Heraus zum Roten 1. Mai 2025 – für Arbeit, Frieden und Sozialismus!

Maiaufruf der „Gruppe RoterMorgen“ und der Redaktion „DerRevolutionär“ – 28. April 2025

Ja, der 1. Mai, der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, ist rot! Nicht gelb, nicht grün, nicht rosa und schon gar nicht blau! Er ist rot wie das vergossene Blut der Proletarier, die seit 1890 für ihre Rechte, für bessere Arbeitsbedingungen, für Freiheit und Sozialismus gekämpft haben.

Der diesjährige 1. Mai ist geprägt von verstärkter Ausbeutung der werktätigen Menschen, vom anhaltenden Krieg um die Ukraine und vom brutalen Vorgehen der zionistischen Armee in Gaza. Er ist geprägt von der enormen Teuerung bei Lebensmitteln, Energie und Mieten, von den Tarifkämpfen in mehreren Branchen, von der kapitalistischen Krise und daraus resultierend von Stellenabbau und Entlassungen.

Die Ausbeuterklasse – die Bosse der Banken und Fabriken und ihre Marionetten in den Regierungen – führt einen Krieg. Einen Krieg gegen uns! Gegen alle Menschen, die nichts anderes besitzen als ihre Arbeitskraft und gezwungen sind, diese unter Wert an die Bosse zu verkaufen. Dabei ist es egal, wer gerade die Regierung stellt und die schmutzigen Geschäfte derjenigen ermöglicht, die schon so viel Dreck am Stecken haben.

In den kapitalistischen Ländern verschärft sich die Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung zunehmend. Die Lasten des Kapitalismus drücken schwer auf unseren Schultern. Das haben wir im vergangenen Jahr erneut schmerzhaft erfahren: Die Kosten für Miete, Heizung, Lebensmittel und Treibstoff steigen ins Unerträgliche, während die hart erkämpften Lohnerhöhungen nicht einmal die Inflation ausgleichen. Gleichzeitig häufen Banken und Großkonzerne weiterhin Milliarden an und belohnen ihre raffgierigen Aktionäre mit Gewinnen, die ihnen noch mehr Macht verschaffen.

In den USA, dem Zentrum des Imperialismus, leben heute Millionen Menschen in den Slums der Großstädte am Rande des Existenzminimums. Gleichzeitig erlaubt sich ihr gewählter Präsident, der Reaktionär Trump, Dänemark mit Krieg zu drohen, falls es Grönland nicht an die USA verkauft.

Die Unterschiede zwischen Arm und Reich werden immer größer. Es ist kein leeres Gerede zu sagen, dass die Reichen immer reicher und wir arbeitenden Menschen immer ärmer werden. Doch Klassen gab es nicht schon immer, und es wird sie auch nicht immer geben. Sie hängen von bestimmten wirtschaftlichen Verhältnissen ab, die wiederum von der Entwicklung der Produktion abhängen. Klassen entstanden erst, als die Menschen mehr herstellen konnten, als sie selbst zum Leben brauchten. Erst dann wurde es möglich, dass Menschen andere Menschen ausbeuten und sich deren Arbeit aneignen.

Heute gehören die Produktionsmittel der reichen Oberschicht – Menschen wie Elon Musk, Jeff Bezos, Bernard Arnault, Warren Buffett, Mark Zuckerberg, Larry Ellison, Jack Ma, Pony Ma, Zhong Shanshan und Wang Jianlin.

Diese extreme Anhäufung von Reichtum und Macht zeigt klar: Der Kapitalismus bietet uns arbeitenden Menschen keine Zukunft. Es liegt an uns, gemeinsam für eine gerechte Gesellschaft zu kämpfen, in der Wohlstand und Produktionsmittel allen Menschen gehören – nicht nur einer kleinen, raffgierigen Minderheit.

Deshalb gehen wir am Roten 1. Mai nicht nur für bessere Lebensbedingungen auf die Straße, sondern auch für den endgültigen Sturz der kapitalistischen Ordnung und das Ende der ausbeutenden Klasse. Nur durch eine Revolution der arbeitenden Menschen und den Aufbau einer neuen, sozialistischen Weltordnung können wir ein Leben in Wohlstand, ohne Ausbeutung und ohne Kriege erreichen!

Die Geschichte der Menschen ist die Geschichte von Klassenkämpfen – das stellten Marx und Engels schon 1847 in ihrem Werk „Manifest der Kommunistischen Partei“ fest. Gemeint ist, dass die Menschheitsgeschichte immer von Kämpfen zwischen reichen und armen Gruppen bestimmt wurde. Reiche und Mächtige wollten ihren Besitz und Einfluss behalten, während arme und unterdrückte Menschen für bessere Lebensbedingungen kämpfen mussten. Dieser ständige Konflikt hat die Gesellschaft immer wieder verändert und vorangebracht.

Nur wenn wir uns gemeinsam entschieden gegen Ausbeutung, Unterdrückung und die abscheulichen Folgen der Herrschaft der Reichen zur Wehr setzen, unsere Stimme erheben und alle Formen des organisierten Widerstands nutzen, haben wir eine Chance, unser Leben im Kapitalismus erträglicher zu gestalten.

Im Mittelpunkt steht der Kampf im Betrieb sowie in und mit den Gewerkschaften. Denn ohne ausreichende finanzielle Mittel geht auch bei uns nichts voran. Ohne eine Verkürzung der täglichen Arbeitszeit, ausreichende Pausen, Urlaub, Kuren, einen rechtzeitigen Renteneintritt und selbstverständlich eine angemessene Bezahlung können wir als arbeitende Menschen die tägliche Ausbeutung nicht länger ertragen.

Die erfolgreich geführten Kämpfe beweisen:
Es lohnt sich, seine Stimme und seine Faust zu erheben!

Der Alltag zeigt uns: Einzelne Warnstreiks und symbolische Aktionen reichen nicht aus. Sie sind Mumpitz, wenn sie nicht in eine umfassende Strategie eingebettet sind, die auf die konsequente Durchsetzung unserer Interessen abzielt. Viel zu oft dienen die großen Gewerkschaften heute eher der Beschwichtigung als dem Kampf. Sie agieren im Dienste des Kapitals und haben die Aufgabe, die wachsende Wut der Arbeiterklasse in ungefährliche Bahnen zu lenken. Die jüngsten Tarifabschlüsse sind ein gutes Bespiel dafür. Die Kollegen haben gekämpft wie ein Löwe, die Gewerkschaftsführung hingegen geschmust wie ein Schoßkätzchen. Gerade mal die Inflation ist dadurch ausgeglichen. Die lange Laufzeit ist in Krisenzeiten ein Nachteil für die Beschäftigten. Die Türöffnung für eine Arbeitszeitverlängerung für bis zu 42 bezahlte Stunden ist ein klarer Rückschritt, gerade weil man ja seit Jahren über Arbeitsbelastung und Personalmangel in der Branche zurecht klagt.

Deshalb brauchen wir einen organisierten Kampf in und mit den Gewerkschaften, der über bloße Lippenbekenntnisse hinausgeht. Wir müssen die Gewerkschaften wieder zu Kampforganisationen machen – von unten, durch die Basis! Organisierte Betriebsgruppen, demokratische Streikversammlungen und unabhängige Aktionskomitees können dazu beitragen unsere Kraft wirksam zu bündeln.

Beispiele erfolgreicher Kämpfe zeigen: Wenn Arbeiterinnen und Arbeiter sich zusammenschließen, entschlossen handeln und nicht auf die Versprechungen der Bosse oder ihrer Helfer hereinfallen, können sie Großes erreichen. Die Streiks der französischen Eisenbahner 2019, die Arbeitskämpfe der britischen Postarbeiter oder die kämpferischen Proteste der Pflegekräfte in Deutschland beweisen, dass Widerstand möglich und notwendig ist.

Nur durch einen konsequenten, organisierten Tageskampf und letztlich den Sturz der herrschenden Klasse können wir erreichen, was uns zusteht: ein Leben in Würde, Selbstbestimmung und sozialer Gerechtigkeit!

Deshalb: Heraus zum Roten 1. Mai 2025 –
für Arbeit, Frieden und Sozialismus!

 

Am 1. Mai gehen zehntausende Menschen in ganz Deutschland für bessere Arbeitsbedingungen, gegen Krieg und Faschismus und auf die Straße.
Anbei die Liste mit Aktionen aus 44 Städten: Vorabenddemos, Straßenfeste, klassenkämpferische Beteiligungen an DGB-Aufmärschen und revolutionäre 1. Mai-Demonstrationen. (Stand 27.04.25, 9:30 Uhr)

Augsburg

Berlin

Bielefeld

Bochum

Bonn

Brandenburg an der Havel

Bremen

Darmstadt

Dessau

Dortmund

Dresden

Duisburg

Düsseldorf

Essen

Frankfurt am Main

Freiburg

Gera

Gießen

  • 01.05. | 10:30 Uhr | Kirchplatz | Internationalistischer Block auf der DGB-Demonstration

Göttingen

Halle (Saale)

Hamburg

Hannover

Heidelberg

Hildesheim

Ingolstadt

Karlsruhe

Kiel

Köln

Leipzig

Lüdenscheid

Magdeburg

Mainz

Mannheim

München

Münster

Nürnberg

Regensburg

Rostock

Siegen

Stuttgart

Tübingen

Villingen-Schwenningen

Waiblingen

Wuppertal

 

 

 

 

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1 Kommentar

  1. Die Geburt der politischen Ökonomie und der technische Fortschritt

    Obwohl die politische Ökonomie bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts in einigen genialen Köpfen entstand, wurde sie in ihrer positiven Form erst durch die Physiokraten und Adam Smith im 18. Jahrhundert voll ausgeprägt.

    Die in diesem Jahrhundert einsetzende große technische und industrielle Revolution schuf die Voraussetzungen für eine kommunistische Gesellschaft im Wohlstand. Zum ersten Mal in der Geschichte war es möglich, die Produktion ins Unendliche zu steigern.

    Die Illusion vom Überfluss der bürgerlichen Gesellschaft

    Doch gerade diese Möglichkeit brachte eine Illusion mit sich: die Vorstellung, unsere bürgerliche Gesellschaft könne sich ohne tiefgreifende Krisen in eine Gesellschaft des Überflusses verwandeln. Eine zunehmende Proletarisierung sei demnach nicht gegeben. Lenin warnte im Oktober 1916 in seiner Schrift Der Imperialismus und die Spaltung des Sozialismus vor der Gefahr einer arbeiteraristokratischen Abweichung, die die Wirklichkeit falsch widerspiegelt. Sozialdemokraten, Revisionisten, Opportunisten und kleinbürgerliche Theoretiker versuchen, uns Sand in die Augen zu streuen.

    Der Widerspruch von gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung

    Unsere Klassiker jedoch gingen stets davon aus, dass die sich immer schneller ablösenden Erfindungen und Entdeckungen zu einer täglich steigenden Produktivität menschlicher Arbeit führen. Das muss zwangsläufig zu einem Widerspruch zwischen gesellschaftlicher Produktion und privater Aneignung führen – ein Widerspruch, an dem die heutige kapitalistische Wirtschaft historisch scheitern wird.

    Der Beitrag von Marx zur politischen Ökonomie

    Es reicht jedoch nicht, die Emanzipation der Werktätigen einseitig auf den technischen Fortschritt der Großindustrie zu gründen. Ohne Marx wären wir orientierungslos geblieben. Er brachte mit seiner Analyse der politischen Ökonomie einen gewaltigen Fortschritt. Als klassische politische Ökonomie gilt jene seit William Petty, die den inneren Zusammenhang der bürgerlichen Produktionsverhältnisse erforscht. Die bürgerlichen Ökonomen erhoben es zum Dogma, dass Lohnarbeiter ihre Arbeit an Kapitalisten verkaufen. Doch damit kommen wir nicht weiter – wir drehen uns im Kreis. Diese falsche Annahme führte letztlich auch zur Auflösung der Ricardoschen Schule.

    Die Entdeckung des wahren Tauschverhältnisses

    Der Denkfehler liegt darin, dass die bürgerlichen Ökonomen den Arbeitswertbegriff auf die Ware „Arbeit“ selbst anwendeten: Arbeit sollte durch Arbeit bestimmt werden – ein unfruchtbarer Zirkelschluss. Wir geraten so in eine Sackgasse, aus der uns erst Marx befreite. Er erkannte: Der Arbeiter verkauft nicht seine Arbeit, sondern seine Arbeitskraft auf dem Warenmarkt. Nicht die Arbeit tritt dem Geldbesitzer gegenüber, sondern der Arbeiter selbst. Sobald er zu arbeiten beginnt, gehört ihm seine Arbeit nicht mehr.

    Die besondere Ware: Arbeitskraft

    Die Arbeit schafft allen Reichtum – und wurde dennoch fälschlicherweise als eine Ware mit einem eigenen Wert betrachtet.

    „Dass in der Erscheinung die Dinge sich oft verkehrt darstellen, ist ziemlich in allen Wissenschaften bekannt, außer in der politischen Ökonomie“,

    lehrt Marx im 17. Kapitel des ersten Bandes des Kapitals, das den Titel trägt: Verwandlung von Wert resp. Arbeitskraft in Arbeitslohn
    (vgl. Karl Marx, Das Kapital, Werke, Band 23, Dietz Verlag Berlin, 1960, S. 557ff.; Zitat auf Seite. 559).

    Erst durch Marx ist es möglich, von den Produktionskosten der Arbeitskraft auf ihren Wert zurückzuschließen – also die gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit zu bestimmen, die zur Herstellung einer bestimmten Qualität von Arbeitskraft nötig ist. Der Arbeiter wird ausgebeutet, weil seine Arbeitskraft eine besondere Ware ist – sie besitzt die Fähigkeit, Wert zu schaffen.

    Der 1. Mai als Kampftag gegen Lohnsklaverei

    Diese Quelle des Werts tritt seit 1890 jedes Jahr am 1. Mai, dem von der Sozialistischen Internationale als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufenen Datum, öffentlich in Erscheinung – als Erinnerung an das Massaker am Haymarket Square in Chicago am 1. Mai 1886. Heute gilt der 1. Mai als „Tag der Arbeit“. Seine Botschaft ist klar und laut: Der Lohnsklave wirft durch die Abschaffung der Lohnarbeit seine Fesseln ab. Das ist der unauslöschliche, wenn auch nicht unendliche, Auftrag zum Kampf.

    Aktuelle Perspektive: Der 1. Mai 2025

    Auch der 1. Mai 2025 zeigt: Es gibt wachsende, wenn auch noch zaghafte, Anzeichen, dass Arbeiter bereit sind, entschlossen gegen die kapitalistische Ausbeutungsordnung vorzugehen. Dieses Ziel ist nicht nur ökonomisch und politisch, sondern auch kulturrevolutionär motiviert.

    Eine rote Woche der Solidarität und Kultur

    Bedenkt man, dass der 5. Mai der Geburtstag von Karl Marx ist, ließe sich – bei Abschaffung sämtlicher christlicher Feiertage, dieser Überbleibsel eines aufklärungsfeindlichen Mittelalters und eines korrupten Klerus – eine rote, arbeitsfreie Woche vom 1. bis 5. Mai schaffen. In dieser Woche könnte anstelle kulturimperialistischer Verblödung die Kultur der Arbeiterklasse in den Massenmedien wieder sichtbar werden: mit Theaterstücken von Brecht, Liedern von Ernst Busch – präsent, aber nicht allbeherrschend.

    Diese Woche stünde vor allem im Zeichen internationaler Solidarität, der Freude, der Aufklärung, der Jugend, der Spiele – und der öffentlichen Feste.

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