Langer Marsch: Kurdische Aktivist:innen in Lahr von Polizei angegriffen

Bild: perspektive online

Name – PERSPEKTIVE»online – 13. Februar 2025

Von Heilbronn bis Freiburg zieht zurzeit der Lange Marsch für die Freiheit von Abdullah Öcalan. Am Donnerstag Abend griff die Polizei die Aktivist:innen mit massiver Gewalt am kurdischen Verein in Lahr an. Den Abschluss findet der Marsch am Samstag bei einer Großdemonstration in Straßburg.

„Hoch die internationale Solidarität“ und „Bijî Serok Apo“ (dt. Es lebe der Führer Apo) hallte es am späten Donnerstag Abend durch die Straßen der Kleinstadt Lahr im Schwarzwald. Etwa zweihundert Menschen zogen unter intensiver Polizeibegleitung mit einer Demonstration vom kurdischen Zentrum aus durch das Wohnviertel. Zuvor hatte die Polizei mindestens vier Aktivist:innen des Langen Marschs bei Angriffen verletzt.
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Langer Marsch für Öcalans Freiheit

Jedes Jahr findet im Februar der Meşa Dirêj (dt. Langer Marsch) in Deutschland statt. Anlass ist der Jahrestag der Verschleppung des PKK-Führers Abdullah Öcalan aus Kenia in die Türkei im Jahr 1999. Dort sitzt er seitdem in Isolationshaft. In den vergangenen Monaten gab es das erste Mal seit einem vier Jahren Kontakt zu Öcalan, der auf der türkischen Insel İmralı gefangen gehalten wird.

Unter dem Motto „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ laufen kurdische Aktivist:innen über mehrere Tage verteilt durch verschiedene Städte. In diesem Jahr geht es von Heilbronn über Stuttgart und Offenburg nach Freiburg und zum Abschluss ins französische Straßburg.

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Ziel ist es, Aufmerksamkeit für den kurdischen Befreiungskampf und die Inhaftierung von Öcalan zu schaffen. Hunderte Aktivist:innen aus der kurdischen Jugendbewegung schlossen sich auch in diesem Jahr an, um in Deutschland für die Freilassung Öcalans zu kämpfen.
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Angriffe in Lahr

Bereits am Morgen versuchte die Polizei jedoch den Marsch zu unterbinden. Da einige Aktivist:innen erst später als zum angemeldeten Zeitpunkt am Startpunkt in Offenburg ankamen, verbot die Polizei das Loslaufen des Demonstrationszugs. Nach einer kurzen Busfahrt in ein das Dorf Friesenheim konnte der Marsch dann starten. Doch kurz darauf kesselte die Polizei die Aktivist:innen bereits ein. Nach zwei Stunden des Ausharrens durften diese dann jedoch weiterlaufen.

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Als der Demozug am Abend dann am kurdischen Zentrum in Lahr ankam, griff die Polizei mehre Menschen an. Als Vorwand brachte sie Parolen und Lieder an, die auf der Demo gesungen wurden. Ein Teil der Aktivist:innen wurde vor dem Zentrum eingekesselt und über einige Stunden erkennungsdienstliche behandelt. Ein anderer Teil schaffte es, sich im Zentrum zu verbarrikadieren. Bei den Angriffen wurden mindestens vier Aktivist:innen verletzt.

Auch aus den umliegenden Städten zeigten sich Menschen solidarisch. Aus Offenburg und Freiburg reisten einige Aktivist:innen an, um die eingekesselten und verletzten Menschen zu unterstützen. Die Anwesenden riefen über Stunden lautstark Parolen, um die inhaftierten Menschen nicht alleine zu lassen und der großen Polizeipräsenz etwas entgegenzusetzen.

Die Polizei stellte am Abend von über 60 Menschen die Personalien fest, einige wurden über mehrere Stunden in Gewahrsam gehalten. Mindestens drei Personen wurden über Nacht von der Polizei eingesperrt.

Ähnliche Angriffe und Schikanen hatte es auch in den vergangenen Jahren gegeben. 2022 wurde die Demonstration beispielsweise in Essen angegriffen.
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Weiter nach Freiburg und Straßburg

Am Freitag Morgen um 9 Uhr geht der Marsch in Freiburg weiter. Der Demonstrationszug läuft vom Dietenbachpark durch die Straßen Freiburgs und wird am Nachmittag in der Innenstadt enden. Nach den Angriffen der Polizei am Vorabend scheint jedoch noch unklar, wie diese reagieren wird und ob sie die Aktivist:innen demonstrieren lassen wird.

Am darauffolgenden Tag wird es zum Abschluss nach Frankreich gehen. Für die dort stattfindende Demonstration wird europaweit zu einem Aktionstag zur Kampagne „Freiheit für Abdullah Öcalan und eine politische Lösung für die kurdische Frage“ mobilisiert und einige tausend Menschen erwartet.
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Erstveröffentlichung am 14. Februar 2025 auf »PERSPEKTIVE>>«. Wir danken den Genossinnen und Genossen von »Perspektive« für ihre gute Arbeit und der Genehmigung der Weiterveröffentlichung. Bilder und Bilduntertexte wurden ganz oder zum Teil von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.
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Zum Thema Gendern: Das in Mode gekommene »Gendern« und die damit einhergehende Sexualisierung der Sprache widersprechen der marxistischen Erkenntnistheorie, nach der das Sein das Bewusstsein prägt – nicht das Geschlecht. Auch in der traditionellen deutschen Sprache steht nicht das Geschlecht im Vordergrund, sondern der Mensch. Aus diesem Grund gendern wir nicht, respektieren jedoch den Willen anderer, dies in ihren Texten zu tun, die wir daher nicht verändern. Mehr dazu könnt ihr hier nachlesen.

 

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