Bankraub aus Angst vor Obdachlosigkeit

Volkskorrespondenz zum Wochenede
Volkskorrespondentin KikiRebell – 13. August 202

Es ist eine Straftat, die das ganze Elend des Kapitalismus wie eine Persiflage zusammenfasst. Im östereichischem Feldbach betrat ein 57-Jähriger unmaskiert und mit einer Spielzeugpistole die örtliche Bankfiliale und ergatterte einen „beträchtlichen Betrag“ in bar. Der Grund für diese Verzweifelungstat: Angst vor Obdachlosigkeit.

Danach stieg er aufs Rad, ergriff aber nicht die Flucht – sondern stellte sich bei der naheliegenden Polizeistation. Dort legte er das Geld und die Tatwaffe auf den Tisch und ließ sich widerstandslos verhaften. Den verwunderten Polizisten schilderte er sein Motiv: Ihm stand eine Entmietierung (Rausschmiss aus seiner Wohnung) bevor, aus Angst vor Obdachlosigkeit entschied er sich lieber für ein Gefängnis als für die Straße. 

Trotz Spielzeugwaffe und sofortigem Geständnis bei der Polizei heißt der Vorwurf nun „bewaffneter Raubüberfall“. Der Strafrahmen dafür beträgt ein bis zehn Jahre. Die Bankangestellten stünden unter Schock, heißt es von der Bank. Ansonsten richtete der 57-Jährige mit der Tat zwar keinen Schaden an. Seine Tat zeigt vielmehr den schädlichen Charakter unseres Gesellschafts- und Wirtschaftssystems auf, der Wohnraum als Spekulationsobjekt missbraucht und Grundbedürfnisse der Menschen zur monatlichen Profitquelle degradiert.

Quelle: ORF

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