Wir sind für Frieden ohne Faschismus

Gemeinsame Erklärung von »RoterMorgen« und »DerRevolutionär« – 23. April 2022

>Unsere Stellungnahme zum Demoaufruf für den heutigen Tag in Frankfurt am Main<

WIR SIND FÜR FRIEDEN OHNE FASCHISMUS – so lautet die schmackhafte Hauptparole für diese Demo, die auch von der KPD unterzeichnet worden ist. Prüfen wir, ob der Aufruf bolschewistisches Gedankengut enthält, also ein unschätzbar hohes Gut, das die Volksmassen wirklich aufklärt.

Schon der Gebrauch bürgerlich-national-historischer Schablonen: Die Ukraine, die NATO-Staaten usw. führen Krieg, zeigt an, dass der Krieg falsch gelesen wird. Was für ein Unsinn. Die Ukraine führt einen Krieg: Tragen Sträucher, Bäume, Brombeerhecken und Berge Gewehre und entwickeln Flüsse U-Boote oder sind es Menschen, die bestimmten Klassen angehören? Welche Klassen der Ukraine führen Krieg?  Im Licht der Wissenschaft finden sich viele Idiotismen in dem Aufruf. Aufrufe, die sich der Alltagssprache bedienen, können wenig zur Aufklärung beitragen.  In Zeiten des Kalten Krieges hieß es immer: Der Russe – Der Ami, ja der Russe und der Ami – das waren die Phantome in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das darf nicht fortgesetzt werden.

Genauso irrsinnig verhält es sich mit der Frage der Waffenlieferungen. Es wird übersehen, dass die Waffen der Bundeswehr letztendlich ihren Produzenten gehören, den Arbeitern des deutschen Volkes, und die bürgerliche Politschickeria wird ihrer Bestrafung wegen volksfeindlicher Wehrkraftzersetzung vor revolutionären Militärtribunalen nicht entgehen. Wir müssen alles registrieren, jede Patrone.  Das ganze bürgerliche Offizierskorps hat hier vor Standgerichten zu erscheinen.

Um nun sogleich durch ein Beispiel anzugeben, was zur Frage des bolschewistischen Gedankengutes gemeint ist: Es wird ein Frieden ohne Faschismus gefordert; nicht belichtet wird die hochgradige Kriegsschwangerschaft des Imperialismus ganz allgemein, der spanische, japanische, italienische und vor allem der deutsche Faschismus waren dessen extreme Spezialfälle.  Ist die Welt nach 1945 eine Welt des Friedens geworden? Ganz offensichtlich nicht. Nicht die missratenen Söhne müssen in den Mittelpunkt gerückt werden, sondern der Rabenvater Imperialismus, der für die Menschheit bis heute grausamste Übel über Übel zeugt. Gegen den imperialistischen Krieg, der Politik des internationalen Finanzkapitals, gibt es nur eine Garantie: Die Diktatur des Proletariats, die die Imperialsten an die Kandare nimmt.  Auch die Forderung nach völliger Entnazifizierung der Ukraine findet leider ohne Erwähnung des Wortes Diktatur statt – eine Unterlassungssünde. Wir wissen aus der bolschewistischen Schule, dass der Imperialismus das feindliche Grundprinzip schlechthin ist und die eigene imperialistische Kriegsregierung Scholz für die fortschrittlichen Menschen in Deutschland der Hauptfeind. Der Name Scholz kommt indessen nicht vor.

Der Aufruf gibt wieder, was im aktuellen politischen Teller gängig ist, schaut aber nicht über den Tellerrand hinaus. Nehmen wir nur ein Beispiel gegen die unaufhaltsame NATO-Osterweiterung, deren krimineller Glutkern in Washington pulsiert. Der US-Imperialismus hätte denn auch als der barbarischste von allen Imperialismen bezeichnet werden müssen – eine Unterlassungssünde. Es wird lediglich davon gesprochen, dass man gegen die Stationierung von US-amerikanischen Waffen und für die Schließung der US-amerikanischen Militärbasen auf dem Gebiet der BRD demonstriert. Die Erreichung dieser Ziele sind Zwischenschritte zu einem Minimalziel der europäischen Völker: Die Vertreibung der US-Barbaren vom gesamten europäischen Kontinent. Die islamische Barbarei gehört ebenso wenig zu Deutschland wie die multi-religiöse Kotze der USA, ein Land ohne bürgerliche Aufklärung, das mental im tiefsten Mittelalter verankert ist und immer tiefer in den feuchten und modrigen Keller der Geschichte herabsinkt, je höher die Wolkenkratzer emporwachsen.  Es wird in dem Aufruf der aggressiv -imperialistische Charakter der NATO richtig herausgestellt, sie ist ein Teil des weltweit größten Verbrechens an der Menschheit, bei dem der US-Imperialisten Regie führen. Also müssen die US-Imperialisten bestraft werden, auch in Europa, auch in Deutschland. Es genügt nicht, das US-imperialistische Verbrecherpack aus Europa hinauszuwerfen, der Atlantik ist eine Brücke, um den Kampf auf dem anderen Kontinent weiterzuführen, um der Schlange in Washington den Kopf zu zertreten. TOD dem US-Imperialismus und allen andren Imperialismen!! Völlige Vernichtung der verbrecherischsten Feinde der Völker – das muss die Sprache in einem Aufruf ‘Frieden ohne Faschisten‘ sein. Gegen die sich in Europa befindlichen militärischen Personen der USA ist nicht auszuschließen, dass die Völker gegen sie von ihrem revolutionären Standrecht Gebrauch machen, dass internationale-proletarische Militärgerichthöfe etabliert werden – und das gilt nicht nur für einen Kontinent, sondern für vier, fast weltweit. Das ist doch das Minimalziel zur Erlangung deutscher Souveränität.

Es ist wahr, dass seit dem profaschistischen Maidan-Putsch eine braune Pestwolke aus Kiew aufsteigt und sich lähmend über das ganze Land legt, es vergiftet, quält und krank macht. Nicht nur sowjetische Symbole sind verboten, wie es im Demoaufruf verkürzt heißt, sondern kommunistische generell. Es liegt von offizieller Seite ein Land ohne Humanismus vor. 

Also in Richtung Westen greift der Demoaufruf zu kurz und in Richtung Osten schlägt man vor Einseitigkeit die Hände über den Kopf zusammen. Da ist zunächst wieder einmal die Schablone Russland, das ganz plötzlich entsprungen mit blütenweißer Veste dasteht. Ein Aufruf zu Demokratie und Frieden muss auch die Lupe der Demokratie auf Moskau richten. Demokratie und Frieden mit großen Buchstaben schreiben und den finsteren, geldgeilen, genuin antidemokratischen Ex-KGB-Oligarchenabschaum in einer unbelichteten Ecke stehen lassen, es vor der Weltöffentlichkeit verbergen, das hat weder etwas mit Demokratie noch mit Frieden zu tun.

Der Aufruf spielt mit den Worten Demokratie und Frieden:  Demokratie ist wieder so eine Schablone, man erkennt vor lauter Schablonen die Dialektik nicht mehr. Es gibt Demokratie und Demokratie: Eine bürgerlich-antifeudale und eine proletarisch antibürgerliche. Das sind die beiden einzigen Formen der Demokratie in der Neuzeit, und es ist klar, dass die proletarisch-antibürgerliche den Frieden besser schützt.

Der Frieden darf ebenfalls nicht schablonenhaft pazifistisch begriffen werden. Hier nehme ich mal ein Bild aus der bürgerlich-antifeudalen Revolution von 1793. Auf einem jakobinischen Flugblatt wurde die Frage gestellt: ‘Was ist ein Sansculotte?‘ Antwort: Ein Sansculotte ist ein Mann, der auf Friedenswacht steht, nach Volksfeinden Ausschau hält und immer den Säbel blank hat, um konterrevolutionären Spitzbuben die Ohren abzuschlagen. Ach, wären wir in Deutschland politisch in der Sache des Friedens doch erst auf dem Niveau von 1793!
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