Gegen die Schmach der Judenpogrome!
 Erklärung des Zentralkomitees der KPD, November 1938

Alle konnten zusehen: Hannovers Synagoge in Flammen, gesehen vom Turm/Dach der Neustädter Hof- und Stadtkirche St. Johannis Foto: HAZ-Hauschild-Archiv, Historisches Museum Hannover

Redaktion – 9. November 2022

Heute vor 84 Jahren am 9. und 10. November 1938 brannten in ganz Deutschland rund 400 Synagogen. SA-Männer verwüsteten etwa 7.000 jüdische 
Geschäfte. Mehr als 400 Menschen wurden vom Mob ermordet 
oder in den Tod getrieben. Bis zu 30.000 Männer wurden in KZs 
verschleppt. Die Pogrome vom 9. und 10. November 1938 waren 
Teil der Kriegsvorbereitung und Auftakt des späteren 
Massenmordes an den Europäischen Juden, an Sinti und Roma 
und Millionen anderer Menschen.


Die KPD, deren Mitglieder 1933 zu jenen gehörten, die als Erste den Kampf gegen die faschistische Diktatur aufnahmen, 
verurteilte entschieden die Verbrechen der Pogrome, wies auf 
Ursachen und Folgen hin.

In der Erklärung des Zentralkomitees der KPD vom November 1938 „Gegen die Schmach der Judenpogrome!
“ heißt es:


Getreu den stolzen Traditionen der deutschen Arbeiterbewegung, 
im wahren Geiste der größten deutschen Dichter und Denker 
erhebt die Kommunistische Partei Deutschlands ihre Stimme gegen die Judenpogrome Hitlers, die vor der gesamten Menschheit
die Ehre Deutschlands mit tiefster Schmach bedeckt haben. Die Bestialität, die von kommandierten SS – Leuten in Zivil im 
Auftrage der Hitler, Himmler, Goebbels, Göring und Streicher an wehrlosen Juden begangen wurden, werden von allen anständigen 
Deutschen abgelehnt und verabscheut. Das deutsche Volk hat mit 
den Brandstiftern der Synagogen, und den Plünderern jüdischer 
Geschäfte und Wohnungen, mit den Peinigern und Mördern von 
jüdischen Mitbürgern nichts gemein. Die Kommunistische Partei 
Deutschlands begrüßt die tapfere ehrenvolle Haltung von vielen 
Deutschen aus allen Volksschichten, die unter den schwierigsten 
Verhältnissen versucht haben, ihren Protest gegen die 
Judenpogrome zum Ausdruck zu bringen und den verfolgten Juden menschliche Hilfe zu leisten. Es ist eine elende Lüge, dass die Pogrome ein Ausbruch des Volkszornes gewesen seien. Sie 
wurden von langer Hand vorbereitet, befohlen und organisiert 
allein von den nationalsozialistischen Führern. Sie sollten in 
Wirklichkeit dazu dienen, den wachsenden Volkszorn gegen die 
nationalsozialistische Diktatur, gegen die wahnwitzige 
Ausplünderung des ganzen deutschen Volkes zu Gunsten der 
Rüstungsmillionäre und der korrupten Nazibonzen abzulenken auf
Unschuldige, mit dem Ruf: „Der Jude ist schuld.“ 
Es sind aber nicht die Juden, die den Arbeitern die Löhne niedrig 
halten, den Achtstundentag vernichtet haben, die unerhörteste 
Ausbeutung betreiben, die Männer aus ihren Familien reißen und 
zur Zwangsarbeit für den Krieg verschicken. Es sind die 
nationalsozialistischen Führer im Auftrag des Großkapitals, die 
diese brutalste Unterdrückung und Ausbeutung der deutschen 
Arbeiterklasse betreiben. Es sind nicht die Juden, die den 
deutschen Mittelständler mit riesigen Steuern und Abgaben 
vernichten, den Handwerker der notwendigsten Rohstoffe 
berauben, den Bauern unter die Fuchtel einer unkontrollierten 
korrupten Bürokratie gezwungen haben. Es sind die 
nationalsozialistischen Führer als Agenten der Rüstungsgewinnler,
die diese Politik durchführen. Es sind nicht die Juden, die heute in 
Deutschland jedes freie Wort verfolgen, Hunderttausende in die 
Konzentrationslager und Zuchthäuser sperren, Zehntausende von 
Kommunisten, Sozialisten, Demokraten, Katholiken, 
Evangelischen, Menschen aus allen Ständen und Schichten 
unseres Volkes gefoltert und ermordet haben. All diese Verbrechen
wurden und werden von den nationalsozialistischen Führern im 
Interesse einer hauchdünnen Oberschicht von Monopolkapitalisten
vollbracht. An der Ausraubung der Juden bereichern sich nur diese
Rüstungsmillionäre und braunen Bonzen. Es sind nicht die Juden, 
die durch eine fortgesetzte Politik der Gewalt und der 
erpresserischen Drohungen gegenüber den anderen Ländern den 
Frieden gefährden und Deutschland in einen neuen Weltkrieg treiben. Es sind die Krupp, Thyssen, Mannesmann, Flick usw., die 
alten imperialistischen Verderber Deutschlands, die 
Kriegsgewinnler vom letzten Weltkrieg, die Inflationsgewinnler in
der Republik, die Rüstungsgewinnler von heute, in deren Auftrag 
Hitler bereit ist, das deutsche Volk wieder in einem Krieg 
hinzuopfern. Immer in der Vergangenheit hat die Reaktion, wenn 
sie ein Volk aufs Schlimmste ausplünderte und die Erbitterung des 
Volkes fürchtete, sich der schmutzigen Mittel der Judenhetze und 
der Pogrome zum Zwecke der Ablenkung von den wahren 
Schuldigen am Volkselend bedient. So war es im Mittelalter. So 
war es unter dem russischen Zarismus. Schon vor 50 Jahren erhob 
der große deutsche Arbeiterführer August Bebel auf dem Kölner 
Parteitag der Sozialdemokratie seine Stimme gegen den 
Antisemitismus, der damals ein Mittel war, mit dem die Reaktion 
das Erwachen der deutschen Arbeiterbewegung zu hemmen 
versuchte. Lenin prangerte im zaristischen Russland die Pogrome 
der Schwarzen Hundert als einen Teil des Bürgerkriegs der 
Herrschenden gegen die Werktätigen an. Stalin sagte im Jahre 
1931: „Als konsequente Internationalisten sind die Kommunisten 
überzeugte und unversöhnliche Feinde des Antisemitismus.“ Es ist
kein Zufall, dass in der Sowjetunion, dem Lande des Sozialismus 
und des wahren Völkerfriedens, wo jede Ausbeutung beseitigt 
wurde, es keinen Antisemitismus gibt. Es ist ebenso wenig ein 
Zufall, dass in Hitlerdeutschland, wo das ganze Volk von einem 
Klüngel von Großkapitalisten beherrscht wird, der Antisemitismus
und das Judenpogrom eines der wichtigsten Mittel der 
Nazidiktatur zur Verteidigung der Ausbeuterherrschaft und der 
Inszenierung der Kriegshetze gegen andere Völker geworden ist. 
Der Kampf gegen die Judenpogrome ist deshalb ein untrennbarer 
Teil des deutschen Freiheits- und Friedenskampfes gegen die 
nationalsozialistische Diktatur. Daher muss dieser Kampf in 
vollster Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürgern von all jenen
geführt werden, die von der Hitlerdiktatur geknechtet werden! 
Denn die Brandstifter der Synagogen und zugleich die 
nationalsozialistischen Reichsbrandstifter von gestern, sind die Organisatoren der Überfälle heute auf die Bischofspaläste in Wien 
und München, morgen auf die Kirchen und Klöster, sie sind die 
Zerstörer der deutschen Gewerkschaftshäuser und die 
Bombenwerfer auf wehrlose Frauen und Kinder in spanischen 
Städten. Die Kommunistische Partei wendet sich an alle 
Kommunisten, Sozialisten, Demokraten, Katholiken und 
Protestanten, an alle anständigen Deutschen mit dem Appell: Helft
unseren gequälten jüdischen Mitbürgern mit allen Mitteln! Isoliert 
mit einem Wall der eisigen Verachtung das Pogromistengesindel 
von unserem Volke! Klärt die Rückständigen und Irregeführten, 
besonders die missbrauchten Jugendlichen, die durch die 
nationalsozialistischen Methoden zur Bestialität erzogen werden 
sollen, über den wahren Sinn der Judenhetze auf! Die deutsche 
Arbeiterbewegung steht an erster Stelle im Kampf gegen die 
Judenverfolgungen. Gegen die mittelalterliche barbarische 
Rassenhetze bekennt sie sich mit allen aufrechten Deutschen zum 
Worte Johann Gottlieb Fichtes von „der Gleichheit alles dessen, 
was Menschenantlitz trägt“. Die Befreiung Deutschlands von der 
Schande der Judenpogrome wird zusammenfallen mit der Stunde 
der Befreiung des deutschen Volkes von der braunen Tyrannei. 
Deshalb müssen alle deutschen Menschen, die das Regiment der 
Unterdrückung und der Schändung des deutschen Namens 
ablehnen und es beseitigen wollen, ihren festen Zusammenhalt 
schaffe. Solidarität im Mitgefühl und in der Hilfe für die jüdischen
Volksgenossen, Solidarität mit den gehetzten Kommunisten und 
Sozialisten, Solidarität mit den bedrohten Katholiken, Solidarität 
aller untereinander im täglichen Kampf zur Unterhöhlung und 
zum Sturz des verhassten Naziregimes durch die Schaffung der 
breitesten deutschen Volksfrontbewegung – das ist es, was die 
Stunde von allen friedens- und freiheitsliebenden Deutschen verlangt!
Einigkeit macht stark. Einigkeit wird den Sieg bringen!

Nieder mit der Hitlerdiktatur!
Es lebe der Frieden!
 Es lebe die Freiheit!


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die 1960er Jahre durfte der Film in der Bundesrepublik nicht gezeigt 
werden, da er der Filmzensur unterlag.
Dieser Kompilationsfilm setzt sich mit den Ursachen und den 
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Streben nach der Weltherrschaft auseinander. Mit einer Vielzahl von 
historischen Filmdokumenten und Wochenschauen aus 
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 führten Annelie Thorndike, Andrew Thorndike
Der Dokumentarfilm handelt von den Ursachen des aggressiven deutschen Imperialismus und der zu kurz gekommenen deutschen Bourgeoisie, was letztlich zu zwei Weltkriegen führte. Er wurde mit dem Hauptpreis bei den Internationalen Filmfestspielen Montevideo 1956 ausgezeichnet.

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TEIL 2:

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