Redaktionen RoterMorgen, Info-Welt, ElCantor und AmericanRebel – 11. Dezember 2021
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Die Gruppe RotePublisher veröffentlicht ganz bewusst seit vielen Jahren Artikel von Jules, der unter dem Namen „Julius Jamal“ veröffentlicht. Wir schätzen seine Fachkenntnisse, seine gründliche Recherche und seinen gut erklärten sozialistischen Standpunkt. Gerade sein Kampf, gegen die Bestrebungen Zionismus und Judentum gleich zu setzen und seine fundierte Kritik am israelischen Apartheitsstaat, machen seine Artikel für uns so wertvoll.
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Unsere vollste Solidarität mit Jules!
Jules gründete 2009 mit anderen zusammen den Blog Die Freiheitsliebe. Wer die Seite kennt, weiß, dass sie sich bei allen Klassen- und Freiheitkämpfen dieser Welt, stets auf die Seite der einfachen Menschen stellt und Gewalt ablehnt. Antimuslimischer Rassismus und Antisemitismus wird nicht gegeneinander ausgespielt, sondern entlarvt und bekämpft.
Der Genosse Jakob Reimann, ebenfalls Mitherausgeber von »Die Freiheitsliebe« und Autor vieler Ausarbeitungen, die auch bei uns erschienen sind, schreibt zu den Antisemitischen Vorwürfen:
(…) Nach Jules‘ Ernennung zum Sprecher der NRW-Linken ergoss sich auf Social Media ein Hateshitstorm über ihn, wie ich ihn nicht für möglich hielt. Von den Rechten erwarten wir nichts anderes, schließlich hat Jules „ausländische“ Roots – von den „Linken“ anno 2021 leider aber auch nicht. Von der Splitterfraktion der rechten „Linken“, den Antideutschen, die mit ihrer ethnonationalistischen Ein-Punkt-Programmatik den Staat Israel ins Zentrum jeglichen Diskurses stellen und seine rechtsextreme Regierung mit dem Knüppel „Antisemitismus“ vor jeglicher Kritik zu immunisieren versuchen. Wer den Rechtsaußen Premier Netanyahu kritisierte oder heute den Faschisten Bennett – der damit prahlte, wie viele Araber er in seinem Leben schon ermordet hat –, wer ein Ende der Bomben auf Gaza oder der Besatzung des Westjordanlands fordert, ist in den Augen der rechten „Linken“ ein Rechter, ein „Antisemit“. Sie werfen mit dem Urteil „Antisemitismus“ um sich, als wäre es Konfetti, und führen den Begriff damit der Bedeutungslosigkeit zu. Wir müssen diesen historisch unendlich wichtigen Begriff vor diesen Leuten schützen.
Rechte „Linke“ wünschten sich dann, Jules solle nach Gaza zurückkehren (er kommt aus Köln) und solle dort von der nächsten Bombe der israelischen Luftwaffe getötet werden. „Linke“ Mordfantasien. Andere forderten, er solle abgeschoben werden. Wohin eigentlich? Die 80 Kilometer von Essen zurück nach Köln?
Die rechte Facebook-Seite „Anti marx21“ – laut der Die Freiheitsliebe ein „antizionistisches Propagandamedium“ sei – stalkt Jules, durchforstet sein Social Media der letzten Jahrzehnte und kommt zum Schluss, er sei ein „fast schon legendärer anti-israelischer Hetzer“. Sascha Lobo – der mit dem Iro, der feuerrote „Linke“, für den auch Alexandria Ocasio-Cortez „Antisemitin“ ist – retweetet, Jules verbreite „antizionistische Propaganda“. Die angeführten „Beweise“ der rechten „Linken“ lassen ihre Schlussfolgerungen faktisch nicht zu. Der auf Twitter wohl am häufigsten angeführte „Beweis“ für Jules‘ Judenhass ist ein Foto, das ihn an der Gedenkstätte von Jassir Arafat in Ramallah zeigt: klarer Fall von „Antisemitismus“, meinen sie. Ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier also auch ein Judenhasser? Der hat sich gar verbeugt vorm toten Friedensnobelpreisträger Arafat und an derselben Stelle, wo Jules auf dem Foto zu sehen ist, einen Blumenkranz niedergelegt. Oder Clinton und Rabin? Barak, Netanyahu und Papst Johannes Paul II.? Die haben dem lebenden Arafat sogar die Hand geschüttelt. Alles „Antisemiten“?
Die, die auf Social Media mit „Antisemitismus“ auf Jules schießen, sind in aller Regel nicht-jüdische Deutsche. Nicht Jüdinnen und Juden aus der Innenperspektive, sondern sie bestimmen von außen, was Antisemitismus und Anti-Antisemitismus zu haben seien. Dass diese Kinder auch linke Jüdinnen und Juden im Westen, in Deutschland, den USA, in Israel, als Antisemiten/-innen diffamieren, wenn diese sich das Recht herausnehmen, zum Palästina-Konflikt eine von der ihren abweichende Meinung zu haben, ist grotesk, ist obszön. Die rechten „Linken“ wollen auch bestimmen, was Jüdisch-Sein bedeutet, schrecken nicht davor zurück, linken jüdischen Gruppen wie Jewish Voice for Peace ihr Jüdisch-Sein abzusprechen, linke Juden wie Noam Chomsky sind bei ihnen „self-hating jews“. Was kümmert es diese deutschen Nicht-Juden, was Jüdinnen denken? Die rechten „Linken“ maßen sich an, in ihrem Namen zu sprechen. (…)
Der Genosse Jules ist ein aufrichtiger und wertvoller Genosse. Sein Kampf kennt keine Willkür oder Hautfarbe.
…Ihr spuckt den sechs Millionen von Hitler vernichteten Jüdinnen und Juden ins Gesicht, wenn ihr an eueren Laptops sitzt und auf Menschen wie Jules mit dem „Antisemitismus“-Knüppel einschlagt! Ihr steht auf der falschen Seite der Geschichte!
Redaktionen RoterMorgen, Info-Welt, ElCantor und AmericanRebel,
11. Dezember 2021
Im Gedenken an die rassistischen Morde in Hanau der Realität ins Auge schauen
Der rassistisch motivierte Mord an Arkan Khalaf und das Schweigen der Behörden!
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Antideutsche, die neue Form des rechten Terrorismus aus der linken Seite. Links blinken und rechts abbiegen im Sinne einer israelischen Apartheitspolitik die faschistoider nicht sein könnte.
Der historische Antisemitismus und Rassismus von rechts und von „links“.
Antisemitismus und Rassismus
Martin Luther und Karl Marx
Von Reinhold Schramm
»Luther soll weg, Marx darf bleiben: In Berlin stehen 290 Straßennamen auf dem Prüfstand. Geht es nach einer Studie, sollen viele Berliner Straßen wegen des Antisemitismus ihrer Namensgeber umbenannt werden. Von Vergangenheitsbewältigung zur Schleifung des kulturellen Erbes ist es dann aber nur noch ein kleiner Schritt.«
Vgl. Neue Zürcher Zeitung *
Kommentar von S.N.: »Man einseitig ideologisch festlegen wer Antisemit ist und wer nicht. Karl Marx und viele andere Linke waren es, aber die werden natürlich nicht erwähnt.«
►Antwort auf S.N. von R. Schramm:
Sie behaupten einfach demagogischen Unfug.
Albert Norden war Mitglied im Politbüro der SED. Norden war der Sohn aus einer jüdischen Familie. Bruno Baum, Mitglied der KPD, aus einer jüdischen Familie. Baum beteiligte sich als Häftling am Widerstand in Auschwitz. Baum überlebte und gehörte zur antifaschistischen Generation und war Mitglied der SED, beim (historischen) antifaschistischen Aufbau der DDR. // – natürlich existiert heute die SED und DDR nicht mehr. Sie hatten einfach keine Basis nach 1945 und 1949 in der (ostdeutschen) Bevölkerung.
Erwiderung von Horst Jungsbluth:
»Wie kann sich denn eine Partei antifaschistisch“ nennen, die knapp 175.000 ehemalige NSDAP aufgenommen hat, was schon deshalb verwunderlich ist, da die Sowjets unter Stalin mit der NDPD und der Bauernpartei extra Auffangparteien für die Altparteien gegründet hatten.«
►Antwort von R. Schramm:
Auch die Ostdeutschen mussten nach 1945 überleben.
In Westdeutschland wurden die vormaligen Faschisten im Staatsapparat nach 1945, vor und nach 1949, zu mehr als 90 Prozent wieder aufgenommen. Frühere NSDAP-Aktivisten und NS-Juristen fanden ihre neue Betätigung auch an der Spitze der Beamtenschaft und Bundesregierung. Sie, Herr Jungsbluth, sollten sich mit der historischen Wirklichkeit beschäftigen, auch wenn der Antikommunismus sich bei Ihnen tief in die Psyche eingefressen hat.
Kommentar von Thomas Seiler:
»So schrieb Marx 1862 in einem Brief an Friedrich Engels nachfolgende Zeilen, die ihn heute um Lohn, Brot und gesellschaftliche Akzeptanz bringen würden:
„Der jüdische Nigger Lassalle, der glücklicherweise Ende dieser Woche abreist, hat glücklich wieder 5000 Taler in einer falschen Spekulation verloren. Es ist mir jetzt völlig klar, daß er, wie auch seine Kopfbildung und sein Haarwuchs beweist, von den Negern abstammt, die sich dem Zug des Moses aus Ägypten anschlossen (wenn nicht seine Mutter oder Großmutter von väterlicher Seite sich mit einem Nigger kreuzten). Nun, diese Verbindung von Judentum und Germanentum mit der negerhaften Grundsubstanz müssen ein sonderbares Produkt hervorbringen. Die Zudringlichkeit des Burschen ist auch niggerhaft.”
Auch dies hat nicht ausgereicht, Marx in der Studie auch nur auftauchen zu lassen.
Das ist doch alles völliger Blödsinn, vor allem, das dafür Steuergeld bereitgestellt wird. Herr Salzborn und Herr Sassmannshausen erscheinen zwar hochmotiviert, aber auch halt- und orientierungslos ob Ihrer Aufgaben.
Welches Bürgerinteresse wird denn damit beantwortet, es gibt sicher erkennbar Wichtigeres und das auf längere Zeit, für die Menschen in unserem Land.« Vgl.*
Antwort von R. Schramm: Bitte, hierzu Ihre Quelle angeben.
Sie sollten auch daran ein Interesse haben, oder etwa nicht?
Erwiderung von Thomas Seiler: @Reinhold Schramm
»Stimmt, Briefe Marx an Engels 1862 MEW Band 30 S.257-259«
Erwiderung von Erwin Dufner:
»Herr Schramm, können sie nicht Control C und Control V und Google bedienen?
Der ‚jüdische Nigger‘ Lassalle. Marginalie zu einem Brief von Karl Marx Hund, Wulf D. In: Sozial.Geschichte Online / Heft 24 / 2018
KARL MARX • FRIEDRICH ENGELS WERKE-BAND 30
(schon im Vorwort)
„Ein einziges Nigger-Regiment wird merkwürdig auf die südlichen Nerven’wirken“, schrieb er am 7. August 1862 an Engels (siehe vorl. Band, S.270).«
Erwiderung von Roland Dr. Mock: »Ich wußte, daß Marx antisemitische Anwandlungen hatte, aber dieses Zitat kannte ich nicht; ist schon starker Tobak.« Vgl.*
►Antwort zu Dr. Mock von R. Schramm:
Karl Marx entstammte einer jüdisch-deutschen Familie. Was aber keine Berechtigung für diese Diffamierung von Lassalle ist. Es zeigt uns eben aber auch, dass Marx hierbei ein Kind seiner Zeit ist. Marx und der Kapitalist Engels waren zugleich an der Überwindung des Kapitalismus und der Beseitigung der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen interessiert. Sie befanden sich aber auch in der psychosozialen (geistigen) Gefangenschaft ihrer Zeit, der aufkommenden bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaftsformation des 19. Jahrhunderts.
►Antwort auf Thomas Seiler von R. Schramm:
Herr Seiler, Ihr Marx-Zitat ist unvollständig. Die Auslassung hätten Sie mit {…} Kennzeichnen sollen. Aber ihre Grundaussage stimmt. Hier bedient sich auch Karl Marx des Rassismus. Auch wenn es die allgemeine Bewusstseinslage der bürgerlichen Klasse im 19. Jahrhundert entspricht, so ist dies aber keine Entschuldigung für diese (schriftliche) Aussage von Karl Marx. Wenn Marx die Wahrheit über den Kapitalismus schreibt, so rechtfertigt dies nicht diese Diffamierung. // siehe: Marx an Engels in Manchester, [London] 30. Juli [1862]. In Marx/Engels Werke, Bd. 30, Seite 257-259.
Erwiderung von Gunter Böhm:
»Herr Schramm, Sie müssen den Karl unbedingt ob seiner obszönen rassistischen Entgleisungen gegenüber seinem Konkurrenten zur Verantwortung ziehen. So ein Saukerl.
Außerdem habe ich den Eindruck, daß auch Kinder der Gegenwart in eine ‚psychosoziale Gefangenschaft ihrer Zeit‘ geraten können.« Vgl.*
►Antwort auf G. Böhm von R. Schramm:
Die bildungspolitischen und parlamentarischen Antikommunisten waren auch bei der heutigen Jugend erfolgreich. Die Bourgeoisie ist ihnen zutiefst zum Dank verpflichtet. Nur, so viele Vorstandsposten hat die Bourgeoisie nicht zu vergeben. Aber, einen Ausgleich gibt es in der staatstragenden Beamtenschaft. Ebenso, wie im Schuldienst, bei der tiefenpsychologischen Abrichtung und Manipulation der Jugend.
* Vgl. Kommentare, Neue Zürcher Zeitung: https://www.nzz.ch/meinung/luther-weg-marx-bleibt-berlin-diskutiert-ueber-strassennamen-ld.1660172
16.12.2021, Reinhold Schramm (Zusammenfassung)