Heinz Ahlreip – 18. Mai 202
Verfolgt man die bürgerlichen Medien, so kann man nur feststellen, dass diese nicht über ihren Horizont und über den Schatten ihrer Beschränktheit hinauskommen. Da diese den Klassenkampf und objektive ökonomische Entwicklungs- gesetzmäßigkeit leugnen, müssen halt Männer her, die die Geschichte machen. Aus diesem vulgären Sumpf ist die Frage aufgestiegen, und ein Teil der bürgerlichen Historiker verfolgt sie ernsthaft, ob nicht Putin sich selbst in die Reihe der Zaren einreiht oder einzureihen ist.
Dank Josef Stalin ist das nicht möglich. Denn dieser hat durch die Mitarbeit an dem Monumentalfilm über Eisensteins ‘Iwan den Schrecklichen‘ eine Bestimmung des Zaren gegeben, der eine soziale Seele aufweist. Bekanntlich wird in der Schlussszene das Portrait Iwans groß in schwarz-weiß eingeblendet und er spricht Stalins Worte: “Es ist die Aufgabe des Zaren, die Kleinen und Schwachen zu schützen, aber hart und grausam gegen die Reichen und Mächtigen zu sein. Wenn er dies jedoch nicht vermag, dann ist er kein Zar“.
Die läppische Frage, ob Putin was mit den Romanows zu tun hat oder zu tun haben möchte, ist also rasch beantwortet. Nein, Putin hat zu tun mit dem Sieg des Revisionismus in der Sowjetunion, mit ihrem Zerfall und dem Aufbersten revisionistischer Partei- und KGB-Strukturen, aus den Kreaturen quollen, denen es um exzessive Anhäufung von privatem Reichtum über alles geht. Andere Typen kann der Revisionismus auch gar nicht aus seiner pseudosozialistischen Revolution entlassen. Nun, dieser Revisionismus hat seine Kinder entlassen und sie sind zu einer Plage für die russischen Völker geworden. Entartete Revolutionäre können folgerichtig nicht anders handeln, sie müssen hart und grausam gegen die Kleinen und Schwachen sein, aber es als ihre Aufgabe ansehen, die Reichen und Mächtigen zu schützen. Buhlte nicht Putin um die Gunst von NATO-NAZI-Oligarchen, umgab er sich nicht mit den korruptesten Elementen der Moskauer Politschickeria? Wurde er nicht aus geheimen KGB-Kassen bezahlt? Wie können Linke Sympathien für einen Revisionistenklüngel aufbringen, dessen kriminelle Energien, denen der Romanows gleichkommt oder sogar noch überbietet?
Diesen “Linken“ geht es wie Nikotinabhängigen. In dem Augenblick, in dem die WHO (Weltgesundheitsorganisation) medizinwissenschaftlich abgesichert feststellt, dass Rauchen die Gesundheit schädigt, müssten doch alle Raucher Zigaretten in hohem Bogen wegwerfen. In dem Augenblick, in dem durch das Aufplatzen der Eiterbeule Sowjetunion das Wesen des Revisionismus sich von innen nach außen kehrt und aus marxistisch-leninistisch abgesicherter Gesellschaftswissenschaft heraus sich der Weg dieses großen Völkerverbundes ab 1956 als ein Irrweg erwiesen hat, müssten doch alle Marxisten-Leninisten fieberhaft nach revisionistischen Substanzen in ihrem Blut suchen und diese ausspeien. Wenn man heute die Putin Mafia positiv deutet, sie gar als fortschrittlich einstuft, so nuckelt man im Grunde noch immer an den Brüsten des Revisionismus. Medizinisch steht jedenfalls fest, dass es leichter ist, vom Alkohol loszukommen als vom Nikotin, hinzu kommt die Macht der Gewohnheit, die Macht der Tradition, die in diesem Fall ganz gewiss eine hemmende Kraft ist. Wenn wir die Putin Mafia heute politisch unterstützen, so im Sinne des Kommunistischen Manifestes, wir bekämpfen die Feinde unserer Feinde, die Moskauer Oligarchen gegen den US-Imperialismus. Die Waffen, mit denen die Oligarchen des US-Imperialismus niederwerfen, werden sich gegen die Oligarchen selbst richten.
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Darüber habe ich bis jetzt wenig nachgedacht, wo ich zu der Erkenntnis komme, das auf allen Seiten, mit wenigen Ausnahmen westlich wie östlich, es historisch gesehen und auf die Zukunft gerichtet, es keine Persönlichkeiten gibt, die uns was brauchbares in Richtung Frieden etwas berichten! Im Gegenteil, es geschieht noch viel schlimmeres, es wächst eine Jugend heran, die der Aufrüstung zugetan ist und die glaubt viel zu wissen, in Wirklichkeit wird diese weiterhin total unreif erzogen!
Ein vereintes Eurasien ist unsere gemeinsame Zukunft!
»EU-Plan: 300 Milliarden Euro für Unabhängigkeit von russischer Energie. Energiewende soll beschleunigt werden. – „Wir müssen unsere Abhängigkeit von Russland im Energiebereich so schnell wie möglich verringern“, sagte von der Leyen. Das erfordere erhebliche Investitionen und Reformen. „Wir mobilisieren zu diesem Zweck bis zu 300 Milliarden Euro.“«
Vgl. Wiener Zeitung *
Kommentar
Nur mit der Russischen Föderation gibt es in Europa und Eurasien eine gemeinsame, friedliche und gleichberechtigte wirtschaftliche und sozialpolitische Zukunft!
Die Russische Föderation verfügt über die bedeutendsten Rohstoffe und Bodenschätze für die Wirtschaft und den Wohlstand Westeuropas und Chinas. Darauf kann auch Deutschland und Österreich auf Dauer nicht verzichten.
Ein vollständiger Ersatz und damit auch die wirtschaftliche Erpressung, aus Nordamerika ist hierfür nicht zu erwarten.
Eine einvernehmliche wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Zusammenarbeit mit der Russischen Föderation ist für Deutschland unumgänglich. Das kann man nur in einer gemeinsamen und friedlichen Entwicklung Eurasiens und damit auch in der Zusammenarbeit mit China und Indien erreichen.
Die Russische Föderation braucht die westeuropäische und insbesondere deutsche Technologie für den Aufbau einer Infrastruktur [Transport- und Verkehrswege] zur wirtschaftlichen Erschließung ihres asiatischen Territoriums. Zugleich in Zusammenarbeit mit allen Nachfolgestaaten der vormaligen Sowjetunion.
PS: Daran sind die Vereinigten Staaten von Nordamerika und Großbritannien nicht interessiert. Sie hegen die geopolitische, militär- und gesellschaftspolitische Liquidierung und Übernahme Russlands, um deren materiellen Reichtum für ihre Monopole und Konzerne, ebenso deren Eigentümer, Aktionäre und Erben, dauerhaft zu sichern.
* Vgl. Krieg in der Ukraine – EU-Plan: 300 Milliarden Euro für Unabhängigkeit von russischer Energie – Wiener Zeitung Online https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/international/2147911-EU-Plan-300-Milliarden-Euro-fuer-Unabhaengigkeit-von-russischer-Energie.html
Info-Empfehlung:
Rohstoff–Interessen an der Russischen Föderation
Zusammenfassung einer Kurzstudie
http://www.trend.infopartisan.net/trd0315/t260315.html
18.05.2022, R.S.
Es gibt keine „Linken“, die „Sympathien mit Putin“ haben. Die Linke haben Sympathien mit dem bedrängten Russland. Das diese Bedrängung, nicht erst mit der geplanten Nato-Mitgliedschaft der Ukraine, sondern bereits mit dem 1.Weltkrieg. Bisher scheiterten alle militärischen Eroberungsversuche der jeweils einzelnen Hegemonialmächte Europas. Deshalb, haben sich jetzt, im Endkampf der imperialistischen Nationalstaaten und die verbliebenen Ressourcen der Erde, welche zum größten Teil unter russischer Erde schlummern. Und Putin mag kein Sozialist sein, aber er hat bei seinem Machtantritt sichergestellt, dass all diese Ressourcen vorderst wieder in staatliche Hand kommen. Dass machte ihn genauso zum Feind westlichen Finanzimperialismus, wie die Regierungen, bei denen die Bidenschätze bis zu ihrem Sturz ebenfalls in staatlicher Hand waren oder noch sind. (Irak, Syrien, Venezuela). Es geht bei den Kriegen des Westens, in die er direkt oder indirekt verwickelt ist, nie um Demokratie, Menschenrechte, die betreffenden Völker oder den Sturz von korrupten und brutalen Regimen. Es geht um die Freiheit. Und zwar um die Freiheit des Kapitals. Das sollte man als Linker oder linkes Medium eigentlich wissen, bevor man sich zum Reflektor westlicher Meinungsbildung macht.
Was meinst Du mit „Die Linke“? Sprichst Du von dem verkommenen Haufen Sozialdemokraten aus der „Partei Die Linke“? Dann magst Du recht haben, von denen kann man alles erwarten nur nicht ein Denken auf Marxistisch-Leninistischer Grundlage wie es die Linken machen die sich nicht von reformistischen und revisionistischen Gedankengut leiten lassen.
Links bedeutet marxistisch-leninistisch! Alles andere ist Etiketenschwindel!
Marxisten-Leninisten solidarisieren sich ausschließlich mit Ihresgleichen. In diesem Fall den Arbeitern und Bauern in der Ukraine und in Russland. Solidarität ist immer Klassensolidarität, eine andere gibt es nicht, denn Kein Werktätiger kann sich mit dem Handeln einer imperialistischen Macht solidarisieren, dann würden wir uns ja selbst schaden.
Zum Imperialistischen Krieg um die Ukraine, hier ein paar Leseempfehlungen:
https://rotermorgen.eu/zum-wesen-des-krieges-in-der-ukraine/
https://rotermorgen.eu/der-russische-imperialismus-zeigt…/
https://rotermorgen.eu/ueber-den-kampf-um-den-frieden/
https://rotermorgen.eu/aaa/
https://rotermorgen.eu/die-triebkraefte-der-triebkraefte/
Mit Roten Grüßen
Fiete von der Redaktion Roter Morgen
Fiete Jensen Ich sprechen von den „Linken“ die im obigen Artikel genannt werden. Wen immer der Autor damit auch meint. Ansonsten bin ich ganz deiner Meinung und mein Kommentar sagt auch nichts anderes.
Sorry Dominic, ich habe falsch gelesen und der Genosse Heinz hat ja auch „die Linken“ in Anführungstriche gesetzt – somit ist klar das er keine revolutionären Marxisten meint, sonder die die sich als „links“ bezeichnen, obwohl sie es nicht sind.
Bleibt zu hoffen das mein Protest andere zum Nachdenken gebracht hat.
Gruß aus Kiel der Stadt der Roten Matrosen
von Fiete
Noch ist er „nur“ ein Diktator, wie das nordkoreanische Staatsoberhaupt auch, so die bürgerlichen Medien verkünden. Witzig nur, dass westliche Staatsoberhäupter diesen Titel nie bekommen. Dabei tun sie doch nix anderes. Sie sind allesamt Vertreter des herrschenden Finanzkapitals. Der Herr Erdogan hat sogar solch langen Arm, dass seine Waffengang gegen Nordsyrien unbeurteilt bleibt von unserer Presse, dass politischmotivierte Musiker sogar hier in der BRD verhaftet wurden, weil sie „angeblich“ mit finanziellen Spenden aus ihren Auftritten, eine Partei unterstützen, die in der Türkei verboten ist, in der BRD aber nicht. ….