
Volkskorrespndenz zum Wochenende von Wolfgang Geissler – 1. April 2023

Marx’ berühmter Satz von der „Geschichte aller bisherigen Gesellschaft“ als einer „Geschichte von Klassenkämpfen“ galt in den letzten 25 Jahren als überholt. Die moderne Gesellschaft habe den Klassengegensatz überwunden, er sei unmoralisch, denn wir lebten in einer „postindustriellen“, einer „Wissens-“ oder einer „digitalen Gesellschaft“, in der soziale Positionszuweisungen nur noch über Bildung, Geschmack und sonstige „weiche“ Faktoren vorgenommen würden. An die Stelle der alten Klassengesellschaft sei eine hochgradig individualisierte getreten, in der Klassenbewusstsein und Klassenkampf allenfalls noch als Folklore abgerufen werden könnten. Lasst uns darauf eingehen, ob dem so ist Ich meine doch das ist keineswegs so!
Ist der Klassenkampf unmoralisch? …also ein unethisches Verhalten?
Lenin gibt darauf eine eindeutige Antwort:
„Sittlich ist, was der Zerstörung der alten Ausbeutergesellschaft und dem Zusammenschluß aller Werkätigen um das Proletariat dient, das eine neue, kommunistische Gesellschaft aufbaut.“
Quelle: W.I. Lenin: Die Aufgaben der Jugendverbände. In: Werke Bd. 31, Seite 283.
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Was verstehen wir unter dem Klassenkampf?
Die entscheidende unmittelbare Triebkraft der gesellschaftlichen Entwicklung in allen Klassengesellschaften. Der Klassenkampf ist die notwendige Folge des Klassenantagonismus und der daraus entspringenden gegensätzlichen Klasseninteressen zwischen den Grundklassen einer ökonomischen Gesellschaftsformation. Er ist eine objektive Gesetzmäßigkeit der gesellschaftlichen Entwicklung in der Klassengesellschaft.
Die drei Grundformen des Klassenkampfs
Der Klassenkampf des Proletariats, den dieses in der kapitalistischen Gesellschaft um seine Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung führt, kennt drei Grundformen, die sich wechselseitig ergänzen und eine Einheit bilden: den ökonomischen, den politischen und den ideologischen Kampf.
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In der Nacht zum Montag, 27. März 2023, starteten die bundesweiten Warnstreiks im öffentlichen Dienst und bei den Bahn- und Busunternehmen. Die Teilnahme der Kollegen und Kolleginnen war überwältigend. | Bild: Archiv RoterMorgen | Mehr dazu Der ökonomische Kampf der Arbeiterklasse ist von großer Bedeutung für ihr Bestreben, ihre materielle Lage zu verbessern, ihre sozialen Errungenschaften zu sichern und immer größere Teile der Werktätigen zu organisieren, ideologisch zu beeinflussen und an den politischen Kampf heranzuführen. Doch kann der ökonomische Kampf allein die grundlegenden Interessen der Arbeiterklasse nicht durchsetzen, weil er die Grundlagen der kapitalistischen Gesellschaft nicht verändert. Aus der Dialektik des Klassenkampfes im staatsmonopolistischen Kapitalismus ergibt sich, dass gewisse von der Arbeiterklasse erkämpfte Verbesserungen ihrer Lage sich als ein Schritt zur Einschränkung der Macht der Monopole und zur Befreiung der Arbeiterklasse auswirken können, wenn der Kampf um Reformen mit dem grundsätzlichen Kampf gegen die monopolkapitalistische Herrschaft verbunden wird. Die Beschränkung des Klassenkampfs auf seine ökonomische Grundform jedoch ist für den Reformismus und Opportunismus charakteristisch.
- Der politische Kampf: Die entscheidende Form des Klassenkampf ist der politische Kampf, weil nur durch ihn die Herrschaft der Bourgeoisie gestürzt und die Herrschaft der Arbeiterklasse errichtet werden kann. Der politische Kampf muß bis zu diesem Ziel geführt werden, anders kann die Arbeiterklasse ihre Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung nicht erreichen. Der politische Kampf der Arbeiterklasse kennt viele Formen, wie Wahlen, parlamentarische Arbeit, Demonstrationen, politische Streiks, Generalstreik und bewaffneten Kampf, die je nach den konkreten historischen Bedingungen, angewandt werden müssen.
- Der ideologische Kampf: Die Aufgabe des ideologischen Kampfes besteht darin, die bürgerliche Ideologie, die auf die Arbeiterklasse einen ständigen Druck ausübt, zurückzudrängen und die Arbeiterklasse zum sozialistischen Bewusstsein zu führen Der ideologische Kampf muss in engem Zusammenhang mit den ökonomischen und politischen Formen des Klassenkampf geführt werden. Der Klassenkampf der Arbeiterklasse wird von der marxistisch-leninistischen Partei auf der Grundlage einer wissenschaftlich ausgearbeiteten Strategie und Taktik geleitet.
Die Strategie des proletarischen Kampfes
Die allgemeine Strategie des proletarischen Klassenkampf in der gegenwärtigen Epoche wurde in der Erklärung der Beratung von Vertretern der kommunistischen und Arbeiterparteien – November 1960 festgelegt. Auf ihrer Grundlage entwickeln die einzelnen marxistisch-leninistischen Parteien entsprechend den konkreten Bedingungen ihres Landes selbständig ihre Strategie und Taktik und wenden die jeweils geeigneten Kampfformen an.
Die proletarische Revolution als Höhepunkt des Klassenkampfes
Der Klassenkampf des Proletariats und seiner Verbündeten erreicht seinen Höhepunkt in der sozialistischen Revolution, in der die politische und ökonomische Macht der Bourgeoisie beseitigt und die Herrschaft der Arbeiterklasse errichtet wird. Nach der Eroberung der politischen Macht durch die Arbeiterklasse, bleibt der Klassenkampf zwischen ihr und allen Werktätigen einerseits, und den gestürzten Ausbeuterklassen andererseits, in der Übergangsperiode vom Kapitalismus zum Sozialismus, noch eine wichtige Triebkraft der gesellschaftlichen Entwicklung, wobei er völlig neue Formen annimmt.
Der Kampf um den Sieg des Sozialismus
Erst mit dem vollen Sieg des Sozialismus auf ökonomischem, politischem und ideologischem Gebiet und der damit verbundenen Entstehung der politisch-moralischen Einheit des ganzen Volkes verschwinden die objektiven Ursachen des Klassenkampf innerhalb der neuen Gesellschaft. Nach dem Entstehen sozialistischer Staaten und des sozialistischen Weltsystems entwickelt sich der Klassenkampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie im internationalen Maßstab, weil sich nunmehr sozialistische und kapitalistische Staaten gegenüberstehen. Der Hauptinhalt dieses Klassenkampfes, der ebenfalls ökonomisch, politisch und ideologisch geführt wird, besteht darin, die allseitige Überlegenheit des Sozialismus über den Kapitalismus zu erreichen, den Sozialismus gegenüber allen Angriffsversuchen des Imperialismus zu schützen und die um ihre nationale Befreiung vom Imperialismus und Kolonialismus kämpfenden Völker allseitig zu unterstützen.
Quelle: Kleines politisches Wörterbuch, Dietz Verlag Berlin 1967, Seite 334-336.
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