Tarifticker 43/2021

TARIFTICKER – Redaktion – 27. Oktober 2021

Aktuelle Kurzmeldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen und Arbeitskämpfen der Kollegen/-innen im deutschsprachigen Raum.
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Aktionstag bei Mahle Behr in Stuttgart!
Metaller/innen können auch anders!

Stuttgart. Seit Jahren verlaufen IG Metall Protest-Veranstaltungen ähnlich: Laut, bunt, aber Phrasen ohne Inhalt und Forderungen so unkonkret wie möglich. Am Dienstag, 19. Oktober 2021, bei den Protesten hunderter Kolleg/innen gegen den im Mahle-Konzern geplanten Job-Kahlschlag war manches anders! Selbst Presse und Medien berichteten ausführlich! Mehr>>>
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Zehntausende Gewerkschafter/innen
streikten in Südkorea für mehr Arbeitssicherheit

Seul. 80.000 Kollegen, Kolleginnen und ihre Familien beteiligten sich am vergangenen Mittwoch in 13 verschiedenen Städten an einem Generalstreik in Südkorea. Sie forderten das Verbot von „irregulären Arbeitsverhältnissen„, Mitspracherecht der Beschäftigten bei ökonomischen Fragen in Krisenzeiten und die Verstaatlichung der Schlüsselindustrien. Dabei setzten sie auch auf Kostüme mit Potenzial für mediale Aufmerksamkeit. Mehr auf »RoterMorgen« >>>
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Ta­ri­fab­schluss bei Bau­stoff­her­stel­ler Hol­cim Deutsch­land GmbH er­zielt
In der zweiten Verhandlungsrunde haben sich die IG BAU und die Arbeitgeber auf einen Tarifvertrag geeinigt. Im Januar 2022 erhalten alle Beschäftigten eine Corona-Prämie in Höhe von 150 Euro (teilzeitbeschäftigte anteilig und Auszubildende erhalten 50 Euro). Zum 1. September 2021 steigen die Einkommen um 2,7 Prozent und zum 1. September 2022 um weitere 2,3 Prozent.
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Ta­ri­fab­schlüsss in der Holz- und Kunst­st­off­in­dus­trie
Bremen. In Niedersachsen/Bremen und Baden-Württemberg gibt es erste Tarifergebnisse für die Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie. Über 12.000 Warnstreikende sind dafür auf die Straßen und vor die Betriebe gezogen. Die Löhne und Gehälter steigen zum 1. April 2022 um 2,7 Prozent und zum 1. April 2023 um weitere 2,2 Prozent. Zusätzlich bekommen die Beschäftigten 385 Euro Corona-Prämie.

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Gorillas Riders kämpfen um unbefristete Arbeitsverträge
Berlin: Die Lieferando Betriebsgruppe war am 20. Oktober beim Gütetermin vor dem Arbeitsgericht und hat vier Gorillas-Fahrer/innen unterstützt. Das Gorillas Management hat weiterhin keinen Einigungsvorschlag.
Am 26.01.2022 findet der Kammertermin statt. Der Kampf um unbefristete Verträge geht also weiter. Am Dienstag, 26. Oktober, fand der Gütetermin für zwei weitere #GorillasUNLIMITED Klagen im Arbeitsgericht, Magdeburger Platz statt. Roter Morgen berichtet im nächten Tarifticker.
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Kündigung bei Cycle Logistics unwirksam
Berlin.
Kündigung bei Cycle Logistics GmbH gekippt!
Die Beschäftigten der Cycle Logistics GmbH haben einen wichtigen Sieg errungen: Nach einem sechsmonatigen Gerichtsverfahren hat das Arbeitsgericht Berlin gestern die rechtswidrige Kündigung eines Genossen aufgehoben. Mehr>>>

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Erfolg im Fall „Café feinOST“!
Berlin. Nachdem eines unserer Mitglieder in dem Café fristlos gekündigt wurde, musste sich der Inhaber am Montag dem 13.9. vor dem Arbeitsgericht wegen ausstehenden Zahlungen und der Kündigung verantworten. In der Güteverhandlung wurde sich auf eine Zahlung von 480€ geeinigt. Der Arbeitskonflikt ist damit abgeschlossen.
Ein spezielles Dankeschön geht raus an die Genoss*innen der FAU Plauen und FAU Halle , die uns bei den Vorbereitungen auf die Güteverhandlung tatkräftig unterstützt haben! https://leipzig.fau.org/
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Drit­te Ta­rifrun­de für Be­schäf­tig­te bei öf­fent­li­chen Ban­ken er­geb­nis­los
Auch die dritte Runde der Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Bundesverband öffentlicher Banken (VÖB) blieb ohne Ergebnis. Im Vorfeld hatte es bundesweit erste Warnstreiks mit mehreren tausend Teilnehmenden gegeben. ver.di fordert unter anderem 4,5 Prozent mehr Geld und eine Regelung zum mobilen Arbeiten. Die vierte Verhandlungsrunde soll am 19. November stattfinden.
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BloodMoneyMyanmar vor der Adidas-Filiale
Hamburg. Bereits seit letztem Jahr stehen wir in intensiven Kontakt mit Genoss*innen in Myanmar, insbesondere der Basisgewerkschaft Federation of General Workers Myanmar (FGWM). Die Lebenssituation der allermeisten Menschen hat sich seit dem gewaltvollen Coup des Militärs dramatisch verschlechtert.
Deshalb veranstalteten wir zusammen mit der Ortgruppe der IWW eine mehrstündige Kundgebung vor dem Adidas-Geschäft in der Mönckebergstraße letzten Sonnabend.
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Preisanstieg: Mit ihrer „moderaten Lohnpolitik“
haben die Gewerkschaften sich
selbst ins Abseits geschossen

Das Statistische Bundesamt hat für den September 2021 eine Steigerung des Verbraucherpreisindex um 4,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemeldet und damit den höchsten Wert seit 1993 markiert. Verantwortlich dafür sind vor allem die Erhöhungen der Energie- und Lebensmittelpreise. Mehr>>>
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Arbeitskonflikt gewonnen – Urlaubsanspruch im Minijob
Göttingen. Gemeinsam mit einem unserer Mitglieder haben wir bei einem Supermarkt-Kiosk in Göttingen rund 200 Euro ausstehendes Urlaubsentgelt aus einem Minijob nachgefordert!
Nachdem wir gewerkschaftliche Schritte angekündigt hatten, war ein paar Tage später das Geld auf dem Konto. Dass Minijobber/innen um ihr Urlaubsentgelt gebracht werden, ist leider keine Seltenheit. Viele wissen gar nicht, dass sie grundsätzlich immer (!) einen Anspruch auf bezahlten Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall haben. Gelder wie diese einzufordern ist nicht immer einfach – da hilft es, in einer kämpferischen Gewerkschaft organisiert zu sein!
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Bio aber nicht fair – FAU Magdeburg erneut
erfolgreich im Konflikt mit der BIOlounge GmbH
Magdeburg: Die Freie Arbeiter:innen Union Magdeburg (FAU) war erneut im Arbeitskonflikt mit der BIOlounge GmbH erfolgreich, nachdem das Unternehmen die gesetzlichen Mindeststandards nicht eingehalten hatte. Die Gewerkschaft vertrat drei studentische Angestellte eines Bioladens am Hasselbachplatz, die dort auf Minijob-Basis angestellt waren. Das Unternehmen zahlte den geforderten Betrag von knapp 7.500 Euro vollumfänglich.
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Wis­mut: Ta­ri­fab­schluss er­zielt
Die IG BCE und die Arbeitgeber haben sich auf einen Tarifvertrag für die 1000 Beschäftigten bei Wismut geeinigt. Es gibt einen Corona-Bonus in Höhe zwischen 300 und 800 Euro, abhängig nach Vergütungsgruppe. Ab dem 1. Januar 2022 steigen die Einkommen um 1,8 Prozent. Die Hauptaufgabe des Unternehmens besteht in der Sanierung und Rekultivierung der Hinterlassenschaften des Wismut-Bergbaus

>Dieser TARIFTICKER erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit<
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