Volkskorrespondenz zum Wochendende
Fiete Jensen – 29. Januar 2022
MLPD – NEIN DANKE! – das ist doch eine Politsekte! … ein Familienbetrieb, indem die Posten heimlich festgelegt werden … die akzeptieren doch nur sich selber! … Eine Spalterorganisation, die im eigenen Saft braten und die gehen keine Aktionseinheiten eingehen … Sie verehren Mao wie einen Gott und gehen einem auf den Senkel wie die Zeugen Jehovas … und sie gehen nicht zimperlich mit ihren Kritiker/innen um …
„So wurde jüngst die Große Proletarische Kulturrevolution in China als Wunderheilmittel gegen den modernen Revisionismus gepriesen„, schrieb kürzlich der Genosse Lupo, und weiter: „Es bedarf schon erheblicher Naivität, um die schlauen Ergüsse von Mao als Weisheit letzter Schluss in Anspruch zu nehmen und sein »Rotes Buch« zu wedeln. Doch bei der MLPD hat man die Zeit angehalten und die angeblichen Errungenschaften der Großen Proletarischen Kulturrevolution als Maßstab genommen für die kommunistische Bewegung gegen den Chruschtschow-Revisionismus. Aus diesem fanden fruchtlose Richtungskämpfe statt, die mehr Verwirrung als Nutzen brachten. Besonders Arbeiter aus dieser Partei wurden abgestoßen und zogen sich ins Privatleben zurück.„
In den Reihen der MLPD und ihren Unterorganisationen arbeiten sehr viele aufrichtige Genossen, die schon viel erreicht haben. Es kommen auch immer wieder weitere fortschrittliche Menschen aus verschiedenen Schichten hinzu, die erkannt haben, dass nur der Kampf Klasse gegen Klasse ihre Lebenssituation verändern kann. All diese Genossen sollten sich auch mit dem Marxismus-Leninismus auseinandersetzen, denn das, was ihnen die MLPD bietet, ist nur ein oberflächlicher revisionistischer Etikettenschwindel.
Die MLPD ist keine marxistisch-leninistische Partei und dient nicht der Arbeiterklasse. Im Gegenteil, sich hinbiegen der Mao Tse-tung-Ideen und das festhalten an ihnen, die abskruse Theorie von der Denkweis und mit einem Scheinmantel der Demokratie getarnte Hirachische Aufbau der Organisation steht den Interessen der Arbeiterklasse feindlich gegenüber!
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Ich freue mich auf die neuen Ausarbeitungen und danke schon heute den sich daran beteiligenden Genossen und Genossinnen.
Rotfront Fiete, 29. Januar 2022
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Quellen: Eigene Erfahrungen, Archiv RoterMorgen, Genosse „X“ Ex-MLPD-Mitgl., Lupo, Heinz Ahlreip
„X“ = Der Name liegt der Redaktion vor und wird zum Schutz des Genossen nicht genannt
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* = Diese Fantasieaussage bezieht sich auf die Angewohnheit von Stefan Engel, geschichtliche Ereignisse an entscheidenden Stellen seiner Schriften zu verschweigen oder auf den Kopf zu stellen. Ein ganz besonderes Beispiel dafür ist das 1985 erschienene Buch »Die Geschichte der MLPD 1. Teil«, dem sich RoterMorgen noch ganz speziell widmen wird.
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Lest dazu bitte auch:
Unsortierte Artikelsammlung verschiedener Autoren/-innnen über die MLPD
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(erscheint am Montag, 31. Januar auf www.RoterMorgen.eu)
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Es war noch im letzten Jahrhundert. Ein alter Genosse Namens Hans, damals 75 Jahre, kam eines Abends zu mir und fragte mich, was ich von „der Lehre, von der Denkweise§ halte. Sie ist nicht wissenschaftlich, antwortete ich und schrieb ihm eine Broschüre von 40 Seiten. TITEL: Führt die Lehre von der Denkweise die Arbeiter zum Kommunismus? Unser beider Namen stand vorne drauf. Er legte sie der MLPD Hannover vor. Parteiausschluss innerhalb von 24 Stunden. 5 – 6 Personen drangen in sein Wohnzimmer und zog das Parteibuch ein. Die Broschüre war nur angelesen worden. Es fand weder eine Auseinandersetzung mit der Broschüre statt noch eine Kritik und schon gar keine Widerlegung. Wie bei Galilei. So viel zur Diskussionskultur in der MLPD. Ja Ja die Engel Sippe … Dynastie wie in Nordkorea
Die Art und Weise wie der Genosse Enver Hoxha seit 1965 die KP Chinas untersucht hat ist ein Musterbeispiel marxistisch-leninistischer Wissenschaft. Doch die MLPD verteufelt Enver Hoxha. Hierbei sollte man den Fehler vermeiden Enver Hoxha als Gott zu betrachten. Dann wäre man vom Personenkult wie mit Mao nicht weit entfernt. Leider ist die Gottesanbetung von Enver Hoxha weit verbreitet und was dazu führt, dass das Land nicht wieder zurück zum Sozialismus findet. Auch in der KPD/ML gab es reichlich Gottesfürchtige die damals die Fäuste für Enver Hoxha wedelten aber heute ob ihrer Alberei Enver Hoxha verteufeln und ihn schlimmer als Hitler betrachten (z.B. Peter Platzmann, lange Chef der DAFG).
Vor ein paar Jahre habe ich ein Ehepaar aus München kennengelernt. Die beiden Genossen/-innen war längere Zeit in der MLPD und auch in höheren Gremien. Beide erzählten davon, das Genossen/-innen, die die Organisation verlassen wollen oder Kritik an der Linie haben, massiv unter Druck gesetzt werden. Druckmittel sind z. B. das sofortige zurückverlangen von Darlehen Genossen/-innen, die wohlhabenden Genossen den ärmeren gegeben haben. Aber auch allerlei fiese Praktiken, die eher von der Stasi bekannt sind, werden angewendet. Beide Waren daran beteiligt, solchen Druck auf andere auszuüben. Für solche Praktiken gibt es bei der MLPD Kaderschulungen, wo das Mobben nach psychologischen Erkenntnissen vermittelt wird. Beid haben auch daran teilgenommen.
Nur wer sie nicht kennt oder totaler Antikommunist ist, redet so einen Schwachsinn. Andererseits müssen wir gerade solche Ressentiments entkräften.
Die MLPD ist, wie der Name schon sagt eine Marxistisch- leninistische Partei und keine maoistische und der Verfasser dieses oberen Koments sollte sich erstmal das Parteiprogramm durchlesen bevor er solchen Unsinn verzapft. Es ist nicht der Sache des Sozialismus und Kommunismus dienlich wenn ausgerechnet in einem angeblich kommunistischen Medium antikommunistische Hetze gegen eine kommunistische, marxistisch-leninistische Partei betrieben wird.
Natürlich ist die MLPD eine maoistische Partei. Sie beruft sich auf die Mao-Tse-Tung Ideen. Sie benutzen aber nicht den Begriff des „Maoimus“ als eigene Bezeichung oder die Abkürzung MLM, wie das z. B. einige Organisationen in Asien oder Südamerika machen.
Hallo Genosse Fritz,
lass uns aufhören und uns gegenseitig als „irgendetwas“ zu bezeichnen. Die/der Verfasser des obigen Artikels und der Analysen, die »RoterMorgen« in den nächsten Monaten zur Diskussion stellen wird, sind keine Stümper, sondern erfahrene Genossen sind deutsche erfahrene, überwiegend ältere Marxisten-Leninisten, die sich aufgrund ihres Klassenstandpunktes, ihrer Kampferfahrung und ihrer Treue zum Marxismus-Leninismus zusammengefunden haben.
Zu Deinen Einwänden:
Eine Partei ist nicht deswegen marxistisch-leninistisch weil sie die Buchstaben „ML“ in ihrem Namen trägt, weil sie immer wieder beteuert, das sie es ist und weil sie es in ihrem Programm niedergeschrieben hat. Allein die praktizierte Linie ist hier ausschlaggebend. Diese sehen wir als anti-M-L und werden dieses auch Stück für Stück in den nächsten Monaten Beweisen.
Nun sträubst Du dich gegen die Einschätzung als maoistische Partei, obwohl wir den Kopf von Mao Tse-tung auf vielen Veröffentlichungen sehen wie z. B. im Kopf eures theoretischen Organes „Revolutionärer Weg“. (siehe Bild unten) Warum also findet er sich dort, wenn die MLPD sich nicht auf die Mao Tse-tung-Ideen beruft? Ist das mit Marx, Engels und Lenin das Gleiche? Seid ihr keine ML-er weil ihr die Köpfe der Klassiker zeigt? Du siehst, da fehlt die Logik!
Dann verweist Du auf das Parteiprogramm, das beweise soll das ihr keine Maoisten seid. Schlage ich da die Seite 76 dieses Programms auf sehe ich oben ein Bild von Mao, mit dem Untertext: „Mao Zedong – Revolutionär und Theoretiker des Marxismus-Leninismus“. Wenn ihr seine Theorien in eurem Parteiprogramm erwähnt und somit lobt, steht ihr auch dahinter. Unter dem Bild befindet sich eine chinesische Fotomontage mit vielen Jugendlichen. Der Untertext lautet: „Kulturelle Darbietung auf einer Massenversammlung in der Großen Proletarischen Kulturrevolution“. Auch hier ist anzunehmen, das ihr hinter diesem von Mao geduldetem Verbrechen (viele Millionen Chinesen wurden verbannt, gefoltert und anderen physischen und psychischen Misshandlungen ausgesetzt. Andere wurden verhaftet und landeten in Gefängnissen und Arbeitslagern) steht (sie das zweite Bild unten). Und zu guter Letzt habe ich noch die Seite 78 eures Programms aufgeschlagen und lese dort im ersten Absatz, dass die Gr. Pr. Kulturrevolution die höchste Form des Klassenkampfes im Sozialismus sei. Und im zweiten Absatz können wir lesen, dass Deng Xiaoping nach Maos Tod die Bedeutung der Kulturrevolution verworfen hat und das sich China zu einem revisionistischen Staate entwickelte (siehe das dritte Bild). Ihr huldigt mit Euren programmatischen Aussagen die Linie des Mao Tse-tung. Und nun sag mit nicht noch einmal, dass ihr keine Maoisten seid!
Gruß Fiete Jensen
Redaktion http://www.RoterMorgen.eu
Fiete Jensen Ihr seid keine Kommunisten sondern Kontras. Lasst die Finger von Parteien von denen ihr nichts versteht.
Was aber nicht beweist, das die MLPD nicht die Mao tse-Tung Ideen als Grundlage ihrer Arbeit sieht, wie Du oben behauptest.
Mensch – wir sind noch gar nicht angefangen mit dem „öffentlichen Prüfsand“ und schon soooooo viel Aufregung und Gemütsregungen.
Ich hoffe das später noch gute Argumente kommen, damit sich alle Leser/innen eine eigene Meinung bilden können.
Ein schönes Wochenende wünscht Euch
Fiete von der Redaktion http://www.RoterMorgen.eu
Fiete Jensen Ihr seid für mich keine Genossen sondern verdrehte Möchtegerne.
Hallo lieber Fiete Jensen, deine Argumentation ist haltlos. Die MLPD hat den demokratischen Zentralismus, was man von den anderen Parteien nicht sagen kann. Schau dir die Linkspartei an, da hat sogar Modro klar festgestellt dass sie auf einen revisionistischen und reformistischen bürgerlichen Kurs ist. Für eine Arbeiterpartei undenkbar! Und, dass das Willi Nikke das auch noch bestätigt zeigt, dass ihr alle noch in der Vergangenheit lebt und, dass ihr mit dieser antikommunistischen Denkweise selbst die Spalter seid. Die Zukunft wird es zeigen wer Recht hat. Ich empfehle euch vom Verlag Neuer Weg die Bücher „Die Krise der Bürgerlichen Ideologie und des Antikommunismus“ sowie „Die Krise der Bürgerlichen Ideologie und des Opportunismus“. Dann wird sich herausstellen, dass eure Argumente haltlos sind.
Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und reiche Erkenntnisse.
PS: Du kannst das gerne teilen. Je mehr Leute wissen was die Unterschiede sind, umso eher werden sie den richtigen Weg einschlagen.
Hallo Genosse Bob,
Du musst schon etwas genauer schreiben, was Du mit haltlosen Argumenten meinst, zumal in meiner Volkskorrespondenz keine Beweise für angesprochene Feststellungen enthalten sind. Es ist die (für uns) freudige Ankündigung, dass die MLPD in den nächsten Monaten auf dem Prüfstand stehen wird, dass wir unsere Erkenntnisse, Analysen und Schlussfolgerungen in »RoterMorgen« und mehreren anderen Blogs veröffentlichen werden.
Erst dann könnte man Kritik an unserer Kritik anmelden. Dann aber bitte inhaltlich und auf den Punkt gebracht. Unsere Leser interessiert es nicht, was ein Modrow oder ein Willi irgendwo sagt, die wollen sich eine eigene Meinung bilden. Dazu werden wir sie mit unseren Texten auffordern und befähigen.
Also hab Geduld und erspar Dir bitte Behauptungen, ohne sie zu belegen.
Soligruß Fiete
PS: Über die Auffassungen des Demozent bei der MLPD berichten die beiden Zuschriften von Heinz und Nico.
Ahso gleich mal ein kleines Marx Zitat zum Thema Denkweise und von wegen diese sei unmarxistisch:
„Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, d.h. die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.“
Karl Marx
Also die Frage der Denkweise/Ideologie scheint ja doch schon irgendwie eine Rolle zu spielen. Nur mal so am Rande🤐
Hallo Tobi,
nun schon Argumentieren, ohne unsere Argumente zu kennen ist nicht so passend. Es wird Punkte geben, in denen wir vollkommen übereinstimmen.
Ich bin aber fest davon überzeugt, dass »Die Lehre von der Denkweise« wir ihr sie sie festgelegt habt, antimarxistisch ist und der Arbeiterbewegung schadet. Dies zeigt sich z. B. schon allein dadurch, dass sie sich nicht in der kritischen Auseinandersetzung mit Theorie-Elementen des Marxismus-Leninismus entwickelt hat, wie es guter marxistisch-leninistischer Brauch ist. Sie wurde einfach gesetzt, knüpfte nicht kritisch an vorliegende Formen der traditionellen Lehre an. Wenn ich behaupte, dass ich eine Lehre weiterentwickelt habe, dann muss ich auch angeben können, was in der vorliegenden Theorie ab einem bestimmten Zeitpunkt als nicht mehr gültig zu bezeichnen ist und warum es heute veraltet ist. Das ist eine elementare Forderung dialektischen Denkens. Und das kann man durch Lenins Imperialismusanalyse lernen. Die Lehre von der Denkweise liegt daher daneben.
Fiete
Tobi Straw
Wenn schon in deiner Einleitung Fehler stecken ist es sehr wohl angebracht auch jetzt schon zu argumentieren. Die Lehre von der Denkweise bezieht sich unter anderem auf Lenins Schrift „Marxismus und Empiriokritizismus“ und bezieht sich von ihrem Wesen her darauf wie die bürgerliche Ideologie als kleinbürgerliche Denkweise unter den Massen wirkt und diese vom Klassenkampf abhält indem das Klassenbewusstsein zersetzt wird. Erkläre mir bitte woran du festmachst dass „sie sich nicht in der kritischen Auseinandersetzung mit Theorie-Elementen des ML entwickelt hat,…“ und warum du davon ausgehst das es keine Weiterentwicklung des ML geben kann sondern nur die einfache Negation bestehender Theorien (du behauptest man müsse sagen was nicht mehr gültig ist) und nicht die Negation der Negation als dialektischem Grundsatz der Höherentwicklung. Deine Ausführungen beweist nur das du dich bestenfalls oberflächlich mit der Denkweise Theorie befasst hast und schlichtweg dogmatisch versuchst die MLPD zu widerlegen um deinen eigenen Anspruch selbst eine neue Partei nach deinen Vorstellungen zu schaffen zu rechtfertigen. Die Lehre von der Denkweise knüpft direkt an den Fragen der Ideologie wie sie bei Marx und Engels und später bei Lenin aufgeworfen wurden und wendet diese Theorien auf die heutige Zeit an und entwickelt sie weiter. Sie stellt die Frage wie sich der Einfluss der bürgerlichen Ideologie auf das Denken, Fühlen und Handeln der Massen auswirkt und welche Methoden notwendig sind das Klassenbewusstsein unter den Umständen der heutigen Zeit zu entwickeln. Dabei wird natürlich auch die Frage aufgeworfen wie der Sozialismus in allen ehemals sozialistischen Ländern von der Parteispitze aus verraten werden konnte oder wieso die ML Bewegung der 70er Jahre so krachend gescheitert ist und da kommen Leute wie du natürlich auch nicht gut bei weg, weil du ja aktuell dabei bist die Fehler von damals zu wiederholen, mit der gleichen kleinbürgerlichen Denkweise😬🤐
Hallo Tobi
In der deutschen Ideologie haben Marx und Engels dargelegt, dass das Ändern des Bewusstseins keinerlei Auswirkungen auf das Verändern gesellschaftlicher Praxis hat. Die ganze Geschichte der Philosophie ist ein fortlaufender Beweis, dass die Denker die Wirklichkeit stets anders dachten, einschließlich der Linkshegelianer, an deren Kritik Marx und Engels den historischen Materialismus entwickelten. „Diese Forderung, das Bewußtsein zu verändern, läuft auf die Forderung hinaus, das Bestehende anders zu interpretieren, d.h. es vermittelst einer anderen Interpretation anzuerkennen. Die MLPD ist die konservativste Partei in Deutschland. Bevor das menschliche Bewusstsein essentiell wurde in der Geschichte, gab es Essentielleres: elementare menschliche Bedürfnisse und die daraus entspringenden neuen Bedürfnisse, Familie und Zusammenwirken mehrere Produzenten. „Jetzt erst, nachdem wir bereits vier Momente, vier Seiten der ursprünglichen geschichtlichen Verhältnisse betrachtet haben, finden wir, daß der Mensch auch „Bewußtsein“ hat.“ MEW 3, 30
Die entscheidende Aussage betreffs der Bedeutung der Denkweise im historischen Materialismus stammt von Karl Marx im 18. Brumaire. „Auf den verschiedenen Formen des Eigentums, auf den sozialen Existenzbedingungen erhebt sich ein ganzer Überbau verschiedener und eigentümlich gestalteter Empfindungen, Illusionen, Denkweisen und Lebensanschauungen. Die ganze Klasse schafft und gestaltet sie aus ihren materiellen Grundlagen heraus und aus den entsprechenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Das einzelne Individuum …kann sich einbilden, daß sie die eigentlichen Bestimmungsgründe und den Ausgangspunkt seines Handelns bilden.“ (Karl Marx, Der XVIII. Brumaire des Louis Bonaparte, Werke Band 8, Dietz Verlag Berlin, 1960,139).
Da haben wir doch einen aufschlussreichen Hinweis von Marx was die Einbildungen der MLPD-Denkweisevertreter betrifft. Die Mitglieder der Partei bilden sich ein, dass ihre angeblich proletarische Denkweise im Klassenkampf entscheidend ist. Einbildungen sollte man in der Politik aber nicht zur Ausgangslage machen
Hallo Heinz (unbekannterweise), das ist ein anderer und besserer Sound als der, den ich bisher kannte, wobei ich nur auf meine eigenen subjektiven Erfahrungen und auf einen Blick in euer Archiv (die Welt vor 50 Jahren), das Fiete mir verlinkt hatte, verwiesen war.
Ich stimme dem auch weitgehend zu, insbesondere, dass das Erkenntnisinteresse aller Theoriebildung die Vorbereitung der Revolution ist und nur diesbezügliche revolutionäre Praxis das „Material“ liefern kann, sich theoretisch weiterzubilden.
Allerdings ist diese Zustimmung vielleicht noch zu abstrakt: Worin besteht denn eure derzeitige revolutionäre Praxis? Wer sind heute die „revolutionären Subjekte“? Du sprichst weiter von „Arbeitern und Bauern“. Das Hinzufügen der Bauern war bei Lenin und Mao gewiss schlüssig, die bekämpften ja zunächst eher feudale Regime. Aber heute? Auch der Begriff der „Arbeiterklasse“ bedarf nach meiner Meinung einer Nachschärfung. Marx/Engels nahmen an, dass durch die Verallgemeinerung der großen Industrie quasi von selbst eine qualifizierte, disziplinierte und gut organisierte Arbeiterschaft entsteht, die sich „nur noch“ ihrer Kraft bewusst werden muss, um die kapitalistischen Verhältnisse umzustürzen (frei nach „Manifest der Kommunistischen Partei“, Ende des Kapitel I). Also von der „Klasse an sich“ zur „Klasse für sich“ zu werden. So ist es leider nicht gekommen. Stattdessen ist die Arbeiterklasse längst wieder fragmentiert, wird durch den Fortschritt der Produktivkräfte aus den Industriebetrieben verdrängt, stattdessen entsteht ein prekäres Dienstleistungsproletariat, aber so zersplittert, dass selbst gewerkschaftliche Organisierung nur noch mühsam gelingt.
Das sind ungefähr unsere Rahmenbedingungen. Wie geht ihr damit um? Bin ehrlich neugierig und würde mich über eine baldige Antwort freuen. VG Karl
Diese Partei führt zu Unrecht diesen Namen. Die MLPD ist eine sektiererische Splitterpartei, die der Formierung der Volksmassen zur Revolution entgegen steht. Wir brauchen endlich eine neue kommunistische Partei, die diesem Anspruch gerecht wird.
Das Problem sitzt tiefer. Der „Marxismus-Leninismus“ stellt eine falsche und unzulässige Dogmatisierung der Erkenntnisse und Ideen von Marx, Engels, Luxemburg, Lenin und anderen SozialisInnen dar. Das Nichtbegreifen der Methode und der undogmatischen Herangehensweise des von Marx begründeten Dialektischen Materialismus führt dann immer wieder zu falschen, manchmal sogar absurden Einschätzungen und Strategien. Das beschränkt sich keineswegs auf die MLPD.
Soll Undogmatisch auch Unkompliziert heißen? Ich stelle hier fest, es gibt auch hier Leute die sich kommunistisch nennen und davon so viel Ahnung haben wie ein Kamel vom Stabhochsprung. Es gibt wohl in der BRD keine 2. Partei welche vom Klassenfeind und seine Wasserträger so vehement verleumdet und beschmutzt wird. In wessen Auftrag handeln diese Personen und Kleinstorganisationen? Eigenartigerweise habe ich hier noch keinen Eintrag der Gruppe Arbeit & Zukunft gelesen welche ja auch wie die DKP sanft ausgedrückt auch Kritiken haben b.z.w selbst im Fahrwasser des Kapitalismus umher paddeln. Der beste Beweis dafür beginnt schon mit deinem ersten Satz. Das ist die Sprache des Renegaten Gysi oder besser qualifiziert die des Liquidatorentums.
Ist das bei euch nicht genau so?
Ich war vor 50 Jahren mal kurz in der KPD/ML, Zentralorgan „Roter Morgen“. Unser Konkurrent war die KPD/ML, Zentralorgan „Rote Fahne“, später KABD, noch später MLPD. Über die haben wir uns mehr geärgert als über alle anderen. Unsere Kritik war ungefähr identisch mit der oben stehenden, obwohl inzwischen 50 Jahre vergangen sind. „Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn als Farce“ („Tragödie“ können wir hier überspringen).
Ja die KPD/ML Zentralbüro gab es nur drei Jahre. Einer der Beteiligten war Peter Weinfurth, er gibt heute die Anarchistische https://linkezeitung.de/ heraus.
Der Kampf der KPD/ML 1970 bis 73 war aber nicht geprägt vom Kampf gegen Dickhut-Weinfurth-Genger-Gruppe, auch wenn es Dir in Nachhinein so erscheint. Allerdings hat das ZK diese Typen viel zu spät entlarvt und dann Selbstkritik geübt. Siehe: https://dieweltvor50jahren.de/selbstkritik-des-1…/
Und das ist dan auch ein prächtiger Beweis dafür, dass es in der KPD/ML nicht so zuging wie heute in der MLPD, wo die innerparteilichen Demokratie mit Füßen getreten wird.
Soligruß Fiete
Der Begriff Maoismus ist wie der Begriff Stalinismus ein Kampfbegriff des Klassenfeindes. Stalins Hauptverdienst war der Aufbau und die militärische Verteidigung der Sowjetunion im Großen Vaterländischen Krieg. Diesen Begriff selbst hatte Stalin in seinem berühmten Aufruf an die Völker der Sowjetunion geprägt. Die MLPD bewahrt die positivenn Erfahrungen beim Aufbau des Sozialismus in der UdSSR. Der Begriff Maoismus wurde meiner Kenntnis nach von den USA nach der Kulturrevolition in der VR China geprägt. Mao Tse Dong hatte wichtige Lehren aus der chinesischen Revolution gezogen. Dazu zählt auch die Phase der neudemokratischen Revolution in einem Land wo bekanntlich ein äußerst hohe Bevölkrungszahl besteht. Das mennen wir Mao Tse Dong -Ideen jedoch nicht Maoismus. Man möge auch bedenken, Fiete Jensen seine Bemerkungen scheinen welche einer Einzelperson zu sein wo keine Parteiorganisation dahinter steht. Wer der MLPD soviel böswilliges unterstellt muss sich auch Fragen lassen für welche Dienste er letztendlich arbeitet.
Hallo Kalle, weder Paul noch ich sprechen hier irgendwo von Maoismus, sonder ganz bewusst von den Mao Tse-tung-Ideen. Ein Begriff, den es schon lange vor der der Gründung der MPLP im Jahre 1982 gab. Es ist nicht nötig, Widersprüche zu erfinden, damit Du kontern kannst.
Wir haben genügend Punkte zur Linie der MLPD die nun auf den Prüfstand kommen. Das reicht, da brauchen wir keine Scheinwidersprüche.
Heute gings los, ich empfehle jeder/-m die Lektüre der Schrift von Heinz Ahlreip
»Materialismus und Denkweiselehre« https://rotermorgen.eu/materialismus-und-denkweiselehre/
Gruß Fiete
Hallo. hier kommt jetzt endlich meine ML (Marxismus/Leninismus)-Kritik: Diese Ideologie braucht dringend ein Update, man könnte es auch REVISION nennen. Da ist seit 100 Jahren nichts Neues mehr dazu gekommen, die bis dahin verfassten Schriften von Marx, Engels, Lenin, sind damit als „Heilige Schriften“ sakralisiert. Gegen jeden Versuch, einen Abgleich der Realität mit den seinerzeitigen Schriften zu machen, was eine Kritik am Gebrauchswert dieser Schriften zwingend einschließen müsste, droht ihr mit der Revisionismus-Keule, um damit diesbezügliche Denkverbote durchzusetzen. Zum Glück bestehen eure inquisitorischen Möglichkeiten heute nur noch in sozialer Ächtung, was man noch halbwegs überstehen kann, falls man nicht alle Bindungen außerhalb eurer Blase gekappt hat.
So reduziert sich eure Auseinandersetzung mit der MLPD auf reine Exegese der „Heiligen Schriften“, dies durchaus klug, aber nach rein theologischer Methodik (Thomas von Aquin, der Begründer der kirchlichen Scholastik hätte seine Freude an euch). Aber ohne jede praktische Relevanz.
Jede Wissenschaft ist stets unfertig, neue Informationen aufgrund neuer Erkenntnisse und Sachverhalte müssen eingearbeitet werden, wodurch die Theorien stets besser werden. Nur der Motor aller Erkenntnis ist die Bereitschaft zum Irrtum, also bestehende „Erkenntnisse“ auch zu hinterfragen. Da ihr eure „Heiligen Schriften“ für absolut setzt, habt ihr jeden Anspruch auf Wissenschaftlichkeit verwirkt. Frei nach Engels könnte man sagen: „Die Entwicklung des Sozialismus von der Wissenschaft zur Glaubenslehre“.
Zwar positioniert ihr euch durchaus zu tagesaktuellen Fragen, die meisten eurer Positionen sind auch mir sympathisch. Nur stehen diese Positionen völlig unverbunden neben eurer Ideologie (Theorie mag ich das nicht nennen). Ich bin wie ihr kein Fan von Mao, eine kluge kleine Schrift von ihm empfehle ich euch trotzdem: „Über die Praxis“ mit klugen Anregungen, wie man sinnliche Wahrnehmungen (Erscheinungsformen) in theoretische Modelle einarbeiten kann. Solltet ihr mal lesen!
VIELEN DANK FÜR DEINEN KOMMENTAR, der richtige Gedanken enthält. Du schreibst: Jede Wissenschaft ist stets unfertig, neue Informationen aufgrund neuer Erkenntnisse und Sachverhalte müssen eingearbeitet werden … Wer will da widersprechen? Die Weiterentwicklung kann nicht in der Bibliothek allein stattfinden, sondern in der gesellschaftlichen Praxis muss gefragt und überprüft werden, ob die damaligen Schriften der Klassiker heute noch die gesellschaftliche Wirklichkeit richtig widerspiegeln. Ein Beispiel: Polizei und Armee sind heute nicht mehr die des 19. Jahrhunderts, von der technischen Ausstattung und auch von der Psychologie her …u.s.w., aber die Kernaussage von Marx, dass beide das Kriegswerkzeug des Kapitals gegen die Arbeit sind, das stimmt, das bleibt und das ist das Fundament. Darauf muss man bis heute aufbauen. Das muss bis heute nicht upgedatet werden. Engels sagt, dass der Materialismus mit jeder neuen Erkenntnis ein neues Gesicht bekommt.
Man hat Texte der Klassiker studiert, stoßen bei der Schufterei im Betrieb, im Klassenkampf, bei Demos, beim Dienst in der Armee … u.s.w. die Gedankengänge der Klassiker wieder auf, so sind diese richtig. Eine neue Erkenntnis, die nicht mit der Klassik zusammenfallen kann, hält an, die Theorie zu überprüfen und ggf. weiterzuentwickeln. Das hat Lenin beim Aufkommen des Imperialismus getan.
Stalin hat als Schüler Lenins, mehr sei er nicht nach seinen eigenen Worten, Lenins Theorie vom Aufbau des Sozialismus in einem Land angereichert, wenn er auch diesen (schlechteren) Plan B nicht fundamental à la Trotzki zerstörte.
Die materialistische Dialektik wendet sich gegen alles, was mit einem Absolutheitsanspruch auftritt. Im DDR-Buchhandel gab es einen großen Bildband mit dem Titel: Ewige Freundschaft UdSSR DDR. Mehr braucht man nicht dazu schreiben.
Die Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus ist an die Vorbereitung der Revolution der Arbeiter und armen Bauern gebunden, und umgekehrt, ohne die Vorbereitung der Revolution kann man die Theorie nicht weiterentwickeln. Der Marxismus-Leninismus ist kein in Bibliotheken zusammengestelltes Rezeptbuch, um ein Revolutionsgericht zu kochen.
Legt man eine Kinderklapper zugrunde: Proletarische Denkweise oder kleinbürgerliche Denkweise ?, so kann man den Marxismus-Leninismus nicht weiterentwickeln. So mechanisch läuft Klassenkampfgeschichte nicht ab. Stalin tot = Restauration des Kapitalismus, Mao tot = Restauration des Kapitalismus. Am Ende machen große Männer, die proletarisch denken, was immer das heißen mag, richtige Geschichte. Gelingt eine soziale Revolution erst, wenn die Mehrheit ihre kleinbürgerliche Denkweise verworfen und eine proletarische angenommen hat? Die Wahlergebnisse zeigen, dass eine proletarische Denkweise im Sinne der MLPD bei 99 % des deutschen Volkes nicht vorliegen
VIELEN DANK auch für Deinen Lesetipp, ‚Über die Praxis‘ ist auf alle Fälle mehrmals lesenswert, auch Maos Schrift ‚Über den Widerspruch‘. Mao mit seinen Ideen ist für mich kein Klassiker des Marxismus-Leninismus. „Die theoretischen Sätze der Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen …“(Manifest, MEW 4,474). Aber auf dem Gebiet der Guerrillakriegführung hat er Ordentliches geleistet.