Tarifticker 40/2021


TARIFTICKER – Redaktion – 6. Oktober 2021

Aktuelle Kurzmeldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen und Arbeitskämpfen der Kollegen/-innen im deutschsprachigen Raum.
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Conti spart, die Belegschaft zahlt
Schon vor einem Jahr kündigte der Autozulieferer Continental an, in Deutschland 13.000 Stellen streichen zu wollen. Allein in Regensburg betrifft das etwa 2.100 Kollegen/-innen.
Und wofür? Da das Unternehmen in Sachen Zukunftstechnologien hinterherhinkt, weil Geld lieber an die Chefs und Aktionäre verteilt als investiert wurde, zeichnen sich nun Probleme ab.
Die Zeche sollen jetzt die Arbeiter/innen zahlen, vor allem in der Produktion beschäftigte Frauen.
Die dürfen jetzt Sonderschichten schieben, um die bereits durch Abfindungen und Rente losgewordenen Kollegen/-innen auszugleichen, alles in dem Wissen, dass nächstes Jahr vielen von ihnen die Kündigung droht.
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Hessen:
Erster Tarifabschluss im Einzelhandel

Nach zähem Ringen, begleitet von vielen Streiks, hat die Gewerkschaft Verdi in Hessen einen Pilotabschluss erzielt, der insgesamt noch über ihren ursprünglichen Foderungen von 4,5% liegt.

Gemessen an der Reaktion des Unternehmerverbands HDE hat Verdi in der Tarifrunde des Einzel- und Versandhandels einen großen Sieg errungen. Mit dem am or einer Woche in Hessen erzielten Abschluss habe die Gewerkschaft die Branche »erpresst«, so der Verband im Nachgang. Die Unternehmen seien »durch massive Streikaktivitäten in verantwortungsloser Art und Weise zu diesem für viele Nichtlebensmittelhändler überfordernden Tarifabschluss gezwungen« worden. Die organisierten Beschäftigten dürfen dieses Gejammer als Auszeichnung verstehen. Offenbar hatten die Handelskonzerne nicht damit gerechnet, dass sich die Belegschaften so ausdauernd gegen die geforderten Reallohnkürzungen und die Zerfledderung des Flächentarifvertrags zur Wehr setzen würden.
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Tausende Beschäftigte gegen die Pläne
zur Zerschlagung des Airbus-Konzerns

Airbus-Werk in Stade; Foto von Ra Boe / Wikipedia, CC BY-SA 3.0 de

Mehr als 10.000 Beschäftigte beteiligten sich im September erneut an Warnstreiks und Kundgebungen. Es geht um die zukünftige Struktur von Airbus Operations und Premium Aerotec, um die Zerschlagung des Airbus-Konzerns.
Um das geplante Vorgehen der Airbus Geschäftsführung zu verhindern , über einen Betrieb nach dem anderen einzeln zu verhandeln und sie so einzeln liquidieren zu können, haben die Kolleginnen und Kollegen zum wiederholten Mal gemeinsam konzernweite Aktionen durchgeführt. Aktionen fanden statt: bei Airbus in Hamburg-Finkenwerder, bei Aerotec in Augsburg, an den Standorten in Bremen, in Stade, in Buxtehude, in Varel und in Nordenham. Insgesamt haben mehr als 10.000 Beschäftigte gezeigt, dass sie kampfbereit sind. „Wir lassen uns nicht spalten!“ Mehr>>>
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Bosch München:
Es ist Zeit für Solidarität

Das Boschwerk in München soll geschlossen und die dort beschäftigten Arbeiter entlassen werden. Der vorgeschobene Grund: Transformation zur Produktion von E-Autos. Ein Interview mit dem stellv. Betriebsratsvorsitzenden Ferhat Kırmızı.

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EVG stellt Forderungen an die Deutsche Bahn
Die EVG fordert neue Verhandlungen mit der Deutschen Bahn. Die Gewerkschaft fordert eine Corona-Beihilfe in Höhe von 1500 Euro für alle, die sich gemeinsam für das „Bündnis für unsere Bahn“ stark gemacht haben und unter den entsprechenden Tarifvertrag der EVG fallen. Auszubildende und Dual Studierende sollen 750 Euro erhalten. Außerdem soll das Entgeltsystem im gesamten Konzern überarbeitet werden.
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Entgelttarifvertrag Milch Ost 2021: Forderungen aufgestellt
Am 5. Oktober starten die Tarifverhandlungen für die Beschäftigten in der ostdeutschen Milchindustrie. Die NGG fordert eine Erhöhung der Entgelte um sechs Prozent, mindestens aber 200 Euro mehr für alle Lohngruppen. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro für alle Ausbildungsjahre steigen. Zusätzlich soll auch die Übernahme aller Auszubildenden gewährleistet werden.
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>Dieser TARIFTICKER erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit<
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