brennenden Stadt an die Elbe retten konnte. Als junger Mann siedelte er aus der DDR, wo er Werkzeugmacher geworden war, nach Westdeutschland über. Dort studierte er in Bonn Psychologie. Im „Roten Jahrzehnt“ der Siebziger Jahre schloss sich Jürgen der KPD/ML an. Wer die Geschichte der Partei kennt, weiß, wie viele ehemals aktive Genoss:innen sich später aus der Politik zurückgezogen oder sogar die Seiten gewechselt haben. Jürgen dagegen behielt seinen Parteistandpunkt ein Leben lang bei, auch wenn der Wind stark in eine andere Richtung wehte. Als sich ein Großteil der KPD/ML 1985 in die VSP auflöste, arbeitete Jürgen mit an der Reorganisierung der Organisation als KPD (Roter Morgen), bei der er auch nach einer Spaltung im Jahr 2002 aktiv blieb. Zuletzt unterstützte er den „Kommunistischen Aufbau“ mit Rat und Tat. Jürgen war kein ideologischer Scharfmacher, der sich auf theoretische Debatten konzentrierte. Aber er hatte klare Prinzipien, eine eigene Meinung, war inhaltlich kenntnisreich und vielfältig interessiert – was man nicht zuletzt an seiner großen Bibliothek sehen konnte. Wahrscheinlich kann man ihn als Kommunisten am besten mit dem Begriff des „Parteiarbeiters“ beschreiben: Unermüdlich aktiv für die Sache, mit einem großen Engagement für die Einheit und das Fortkommen der Bewegung, auch bei heftigen Rückschlägen seinen Mut und Optimismus nicht verlierend. Und dabei immer mit einem großen Herz und Gehör für seine Genoss:innen und ihre Probleme. Jürgen konnte im fortgeschrittenen Alter zwar nicht mehr so gut hören, dafür aber umso besser zuhören. Dank seiner herzlichen Art und seines einmaligen, verschmitzten Humors hatte er die Fähigkeit, zu den unterschiedlichsten Menschen schnell Zugang zu finden. Gerade viele jüngere Freunde/-innen fanden Jürgen einfach irgendwie cool.

Obwohl Jürgen ein so politischer Mensch war, beschränkten sich sein Leben und seine Interessen jedoch keineswegs nur auf die Politik. Jürgen war leidenschaftlicher Schwimmer und Segler. Wenn irgendwo ein Meer in der Nähe war, musste er reinspringen. Wer näher mit ihm zu tun hatte, erinnert sich vielleicht an sein kleines Segelboot, das er aufgebockt im Garten stehen hatte. Nachdem das Boot von Unbekannten in Brand gesteckt und fast völlig zerstört worden war, machte sich Jürgen in jahrelanger Handarbeit an die Reparatur. Als sein Werk vollbracht war, vollzog er noch einige letzte Touren mit dem Boot. Er konnte außerdem sehr gut singen und Klavier spielen. Den Gesang gab er an seinem 80. Geburtstag zum Besten, den er mit Familie und Freunde/-innen bei einer Kanalschifffahrt im Ruhrgebiet groß feierte. Jürgen las gerne, z.B. Egon Erwin Kisch oder Lion Feuchtwanger. Von Beruf klinischer Psychologe, durften in seiner Büchersammlung auch die Werke des sowjetischen Pädagogik-Pioniers Makarenko nicht fehlen. Nicht zuletzt war Jürgen begeisterter Autofahrer und Motorrad-Fan. Bei seiner letzten größeren politischen Aktion, den Protesten gegen den G7-Gipfel 2015 in Garmisch-Partenkirchen, freundete er sich mit Aktivisten/-innen eines linken Biker-Clubs an, die ihn zu einer spontanen Spritztour mitnahmen. Zu dem Gipfelprotest wollte Jürgen trotz seiner 82 Jahre unbedingt hin und zeltete dort im strömenden Regen neben Jugendlichen. Man konnte den Eindruck gewinnen, dass er nicht nur gegen den Kapitalismus Widerstand leistete, sondern auch gegen das Altern. Am Ende zollte es seinen Tribut und seine Gesundheit ließ nach. 87 Jahre alt wurde Jürgen schließlich.

Angesichts der vielen Menschen, die er allein in den letzten Jahren noch kennen gelernt und geprägt hat, sind wir sicher, dass sein Andenken weiterleben wird.

Kommunistischer Aufbau, 2. Februar 2021

 

 

Nachruf auf den Genossen Winfried Albert Karsten
(1955-2021)

In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni verstarb im Alter von 66 Jahren, in Gelsenkirchen der bekannte revolutionäre Künstler Winfried Albert Karsten, der von seinen Freunden/-innen und Genossen/-innen stets Winnie genannt wurde.

Winnie war Mitglied der KPD/ML, die für ihn wie eine Familie war, der Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung war für ihn der einzige Weg, zukünftigen Generationen ein Leben in Frieden und Sozialismus zu schaffen. Winnie, Maler, Straßenmaler, Bildhauer, Grafiker, Comic schreiber, Rezitator, Laiendarsteller und Lebenskünstler, schuf als Illustrator des Roten Mogens unter den Initialen »WAK« unzählige Karikaturen und Collagen, die unsere Artikel schmückten und die Aussagen mit bissigem Humor unterstrichen.

Winnie war ein Sohn einer Arbeiterfamilie, die aus Dithmarschen ins Ruhrgebiet zog. Er besuchte von 1962 bis 1973 die Grund- und Hauptschule in Gelsenkirchen-Rotthausen. Danach machte er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann und Schauwerbegestalter. Doch das war ihm nicht genug und er machte in Hofheim eine einjährige Zusatzatzausbildung zum Glasgraveur.

Winnie bei der Arbeit in seinem Studio

1974 erwarb er die Fachoberschulreife an der VHS-Gelsenkirchen und begann sein Studium der Malerei und Grafik bei Peter Drolshagen und Heiner Szamida in Gelsenkirchen. 2002 – 2003 absolvierte er ein Studium zum Mediendesigner und ein zusätzliches Privatstudium für 3D-Animation. Sein großes Hobby war Taekwondo und so erlangte er dann auch noch die Qualifikation als Fachsportlehrer in dieser Kampfsportart und leitete den Taekwon Do Club in Gelsenkirchen-Ückendorf. Besonderen Spaß machte ihn das Trainig mit der Kindergruppe der Falken.

Nach dem Abschluss der Lehre arbeitete Winnie als Schauwerbegestalter in allen Sparten der Gebrauchswerbung eines Einzelhandelsbetriebes. Dabei konnte er erfolgreich seine künstlerischen Ideen einbringen. Aus einem der Schaufenster, die er gestaltete, sah er junge Menschen die den Roten Morgen verkauften, wurde neugierig und kaufte ein Exemplar. Als es dann in Gelsenkirchen zu den Rote Punkt-Aktionen kam, stieß er wieder auf die Genossen der KPD/ML deren Argumentationen er vernünftiger fand als die DDR-Propagandisten der DKP.

Winnie mit seiner Taekwon Do Kindergruppe der Falken

Winnie wurde Mitglied der Roten Garde und später der KPD/ML. Er hatte immer ein Ohr für die  einfachen Menschen und war sehr hilfsbereit und gastfreundlich. An unzähligen Aktionen, Demos und Veranstaltungen nahm er teil. Auch an den Aktionen gegen das K-Gruppen-Verbot am 8. Okt. 1977 in Bonn, als getarntes Brautpaar, am Zeltlager der Roten Garde auf der Hallig Hooge, an den Aktionen der Stahlarbeiter gegen die Schließung der Krupp Stahlwerke in Rheinhausen und gegen die Schließung von Nokia in Bochum 1988.

In den Jahren darauf konnte er in verschiedenen Branchen im Messebau, als Glasgraveur und als freier künstlerischer Mitarbeiter sein Können unter Beweis stellen. Die beruflichen Wege führten ihn nach Amsterdam, Eindhoven und ins belgische Durobor. Als alleinerziehender Vater musste er später seinen Ganz-Tag-Job aufgeben und sich als freier Künstler durchschlagen.

Seit seinem 12. Lebensjahr stellte Winnie seine Arbeiten auf Veranstaltungen, Messen und Präsentationen verschiedener Veranstallter aus. Seine Illustartionen für seine Partei der KPD/ML und ihrem Zentralorgan Roter Morgen, machten ihn auch in der links-revolutionären Szene bekannt. Winnie war ein Gelsenkirchener Original. Sein Porträt hängt heute in der Zentrale der Sparkasse Gelsenkirchen. Bekannt waren auch Winnies Auftritte von Winnie in „Wein, Weib & Gesang, in Gelsenkirchener Kneipen. Mit den kraftvollen, langen Balladen von Francois Villon, die er auf vielen Bühnen rezitierte, beeindruckte er sein Publikum. Winnie schuf die sozialkritische Comic Serie »Asi-Erich« und hunderte Fofocollagen (siehe unten).

Winnie auf einer Demo in den 9oer Jahren.

Auch schauspielerische Ausflüge mit »Das große Testament des Francoise Villon« auf verschiedenen Kleinkunstbühnen, prägten sein Leben. An der Seite von Richy Müller, Michael Degen und Meret Becker wirkte Winnie in dem Film »Rote Glut« mit. Und als »Peter Asenmacher« trat er bei Barbara Salesch auf.

1985 hatte Winnie, auf Einladung des albanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes, die Möglichkeit in der sozialistischen Volksrepublik Albanien seine Kunst zu präsentieren und konnte dort eine längere Zeit mit albanischen Künstlern zusammen arbeiten. Diese einmalige Freundschaftsaktion wurde unterstützt und begleitet von Prof. Dr. Johannes Schubert, der Schriftstellerin Luise Rinser† der Schauspielerin Gisela Trowe† und dem Schriftsteller Max von der Grün†.

Winnie bei der Arbeit

Die Zerschlagung der KPD (vormals KPD/ML) traf Winnie hart und bereitete ihm viele schlaflose Nächte. Natürlich gehörte er zu den revolutionären Genossen/-innen die die Übernahme seiner Partei durch die trotzkistische GIM und der verräterischen »Koch-Gruppe« im Oktober 1986 nicht billigten und er schloss sich den Marxisten-Leninisten der Partei an, die die Partei weiter führen wollten. Nach der sog. Wende besuchte er die Genossen der ehemaligen illegalen Sektion der KPD/ML in der DDR um sie für einen Neuanfang zu gewinnen.
Doch bald stellte sich heraus das auch bei denen die sich Marxisten-Leninisten nannten, viele Genossen nur auf den Absprung ins bürgerliche Leben suchten und andere sich bis zum ”Wahnsinn» ideologisch fetzten und somit die Einheit mit Füßen traten. Die RestKPD/ML zerfiel weiter in größenwahnsinniges Sektierertum einerseits und im neoliberalen „Regenbogen“Mainstream der „buntenweltoffenen Gesellschaft“. Nur wenige marxistischleninistische Genossen wie Winnie hielten die Fahne hoch und kämpften weiter. Alles das belastete ihn sehr und dennoch kämpfte er bis zu seinem Tode weiter für seine/unsere Ideale. Man sah ihn auf Demonstrationen und in Bürgerinitiativen. Er wirke bei kritischen Ausstellungen über die Arbeitswelt, Frauenrechte, dem Irakkrieg und das Leben von Bergmannsfamilien mit.
…Auch eine kleine, weiterführende Ausgabe des Roten Morgen erschien unter seiner Regie. Die letzten 12 Jahre illustrierte er für die Internet-Ausgabe von rotermorgen.info mit seinen Collagen. Seine Gesundheit verschlechterte sich zusehends. Er konnte nicht mehr auf Demos gehen. Vor zwei Jahren lebte er noch einmal richtig auf, als er mit jungen Genossen kommunistische Partisanen- und Kampflieder sang. Die Revolution geht weiter.

Winnies Tod kam unerwartet und überraschend. Doch er wird immer in unseren roten Herzen einen ganz besonderen Platz haben und wir werden sein Andenken in Ehren halten. Sein Wirken und seinen Kampf für unsere gemeinsamen Ziele werden uns Ansporn sein, unsere Arbeit immer wieder zu verbessern. Ziel ist die Schaffung einer neuen revolutionären marxistisch-leninistischen Arbeiterpartei in Deutshland.
Die Erde möge Dir leicht sein Genosse Winnie – wir kämpfen in deinem Sinne weiter! Rotfront!

Franz Poeschl, Redaktion RoterMorgen.info,
Fiete Jensen, Redaktion RoterMorgen.eu,
Bergisch Gladbach/Hamburg, 19. Juni 2021

 

 

Traurige Nachrichten aus der faschistischen Türkei: Wie die Redaktion erst heute erfuhr, verstarb am 7. Mai der Genosse Ibrahim Gökçek, Musiker bei Grup Yorum. Er war 323 Tage im Hungerstreik und hat ihn am ersten Donnerstag im Mai beendete.


Seine Bandkollegin Helin Bölek starb bereits Anfang April an den Folgen des Hungerstreiks. Mit dem Hungerstreik hatten Bandmitglieder für ein Ende des Auftrittsverbots gekämpft, welches in der Türkei gegen Grup Yorum verhängt wurde. Seit vier Jahren darf die Gruppe in der Türkei nicht mehr auftreten, ihre Mitglieder werden verhaftet und vor Gericht gestellt.

Roter Morgen verneigt sich vor Ibrahim, seinem Schaffen und seinem ungebrochenen Kampfesmut. Wir werden ihn nie vergessen und für seine Ideale eintreten bis die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ein für alle Mal der Vergangenheit angehört und die Arbeiterklasse die Macht ergriffen hat.

Lasst uns Trauer in Stärke umwandeln!

Vorwärts mit Grup Yorum!

Hoch die internationale Solidarität! 

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Wir trauern um Helin Bölek

Gestorben am 288. Tag ihres Hungerstreiks in der Türkei.
Gestorben für die Freiheit der Kunst, gegen willkürliche Festnahmen und unfaire Prozesse!

Helin Bölek, ist in Istanbul im Hungerstreik gestorben. Sie war ein Mitglied der linken populären Musikgruppe »Grup Yorum« und starb heute nach 288 Tagen Hungerstreik in einer Wohnung im Istanbuler Stadtteil Sariyer.
Die AKP Regierung hat gezeigt, das sie sich nicht um Menschenrechte kümmert. Wenn wir nun schweigen, helfen wir ihnen Ungerechtigkeit zu vergrößern.

Lass nicht mehr Menschen sterben und lasst uns unser Trauer in Stärke umwandeln!

DİE LİEDER KENNEN KEİNE VERBOTE
UND KEİNE GRENZEN!

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Künstlerkollegen/innen: Frank Viehweg (Dichtersänger)Chris Trubartic (Lieder gegen Menschenverachtung) – Lautaro Valdes (Compositor) – Twin Aguas del Rio (Interpretin) – Carsten Rothe (All­round­mu­si­ker) Nicolás Rodrigo Miquea (Liedermacher-Dichter-Gitarrist) Tobias Thiele (Liedermacher) – Tino Eisbrenner (Songpoet) – Jürgen Eger (Dichtersänger) – Rey Valencia (Latinmusic)

Freunde/-innen, Genossen/-innen und Prominente: Zeki Gökhan – Nicola Hofediener – Rui Filipe Gutschmidt – Sascha Iwanow – Fiete Jensen – Andreas Habicht – Horst-Dieter Bartz – Franz Pöschl – Petra Rathke – Karl-Heinz Schulze – Kiki Rebell – Callemann1951 – Marta Grün – Helmut R. Drachert – Peter Schrott – Yellow Peacello – Monika Oette – Tim Bohrmann – Hannelore Beutel – Abram Ems – Klaus Meier – Diethard Möller – Claudia Dück – Heidi Lasch – Petra Leischen – Burkhard Tom-Bub – Thomas Schlaack – Jens Schulze – Andrea Petrick – Martin Emko – Arasch Nikon – Petra Leischen – Bernd Reutershahn – Heidi Hartwig-Sievert – Dieter Kuhlmann – KI Ramsey – Angelika Maus – Rolf Schliep – Gabriele Schönberger – Martina Schröder – Jana Fries – Theres Zindel – Marion Fritsch – Ralf Döhler – Roland Heiberg – Rita Klussmann – Jochen Habel – Gerda Barke – Niels Engelhard – Gisela Bartocha-Stopp – Tscha Ko – Günter Andreas Zeller – Kayone Payam – Nazmi SkanderbergabazajallGodadmirer – Dorothea Becher – Silvia Revebs – Habur Celic – Elke Thorenz – Celia Schmidt – Thomas Lotsch – Niki Kruse – Silvia Stevens – Manuela Mörchel – Georgios Tsakalidis – Daniel Reinhard – Guillermo Zaidan – Ilka Brückner – Michelle Storch – Günter Gruchala – Roswitha Haug-Henseler – Franka Wunder – Lothar Jankowiak – Beat Klosser – Selina Carolina Mertens – Semra Ugur – Ralf Döhler – Fred Schulzke – Rita Braaz – Mattias Wolf – Svetlana Sarf – Songül Ateş – Karen Bauer – Elke Thorenz – Marcel Schönberg – Inge Leipold – Niki Kruse Mühlfeld – Alejandra Lacabaratz Urrejola – Zekiye Zekiye Dogan – Maria Witzberger – Marcus Gaudeck – Cen Castelo – Doris Fiutak – Andreas Padur – Margit Petra Palm – Dieter Hanshagen – Carola Witt – Beate Leipold – Mariusz Prochotta – Heinz Wraneschitz – Kevin Müller – Gabriela Müller – Katja Dölle – Ulrike Vaske – Andreas Padur – Marianne Ramp – Jan Roscher – Ralf-Dieter Matuscheck – Markus Gaudek – Emma Eugenia – Brad Brett Schneider – Claudia Li – Joachim Dame-Lux – Gerd Sakarya – John Schehr – Niki Kruse Mühlfeld – Estha Hofmann – Manu Wunsch – Norbert Pichotta – Natali Pis – Bertil Wewer – Turid Müller – Dieter Kötter – Rita Reinhardt-Baldus – Volker Ziesling – Si Schi – Serena Holderried – Rosita Mergen – Werner Konhäuser – Nicole Kleine – Steffen Weise – Christian Kunz – Jana Fries – Arif Kryeziu – Gerhard Schulz – Hüseyin Sümbül – Nicki Gierth – Julia Brito -Marion KöllnerOliver Leupold – Claudia Urquiaga – Gabriele Hinrichs – Martin SanderLauretta KaplanLynn McMillan – Stanislaus Görlitz – Gabi Pitschmann – Magred Brameier – Tim Bohrmann – Sev Gül – Cica SarbajicSibylle TinschertHanne Güntner – Sascha Kersken – Rainer Böß – Doris Hoffmann-StierleLiane Holzheimer – Natti Drachenherz – Albena PhamAdelheid Lohse – Frank PriebusLeslie March Mark Henderson – Anne Jacobi-Wirth – Yogi Geyer – Shi Va Stark – Ursel Risch – Jenna Seavillage – Andrea Grimme – Anna Lopes – Gerhard Schulz – Martin Weiß – Silvia Katharina Wählert Tatjana Thum – Sabine Lamprecht – Andreas Wolfgang Lenzmann – Dane Cienfuegos – Udo Hochreuthero – Basti Pro – Denis Selo – Dorothea Mödl – Erich Beyler – Michael Günther Rittendorf – Franz Haslbeck – Reinhard Heinrich – Cica Sarbajic – Duygu Uzunkaya – Eddy Wenge – Dr. med. Mechthild Klingenburg-Vogel – Stephan Messerschmidt – Stephanie Federl – Su Anna Milo – Blanka Perez – franka Wunder – Sevziye Ve Aziz – Christiane Freitag – Um Falestin – Bekir InanHans-Reinhard Klopp – Jochen Gültner – Hatice CerciZiya Ataseven – Susa Steiche – Simone Rochow – Simone Gomoll – Ralfe Nee – Marina Neumann – Clemens Selzer – Stefanie Haferland – Hannelore Noll – Jörg Bertermann – Petra Welzel – Jan Regler – Monika Dauerschmied – Daniela Jacobi – Uwe-Michel Dietrich – Martina Heimerl – Um Falestin -Hanne Günter – Gül Nas – Gürsel Rende – Hatice Cerzi – Ziya Ataseven – Rita Braaz – Sabine Horak – Stephanie Federl – Eduard Barnsteiner – Günther Gruchala – Veysel Dogan – Waltraud Schauer – Panajotis Zygouris – Julia Brito – Andrea Trebrasch – Gerd Schichtler – Tuppi Schneider – Gal Lorena – Barbara Prochnow – Ela Bras – Gerd Michel – Sabine Klausberger – Sascha Kesken – Jürgen Hampl – Anja Rößler-Alig – Horst Schulz – Su Anna Milo – Rolfen Kah – Ayse Fehimli-Kuzu – Beate Busse – Uwe Michael Dietrich – Tami Jo Diamond – Annemarie Forbes – Wilfried Lehmenkühler – Waltraud Hartmann- David Kühnl – Gerhard Groh – Michael Günther Rittendorf – Peter Werner – Ed Zend – Zoë A. 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>>> Bitte unterzeichnet diesen Aufruf, durch eMail an AmericanRebel@gmx.net oder via Facebook
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Grup Yorum, Helin in der Mitte

Die Polizei hatte Helin zusammen mit ihrem Bandkollegen Ibrahim Gökçek am 11. März aufgrund einer staatlich verordneten Zwangsernährung aus ihrer Istanbuler Wohnung mit Gewalt ins Krankenhaus gebracht, das beide nach sechs Tagen wieder verlassen konnten.

Mit dem Hungerstreik wird die Freilassung der inhaftierten Gruppenmitglieder, die Aufhebung der Festnahmebefehle gegen sie und ein Ende des Auftrittsverbots für Grup Yorum gefordert.

Helin und Ibrahim waren vor einem Jahr bei einer Razzia im Istanbuler Idil-Kulturzentrum von der Polizei festgenommen worden. Ihnen wurde Mitgliedschaft in einer verbotenen Revolutionären Volksbefreiungspartei vorgeworfen. Helen kam im November 2019 frei, Ibrahim am 24. Februar.

Die Zwangseingewiesene Grup-Yorum-Mitglieder Helin Bölek und Ibrahim Gökçek wurden entlassen

.Alle Bildrechte bei Grup Yorum. 

 

In Trauer um den Genossen
Dr. sc. Dr. h.c. Kurt Gossweiler (1917-2017)

Dr. sc. Dr. h.c. Kurt Gossweiler
5. November 1917 bis 15. Mai 2017

Gegenwart ist ein Moment der Geschichte.
Sie zu ergründen, ihre Triebkräfte,
Insbesondere ihre Lokomotiven,
Zur Auflösung der Widersprüche
Dialektisch bewußt zu machen,
Ist und bleibt eine unbedingte Aufgabe,
Die menschliche Geschichte fortzuführen.

Unser Freund Kurt Gossweiler, dessen Leben
Sich mit über 99 Jahren erfüllt hat,
Ist als marxistisch-leninistischer Historiker
Sowohl bei der Analyse des Faschismus
Wie auch des modernen Revisionismus
In der Arbeiterbewegung
Der Geschichte nichts schuldig geblieben.
…………………………………………E. Rasmus

Kurt Gossweiler wurde 1917 in Stuttgart geboren und wuchs in einer kommunistischen Familie auf. Er kämpfte in Berlin im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) gegen den Faschismus und desertierte 1943 von der Wehrmacht zur Roten Armee. Seine Bücher »Großbanken, Industriemonopole, Staat. Ökonomie und Politik des staatsmonopolistischen Kapitalismus in Deutschland 1914–1932« (1971) sowie »Kapital, Reichswehr und NSDAP« (1982 und 2011) gelten als klassische Analysen der Vorgeschichte der faschistischen Diktatur in Deutschland. Nach 1990 widmete er sich vorrangig der Rolle des modernen Revisionismus und dem damit verbundenen Untersuchung des Niedergangs der Sowjetunion und der sozialistischen Länder. Kurt Gossweiler verstarb am 15. Mai in Berlin.
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Farewell, Kurt

Da du Lehrer und Kämpfer für Zukunft und Recht
nun gegangen bist, bleiben allein wir zurück,
dir verbunden und klüger ein sehr großes Stück,
denn wir lernten: Die rote Welt verlor’n wir zurecht.
Viel lehrtest du über’s sechsundfünfziger Jahr,
über die Lüge, welche da war, und forschtest genug,
um uns Kunde zu tun von des Jahrhunderts Betrug.
So warntest immer neu du vor des Weichens Gefahr.
Mit „ne strelat!“ einst fort von der braunen Pest,
warst Jasyk du, Zunge, und danach Kommunist,
drehtest um dein Gewehr dann als Rotarmist
und verfolgtest die Faschisten bis tief in ihr Nest.
Auroras roten Funken zwei Wiegentage voraus,
warst als Kind des Oktober deiner Klasse du Sohn,
warst der ihre und stießest dann letztlich vom Thron
jene Heuchler, Verräter an der Schaffenden Haus.
Farewell, du bist jetzt fort, und deine Schüler, verstreut,
sie wissen Bescheid: Sie sind ja wir, die wir hier sind,
um mutig zu bestehen gegen feindlichen Wind,
gegen Armut, Bomben, Bosheit in verlogener Zeit.
Es liegt an uns nun, mit unserem Wissen als Pfeil
es zu treffen, der Bourgeoisie verfaulendes Herz,
ihre Börsen und Banken und des Krieges Kommerz
und dir zu danken: Der Revolution wirst du sein Teil!
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…………………………………………………………..Emko, Mai 2017
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Nachruf auf den Genossen Charly Braun
(1938-2017)

Charly Braun, 3. Juli 1938 bis 11. August 2017

Charly haben alle, seit seiner Zeit bei der Bundesmarine  zu ihm gesagt. Charly, weil er schon immer so wenig Haare auf dem Kopf hatte wie die Comicfigur Charly Braun. Charly, der gelernte Feinmechaniker hieß mit richtigen Namen Dieter und zog 1956 aus der Schwäbischen Alp nach Neustadt/Ostsee und später nach Kiel, um bei der Marine eine Deckoffizierslaufbahn zu starten. Seine Grundausbildung absolvierte er noch ohne große Zwischenfälle, doch bei den Lehrgängen kam es immer wieder zu Diskussionen zwischen den Ausbildern und Charly über den Sinn, die Aufgaben und den hierarchischen Aufbau der Bundesmarine. So dauerte es dann auch nicht lange bis drei Herren vom MAD (militärischer Abwehrdienst) ihn besuchten und in ein Gespräch verwickelten. Woher haben Sie ihre Kenntnisse? – Wer sind ihre Freunde? –  Haben sie Kontakte zur DDR? – und andere waren die Fragen, dessen ehrliche Beantwortung: „Nein, ich lese nur den SPIEGEL“ zum Ausschluss aus der Bundesmarine führte.

Das war gut, denn Charly fand sofort wieder eine Anstellung in einer Kieler Maschinenfabrik. Dort war er nicht nur ein sehr fachkundiger und verlässlicher Arbeiter sondern bald auch ein guter Freund seiner neuen Kollegen. Wenn es Probleme mit der Betriebsleitung gab kam man zu Charly. Bei Hell in Kiel wurde Charly Vertrauensmann und hielt auch Ausschau nach anderen, die ähnlich dachten wie er. Linke Sozialdemokraten und Kommunisten wurden seine Freunde und Berater und bald merkte er das man nicht unorganisiert, als Einzelperson für die Kollegen und bessere Arbeitsbedingungen eintreten konnte. Nach einem Besuch in der sozialistischen Volksrepublik Albanien, Anfang der 70er-Jahre, schloss er sich der KPD/ML (später KPD) an, dessen Mitglied er mit Unterbrechungen bis in die 90er Jahre war. Später trat er in die Organisation für den Aufbau der Kommunistischen Arbeiterpartei Deutschlands (ARBEIT ZUKUNFT) ein, dessen Mitglied er bis zu seinem Tode war.

Charly war Roter Betriebsrat bei Homedica, einem Werk für medizinische Implantate und vertrat dort mehrere Jahre lang unermüdlich die Interessen seiner Kollegen. Das die Geschäftsleitung es letztlich doch schaffte die Rote Socke Charly aus dem Betrieb zu klagen war letztlich dem Verrat durch die Leitung der IG-Metall Kiel zu verdanken.

Das bewirkte ein Berufsverbot und Charly wurde mehrere Jahre lang arbeitslos und da die „staatlichen Almosen“ nicht ausreichten, war er gezwungen zusätzlich auch noch als Taxifahrer zu arbeiten. Er wurde erwischt und musste viele Jahre lang das überbezahltes Arbeitslosengeld zurück bezahlen. Die letzten Jahre arbeitete Charly in der Kieler Feimechanikmanufaktur Andresen & Klein, in der die berühmte Strathmann-Flöte gefertigt wurde.

Die 1990er Jahre prägten seinen unermüdlichen Einsatz für die Arbeitsgemeinschaft Jugendweihe in SH e.V., als Gruppen- und Seminarleiter. Charly war oft der „Liebling der Jugendlichen“, die sich wunderten das so ein „alter Knochen“ ihre Probleme und Ängste so gut verstand.

Charly ist in der Nacht vom Donnerstag auf Freitag, nach kurzem Leiden, im Hospiz Kieler Förde an Nierenkrebs verstorben. Seiner Lebenspartnerin und allen seinen Genossen und Freunden spreche ich meine aufrichtige Anteilnahme aus.

Charly Braun war bis zu seinem Tode ein unermüdlicher Kämpfer für den Sozialismus. Als revolutionärer Kommunist hat er stets den Revisionismus aller Schattierungen kritisiert. Seine Meinung, sein Rat und seine Erfahrungen wurden allseits geschätzt und dienten vielen auch als Ansporn nicht auf zu geben im Kampf für eine bessere und sozialistische Gesellschaftsordnung.

Fiete Jensen, 12. August 2017

 

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ENVER HOXHA: Unermütlicher Kämpfer geggen den modernen Revisionismus –
Ein Leben für den Kommunismus

Als das ZK der Partei der Arbeit Albaniens, vor 36 Jahren, am 11. April 1985 mitteilte, dass um 02.15 Uhr das Herz des Genossen Enver Hoxha zu schlagen aufgehört hatte, wurde diese Meldung vom albanischen Volk mit grossem Schmerz aufgenommen. Millionen Menschen in der Welt trauerten um einen der grössten Marxisten-Leninisten des 20. Jahrhunderts.
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Die kommunistische Partei

Staatsflagge der Sozialistischen Volksrepublick Albanien

Albanien, dieses kleine Land an der Adria, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr armes Land. Es gab mehr als 90% Analphabeten, kaum Schulen, wenige Ärzte, keine Industrie, riesige Sümpfe, kaum Straßen, keine Verkehrsmittel, keine Eisenbahnen usw. usf. Wer Brot besaß, galt als reich. Es gab reaktionärste, mittelalterliche Ideologien und Bräuche wie die Blutrache. Die Beziehungen der Menschen untereinander waren feudal. Die Frau war Sklavin des Mannes. Im November 1917 stürzten die Arbeiterklasse und die arme Bauernschaft Russlands, geführt von der Partei der Bolschewiki, die Macht der Kapitalisten und errichteten die Diktatur des Proletariats. Das Echo der Oktoberrevolution war auch in Albanien zu spüren. Aus dem Ausland kamen die ersten Broschüren über Russland und den Kommunismus. Sie wurden in engen Arbeiter- und Intellektuellenzirkeln gelesen. Die KOMINTERN leistete wertvolle Beiträge für den Aufbau einer Kommunistischen Partei. 1928 gründeten Exilalbaner in der Sowjetunion die Albanische Kommunistische Gruppe. Vom Statut dieser Gruppe aus war es ihre Aufgabe weitere illegale kommunistische Gruppen in Albanien zu bilden und eine revolutionäre Tätigkeit zu entfachen. Verbindungen wurden hergestellt zu den bereits existierenden kleinen kommunistischen Gruppen in Albanien. Schon während seiner Jugendzeit erlebte Enver Hoxha (16.10.1908 in Gjirokastra geboren) das Treiben der zahlreichen Besatzer und Großmächte, die Albanien niederdrückten und ausbeuteten. 1924 schloss er sich der demokratischen Bewegung an. 1930 absolvierte er die Oberschule von Korca. Dort wurde er zum ersten Mal von den reaktionären Zogubehörden ins Gefängnis geworfen, weil er mit Genossen gegen an den Schülern begangenen Diebstählen protestierte. Für einige Jahre hielt sich Enver Hoxha in Frankreich auf, um an der Hochschule zu studieren. Er begann mit der KP Frankreichs zu sympathisieren und veröffentlichte in deren Zeitung „Humanite“ Materialien über das Zoguregime in Albanien. Das Stipendium wurde ihm entzogen, so dass Enver Hoxha gezwungen war, beim albanischen Konsulat in Belgien Arbeit anzunehmen. Doch auch hier sorgten die Agenten Zogus für seine Entlassung. (Ahmet Zogu kam 1924 durch den militärischen Sturz der bürgerlich-demokratischen Regierung Fan Noli an die Macht) Er kehrte 1936 nach Albanien zurück. Die Jahre des Kampfes hatten Enver Hoxha zum Kommunisten geformt. Zunächst wirkte er am Gymnasium in Tirana, dann an der Oberschule von Korca als Lehrer. In Korca wurde er zu einem der aktivsten Mitglieder der kommunistischen Gruppe Korcas. Ebenso arbeitete er aktiv in der Organisation „Rinia Korcare“ (Korcajugend). Am 7. April 1939 überfielen die italienischen faschistischen Truppen Albanien. Das albanische Volk bekam sehr bald die Folgen der Besatzung zu spüren. Hunderte Patrioten wurden eingekerkert oder in KZs verbannt. Die Faschisten stießen aber auf den erbitterten Widerstand des Volkes. An der Spitze stellten sich die Kommunisten, obwohl sie noch nicht in einer einzigen Partei organisiert waren. Auf Beschluss der kommunistischen Gruppe Korcas wurde Enver Hoxha nach Tirana entsandt, um dort die antifaschistische Arbeit zu entwickeln. Er nutzte diese Aufgabe, um zielstrebig für die Einheit der verschiedenen kommunistischen Gruppen in Albanien und für die Gründung der kommunistischen Partei zu kämpfen. Es gab viele Widerstände aus den Reihen der kommunistischen Gruppen heraus eine einheitliche KP zu gründen. Opportunismus, Gruppengeist, Sektierertum usw. hemmten diesen Prozess. Ob die „Korca“-Gruppe, die „Shkodra“ Gruppe, die „Jugend“-Gruppe oder die „Zjarri“-gruppe, die sich als die „KP Albaniens“ aufspielte. Kein Führer wollte auf seine Stellung verzichten. „Seine“ Gruppe war wichtiger als die Bewegung. Verbreitet war z.B. die „Theorie der Kader“, die besagte, dass die Kommunisten die Massen nicht organisieren und mobilisieren sollten, sondern sich in ihren Zellen einkapseln und sich hauptsächlich mit theoretischer Erziehung, mit der „Ausbildung der Kader“ befassen soll. Erst danach könnte die revolutionäre Tätigkeit beginnen. Die „Jugend“-Gruppe war der Meinung in Albanien existiere kein Proletariat, also auch kein Klassenkampf. Der Faschismus sein für Albanien vorteilhaft, denn dadurch entwickelt sich der Kapitalismus und das Proletariat wächst. Für die Führer der „Shkodra“-Gruppe war es kein Problem in Gerichtsverfahren auszusagen. Im Januar 1939 verrieten sie ihre Genossen vor Gericht. Das Gericht verurteilte 52 Angeklagte zu verschiedenen Strafen. Die Häupter der „Shkodra“-Gruppe betrachteten die Denunziation als Mittel, um die Genossen vor den Folterungen des Feindes auf die Probe zu stellen. Trotzkismus und Anarchismus war in allen Gruppen weit erbreitet. Doch genug der Beispiele. Diese Häupter der kommunistischen Gruppen waren ungeeignet eine einheitliche KP zu schaffen. Im Gegenteil, sie waren ein Hindernis. Die albanischen Kommunisten kämpften aktiv gegen die Faschisten, Sie organisierten den Widerstand des Volkes. Sie kämpften als Partisanen in den Bergen. Doch die Zersplitterung war hinderlich. Sie musste überwunden werden. In einem rückständigen Land wie Albanien und unter den Bedingungen der faschistischen Besatzung war es äußerst schwierig, die lokalen kommunistischen Gruppen zusammenzuschliessen.

Gründung der Kommunistischen Partei Albaniens am 8. November 1941, Gemälde des Künstlers Shaban Huss. Bild Archiv RoterMorgen

Vom 8. bis zum 14. November 1941 versammelten sich in Tirana Vertreter verschiedener kommunistischer Gruppen. Durch den Druck der Basis, sowie durch die Bemühungen Envers kam es zu dieser Versammlung. 15 Vertreter der kommunistischen Gruppen nahmen daran teil: Qemal Stefa, Vasil Shanto, Pilo Peristeri u.a. Es wurde ein provisorisches ZK gewählt und Enver Hoxha an die Spitze gestellt. Weiterhin wurde beschlossen das die Führer der kommunistischen Gruppen sämtliche Verbindungen mit den Mitgliedern ihrer Gruppe dem Zentralkomitee übertragen sollten. Damit war die Zersplitterung in verschiedene Gruppen beendet. Nicht durch Verhandlungen kam es zum Zusammenschluss, sondern durch den Druck der Basis. Immer offensichtlicher wurde den Kommunistinnen und Kommunisten die Notwendigkeit einer einzigen KP. Jede Gruppe kämpfte für sich gegen die Faschisten. Die Kommunistische Partei wurde im Feuer des Klassenkampfes geboren, im Kampf gegen ihre eigenen Führer. Die Partei war anfangs sehr klein. Etwa 400 Mitglieder zählte sie. (Im Vergleich: Albanien hatte damals etwa 1 Million Einwohner. Deutschland hat heute ca. 80 Millionen. Danach müsste eine gleichkleine Partei dann 80 x 400 etwa 32.000 Mitglieder haben. Davon sind wir noch in weiter Ferne) Die KPA, die sich später in Partei der Arbeit Albaniens umbenannte, ging sofort daran eine Nationale Befreiungsarmee zu organisieren und den bewaffneten Kampf gegen die Faschisten anzuführen. Neben der KPA gab es keine andere politische Partei oder Kraft in Albanien, die dieses Ziel verfolgte. So machte sich die KPA daran, nicht nur die geringe Zahl der Arbeiter, sondern auch die Bauern, Handwerker usw. im antifaschistischen Widerstand, für die Befreiung Albaniens zusammenzuschließen. Mit der KPA war die Kraft entstanden, die dieses große Werk vollbringen konnte. Es war ein Kampf voller Opfer. Erst die italienischen, dann die deutschen Faschisten hausten unmenschlich: 28000 albanische Frauen und Männer ließen ihr Leben für die Freiheit, 7,3 % der Bevölkerung wurden getötet oder schwer verwundet, 21% der Häuser zerstört, ein Drittel des Viehbestandes vernichtet, die wenigen Brücken, Fabriken, Werkstätten, Häfen usw. zerstört oder beschädigt.
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Die Befreiung Albaniens

Obwohl mehr als 700 000 faschistische Soldaten während des 2.Weltkrieges ihren Fuß auf albanischen Boden setzten, (Die Bevölkerung Albaniens betrug damals ca. 1Millionen) obwohl die Faschisten viehisch hausten, wurden sie geschlagen. Genosse Enver Hoxha stand an der Spitze der KPA und der Nationalen Befreiungsarmee. Alle revolutionären, nationalen, demokratischen und fortschrittlichen Kräfte wurden vereint. Volksräte wurden gewählt. Und schließlich am 28.11.1944 zog die Demokratische Regierung Albaniens in Tirana ein und übernahm die Macht. Einen Tag später, am 29.11.44 wurde die letzte albanische Stadt Shkodra befreit.

Ehefrau und Kampfgefährtin Nexhmije und Enver Hoxha in jungen Jahren

Damit wurden die jahrzehntelangen Kämpfe und Mühen des albanischen Volkes, seine Unabhängigkeit und Freiheit von ausländischen Mächten zu erreichen, mit Erfolg gekrönt. Enver Hoxha und die albanischen Kommunisten und mit ihnen das gesamte albanische Volk übernahmen ein schwieriges Erbe — der Ausdruck „schwierig“ ist geradezu geschmeichelt. Denn das Zoguregime und die Faschisten hatten nichts hinterlassen, auf dem man ein unabhängiges, fortschrittliches Albanien hätte aufbauen können. Im Gegenteil! Sie hatten alles vernichtet. Die albanischen Kommunisten und Enver Hoxha schreckten vor diesen Schwierigkeiten nicht zurück. Sie krempelten die Ärmel hoch und machten sich daran, die dringendsten Bedürfnisse des Volkes zu befriedigen. Sümpfe wurden trockengelegt, der Getreideanbau ausgeweitet, Bewässerungsanlagen gebaut, um das Brot zu sichern. Schulen entstanden, Alphabetisierungskurse wurden durchgeführt, Fachkräfte ausgebildet, um ein Minimum an Kultur und Bildung zu schaffen. Fabriken wurden wieder aufgebaut und erweitert, Wasserkraftwerke und Eisenbahnlinien gebaut, neue Industrieanlagen errichtet, um die ersten Schritte zu einer modernen Industrie zu gehen. Gesundheitswesen und Hygiene wurden entwickelt, Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern ausgebildet, um so die schlimmsten Seuchen und Krankheiten einzudämmen. Allein die Erfolge der ersten Jahre des Aufbaus der Volksrepublik Albanien übertreffen sämtliche Entwicklungen der vorhergegangenen Jahrzehnte in Albanien um ein Vielfaches. In Albanien war die Entwicklung stehen geblieben. Die Menschen lebten in Hunger und Elend. Nun erwachte das Land, lebte und schritt stürmisch voran.
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Ständiger Kampf

Symbol der Partei der Arbeit Albaniens

Schon bald musste Albanien und die albanische Partei die Erfahrung machen, dass nicht jeder, der sich Kommunist nennt, das auch wirklich ist. Tito in Jugoslawien wandte sich dem westlichen Kapital zu, nahm Kredite von den US-Imperialisten, versuchte die sozialistischen Länder zu zersetzen usw. Auch Albanien nahm er ins Visier. Er wollte Albanien unter „Bruderküssen“ zu einer Provinz Jugoslawiens machen. Tito nannte sich zwar „Marxist“, aber er bog sich diesen nach seinen Herrschaftsinteressen zurecht. Er revidierte ihn — daher nennt man solche Leute Revisionisten. Tito wurde zum Agenten des Kapitals im sozialistischen Lager, der seinen Revisionismus, seinen Verrat am Marxismus, in allen kommunistischen Parteien aussäen wollte.
Die Partei der Arbeit Albaniens und Albanien wurden unmittelbar bedroht. Tito und seine Leute hatten bereits Gruppen in Albanien und in der albanischen Partei geschaffen, die für ihre Ziele arbeiteten. „Demokratie“ führte Tito zwar im Mund, aber in der Praxis arbeitete er mit dem Mittel der Konspiration und des Geheimdienstes.

Rede von Enver Hoxha auf der Beratung von 81 kommunistischen- und Arbeiterparteien in Moskau (10. November bis 1. Dezember 1960). Gemälde eines unbekannten Künstlers. Bild: Archiv RoterMorgen

Genosse Enver Hoxha war es, der sowohl den Marxismus gegen die Angriffe Titos verteidigte als auch die Unabhängigkeit Albaniens und der PdAA. Gemeinsam mit Stalin und dem Kominform-Büro führte er einen entschlossenen Kampf gegen Titos Verrat. Doch dies war nur der Anfang einer verhängnisvollen Entwicklung für den Marxismus und den Sozialismus. Das Festhalten am Marxismus-Leninismus und nicht zuletzt die Erfahrungen mit den Titoisten machten die albanischen Kommunisten auch hellhörig und sensibel für die Entwicklung in der Sowjetunion nach Stalins Tod. Nikita Chruschtschow war es, der den Albanern empfahl, aus ihrem Land eine Obstplantage zu machen, das Brot würde er schon schicken: „Was ihr an Weizen braucht, fressen bei uns die Mäuse!“ so Chruschtschow. Dazu gab es Pläne, den albanischen Hafen Vlora als Stützpunkt der sowjetischen Flotte massiv auszubauen. Albaniens Unabhängigkeit war wieder einmal in Gefahr. „Wir haben auch ohne Brot barfuss gekämpft, uns aber nie jemandem gebeugt!“ – diese Antwort Envers beschreibt die albanische Position. Als klar wurde, dass Chruschtschow und Konsorten den Weg des Verrats unwiderruflich beschritten hatten und zu keiner Rückkehr zu den Prinzipien des Marxismus-Leninismus und des proletarischen Internationalismus zu bewegen waren, traten die Partei der Arbeit Albaniens und Enver Hoxha dafür ein, die Verräter als Feinde zu behandeln und einen klaren Trennungsstrich zu ziehen. Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch Chruschtschow im Jahre 1961 folgte dann nach dem Einmarsch der UdSSR-Truppen in die CSSR 1968 der Austritt Albaniens aus dem Warschauer Vertrag.
In allen diesen Situationen hielt Enver Hoxha konsequent am Marxismus-Leninismus fest. Druck, wirtschaftliche Erpressung, militärische Drohungen brachten ihn niemals dazu, seine Überzeugungen zu verraten und sich aus Opportunismus zu beugen. Als Chruschtschow Albanien mit militärischer Intervention bedrohte, brachte ihm das nichts, außer einen noch schärferen Kampf Envers gegen diesen frisch gebackenen Imperialisten
mit sozialistischer Maske.
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Kampf gegen den Maoismus

Engere Kontakte mit den Chinesen hatte die PdAA erst nach 1956. Diese Kontakte nahmen aufgrund des Kampfes, den die PdAA gegen den chruschtschowschen modernen Revisionismus führte, zu.

Mao Tse Tung und Enver Hoxha

Als Ende der 50er Jahre die Chruschtschowianer ihren Angriff gegen den Marxismus-Leninismus intensivierten nahmen sie die KP China ins Visier. Die PdAA kam in dieser Periode der KPChinas zu Hilfe. In der Annahme, dass China ein sozialistisches Land und die KP eine ML-Partei sei, zeigte sich die PdAA stets solidarisch mit China. Zugleich hat die PdAA die antimarxistischen Haltungen und Handlungen, die sich in vielen Fällen bei den chinesischen Führern feststellen liessen, mit Sorge betrachtet, sie hat, soweit es real möglich war, kritische Meinungen über das geäussert, was in China geschah.
Im Sommer 1971 machte der amerikanische Außenminister einen Geheimbesuch in Peking, führte Gespräche und vereinbarte einen Besuch des US-Präsidenten Nixon in China. Der Besuch fand 1972 statt. Mao empfing Nixon persönlich. Dieses Ereignis markierte einen grundlegenden Wendepunkt in der chinesischen Politik. China hatte sich in den Tanz der imperialistischen Rivalitäten um die Neuaufteilung der Welt eingereiht, um sich seinen Anteil zu sichern, wobei es auf die Seite der einen Supermacht, der USA, gegen die andere Supermacht, die Sowjetunion, überging. Aus diesem Grund war es notwendig dem ZK der KPChinas durch einen Brief zu verstehen geben, dass Albanien entschlossen Widerstand gegen den neuen Kurs einlegt.
„Wir, die albanischen Kommunisten“, schrieb Enver in „Imperialismus und Revolution“, „haben uns unsere Meinung über die `Maotsetungideen` und unsere Überzeugung von ihrer Gefährlichkeit schrittweise gebildet.“ Genosse Enver analysierte die chinesische Politik anhand der chinesischen Presse und Auslandspresse. Die albanische Botschaft in Peking war der wichtigste Informationsbeschaffer. Nur selten erhielt die PdAA auf offiziellem Weg durch die chinesischen Führer Kenntnis über die chinesische Politik. Da die Angaben nur bruchstückhaft und unzureichend waren, waren die albanischen Kommunisten gezwungen Vermutungen anzustellen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.
Den chinesischen Revisionismus unterzieht Genosse Enver Hoxha einer allseitigen Analyse. Der chinesische Revisionismus zeigte sich offen Anfang der siebziger Jahre, doch er entstand nicht zu dieser Zeit, geschweige denn erst nach dem Tod von Mao Tsetung. Er wurzelt ideologisch-theoretisch in den so genannten „Mao-Tsetung-Ideen“, die insbesondere nach 1935, als Mao Tsetung an die Parteispitze kam, Gestalt anzunehmen begannen. Die „Mao-Tsetung-Ideen“ sind grundverschieden vom Marxismus-Leninismus. Sie sind ein Amalgam von Ansichten, wo dem Marxismus entlehnte Ideen und Thesen sich mit konfuzianischen, buddhistischen, anarchistischen, trotzkistischen, titoistischen, chruschtschowianischen und eurokommunistischen Ideen und Thesen und mit ausgeprägt nationalistischem und rassistischem Einschlag vermengt haben.
Es ist gerade diese Vermischung allerlei idealistischer, pragmatischer und revisionistischer Philosophien, die die „Mao-Tsetung-Ideen“ zu einer Waffe aller fraktionistischen Strömungen und Linien in China im Kampf jeder gegen jeden oder im Rahmen vorübergehender Koexistenz gemacht haben. Aus diesen Gründen gelang es der KPChinas zu keiner Zeit, von Ideologie, Politik, Zusammensetzung und vom organisatorischen Aufbau her, eine wahrhaft proletarische Partei zu werden; aus diesen Gründen wuchs die bürgerlich-demokratische Revolution in China nicht in die sozialistische Revolution hinüber, führte nicht zur Errichtung der wahrhaft proletarischen Diktatur und brachte das Land nicht auf den wahren Weg der sozialistischen Entwicklung.
Mao Tsetung hatte den Ruf eines großen Marxisten-Leninisten und bezeichnete sich selbst als Kommunist. Das war er aber nicht. Er war lediglich ein demokratischer Revolutionär, der einige Elemente der marxistisch-leninistischen Philosophie mit dem Idealismus, mit der bürgerlich-revisionistischen Philosophie und mit der alten chinesischen Philosophie auf eklektische Weise vereinigte.

Enver Hoxha in seinem Arbeitszimmer. Bild: Archiv RoterMorgen

Der 7. Parteitag der PdAA

Wie der Parteitag vorhergesagt hatte, verstärkten die Imperialisten und Revisionisten den Druck auf Albanien, um zu verhindern das es auf dem Weg des Sozialismus vorwärtsschreitet. Insbesondere die albanienfeindliche Tätigkeit der chinesischen Führung verstärkte sich im Zeichen der Rache gegen die PdAA, die auf ihrem 7. Parteitag eine prinzipienfeste Kritik an der antimarxistischen Theorie der „drei Welten“ geübt hatte. Durch gezielte Provokationen versuchte sie den Parteitag zu sabotieren. Der im Exil lebende Vorsitzende der illegalen KP Polens, Kazimierz Mijal, war von den Chinesen aufgehetzt worden und sollte auf dem Parteitag provozieren. So randalierte er in Tirana unter Alkoholeinfluss, beschimpfte das ZK der PdAA und Enver Hoxha als Verräter und anderes mehr. Es sollte sich bald zeigen das die KP Chinas ihren Einfluss auf die internationale Marxistisch-Leninistische Weltbewegung ausnutzte, um diese zu spalten. Sie luden nach Peking Tito ein, den sie jetzt einen „grossen marxistisch-leninistischen“ Führer nannten.
In Deutschland wurde über die „Peking Rundschau“ (45/77) die „Die-Welten-Theorie“ als „neue“ Generallinie verbreitet. („Die Theorie des Vorsitzenden Mao über die Dreiteilung der Welt – ein bedeutender Beitrag zum Marxismus-Leninismus“) Unter dem Vorwand zwischen den sich marxistisch-leninistisch nennenden Organisationen bestehen kaum Unterschiede und man könne sich mit allen vereinigen, nahmen die chinesischen Maoisten mit allen Organisationen offiziellen Kontakt auf. (KPD/Aufbau Organisation, KBW usw.). Gleichzeitig wurde die bisher als einzig anerkannte Kommunistische Partei, die KPD/ML, bekämpft. Mittels Repressalien, Spaltungsversuche, Verleumdungen und Intrige versuchte die KP Chinas die ML-Bewegung auf
ihre konterrevolutionäre Seite zu zerren.

Enver Hoxha begrüßt den Vorsitzenden der KPD/ML und Chefredakteur des RotenMorgen Ernst Aust, anläßlich eines Treffens einer Parteidelagation am 2. Dezember 1979. Bild: Archiv RoterMorgen

Es war klar das die chinesischen Revisionisten auf ideologischem Gebiet gegenüber der PdAA eine Niederlage erleiden. Aber im Rahmen der zwischenstaatlichen Beziehungen, insbesondere auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet, glaubten sie Albanien zu bestrafen. Gleich nach dem 7. Parteitag kamen zahlreiche Waren, Maschinenanlagen und Ausrüstungen, zu deren Lieferung China vertraglich verpflichtet war, defekt oder überhaupt nicht an. Unterdessen verübten die chinesischen Spezialisten, die in Albanien arbeiteten, auf Anweisung von oben verschiedene Sabotageakte aus. Um für die im Entstehen begriffene neue Situation gerüstet zu sein, traf das ZK alle erforderlichen Maßnahmen, um die Kommunisten und das gesamte Volk in jeder Hinsicht vorzubereiten, um das Vertrauen in die eigene Kraft zu festigen. Genauso wie einstmals die Chruschtschowianer ging auch die chinesische Führung zu offen albanienfeindlicher Tätigkeit über und verkündete am 7. Juli 1978 ihren Beschluss, Albanien die wirtschaftlichen und militärischen Kredite und Hilfen mit sofortiger Wirkung aufzukündigen und sämtliche Spezialisten aus Albanien abzuziehen. Dieser Akt war die logische Folge des Kurses, den sie zur kapitalistischen Entwicklung Chinas und zu seiner Umwandlung in eine sozialimperialistische Supermacht verfolgte.
Als China alle Verträge brach, Werke halbfertig stehen ließ, für die Albanien bereits Millionen investiert hatte, führte dies in Albanien nicht zu Resignation und Chaos, sondern zum Aufbäumen des gesamten Volkes und der PdAA, um diese Schwierigkeiten zu meistern. Die klare, unerschütterliche Haltung der PdAA und Envers hatte Rückhalt beim Volk und wurde dort verstanden. Die arbeitenden Menschen waren für ihn nicht Manövriermasse, sondern aktive Teilnehmer an
diesem Kampf gegen den Verrat am Sozialismus.

Schriften von Enver Hoxha

Das moderne Albanien

Unter Enver Hoxhas Führung wurde die albanische Industrie und die Landwirtschaft entwickelt. Für Albanien war es ein großer Sieg, dass es selbständig Ersatzteile herstellen konnte und somit die Abhängigkeit von den Lieferungen des Kapitals, in der viele Entwicklungsländer stecken, vermindern konnte. Für Albanien war es ein großer Sieg, selbst Strom herzustellen und diesen sogar zu exportieren, weil es Überschüsse gab. Die Elektrifizierung, der erste eigene Stahl, eine expandierende Rohstoffgewinnung, wachsende Eisenbahnnetze, der erste eigene Traktor — das alles waren Siege. Unter Enver Hoxhas Führung schaffte Albanien den Sprung von einem halbfeudalen Land zu einem

In der Bucht von Porto Palermo waren vier ehemalig Sowjetische U-Bote, für die nationale Verteidigung der Sozialistischen Volksrepublik Albanien stationiert. Das Bild zeigt die Einfahrt zur U-Boot-Basis „Porto Palermo Tunnel“ nur einige Kilometer südlich der Adriastadt Himara. Der Tunnel ist 12 m hoch, 650 m lang und bot allen vier je 75 m langen U-Booten bis 1991 Schutz.

Industrie-Agrar-Staat. All diese Erfolge konnten nur durch den Sozialismus und die Planwirtschaft erreicht werden. Andere Entwicklungsländer auf vergleichbarer Stufe, die in den Segnungen der Marktwirtschaft leben, können von solchen Erfolgen nur träumen. Dort verelenden die Massen immer mehr. Die Planwirtschaft machte es möglich die wenigen ökonomischen Reserven des Landes in die wichtigsten Sektoren zu stecken und so einen raschen, effektiven Aufbau zu ermöglichen. Der Plan war in Albanien nie etwas Totes, sondern immer eine Kampfaufgabe. Natürlich hatte die albanische Industrie nicht das Niveau der großen westlichen imperialistischen Wirtschaften. Das war bei den Ausgangsbedingungen und unter den Bedingungen eines imperialistischen Weltmarktes, in dem den kleinen Völkern diktiert wird, kaum möglich. Die Erfolge der sozialistischen Planwirtschaft sind bei Berücksichtigung dieser Faktoren sogar noch höher zu bewerten. Die großartige wirtschaftliche Entwicklung Albaniens machte soziale und kulturelle Fortschritte möglich, wie sie zuvor in Albanien und selbst in vielen Industriestaaten undenkbar waren und sind.
Es gab keine Steuern und Inflation. Die medizinische Versorgung war kostenlos und so gut, dass Albanien die niedrigste Säuglingssterblichkeit in Europa hatte. Sicher war so manche medizinische Einrichtung einfach. Aber bunte Pillen und glitzernde Apparate sagen eben doch nicht alles über die Güte einer medizinischen Versorgung.
Männer konnten mit 60, Frauen mit 55 in Rente gehen. Mieten waren spottbillig. Wo früher in Lehmhütten usw. gehaust wurde, hatte nun jeder ein Dach über dem Kopf, wenn auch nicht luxuriös. Über 70% der Jugendlichen erhielten eine höhere Schulbildung. Es wurden Fachhochschulen und die erste Universität des Landes, die Enver-Hoxha-Universität, aufgebaut. Die Liste könnte endlos fortgeführt werden.
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Diktatur des Proletariats

Unter der Führung des Genossen Enver Hoxha wurde in Albanien der Sozialismus aufgebaut und die Diktatur des Proletariats verwirklicht. Diktatur des Proletariats das hieß in Albanien nicht Diktatur von Bürokraten über das Proletariat, sondern tatsächlich Herrschaft der Arbeiterklasse. Sie bestimmte mit ihrer Partei den Plan und den Kurs. Sie konnte Abgeordnete und Direktoren abberufen, wenn sie nicht nach den Interessen der arbeitenden Menschen handelten. Die Partei stellte sich und den Staatsapparat bewusst unter die Kontrolle der Werktätigen. Sie zog damit Konsequenzen aus der Entartung der UdSSR und der osteuropäischen Länder. Kader mussten regelmäßig in die Produktion arbeiten. Der Lohn eines Fabrikdirektors, eines Ministers, eines Universitätsprofessors orientiert sich am Durchschnittslohn eines Arbeiters. Die Lohnunterschiede betrugen 1:1,5. Das klingt für uns unwahrscheinlich, aber es ist möglich in einem Land, in dem tatsächlich die Arbeiterklasse regiert. Die Preise für Konsumgüter, für Dienstleistungen usw. die steigen nicht etwa wie wir es „gewohnt“ sind, im Gegenteil: es gab immer wieder Preissenkungen! Neue Parteimitglieder wurden von ihren Kolleginnen und Kollegen überprüft. Jeder Funktionär konnte öffentlich kritisiert werden und musste öffentlich dazu Stellung nehmen. Alle wichtigen Probleme besprach die Partei mit den Massen. Nur so konnten z. B. die lebensbedrohlichen Situationen bei dem Versuch der Einverleibung durch Jugoslawien, bei den militärischen Drohungen Chruschtschows, bei der chinesischen Wirtschaftssabotage gemeistert werden. Enver Hoxha war ein Vorkämpfer für die enge Verbindung der albanischen Partei mit den arbeitenden Menschen. Er kämpfte unermüdlich gegen jede Form des Bürokratismus, gegen alle Tendenzen zur Entartung.
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Enver Hoxha verteidigt den Marxismus-Leninismus gegen die Revisionisten aller Schattierungen

Das Kennenlernen der Tito-Revisionisten prägte die weitere Entwicklung Envers. Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Die Erfahrungen halfen der Partei der Arbeit Albaniens den „falschen“ Marxismus, d.h. den Revisionismus als eine tödliche Gefahr zu erkennen. Die Verteidigung des Marxismus-Leninismus war fortan die treibende Kraft. Nachdem dieses Gift die meisten Kommunistischen Parteien ergriff, diese in Revisionistische Parteien entarten liess, unterstützte und half Genosse Enver Hoxha den neuen, sich entwickelten Marxistisch-Leninistischen Parteien. Der Aufbau der Bolschewistischen Parteien konnte und musste im Kampf gegen den modernen Revisionismus erfolgen. Die Lehren die Genosse Enver Hoxha aus der Entartung gezogen hat, sind ein unermesslicher Schatz.
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Der Revisionismus in Albanien

Das Grab Enver Hoxhas auf dem Friedhof Sharra am westlichen Rand der Hauptstadt Tirana

Heute wird Enver Hoxha von der bürgerlichen Presse als Monster gezeichnet, der ein in ganzes Volk blutig unterdrückte. Das ist die gleiche Masche wie bei Stalin. Überall wird von „Fehlern“ gesprochen und das Albanien Envers angegriffen. Natürlich gab es Fehler bei Enver. Wie sollte es ein so langes, kämpferisches Leben ohne Fehler geben. Und vor allem: Die Fehler wiegen nichts im Vergleich zu den Verdiensten und Erfolgen Enver Hoxhas. Unter seiner Führung war Albanien für alle fortschrittlichen und revolutionären Menschen auf der ganzen Welt eine Ermutigung. Zweieinhalb Jahrzehnte war Albanien das einzigste Land auf der Welt in dem der Sozialismus existierte (bis Mitte der 80er Jahre). Es war „eine befreite Zone“ im wahrsten Sinne des Wortes. Von Albanien aus war weltweit die Stimme der Revolution, des Sozialismus und Kommunismus zu vernehmen. Albanien unterstützte alle fortschrittlichen Bewegungen, aller wahrhaften ML-Parteien. Es war ein Vorbild für die Werktätigen der Welt. Die Erfahrungen im Klassenkampf, die gewonnen wurden, sie sind vorhanden und sind unerlässlich für einen erneuten Aufbau des Sozialismus. Ermutigend ist die Tatsache das ein solch kleines Land lange der imperialistisch-revisionistischen Einkreisung standhielt.
Auch eine antikommunistische Welle in Albanien kann die Verdienste Enver Hoxhas um sein Land und die Weltrevolution nicht auf Dauer verdunkeln. Im Gegenteil! Die rasche Integration des heutigen Albaniens in die kapitalistische Marktwirtschaft hat die Errungenschaften Albaniens unter dem Sozialismus noch deutlicher hervortreten lassen. Die schäbige Realität des wiedereingeführten Kapitalismus, der Arbeitslosigkeit, der Ausbeutung, der Abhängigkeit, der Armut und des Hungers werden das Werk des Genossen Enver Hoxha noch
stärker zum Leuchten bringen.

FÜR ENVER HOXHA WIRD ES KEINEN TOD GEBEN, NUR SEIN GEBURTSDATUM EXISTIERT

Hosteni – 11. April 2021

Anhang

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Enver Hoxha – Verboten in der DDR

Für die Clique der SED Revision waren albanische Schriften zu gefährlich!
Deshalb wurden sie bei Haudurchsuchungen von Kommunisten
der Illegalen KPD/ML beschlagnahmt.

 

 

Anordnung zur Beschlagnahme von Schriften aus Albanien, aus dem Jahr 1981, Bild: Archiv RoterMorgen
Ramiz Alia und Enver Hoxha

Warum durfte das Volk des erste Arbeiter- und Bauernstaates auf Deutschem Boden die Schriften von Enver Hoxha und die Berichte über die Arbeit der »Partei der Arbeit Albaniens«, den erfolgreichen Aufbau des Sozialismus in Albanien und den Kampf gegen den Chruschtscho nicht lesen?

Mit der oben abgebildeten „Anordnung zur Beschlagnahme“ wurden folgende Schriften eingezogen:
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ROTER MORGEN, 6. Jg., 5. Juni 1972

François Marty
1905 – 1971

Vor einem Jahr, am 29. Mai 1971, verstarb Genosse François Marty, Gründer und Führer unserer französischen Bruderpartei. Die KPF/ML (französisch: PCMLF) wurde nach dem revolutionären Sturm des Mai 1968 von der Bourgeoisie für „verboten“ und „aufgelöst“ erklärt. Wie Mauerinschriften und Flugblätter in ganz Frankreich zeigen, führt sie ihren Kampf beharrlich weiter, für die breite Mobilisierung der Massen, für die Vorbereitung der proletarischen Revolution. Ihre Verbindung von legaler und illegaler Arbeit ist sehr lehrreich für alle jungen marxistisch-leninistischen Parteien. Und ebenso ist es das kämpferische Beispiel des Genossen Marty. Wir bringen hier einen Auszug aus der Rede, die anläßlich seiner Beerdigung auf dem Friedhof von Corberes von Jacques Jurquet, dem Führer der französischen Marxisten-Leninisten, gehalten worden ist. Diese Rede ist ein Ausdruck tiefen proletarischen Klassengefühls.

„… Es ist unmöglich, Dein Leben als Kämpfer zu erzählen, so reich und fruchtbar ist es gewesen. Es stand völlig im Zeichen der proletarischen Ideologie. Mit Deiner steten Einfachheit, mit Deiner natürlichen Bescheidenheit, mit Deiner fast herausfordernden Rechtschaffenheit, mit Deiner spontanen, aber immer klar erkennenden Güte hast Du mitten unter den einfachsten Arbeitern gelebt, auf dem Bau, in der Fabrik oder auf dem Land. Du bist aus ihren eigenen Reihen hervorgegangen und Du hast sie nie verraten. Du hast Dir für immer ihre Achtung und ihre von klarstem Klassenbewußtsein getragene Zuneigung erworben.

Während des Spanischen Bürgerkriegs warst Du unentwegt an der Seite des spanischen Volkes; Du übernahmst die besonders heiklen Aufgaben, die die Partei Dir anvertraute.

I´HUMANITÉ rouge, Die Zeitung unserer Bruderpartei vom 3. Juni 1971 mit dem Nachruf auf den Genossen François Marty | Dieses Bild ist kein Bestandteil des vorliegenden Artikels des ROTEN MORGEN.

Während der Besetzung durch die Nazis, als die große Wolke von Blut und Schatten unser Vaterland überzog, hast Du nie aufgehört mit dem gerechten Kampf; Du hast das Kommando einer Ausbildungsschule für Offiziere der F.T.P. (Französische Partisanen) übernommen, und Du organisiertest und leitest unter dem Decknamen Kommandant Bougat die militärischen Operationen, die zur Befreiung von Carcassonne führten.

Dann aber, als es offenkundig wurde, daß die Kommunistische Partei Frankreichs jede revolutionäre Linie verlassen hatte, als eine große Zahl alter Mitkämpfer der Resistance einer nach dem anderen aus den Reihen der Partei ausgeschlossen wurde, die doch 75 000 der ihren im Kampf für die antifaschistische Befreiung hingegeben hatte, da begann für Dich eine neue Phase in Deinem Leben als vorbildlicher Kämpfer: Du hast alle Märchen, die darauf hinzielten, das Volk zu hintergehen, mit berechtigter Unversöhnlichkeit zurückgewiesen; Du hast trotz der gehässigsten Drohungen mit Mut und Intelligenz für die Achtung der revolutionären Prinzipien von Marx, Engels, Lenin und Stalin gekämpft. Und bald darauf, 1963, hast Du offen Stellung zugunsten der Thesen der KP Chinas und der Partei der Arbeit Albaniens genommen.

Die Machthaber der Kommunistischen Partei Frankreichs wollten Deiner Basis-Zelle Deinen Ausschluß aufzwingen, aber Deine Kameraden wiesen die schändliche Forderung fast einstimmig zurück. Die Mehrheit von ihnen, Kleinbauern, schlichte Handwerker und redliche Arbeiter, sind heute hier, um Dich zu Deiner letzten Ruhestätte zu begleiten.

Im Juli 1964 warst Du einer der zehn Gründer der „Federation des oecles marxistes-leninistes“; im Februar 1965 hast Du die Herausgabe der „Humanite Nouvelle“ veranlaßt; im Dezember 1967 hast Du zur Schaffung der Kommunistischen Partei Frankreichs Marxisten-Leninisten (PCMLF) beigetragen, der Partei der Arbeiterklasse, die in der Epoche der Mao-Tsetung-Ideen entstanden ist, wie gestern die Kommunistischen Parteien in der Epoche Lenins geboren wurden. Entstanden ist die Partei in einem erbitterten Kampf gegen den Revisionismus und die von Opportunismus verschuldeten Irrungen . . .“

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Roter Morgen – 3. Juli 2020

„Wenn ich über das mir bekannte Ziel des Kommunismus befragt werde, dann kann ich dies in einem Satz ausdrücken, und der heißt: das größte Glück der größten Menge … Wenn ich weiter gefragt werde, wie ich mir den Weg zu diesem Ziel vorgestellt habe, dann antworte ich darauf: Durch Überzeugung der Massen und Schaffung einer Mehrheit für den Kommunismus.“ (Lilo Herrmann: 20. Juni 1938)

Einer mutigen Frau, der KPD-Genossin Lilo Herrmann, wurde am 20. Juli in Stuttgart gedacht. Anlass war der 82. Jahrestag ihrer Ermordung durch die Mordschergen der Hitlerflerfaschisten. Ein Aktionsbündnis, rund um das „Linkes Lilo Herrmann Zentrum“ konnte rund 100 Menschen zu einer eindrucksvollen Gedenkfeier mobilisieren.

Wer war Lilo Herrmann? „Am 20. Juni 1938 wurde die Kommunistin und antifaschistische Widerstandskämpferin Liselotte (Lilo) Herrmann von den Mordschergen der Nazis mit dem Fallbeil hingerichtet, im Alter von noch nicht einmal 29 Jahren. Sie wurde ermordet, obwohl sie ihren kleinen Sohn Walter zurücklassen musste, der dann von den Großeltern großgezogen wurde.

Lilo Hermann 1934 mit ihrem Sohn Walter

Lilo Herrmann hatte der Nazibarbarei vom ersten Tag an Widerstand geleistet. Auch Fritz Rau, der Vater ihres Kindes war im Widerstand gewesen und wurde am 20. Dezember 1933 von Nazischergen im Gefängnis Berlin Moabit bestialisch totgeschlagen.

Als Kommunistin war Lilo Herrmann 1931 der KPD beigetreten. Bewusst stellte sie sich auf die Seite der Ausgebeuteten, der revolutionären Arbeiterbewegung und stritt für Sozialismus und Kommunismus!

Solange sie in Berlin Biologie studierte, beteiligte sie sich an der Organisierung des studentischen Widerstandes, kritisierte den grassierenden biologistischen Rassismus der Nazis. Sie behauptete sich gegen Nazistudenten, die immer frecher jüdische und antifaschistische Studierende und Hochschullehrer angriffen. Überliefert ist, dass sie nach dem Machtantritt der Nazis einen verschollenen „Aufruf zur Verteidigung demokratischer Rechte und Freiheiten an der Berliner Universität“ unterschrieb. Zusammen mit 110 Berliner Studierenden wurde sie im Juli 1933 von der Uni geworfen, „wegen kommunistischer Betätigung“.

Lilo Herrmann unterstützte in Berlin weiter den illegalen Widerstand, verdiente ihren Unterhalt als Kinderpflegerin. Im September 1934 zog sie mit dem neugeborenen Kind nach Stuttgart und arbeitete im Ingenieurbüro ihres Vaters, wohnte bei den Eltern. Sie nahm auch hier am antifaschistischen Widerstand teil, unterstützte den illegalen KPD-Bezirksleiter Stefan Lovasz. Am 7. Dezember 1935 verhaftete die Gestapo sie in der Wohnung ihrer Eltern in der Hölderlinstraße 22. Vor dem Haus erinnert heute ein „Stolperstein“ daran.

Die Vorbereitungen für Hitlers Eroberungskrieg waren bereits in vollem Gange. Deshalb sahen es die antifaschistischen Widerstandskämpfer/innen als wichtige Aufgabe an, Hitlers heimliche Aufrüstung in der Welt bekannt zu machen. So beschafften sie auch entsprechende Dokumente. Bei Lilo Herrmann wurde der geheime Plan einer unterirdischen Munitionsfabrik gefunden, den ihr die KPD zur Weiterleitung ins Ausland übergeben hatte, für die Nazis ein todeswürdiger Akt des Hochverrats. Am 12. Juni 1937 verurteilte in Stuttgart der für die bewusste öffentliche Demütigung der Angeklagten berüchtigte „Volksgerichtshof“ des brüllenden Blutrichters Roland Freisler Lilo Herrmann, zusammen mit drei Mitstreitern, zum Tode.

Ein breite internationale Soli-Kampagne konnte den Mord nicht mehr verhindern. Am 20. Juni 1938, vor 80 Jahren, wurde Lilo Herrmann gemeinsam mit Stefan Lovász, Artur Göritz und Josef Steidle in Berlin Plötzensee enthauptet. Zum ersten Mal in Nazideutschland starb eine junge Mutter wegen ihres antifaschistischen Widerstands unter dem Fallbeil.
 Lilo Herrmann angesichts von Folter und Todesdrohung laut einem Gestapo-Verhörprotokoll: „Wenn ich über das mir bekannte Ziel des Kommunismus befragt werde, dann kann ich dies in einem Satz ausdrücken, und der heißt: das größte Glück der größten Menge … Wenn ich weiter gefragt werde, wie ich mir den Weg zu diesem Ziel vorgestellt habe, dann antworte ich darauf: Durch Überzeugung der Massen und Schaffung einer Mehrheit für den Kommunismus.“ Ehre dem Angedenken Lilo Herrmanns und ihrer Genossen!

Heute erinnern neben dem Stuttgarter „Linken Zentrum Lilo Herrmann“, einem Ort selbstorganisierten Widerstandes, ein Gedenkstein im Stuttgarter Stadtgarten (nahe der Universität) an Lilo Herrmann. Beim diesjährigen Gedenken gab es wegen der Corona-Bestimmungen keine Live-Musik. Redebeiträge kamen von dem Genossen Klaus Mauser (DKP), dem Genossen Lothar Letsche (VVN-BdA), dem AABS und vom Aktionsbündnis 8. März.

Letsche erzählte die Geschichte Lilo Herrmanns. Er berichtete auch, dass der Stadtjugendring Stuttgart den Gedenkstein, an dem man sich versammelte, 1998 in einer Nacht-und Nebelaktion aufstellte. Da der Stein auf städtischem Boden steht und von der Stadt geduldet wird, konnte die Unileitung nichts gegen das Mahnmal tun. Vertreter andere Organisationen oder Parteien waren leider nicht anwesend, was sicherlich nicht daran lag das sie den termin vergessen haben..
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Ungezählte Frauen im Widerstand

Die Rednerin des „Aktionsbündnisses 8. März“ sagte, es sei wichtig, an politisch aktive Frauen zu erinnern und ihrer zu gedenken, da die Geschichtsschreibung männlich dominiert sei. Männer erlangten für ihr Handeln immer mehr Aufmerksamkeit als Frauen. Dabei gab es ungezählte Frauen, die Widerstand gegen den deutschen Faschismus leisteten. Es gab Frauen, die sich den Faschisten widersetzten und dafür auch zur Waffe griffen. Nur würden ihre Namen viel zu selten genannt.

Die Rednerin nannte einige Namen: Else Himmelheber, Elisabeth Schikora, Antje Hasenclever, Hannie Schaft, Gretel Maraldo. Weiter sagte sie: „Doch auch heute greifen Faschisten die Rechte von uns Frauen an, versuchen bereits Erkämpftes wieder rückgängig zu machen. Sie vertreten ein Frauen- und Familienbild, wie es in den fünfziger Jahren zu Tage trat. Sie wollen Frauen aus dem gesellschaftlichen Leben herausziehen und ihnen die Rolle der Hausfrau und Mutter zuschreiben.“

Sie gedachte außerdem Clara Zetkins. Auch ihr Todestag jährt sich am 20. Juni. Ohne Zetkin gäbe es keinen Frauenkampftag am 8. März, sagte die Rednerin. Frauen sollten sich Zetkin und Herrmann als Vorbild nehmen.

In der Rede des AABS wurde an den Kampf von Herrmann erinnert, denn diesen müsse man auch heute noch fortführen. „Faschismus und Rassismus sind nach wie vor tödlich und der Kampf dagegen ist immer aktuell.“ Denn erinnern heiße auch kämpfen.

Zum Ende der Kundgebung wurden ein Trauerkranz, rote Nelken und mit den Namen verstorbener Antifaschisten/-innen beschriftet.

Stadtgarten Universität Stuttgart am 20. Juni 2020. Bild: Alfred Denzinger für beobachternews

Erinnern heißt kämpfen!

Das sollte uns, wenn wir unseren ermordeten Genossen gedenken, immer bewusst sein. Kämpfen für eine Gesellschaftsordnung in der es keinen Faschismus und keine Ausbeutung des Menschen, durch den Menschen gibt. Das heißt auch, das wir uns über die Ursachen des Faschismus im Klaren sein müssen. Faschismus ist die Fortführung der kapitalistischen Ausbeuterordnung, unter extrem verschärften Bedingungen – demnach geht die Hauptgefahr für die Errichtung des Faschismus vom kapitalistischen Stadt und seinen Hintermännern in den Aufsichtsräten der Banken und Konzerne aus. Nicht von diesen lächerlichen Gruppen mit ihren dummen, reaktionären Geschwätz. Sie selbst sind das Ergebnis der Existenz des kapitalistischen Staates. Dieser Staat duldet, unterstütz und fördert die faschistische Brut von NPD, AfD, NSU und anderen und noch schlimmer – er selber sorgt schon heute für Verhältnisse, die denen im Faschismus ähnlich sind: Oder wie soll man die derzeit gültige Sozialgesetzgebung nennen? Da werden zigtausende erwerbslos gemacht und mit Almosen abgespeist, der ihnen nicht ermöglicht, in Würde wieder auf die Beine zu kommen. Jedes 3. Kind in den Großstädten ist arm. Die Erwerbslosenzahl sinkt weiter, damit die Herrschenden genügend „Arbeiterpotenzial“ haben um die anderen Werktätigen zu erpressen. Banken und Großbetriebe werden laufend mit Steuergelder „gerettet“ um die Profite zu sichern. Die Regierung ist die Interesssenvertretung der Reichen und kümmert sich letztlich einen Dreck um die Bevölkerung die immer mehr verelendet. Die Polizei wird aufgerüstet und geht immer brutaler gegen Menschen vor, die sich gegen die Regierungsmeinung und das kapitalistische System stellen. Die Regierung schließt die Beteiligung an Angriffskriegen nicht aus und kontrolliert schon heute durch die Stationierung von Truppen der Bundeswehr, die Interessen der Industriellen an 11 Orten der Welt.

Aber, „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“, warnte schon Bertolt Brecht in seinem „Arturo Ui“ vor faschistischen Nachfolgern. Sie sind wieder da und dürfen agieren.

Der Imperialismus nutzt – je nach Lage der Dinge – zur Ausübung seiner Herrschaft entweder die bürgerliche Demokratie, die Präsidialdemokratie oder faschistische Diktatur in unterschiedlicher Ausprägung und Form. Meint das Kapital, seine Interessen letztlich nur mittels faschistischer Diktatur durchsetzen zu können, greift es unweigerlich auch zu diesem Mittel.

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