Nazi stört Schweigeminute – so reagierte das Stadion.

Volkskorrespondenz von KikiRebell – 7. Februar 202
KikiRebell

Als ich heute im Netz stöberte, stieß ich auf ein Ereignis, das schon sechs Wochen zurückliegt. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich es damals registriert habe und, weil es eine großartige antifaschistische Aktion war, möchte ich – letztlich in der Hoffnung, viele Nachahmer mobilisieren zu können – heute noch einmal darüber sprechen.

Aufgrund des Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg fanden am Wochenende in den deutschen Fußballstadien Schweigeminuten statt. In Essen kam es dabei zu einem Vorfall, der eine starke Reaktion nach sich zog.

Im Spiel der dritten deutschen Liga zwischen Rot-Weiss Essen und der U23 des VfB Stuttgart kam es bereits vor dem Anpfiff zu einem Eklat. Während der Schweigeminute im Stadion an der Hafenstraße rief ein Fan die völkische Parole „Deutschland den Deutschen“. Sofort reagierte die Mehrheit der anwesenden Zuschauer mit lauten „Nazis raus“-Rufen und übertönte den rechtsextremen Zwischenruf mit entschlossener Ablehnung.

Video von der Aktion,
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Der Verein Rot-Weiss Essen handelte prompt. Auf der vereinseigenen Plattform wurde später klargestellt: „Die Person, die während der Schweigeminute vor dem Anpfiff der Partie einen volksverhetzenden Ausruf getätigt hat, wurde vom Ordnungsdienst identifiziert und zur Stadionwache gebracht.“ Darüber hinaus wurde dem Täter ein Stadionverbot erteilt, und es folgte eine Anzeige wegen Volksverhetzung.

Die Schweigeminute war als Zeichen des Mitgefühls für die Opfer und deren Angehörige gedacht. Dass ein Einzelner diesen Moment missbrauchen wollte, um rassistische Parolen zu verbreiten, ist umso erschreckender. Doch ebenso bedeutsam ist die sofortige Reaktion der Fans: Eine geschlossene, laute und klare Ablehnung rechter Hetze. Dieses entschlossene „Nazis raus!“ war nicht nur eine Antwort auf den Vorfall, sondern auch ein starkes Zeichen dafür, dass Rassismus und Fremdenfeindlichkeit im Stadion – und in der Gesellschaft – keinen Platz haben.

Das sportliche Ergebnis des Spiels rückte durch diesen Vorfall fast in den Hintergrund. Die Partie endete mit einem 2:2-Unentschieden. Leonardo Vonić brachte Rot-Weiss Essen in der 19. Minute in Führung, während Eliot Bujupi in der 74. Minute den Ausgleich für Stuttgart erzielte. Gianluca Swajkowski stellte in der 78. Minute die erneute Führung für RWE her, doch nur wenige Minuten später sorgte Luan Simnica mit dem 2:2 für den Endstand.

Abseits des Spielfelds setzten die Fans von Rot-Weiss Essen ein unmissverständliches Zeichen. Sie demonstrierten eindrucksvoll, dass Rassismus und rechte Hetze bei ihrem Verein und in ihrem Stadion nicht geduldet werden. Während rechte Gruppierungen versuchen, den Anschlag von Magdeburg für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, zeigten die meisten Menschen in Deutschland, dass Solidarität und Mitgefühl stärker sind als Hass. Ärzte und Ersthelfer leisteten spontane Hilfe für die Opfer, während Fußballfans rechte Parolen entschieden zurückwiesen. Diese Solidarität ist es, die den Betroffenen der Tragödie von Magdeburg zeigt: Ihr seid nicht allein.

Nazis raus – immer und überall: Rechte Propaganda und Instrumentalisie-rungsversuche dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben. Besonders dann nicht, wenn Menschen trauern und versuchen, eine unfassbare Tat zu verarbeiten. Der Kampf gegen Hass und Hetze ist eine Aufgabe für uns alle.
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