LLL-Gedenken 2021: Erinnern und kämpfen! Trotz alledem!

Vor mehr als 100 Jahren, 1919, wurden Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in Berlin von faschistischen Freikorps ermordet. Jedes Jahr kommen Tausende nach Berlin um den unsterblichen Genossen/-innen zu Gedenken.

Im Jahr 2021 stehen wir vor einer besonderen Situation, der wir mit Rosa Luxemburgs Worten „So ist das Leben und so muß man es nehmen, tapfer, unverzagt und lächelnd – Trotz alledem!“ begegnen sollten.

Wir haben keine Zeit in der Pandemie zu „entschleunigen“, oder „herunterzufahren“. Wir haben in den letzten Monaten gesehen, unsere Feinde schlafen nicht. Ganz im Gegenteil! Mit Corona und Wirtschaftskrise sind auch der Ausbau des Polizei- und Überwachungsstaates vorangeschritten. Revolutionäre und antifaschistische Strukturen wurden angegriffen und die Repression häuft sich. Zeitgleich sind es immer noch die rechten und faschistischen Kräfte, die die öffentliche Diskussion um die staatlichen Maßnahmen dominieren und zu tausenden auf die Straßen gehen.

Schauen wir uns die Situation unserer Klasse an, sehen wir, dass es aller höchste Zeit ist die Spuren von Luxemburg, Liebknecht, Lenin und der KPD zu folgen und ihren Weg weiter zu gehen, um eine reale Alternative zur faschistischen Demagogie und kapitalistischen Ausbeutung zu werden.

Die Wirtschaftskrise und die Pandemie zeigen den Arbeiter/innen schon jetzt was sie für sie bedeuten. Massenentlassungen, Kurzarbeit, schlechtere Arbeitsbedingungen, Armut, all das spüren schon heute hunderttausende Arbeiter/innen in Deutschland. Aber nicht nur das. Durch die Pandemie verstärken sich diese Auswirkungen der Krise und neue kommen hinzu. Durch das dauerhafte faktische eingesperrt sein zu Hause, verschärft sich die Situation der Frauen und Kinder, die Gewalt erfahren zudem massiv.

Es ist an der Zeit uns ein Vorbild an Rosa und Karl zu nehmen, den Schwierigkeiten und Besonderheiten der Pandemie und Wirtschaftskrise ins Auge zu blicken und tapfer, unverzagt und kämpfend voran zu schreiten. Für uns bedeutet das auch in diesem Jahr, unseren ermordeten Genossen/-innen zu Gedenken, ihre Fahnen hoch zu halten und den Weg zur sozialistischen Revolution auf ihren Spuren voran zu schreiten. Denn dieser Weg ist der einzige, der wirklich aus der Wirtschaftskrise führt.

Als Kommunisten/-innen müssen wir in diesem wie jedem anderen Jahr die LLL-Demonstration nutzen und uns darüber Bewusst werden, welchen Kampf wir führen. Für alle, denen es nicht möglich sein wird nach Berlin zu fahren, sollte das Wochenende kein freies Wochenende sein. Gedenken und Kämpfen können wir überall. Es liegt an uns, ob Veranstaltungen stattfinden, ob Orte geschaffen werden, an denen wir unseren Genossen/-innen Gedenken und ob das Gedenken an Rosa Luxemburg, Karl Liebknecht und Wladimir Iljitsch Lenin stattfindet, egal ob in Berlin oder sonst wo!

Lasst uns gemeinsam kämpfen und gedenken!

..Sonntag, 10. Januar 2021,
Berlin-Friedrichshain: 10 Uhr, Frankfurter Tor


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Anhang vom 5. Januar 2020:

Die Partei »Die Linke« spaltet die LLL-Demo!

Seit vielen Jahrzehnten werden an jedem zweiten Sonntag im Januar in Berlin-Friedrichshain Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg geehrt. Dieses Datum hat sich fest eingeprägt. Man sollte es darum auch bei noch so großen Problemen nur im absoluten Ausnahmefall ändern.

Die Partei »Die Linke« meint, dass die Pandemie so ein Ausnahmefall ist und will nun am 14. März ein „Stilles Gedenken“ veranstalten. Damit spaltet sie sich von der Demo des Bündnisses »LL-Demo« ab, das weiterhin zum 10. Januar um 10 Uhr zur Demo ab Frankfurter Tor aufruft. Und spaltet damit die Bewegung.

Vor der Pandemie, in der Pandemie und nach der Pandemie – Es ändert sich nichts an den gesellschaftlichen Verhältnissen und da die Dauer der Pandemie in keiner Weise ab zu sehen ist, gibt es auch keinen Grund, den Kampf gegen den kapitalistischen Staat zu unterbrechen.

Der Kampf gegen Militarismus und Krieg sowie das Eintreten für eine sozialistische Gesellschaft gerade heute wichtig. Deshalb werden wir wie in jedem Jahr unsere Vorbilder ehren!

Kommt am Sonntag, 10. Januar um 10 Uhr
nach Berlin-Friedrichshain, Frankfurter Tor!

TROTZ ALLEDEM,
aber mit Gesichtsmasken und ausreichendem Abstand!

Redaktion RoterMorgen, 5. Januar

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7 Kommentare

  1. Ich bin mit dem komplett einverstanden, was ich hier gelesen habe. Einige Zweifel und Kritikpunkte habe ich trotzdem. Der Appell ist in Ordnung nur die Begründung hat einen leichten aggressiven Tatsch der bei genauen betrachten zur Gewalt neigen kann. Also Vorsicht bei der Formulierung. Ich weiß so war es nicht gemeint, wie es der Schein aussagt.
    Kommunisten oder Kommunistinnen gibt es nicht. Nur Anhänger und Kämpfer für das Gesellschaftssystem.

  2. Setzt ein Zeichen des Friedens und der Vernunft und gedenkt wie die Linke es vorschlägt am 14 März im Stillen Gedenken und den veränderten Umständen angemessen. Es geht jetzt darum die richtigen Zeichen zu setzen und in meinen Augen ist das nicht der Aufruf zu einer Demo.

    • An alle die immer nach Demokratie rufen:
      Das Bündnis »LL-Demo« hat nach langer und sogfältiger Diskussion entschieden, das weiterhin zum 10. Januar um 10 Uhr zur Demo ab Frankfurter Tor aufruft.
      Die PdL meint sich daran nicht halten zu müssen und spaltet so die Bewegung.

        • Wir? Welche Klasse meinst Du? Die herrschende Klasse oder die Arbeiterklasse?
          Es gibt kein „Wir“, den wir sitzen zwar im gleichen Bot, nur die einen bestimmen den Kurs und die anderen müssen rudern.
          Die bürgerliche Demokratie, die Du meinst, ist nur für die Herrschenden etwas Gutes.
          Arbeitslosigkeit, Armut, Verelendung, Kriege, Ausbeutung und Umweltverschmutzung gib es auch ohne Pandemie und wird es immer geben weil die Herrschenden es brauchen, um immer und immer wieder reicher und reicher werden. Wenn wir uns wegen der Pandemie vom Kämpfen abhalten lassen, wird es morgen wieder einen Grund geben und übermorgen noch einen und, und, und… Und das Kapital lacht sich ins Fäustchen. Nebenbei wird leise HARIBO abgewickelt, der Dani gerodet, die Autoindustrie ohne Ersatzproduktionen vernichtet und neue Kriegsmaschinen angeschafft. Der AlG II – Empfänger bekommt ab Januar 4,80 mehr der Euronen mit der man auf der Welt alles kaufen kann, soweit man sie hat.
          Und in der Situation sollen wir uns beschwatzen lassen und das Kämpfen und das Ehren unserer Vorbilder einstellen?
          Nein Danke – das geht nicht!

  3. Wann war das letzte Mal die Partei „Die Linke“ bei dieser Demo denn dabei? Wenn ich das rchtig in Erinnerung habe, legt die Prominz schon seit geraumer Zeit vor der eigentlichen Ehrung von Karl und Rosa die ja immer nach der Demo stattfindet, am frühen Morgen – etwas beschämt? ihren Kranz nieder. Sie sollte es besser ganz lassen, wenn sie an der Demo lieber nicht teilnehmen will, weil es ja ihre mögliche Regierungsbeteiligung einschränken könnte, sich in unseren Reihen per Foto in allen Zeitungen abbilden zu lassen – etwas verbleibender Sozialismus am Ehrentag kann immer auch geschichtlich begründet werden. Es gab eine Zeit, da stand diese „Prominenz“ in der ersten Reihe nun wollen/haben sie sich woanders eingereiht. Daraus müssen wir selbst unsere Schlüsse ziehen!

  4. Erinnern und kämpfen! Trotz alledem!
    Entfremdung und Drogensucht in Deutschland.

    In Deutschland sind acht Millionen Menschen suchtkrank.

    »Laut Bundesregierung sind mindestens acht Millionen Deutsche suchtkrank. Das bedeutet, jeder zehnte ist abhängig von mindestens einer legalen oder illegalen Droge. Bei über vier Millionen seien es Zigaretten, 2,3 Millionen seien medikamenten-, 1,6 Millionen alkoholsüchtig. 600.000 Menschen wiesen einen problematischen Konsum von Cannabis und anderen illegalen Drogen wie Kokain und Heroin auf. Und mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland hätten Schwierigkeiten, ihr Glückspielverhalten zu kontrollieren.« [1]

    »Seit Jahrzehnten sind Alkohol und Tabak in Deutschland die Suchtmittel, die bezogen auf die Gesamtbevölkerung die schwersten Folgen haben: Jedes Jahr sterben 74.000 Menschen an den direkten und indirekten Folgen ihres Alkoholkonsums, 110.000 weitere töten die Leiden, die ihr Rauchverhalten auslöst (Drogen- und Suchtbericht, 2013).« [2]

    In Deutschland werden zunehmend illegale Drogen konsumiert:

    »Der mit Abstand größte Anstieg (plus 12,2 Prozent) wurde bei Delikten im Zusammenhang mit Kokain verzeichnet. „Die Zahlen steigen seit Jahren, das ist nicht zu akzeptieren“, sagte Ludwig. Dem Bericht zufolge wurden im Jahr 2019 bundesweit 31 illegale Labors zur Herstellung von synthetischen Drogen ausgehoben. Das entspricht einem Anstieg von rund 63 Prozent. Es sind 2019 auch deutlich mehr Menschen an Drogen gestorben als in den Vorjahren. Die Zahl der Todesfälle stieg um 9,6 Prozent auf 1398 an. Als Haupttodesursache wurde der Konsum von Opioiden beziehungsweise Opiaten allein oder in Verbindung mit anderen Stoffen genannt. Deutschland – und insbesondere Nordrhein-Westfalen – kommt laut BKA zudem eine bedeutende Funktion als Zwischenlager und Transitstaat für Chemikalien zu, die zur Rauschgiftherstellung in den Niederlanden bestimmt sind.

    NRW wird von den Betreibern niederländischer Drogenlabors nach Erkenntnissen der Polizei häufig auch als Müllkippe missbraucht: Um die Herkunft zu verschleiern, würden Abfallprodukte der Drogenherstellung häufig in Säcken mit gefälschten Etiketten deutscher Chemiehersteller oder -händler entsorgt, stellte das BKA fest.« [3]

    Drogensucht und Entfremdung

    »Für MARX ist die ganze Gesellschaft geprägt vom Verhältnis der Menschen zu den Dingen, die industriell verfügbar gemacht werden sollen. Entfremdung herrscht sowohl bei den Mitgliedern der Arbeiterklasse als auch bei den Besitzenden. Die Besitzenden stehen sowohl zueinander in einem Konkurrenzkampf, als auch im Verhältnis zu den anderen Klassen, um die Vorherrschaft ihrer Klasse zu erhalten.

    Die Mitglieder der Arbeiterklasse sind von sich selbst und ihren Lebenskräften entfremdet, die nur dazu gut sind, um verkauft zu werden. Gleichzeitig sind sie von ihren Arbeitsmitteln und Produkten entfremdet, die anderen gehören. Durch den Kampf um den von den Besitzenden zu vergebenden Lohn stehen sie in Konkurrenz zueinander. Schließlich bedeutet die ökonomische Beteiligung trotz formeller bürgerlicher Gleichheit auch eine politische und rechtliche Unterdrückung und fördert dadurch die Entfremdung der Klassen voneinander (MARX 1953).

    Beziehen wir uns auf die Entfremdungstheorie von MARX, so sind drei Aspekte zu unterscheiden: religiöse, politische und ökonomische Entfremdung. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Not, in der viele Menschen gezwungen sind zu leben, ruft bei ihnen ein Gefühl der Machtlosigkeit, Nichtigkeit und Entbehrung hervor. MARX übernimmt FEUERBACHS Ansicht, wonach der Mensch aus dieser Notlage heraus seine guten Eigenschaften auf Gott projiziert und sich dadurch selbst entfremdet und als sündig und bedürftig erlebt (ISRAEL 1972).« Vgl.*

    [1] Drogensucht – Sind deutsche Kommunen überfordert? | Deutschland | DW | 26.11.2019

    [2] Drogen in Deutschland: Willkommen im Land der Trinker und Kiffer | ZEIT ONLINE

    [3] Drogen in Deutschland: Zahl der Rauschgift-Toten steigt um zehn Prozent – DER SPIEGEL

    Vgl. * Sucht und Entfremdung Kopie-2 (uni-kassel.de)
    http://www.uni-kassel.de/upress/online/frei/978-3-89958-267-3.volltext.frei.pdf

    24.01.2021, Reinhold Schramm (Zusammenfassung)

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