Einsichten einer bundesrepublikanischen Ex-Staatsanwältin: Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen

Redaktion – 29. Februar 2024

Obige Worte kamen am Montag, den 22. April 2024 aus dem Mund einer Kölner Juristin. Die Staatsanwältin Anne Brohilker hat als Chefermittlerin gegen die Cum-Ex-Milliardenbetrügereien das Handtuch geworfen. Ein mafiaähnlich organisierter Filz von Milliardären und Politikern hat sich über Jahre von bundesrepublikanischen Finanzämtern “Steuern“ zurückerstatten lassen, die er niemals an diese überwiesen hat.

Cum-Ex-Chefermittlerin  Anne Brohilker wirft hin. | Foto: YouTube

Das deutsche Volk ist durch diese Schwerstkriminalität immens ausgeblutet worden. Aber er kommt ungeschoren davon. Einerseits durch eine servile Bürokratie, dessen Mitgliedern von klein auf eingebläut worden ist, dass man nach oben buckeln, nach unten aber treten muss. Mögen auch die Kinder des Volkers morgens hungrig zur Schule kommen, Hauptsache, die vollgefressenen Volksfeinde werden gemästet. Über den hamburger Cum-Ex-Skandal, in den der erste Mann des Staates, der Sozialdemokrat(!) Olaf Scholz als Bundeskanzler involviert ist, darf die Ex-Staatsanwältin nicht sprechen. Frau Brohilker hat freiwillig die Robe ausgezogen und engagiert sich jetzt als Co-Geschäftsführerin für die Bürgerbewegung Finanzwende. Das ist das traurige Sackgassenende einer bürgerlichen Beamtin und auch wieder eine krumme, betrügerische Sache. Denn ihr Jura-Studium ist von den Arbeitern und Bauern finanziert worden, hat man Anstand und Ehre im Leib, dann stellt man sich vor allem nach den subjektiven Erfahrungen mit der Obrigkeit den Ausgebeuteten zur Verfügung und nicht einer Handvoll Bürgern, die Sorge um ihre Kröten haben. In Deutschland ist das Katzenbuckelmachen besonders schlimm, wie sprechen hier vom klassischen Land der europäischen Konterrevolution. Aber vor allem ist der große Fischzug der deutschen Finanzmafia, das nach der Shoa größte Verbrechen in der deutschen Geschichte, eine typische Erscheinungsform des Kapitalismus. Wie müssen den Dingen auf den Grund gehen, und der liegt nun einmal in dessen Ursprüngen, in der Vorgeschichte des Kapitalismus, in der sogenannten ursprünglichen Akkumulation, dem Ausgangspunkt der kapitalistischen Produktionsweise. Die Weichen zu dieser wurden im letzten Drittel des 15. und den ersten Dezennien des 16. Jahrhunderts gestellt. In dieser Phase setzten sich die großen Feudalherren gegen das Königtum und die Parlamente durch bei der Usurpation des Gemeindelands und der Verwandlung von Getreide- in Weideland. Das Aufblühen der flandrischen Wollmanufaktur gab den Anstoß. Verwandlung von Ackerland in Schafweide wurde zur ausschlaggebenden Devise. Warum konnte keine politische Gesetzgebung in England diese mächtige ökonomische Tendenz aufhalten? Warum bezeichnet Thomas Morus 1516 in seiner Utopie Schrift England als das sonderbare Land, in dem Schafe Menschen auffressen? Man durchdenke dieses Bild. Es ist symptomatisch für die weitere Entwicklung des Kapitalismus, in der 1789 keine entscheidende Weichenumstellung vorgenommen worden ist und auch nicht vorgenommen werden konnte. Dazu ist nur eine revolutionäre Arbeiterklasse im Bündnis mit revolutionären Bauern in der Lage. Warum ist heute Deutschland das sonderbare Land, in dem Milliardäre Schulkindern das letzte Stück Brot vom Frühstücksteller wegfressen? Der englische Philosoph Bacon schrieb über die Gesetzgebung Heinrich VII., dass sie tief und bewunderungswürdig war, “indem er Landwirtschaften und Ackerbauhäuser von bestimmtem Normalmaß schuf, d. h. eine Proportion von Land für sie erhielt, die sie befähigte Untertanen von genügendem Reichtum und ohne servile Lage (kursiv/Red.) auf die Welt zu setzen und den Pflug in der Hand von Eigentümern nicht von Mietlingen zu halten (to keep the plough in the hand of the owners and not hirelings).“ Das war das Ideal, das Ideal blieb. “Was das kapitalistische System erheischte, war umgekehrt servile Lage der Volksmasse, ihre eigne Verwandlung in Mietlinge und Verwandlung ihrer Arbeitsmittel in Kapital“. 1. Die tiefe Bedeutung dieser Erkenntnis von Marx musste jetzt eine staatsanwaltliche Büttelfrau in der BRD am eigenen Leib erfahren. Aber Frau Brohilker hat nichts begriffen. Sie ist für eine wissenschaftliche Analyse ihres Falls und ihres Fallens viel zu sehr Büttel, Mietling, Schergin. Auch eine Staatsanwältin einer bürgerlichen Republik, die ihre Robe wegwirft, wird dadurch nicht unbedingt eine Freundin des deutschen Volkes. Die Schergin zeigt eben an, dass sie geschichtlich eine Null ist. Recht nach Belieben nicht als Pflicht. Schwerstkriminalität als eine Sache von subjektiver Eitelkeit, Koketterie mit dem Versagen. Statt Licht in eines der größten Verbrechen der deutschen Geschichte zu bringen und Geschichte zu schreiben ein Verenden in einer Bürgerinitiative. Finanzwende – Moses und Propheten aber bleiben. Ein bolschewistischer Volkskommissar hat diese Freiheit Brohilkers nicht, er würde sofort wegen Feigheit vor dem Feind und Verdunklung in einem besonders schweren Fall vor ein Revolutionsgericht kommen.

  1. Karl Marx: „Das Kapital“, Werke, Band 23, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 747f.

 

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1 Kommentar

  1. Das ganze Ausmaß der kriminellen Energie wird durch ein Luther-Zitat deutlich, das Marx im ‚Kapital‘ hinterlegt hat (MEW 23,619). Marx lobt hier ausnahmsweise Luther, der sehr gut die Herrschsucht als Element des Bereicherungstriebes (siehe Scholz) aufgezeigt habe: „Die Heiden haben können aus der Vernunfft rechnen, dass ein Wucherer, sey ein vierfaltiger Dieb und Mörder. Wir Christen aber halten sie in solchen ehren, das wir sie schier anbeten umb ihres Geldes willen… Wer einem andern seine Narung aussauget, raubet und stilet, der thut eben so grossen Mord (so viel an jm ligt) als der einen Hungers sterbet und zu Grunde verterbet. Solches thut aber ein Wucherer, und sitzet die weil auf seinem Stuel sicher, so er billicher hangen solt am Galgen, und von soviel Raben gefressen werden, als er gülden gestolen hatte, wo anders so viel fleisches an jm were, das so viel Raben sich drein stücken und teilen kündten. Dieweil hanget man die kleinen Diebe… Kleine Diebe ligen in Stöcken gefangen, grosse Diebe gehn in gold und seiden prangen… Also ist auch kein grösser Menschenfeind auff Erden (nach dem Teuffei) denn ein Geitshals und Wucherer, denn er will über alle menschen Gott sein.

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