Lupo – 26. Juni 2020
Der Ausbruch der Seuche bei Tönnies hat die Kapitalisten in diesem Land aufgeschreckt. Dabei kam zu Tage unter was für Bedingungen dort gearbeitet wird. Hungerlöhne und Gesundheitsschutz sind ein Fremdwort. Doch nur in der Lebensmittelbranche?
Die BRD ist ein Billiglohnparadies und der Internationale Währungs Fond IWF bescheinigt der BRD gute Chancen bei der Weltwirtschaftskrise. Und das geht nur mit Hungerlöhnen für die die gelben Gewerkschaften in diesem Lande sorgen. Eine besonders üble Formation ist Gewerkschaft NGG. Sie glänzt geradezu mit Untätigkeit, Unfähigkeit und Arschkriechen mit den Chefs zwecks schönen Plätzen weg von Arbeit.
Gern wird der Mindestlohn gehandelt, man spricht lieber nicht von Tariflohn. Für den nämlich müsste man streiken und das schädigt die Streikkasse des DGB und würde die Urwaldaktien einst von König Albert Vietor eingehandelt im Wert schmälern. Und so vereinbart die IG-Metall gleich mal eine Nullrunde, damit es den Kapitalisten in der Krise nicht weh tut. Gern spricht man auch von Altersarmut, doch von working poor, den Hungerlöhnen lieber nicht.
Die faschistische Arbeitsmoral in diesem Land, die diese Hungerlöhnerei aufrecht erhält, die ist seit der bedingungslosen Kapitulation des 3. Reichs im Jahre 1945 nie beseitigt worden. Sprich, die gelben Gewerkschaften haben nie ihre Nazis raus gesäubert und für einen Klassenkampf gesorgt. Und so beschäftigt sich wundersam die Soziologie damit, wie denn im DGB so reaktionäres Gedankengut blüht, sprießt und gedeiht. Das ist auch der Grund, warum unter Führung von Willy Brandt so effektiv aktive Gewerkschafter aus dem DGB raus gesäubert wurden und um Lohn und Brot gebracht wurden und Hexenjagd gegen die Gewerkschafts-Opposition (GO) veranstaltet wurde. 140 000 Opfer.
Die Gewerkschaftsbonzen fürchteten um ihre Pfründe an den gedeckten Tischen der Kapitalisten. Wie können Proleten es wagen das in Frage zu stellen? Staats zersetzend und grundgesetzfeindlich sei das. Doch schaut man das genauer an, so steht da alles drin, was den Faschismus verhindert. So der Wille der Väter des Grundgesetzes. GO und aktive Gewerkschafter taten nichts anders als was da drin steht. Insbesondere was den Artikel 20 [Widerstandsrecht] betrifft. Wenn die deutschen Kapitalisten meinen das Potsdamer Abkommen mit Füßen treten zu müssen und das 3. Reich wieder herzustellen, dann irren sie gewaltig. Solche Kanaillen wie der Wolfgang Porsche hetzen im Werk die Arbeiter auf, sollen arbeiten und nicht streiken. Dieses Genre gibt es in diesem Land tausendfach und wenn die RAF meint mit der Liquidierung von Schleyer sei es getan, dann irrt sie ebenso gewaltig.
In diesem Lande ist politischer Streik verboten heißt es. Doch ein Streik ist Ausdruck einer Meinung und die kann angeblich frei bekundet werden. Doch die ehemalige Arbeitsministerin Nahles/SPD erfand ein Streikverbot und hängte allen vom DGB unabhängigen Gewerkschaften einen Maulkorb. Und wehe wenn nicht, dann wurde über die Gerichte die Tarifrunde mit Schadensersatzklagen wie zum Beispiel die Pilotengewerkschaft Cockpit flügellahm gemacht. Und wenn man es wagte wie die Kabinengewerkschaft UFO, die Personalerin von Lufthansa anzuzählen, dann schoss man den Streikführer Baublies ab. Kündigung, raus aus der Bude. Streik gegen Personalpolitik verboten. Gutsherr Spohr hält halt Großaktionär Thiele schön bei Laune.
Der Wildwuchs in der Arbeitswelt dieser Republik ist in €uropa unvergleichlich. Das hat wenig mit Zivilisation und Errungenschaften der Arbeiterklasse zu tun. Das ist auch der Grund warum in diesem Lande der großdeutsche Größenwahn, besonders nach dem Anschluss der DDR, Hochkonjunktur hat. Man prahlt und wetteifert mit dem chinesischen Billiglohnparadies, reibt sich etwas mit den Menschenrechten, aber ansonsten treiben es Firmen wie VW dort wüst damit. Man hat Tradition mit dem Herrn Porsche. Das schmeckt den Sozialfaschisten dort und so ist Konsens zum Aussauge der Kulis.
Nun wo das System BRD geplatzt ist, die deutschen Kapitalisten sich ihre Wunden lecken, da ist es an der Zeit ihnen den verdienten Tritt in den Hintern zu geben. Bedeutet, da sie unfähig sind, raus mit ihnen aus den Buden, Produktion selber machen. Auch das steht im Grundgesetz, falls noch jemand vorher die Bahnsteigkarte lösen möchte, wie Lenin es zur deutschen Revolution formulierte. Sollen sie sich weiter auf den Bahamas sonnen, ihre korrupten Kommis werden sie auch keine Träne nachweinen. Und wenn sie ihre Coupons mit Leerbuchungen von Falschgeld zählen, der Finanzblase tut das keinen Abbruch. Die Zirkulation Geld-Ware-Geld ist eh zusammengebrochen-
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Schön wäre es, allein mir fehlt der Glaube dass sich unter der derzeitigen Organisationsform und deren Funktionäre irgend etwas zum besseren für die abhängig Beschäftigten ändert…. Dieses System ist völlig korrumpiert und hat rein gar nichts mehr mit der Vertretung von abhängig Beschäftigten zu tun. Verhandlungen sind zu reinen Verkaufsveranstaltungen von Rechten der Arbeiter verkommen!
Verdammpt und mehr als leider schade:
Lupo, Du liegst richtig wie jetzt auch aktuell das Beispiel des Ex-SPD-Vorsitzenden („Glühbirnen Siggi“) als Lohnfutzi Basus 10.000 plus Spesen pro Monat bei Tönnies in NRW zeigt, das System ist in der Tat „völlig korrumpiert“ und sozial von oben bis unten korrupt.
Also bleivt die alte Frage: Was tun? Gruß H.