Heinz Ahlreip – 31. Januar 2022
Führt die MLPD mit der Lehre von der Denkweise die Arbeiterinnen und Arbeiter, die Bäuerinnen und Bauern zum Kommunismus?
„wie die Lebensweise der Menschen, so ist ihre Denkweise.“1
Seit mehreren Jahrzehnten tritt in der Theoriegeschichte, die sich auf Karl Marx beruft, eine merkwürdige Erscheinung auf: ‚Die Lehre von der Denkweise‘, vertreten von der MLPD (Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands). 1995 erschien ein maßgebendes Buch von Stefan Engel: ‚Der Kampf um die Lehre von der Denkweise in der Arbeiterbewegung‘. Eine ‚ML-Partei‘ lässt die Grundlagen des Marxismus bestehen, es habe aber eine „Verschiebung“ stattgefunden, die nur sie bemerkt habe: die Marxisten-Leninisten hätten bisher nicht die Bedeutung der Denkweise im Klassenkampf erkannt. Die Bedeutung der Denkweise sei in die Theorie und Praxis der Befreiung des Weltproletariats einzuführen, weil sich die soziale Zusammensetzung der westdeutschen Studentenschaft nach 1945 verändert habe2, ja zu einer ganzen Lehre von der Denkweise, zu einer neuen Theorie ist dies alles ausgearbeitet worden und es versteht sich fast von selbst, dass zum Beispiel der Zusammenbruch der aus der Oktoberrevolution hervorgegangenen Gesellschaftssysteme zurückzuführen sei auf eine kleinbürgerliche Denkweise von Revisionisten. Diese weltgeschichtliche Bedeutung soll also die westdeutsche Studentenschaft nach 1945 gehabt haben.
In der Tat ist aber die Lehre von der Denkweise keine Weiterentwicklung der marxistischen Theorie, sondern eine ziemlich lokal-bornierte Angelegenheit, die sich wohl nur im theorielastigen, zurückgebliebenen Deutschland bilden konnte, dem träumerischen und duseligen deutschen Volk sagte schon immer mehr die Flucht in das Denken zu, statt die harte Wirklichkeit konkret zu analysieren.3 Eine rühmliche Ausnahme bildeten Marx und Engels, die in der „Deutschen Ideologie“ diesen Sachverhalt genau beschrieben. Ändere ich meine Denkweise, so ändert das an der Wirklichkeit nichts, ich sehe diese nur anders. Die ganze Geschichte der Philosophie ist ein fortlaufender Beweis, dass die Denker die Wirklichkeit stets anders dachten, einschließlich der Linkshegelianer, an deren Kritik Marx und Engels den historischen Materialismus entwickelten. „Diese Forderung, das Bewusstsein zu verändern, läuft auf die Forderung hinaus, das Bestehende anders zu interpretieren, d.h. es vermittelst einer anderen Interpretation anzuerkennen.4 Die MLPD ist die konservativste Partei in Deutschland.5 Bevor das menschliche Bewusstsein essenziell wurde in der Geschichte, gab es Essentielleres: elementare menschliche Bedürfnisse6 und die daraus entspringenden neuen Bedürfnisse, Familie und Zusammenwirken mehrere Produzenten. „Jetzt erst, nachdem wir bereits vier Momente, vier Seiten der ursprünglichen geschichtlichen Verhältnisse betrachtet haben, finden wir, dass der Mensch auch „Bewusstsein“ hat.“7
Die entscheidende Aussage betreffs der Bedeutung der Denkweise im historischen Materialismus stammt von Karl Marx im 18. Brumaire. „Auf den verschiedenen Formen des Eigentums, auf den sozialen Existenzbedingungen erhebt sich ein ganzer Überbau verschiedener und eigentümlich gestalteter Empfindungen, Illusionen, Denkweisen und Lebensanschauungen. Die ganze Klasse schafft und gestaltet sie aus ihren materiellen Grundlagen heraus und aus den entsprechenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Das einzelne Individuum …kann sich einbilden, dass sie die eigentlichen Bestimmungsgründe und den Ausgangspunkt seines Handelns bilden.“8 Schon auf den ersten Blick wird klar, dass für Marx die materialistisch abgeleitete Denkweise von Individuen und Klassen lediglich Gegenstand der wissenschaftlichen Untersuchung ist, er wehrt sich ja gerade ganz entschieden dagegen, Denkweisen als eigentlichen Bestimmungsgrund und Ausgangspunkt des politisch-historischen Handelns zu nehmen, als habe er das Aufkommen pseudowissenschaftlicher Denkweisetheoretiker erahnt. Die Denkweise wird von Marx im Reich der Einbildung verortet, eine Theorie, die die Denkweise zur „….entscheidenden Triebkraft des gesellschaftlichen Fortschritts“ hochstilisiert9, steht von vornherein dem Marxschen Wissenschaftsbegriff diametral entgegen. Um wissenschaftlichen Marxismus und Einbildung dennoch irgendwie zusammenzubiegen wird von Annette Roth (MLPD) gegen Marx ein Zitat von Engels10 bemüht.11 „Nach materialistischer Geschichtsauffassung ist das in letzter Instanz bestimmende Moment in der Geschichte die Produktion und Reproduktion des menschlichen Lebens. Mehr haben weder Marx noch ich je behauptet. Wenn nun jemand das darin verdreht, das ökonomische Moment sei das einzig bestimmende, so verwandelt er jenem Satz in eine nichtssagende, abstrakte, absurde Phrase. Die ökonomische Lage ist die Basis, aber die verschiedenen Momente des Überbaus…üben auch ihre Einwirkung auf den Verlauf der geschichtlichen Kämpfe aus und bestimmen in vielen Fällen vorwiegend deren Form. Es ist eine Wechselwirkung aller dieser Momente…“12 Was leitet Frau Roth daraus ab? „Diese Wechselwirkung gilt auch im Sozialismus. Es hängt entscheidend von der vorherrschenden Denkweise ab, ob die Entwicklung im Sozialismus vorwärts schreitet zur klassenlosen Gesellschaft im Kommunismus oder ob sie zurückfällt zur Restauration des Kapitalismus.“13 Es steht natürlich jedem frei, sich mit dem Marxismus zu befassen, nur zu den Schlussfolgerungen aus dieser Beschäftigung, zu den Früchten sozusagen, möchten wir doch noch ein Wörtchen mitreden. Engels legt die Wechselwirkung zwischen Basis und Überbau in der Tat so dar, dass man sie wissenschaftlich-materialistisch und argumentativ verwenden kann, Basis und Überbau sind nicht gleichwertige Elemente14, schon gar nicht hat der Überbau das Übergewicht, so dass es entscheidend von der Denkweise abhinge, welchen Inhalt, welche Richtung eine gesellschaftliche Bewegung nimmt, sondern letztinstanzlich setzt sich durch die Wechselwirkung als Notwendiges die ökonomische Bewegung durch.15 Engels äußert sich ganz deutlich, nach materialistischer Anschauung der Geschichte sind „ …. die letzten Ursachen aller gesellschaftlichen Veränderungen und politischen Umwälzungen zu suchen nicht in den Köpfen der Menschen…“16, sondern immer in der Ökonomie. Es gehört zu den Grundaussagen des Marxismus, dass der Überbau eindeutig von der Basis her bestimmt wird, der Kommunismus ist ja gerade eine Gesellschaft ganz ohne Überbau, eine der gesellschaftlich notwendigen Arbeit. Wäre nun die Denkweise im Überbau ausschlaggebend, so wäre die kommunistische Revolution ganz zwecklos, weil sich der Überbau ja wechselseitig mit der Basis entwickelte, es gibt immer Basis, aber – und etwas anderes hat die Konterrevolution nie behauptet – es gibt auch immer (!) Überbau.17 Das dialektische Paar ‚Basis-Überbau‘ wälzt sich nicht fort in eine schlechte Unendlichkeit, sondern ist endlich, sterblich im Kommunismus. Zur Täuschung der Arbeiter wird natürlich der Überbau, dessen Träger die unproduktive Klasse darstellt, als ausschlaggebend, als für die Existenz der ganzen Gesellschaft lebensnotwendig suggeriert, aber schon die Oktoberrevolution hat gezeigt, dass es ein Vorurteil ist, zu behaupten, die Ausgebeuteten können nicht ohne Ausbeuter leben. Wie sehr der Überbau etwas von der Basis Abgeleitetes ist, wird deutlich im Kommunistischen Manifest, wo es heißt, dass sich das Proletariat nicht aufrichten kann, „…ohne dass der ganze Überbau der Schichten, die die offizielle Gesellschaft bilden, in die Luft gesprengt wird.18 Man kann doch im Manifest nachlesen, was das Proletariat alles aufhebt, letztendlich auch sich selbst, es endet selbst mit seiner Vernichtung der Bourgeoisie. Das gewöhnliche Bewusstsein weiß nur etwas vom Sieg des Proletariats über die Bourgeoisie, weiß nicht, dass sein Sieg sein Untergang ist.
Also eins von beiden: entweder: Die ökonomischen Bedingungen sind schließlich die entscheidenden (Engels), oder: die Entwicklung zum Kommunismus hängt entscheidend von der Denkweise ab (Annette Roth) – und so zeigt sich die Lehre von der Denkweise genau auf der Schnittstelle zwischen Revolution und Konterrevolution liegend, zur letzteren abfallend. Nach Engels bestimmen die verschiedenen Momente des Überbaus die Form der geschichtlichen Kämpfe, also im Mittelalter alles zum Beispiel im religiösen Gewand – Thomas Müntzer wollte einen Bauernsozialismus, mit dem Schwert in der einen, mit der Bibel in der anderen Hand, im Vormärz war die intellektuelle Atmosphäre in Deutschland so stark philosophisch geprägt, dass sich die 48er Revolution in philosophischen Formen ankündigte -, aber wenn die Entwicklung vom Sozialismus zum Kommunismus nun ebenfalls entscheidend von der Denkweise abhängig gemacht wird, handelt es sich bei der Konstellation Sozialismus – Kommunismus um eine Frage der Form oder des Inhalts ? Oder bei der Rückverwandlung des sowjetischen Sozialismus in einen Kapitalismus?
Wer sich mit der obskuren und absurden ‚Lehre von der Denkweise‘ auseinandersetzen will, sieht sich gezwungen, auf eine Schrift Mao Tse-tungs aus dem Jahr 1937 zurückzugreifen, die, zwei Jahre nach dem ‚Langen Marsch‘ veröffentlicht, als seine philosophische Hauptschrift einzureihen ist und die die Überschrift ‚Über den Widerspruch‘ trägt. In dieser Schrift wird der Widerspruch, der der Welt innewohnt und der sie nach Hegel bewegt, extrem und bizarr ausgestaltet. Mao schreibt 1937: „Den Widerspruch in den Dingen verneinen, hieße alles verneinen. Das ist eine allgemeine Wahrheit, gültig für alle Zeiten und alle Länder ohne Ausnahme. Hieraus entsteht der Charakter des Gemeinsamen, des Absoluten“.19 Das ist falsch. Aus den Haupt- und Nebenwidersprüchen der Prozesse in der Gesellschaft, in der Natur und im menschlichen Denken steigt natürlich kein Charakter des Absoluten auf und die sich wechselseitig durchdringenden unendlichen sich dialektisch entfaltenden Prozesse machen sich nicht gemein, vereinigen sich nicht in einem sogenannten Absoluten. Das ist eine völlig neue Lesart von Dialektik. Engels kritisiert an der Philosophie Hegels ja gerade den absoluten Begriff, und jeder Materialist folgt ihm. Vor der Dialektik besteht nichts Absolutes, wenn sie einen Begriff destruiert, dann diesen. Es gibt nur ununterbrochene Prozesse des Werdens und Vergehens, ohne Schranke, ohne Unterbrechung, ohne Stillstand, ohne Abschluss, alles mit Absolutheitsanspruch Auftretende negierend. Der Aufstieg vom Niederen zum Höheren ist ohne Abschluss. Die materialistische Dialektik beinhaltet die endgültige Befreiung der Menschheit von allem Absoluten, Metaphysischen, Sakrosankten, sie entweiht permanent. Aus der Tatsache, dass Widersprüche ihre Gegensatzpositionen vertauschen können, schlussfolgerte Mao nun, dass der Überbau in gewissen Phasen der Geschichte die Basis bestimmt, auch inhaltlich dominiert, während Engels lediglich von Einflüssen des Überbaus auf die Form der Basis ausgeht. Primär setzt sich immer die ökonomische Basis durch und der Überbau bleibt von ihr abhängig, auch wie alles Abhängige Einfluss ausübend auf das Dominierende. Basis und Überbau sind niemals gleichgewichtig und gleichwertig, was sie aber beim Übergang ineinander momentan sein müssten. Wie Marx und Engels in der ‚Deutschen Ideologie‘ die Dominanz der ökonomischen Struktur über den Überbau überbewerteten, was Engels in seinen Spätbriefen noch korrigieren konnte, so schlägt bei Mao das Pendel in die andere Richtung aus, nach Maos Meinung muss Engels ein mechanischer Materialist sein. Es ist kein Zufall, dass Mao in seiner Studie über den Widerspruch auf alte chinesische Mythen zurückgreift, in denen es immer um konkrete Transformationen der Gegensätze ineinander geht. So führt er aus dem Buch ‚Die Pilgerfahrt nach dem Westen‘ die 72 Verwandlungen des Affenkönigs Sun Wu-Kung an und die Verwandlungen von Geistern und Füchsen in Menschen aus den vielen Erzählungen des Buches Liaodschaidschiyi. Diese Sammlung enthält 431 Erzählungen, die größtenteils von Göttern, Feen, Gespenstern und Füchsen handeln. Die Schriften Mao Tse-tungs sind allerdings nach dem Westen gelangt und aus einer unkritischen Lektüre Maos stolperten Menschen, die sich für Materialisten und Marxisten hielten und halten, in die Gespensterwelt der Lehre von der Denkweise hinein. Seitdem geht ein Gespenst um in Deutschland, das Gespenst der ‚Lehre von der Denkweise‘.
Der Grundtenor der MLPD-Darstellung lautet: im Gegensatz zur chinesischen Kulturrevolution habe unter Stalin die Kontrolle der Administration mit ihrer Tendenz zur kleinbürgerlichen Denkweise nicht durch die Mobilisierung der Massen, sondern zunehmend durch die politische Geheimpolizei stattgefunden. Dadurch sei die kleinbürgerliche Denkweise gegenüber der proletarischen dominant geworden und hier liege der Schlüssel für die Restauration. Aber ist denn nicht klar, dass, selbst wenn die Lehre von der Denkweise ein Körnchen wissenschaftlicher Wahrheit enthalten würde, es für den historischen Materialisten völlig unmöglich ist, die Ursache für einen ökonomischen Formationswechsel im Überbau zu suchen, und dass es zweitens für den dialektischen Materialisten darauf ankommt, in einem Transformationsprozess die dialektischen Grundgesetze herauszukristallisieren, also: Einheit und Kampf der Gegensätze, hier zwischen Marxisten und Revisionisten, die beide unter dem Banner der proletarischen Revolution kämpfen, wobei aber letztere im Kapitalismus gegen die proletarische Revolution, im Sozialismus für den Kapitalismus kämpfen, zweitens Umschlag von Quantität in Qualität, hier: wie und wann war der Restaurationsprozess quantitativ so stark, dass ein Umschlag gegen den Sozialismus erfolgen konnte und schließlich das dritte Grundgesetz der Dialektik, Negation der Negation, hier: die Oktoberrevolution 1917 liquidierte den Kapitalismus (über den Umweg der NEP), die Konterrevolution liquidierte den Leninschen Sozialismus, war der aus dieser zweiten Negation entstandene Kapitalismus der klassische oder welche spezifischen Eigentümlichkeiten trug er gegenüber dem westlichen etc.? Zudem muss man beachten, dass alle drei dialektischen Grundgesetze sich prozessual wechselseitig durchdringen, was natürlich die Darstellung ungemein schwieriger macht. Willi Dickhut hat ein dickes Buch über die Restauration des Kapitalismus in der Sowjetunion geschrieben, aber die drei dialektischen Grundgesetze findet man darin nicht. Es stellt sich also die Frage: sieht er sie Welt als ein Komplex von Prozessen oder als ein Komplex fertiger Dinge? Die Lehre von der Denkweise ist gerade so ein fertiges Ding, ein Deus ex machina, es tauchen zwangsläufig die Fragen auf: war zuerst die Bürokratie oder war zuerst die kleinbürgerliche Denkweise da?20 Waren zuerst die Revisionisten oder waren zuerst die objektiven Tendenzen zum Kapitalismus da? Fragen dieser Art ergeben sich zwangsläufig in der metaphysischen Denkweise, die aus der Arbeitsteilung von Hand- und Kopfarbeit resultiert. Die marxistisch geschulten Arbeiter/innen wissen nur zu genau, dass der Denkweiseschwindel nur in einer Partei verfangen konnte, in der die Kopfarbeiter dominieren.21 Alle Ideologie läuft auf Versklavungsideologie hinaus. Und es hilft nichts, sich bei klassenbewussten Arbeitern dadurch anzubiedern, dass man sich völlig mit der Arbeiterklasse verschmelzen möchte, denn erstens ist dies wiederum amarxistisch – wovon weiter unten – und zweitens erkennen die klassenbewussten Arbeiter auch die noch so geschickt getarnten Unterdrückungsinstrumente gegen sie selbst. Es liegt in der Konsequenz der Denkweiseapostel, dass sie von den drei Kampfformen des Proletariats: ökonomisch, politisch, ideologisch, den ideologischen Kampf als führenden Faktor bezeichnen.22 Zwar darf der ideologische Kampf nicht vernachlässigt werden, aber von einer führenden Rolle weiß der Marxismus nichts.23 Das sind eben diese modernen Zusätze, die die Weiterentwicklung des Marxismus ausmachen sollen.
Eine weitere Weiterentwicklung soll sein, dass es vor allem darauf ankomme, sich mit dem Proletariat zu verschmelzen. „Die Führer der kleinbürgerlichen ML-Bewegung waren unfähig, sich tatsächlich tief mit dem Proletariat zu verbinden, von ihm zu lernen, sich mit ihm zu verschmelzen und eine proletarische Denkweise anzunehmen.“24 Hier liegt nun wiederum eine Preisgabe des Marxismus vor. Das Proletariat wird als Fetischpopanz missbraucht, ungeachtet der Tatsache, dass zum Beispiel während der Pariser Kommune ein Teil der Arbeiter mit den Versaillern ging – als ob das Heilmittel in der Arbeiterklasse zu suchen sei, als ob die Arbeiterklasse von sich aus eine proletarische Denkweise (das ist richtiger formuliert: die dialektisch-materialistische Weltanschauung) entwickeln kann. In wissenschaftlicher Hinsicht bleibt sie ganz auf dem Niveau der Kleinbourgeoisie, deren hervorstechender Theoretiker Proudhon von Marx wie folgt charakterisiert wird. Er begreift nicht „…die gegenwärtigen sozialen Zustände in ihrer Verkettung (engrènement)…“25 Wie Proudhon begreifen auch die Arbeiter selbst ihre eigenen sozialen Zustände nicht in ihrer Verkettung. In wissenschaftlicher Hinsicht ist der Marxismus kein Ergebnis der Arbeiterbewegung, so dass ein Verschmelzen mit dem Proletariat einer Preisgabe der Wissenschaft gleichkäme. Von den drei Bestandteilen des Marxismus sind sogar zwei bürgerlicher Provenienz: die klassische deutsche Philosophie und die englische politische Ökonomie. Und es wäre gerade Ausdruck einer „kleinbürgerlichen Denkweise“, künstliche Schranken zwischen sogenannter bürgerlicher und sogenannter proletarischer Denkweise zu errichten. „Der Träger der Wissenschaft ist aber nicht das Proletariat, sondern die bürgerliche Intelligenz…Das sozialistische Bewusstsein ist also etwas in den Klassenkampf des Proletariats von außen Hineingetragenes, nicht etwas aus ihm urwüchsig Entstandenes.“26 Lenin bezeichnete diese Worte Kautskys als sehr treffend und wertvoll, denn Lenin setzte alles daran, die Arbeiterklasse mit der Wissenschaft zu verbinden, nicht aber die Wissenschaft in der Arbeiterklasse vor die Hunde gehen zu lassen, sich mit der Arbeiterklasse zu verschmelzen und eine proletarische Denkweise anzunehmen. Die Avantgarde darf sich eben nur bis zu einem gewissen Grade mit der Arbeiterklasse verschmelzen.27 Den gleichen Fehler begeht auch Georg Lukács in seiner Schrift über Lenin, Studie über den Zusammenhang seiner Gedanken: er spricht von einem „restlosen Aufgehen im Leben der leidenden und kämpfenden Massen.“28 Als ob die Arbeiterklasse von der Durchdringung der Gesellschaft durch den Warenfetischismus ausgenommen wäre. Warum ist es Marx gelungen, in einer völlig vom Warenfetischismus durchdrungenen Gesellschaft eine wissenschaftliche Durchdringung dieses Phänomens darzustellen? Warum fällt der Marxismus nicht selbst unter die Fetisch- „Wissenschaften? Es ist ihm dies nur gelungen durch die Entwicklung der materialistischen Dialektik, nicht zufällig lässt Marx im „Kapital“, das das Geheimnis des Fetischcharakters der Ware lüftet, seine dialektische Methode von dem russischen Ökonomen Illarion Ignatjewitsch Kaufmann (1848 – 1916) erläutern, und in dieser Erläuterung führt Kaufmann aus, dass Marx die gesellschaftliche Bewegung als einen naturgeschichtlichen Prozess betrachtet „…den Gesetze lenken, die nicht nur von dem Willen, dem Bewusstsein und der Absicht der Menschen unabhängig sind, sondern vielmehr umgekehrt deren Wollen, Bewusstsein und Absichten bestimmen…Wenn das bewusste Element in der Kulturgeschichte eine so untergeordnete Rolle spielt, dann versteht es sich von selbst, dass die Kritik, deren Kritik die Kultur selbst ist, weniger als irgend etwas anderes, irgendeine Form oder irgendein Resultat des Bewusstseins zur Grundlage haben kann, das heißt, nicht die Idee, sondern nur die äußere Erscheinung kann ihr als Ausgangspunkt dienen“.29 Marx widerspricht dieser Darlegung keineswegs, sondern fällt das Urteil, dass Kaufmann eine treffende Charakterisierung seiner materialistischen Dialektik gelungen sei. Nun ist klar, dass die Denkweise der Arbeiter keine herausragende Rolle in der Geschichte spielen kann, denn die Menschen machen Geschichte aus dem Bestreben heraus, ihre Bedürfnisse zu befriedigen.30 Die Lehre von der Denkweise ist keine Weiterentwicklung der Lehre von Marx, sondern führt die Arbeiterklasse in eine Sackgasse. Sie ist lediglich ein Schnuller, aus dem unsere Denkweise-oberlehrer beständig ihr abartig-apartes Avantgardebewusstsein saugen. Für die Geschichte ist es indes ganz unerheblich, ob ein MLPD-Mitglied tief in sein Innerstes eindringt und nach den Linien seiner kleinbürgerlichen oder proletarischen Denkweise forscht und sich abends fragt: habe ich heute gegen die proletarische Denkweise gesündigt – die Geschichte hat sie freigesprochen: sie dürfen sündigen, soviel sie wollen. Denn: „Auf den verschiedenen Formen des Eigentums, auf den sozialen Existenzbedingungen erhebt sich ein ganzer Überbau verschiedener und eigentümlich gestalteter Empfindungen, Illusionen, Denkweisen und Lebensanschauungen. Die ganze Klasse schafft und gestaltet sie aus ihren materiellen Grundlagen heraus und aus den entsprechenden gesellschaftlichen Verhältnissen. Das einzelne Individuum, dem sie durch Tradition und Erziehung zufließen, kann sich einbilden, dass sie die eigentlichen Bestimmungsgründe und den Ausgangspunkt seines Handelns bilden.31 Abgesehen davon, dass diese Darstellung von Marx eine Art Quintessenz des Zusammenhangs der Grundkategorien Eigentum und Ideologie enthält, wird auch noch die Denkweise ganz in die Sphäre des negativ Illusionären gerückt, Klassen und Individuen unterliegen einer Täuschung, wenn sie meinen, ihre Denkweise bestimme ihr Handeln, unterliegen einer Täuschung, wenn sie meinen, entscheidend für richtig politisch-geschichtliches Handeln sei ihre Denkweise. Die Lehre von der Denkweise vertreten, heißt gerade Illusionen in der Arbeiterklasse zu verbreiten, heißt gerade die ganze marxistische Aufklärungsarbeit auszulöschen. Offensichtlich fragen sich die Ideologen der MLPD, was geht im Kopf der gewerkschaftlich organisierten und der unorganisierten Werktätigen, was im Kopf ihrer Parteimitglieder vor. Nun, was im Kopf ihrer eigenen Mitglieder vor sich geht, das zu erforschen bleibt diesen Ideologen vorbehalten. Zur Kopfarbeit der Werktätigen hat sich schon Marx in seiner ersten Schlüsselschrift des historischen Materialismus, im „Elend der Philosophie“ dahingehend eingelassen: „Aber in dem Maße, wie die Geschichte vorschreitet und mit ihr der Kampf des Proletariats sich deutlicher abzeichnet, haben sie nicht mehr nötig, die Wissenschaft in ihrem Kopfe zu suchen; sie haben nur sich Rechenschaft abzulegen von dem, was sich vor ihren Augen abspielt, und sich zum Organ desselben zu machen.“32.
Es führt kein Weg, keine Verschiebung in der sozialen Zusammensetzung der westdeutschen Studentenschaft nach 1945 an der Aussage im Kommunistischen Manifest von 1848 vorbei: “ Mit einem Wort, die Kommunisten unterstützen überall jede revolutionäre Bewegung gegen die bestehenden gesellschaftlichen und politischen Zustände. In allen diesen Bewegungen heben sie die Eigentumsfrage, welche mehr oder minder entwickelte Form sie angenommen haben möge, als die Grundfrage der Bewegung hervor.!33 Der Kern der marxistischen Weltveränderung ist die revolutionäre Liquidierung des bürgerlichen Eigentums. Die gegenmarxistische Lehr von der Denkweise resultiert aus der Veränderung der sozialen Zusammensetzung der westdeutschen Studentenschaft nach 1945, immer mehr Kleinbürger fanden den Weg in die Universitäten. Es konnte nicht ausbleiben: die Lehre von der Denkweise ist gerade Ausdruck dieser Verschiebung.
- Josef Stalin, Über dialektischen und historischen Materialismus, Volks Verlag Singen, 1949,32
- Im Revolutionären Weg, dem theoretischen Organ der MLPD, wird im Ergänzungsband 1/94 – Konspekt zur Frage der Denkweise im Revolutionären Weg 1 bis 15 – in der Einleitung angeführt. „Die Grundlage des Marxismus-Leninismus bleibt, heute ist aber eine Verschiebung eingetreten. Der entscheidende Faktor im Parteiaufbau ist die Denkweise.“ (Gesprächsnotiz von Willi Dickhut vom 6.5.92). Auf Seite 81 wird dann näher auf diese Verschiebung eingegangen: „Die Studenten der früheren Jahrzehnte kamen im Wesentlichen aus Kreisen der Großbürger, Großagrarier und höheren Beamten. Nach dem II. Weltkrieg verschob sich das Schwergewicht der sozialen Herkunft mehr und mehr auf mittel- und kleinbürgerliche Schichten.“ Wie diese Verschiebung mit der Denkweise zusammenhängt, wird in dem Band nicht erläutert.
- Karl Marx/Friedrich Engels: Die Deutsche Ideologie, Werke, Band 3, Dietz Verlag Berlin, 1960,13
- a.a.O.,20
- a.a.O.
- „Zum Leben aber gehört vor Allem Essen und Trinken, Wohnung, Kleidung und noch einiges Andere. Die erste geschichtliche Tat ist also die Erzeugung der Mittel zur Befriedigung dieser Bedürfnisse, die Produktion des materiellen Lebens selbst, und zwar ist dies eine geschichtliche Tat, eine Grundbedingung aller Geschichte, die noch heute, wie vor Jahrtausenden, täglich und stündlich erfüllt werden muss, um die Menschen nur am Leben zu erhalten…Das Erste also bei aller geschichtlichen Auffassung ist, dass man diese Grundtatsache in ihrer ganzen Bedeutung und ihrer ganzen Ausdehnung beobachtet und zu ihrem Recht kommen lässt. Dies haben die Deutschen bekanntlich nie getan, daher nie eine IRDISCHE (kursiv von Marx und Engels) Basis für die Geschichte und folglich keinen Historiker gehabt.“ (a.a.O.,28) Durch die Verstrickung in die Lehre von der Denkweise ist es dahin gekommen, dass die MLPD keinen Historiker, keinen Gesellschaftswissenschaftler hat. Diese Partei, sollte sie sich vom Denkweiseschwindel, von Deutscher Ideologie je frei machen, muss dann wieder ganz von vorn anfangen, beim ABC des Marxismus in der „Deutschen Ideologie“.
- a.O.,30
- Karl Marx, Der XVIII. Brumaire des Louis Bonaparte, Werke, Band 8, Dietz Verlag Berlin, 1960,139
- Brief von Annette Roth an Heinz Ahlreip vom 3.5. 1995. Es ist schnell hingeschrieben: Die Denkweise entscheidet den Charakter der Gesellschaft, aber statt MLPD-Broschüren wiederzukäuen sollte Frau Roth sich lieber einmal folgende Passage aus dem „Elend der Philosophie“ durch ihren Denkweisekopf gehen lassen: „Die sozialen Verhältnisse sind eng verknüpft mit den Produktivkräften…Die Handmühle ergibt eine Gesellschaft mit Feudalherren, die Dampfmühle eine Gesellschaft mit industriellen Kapitalisten.“ (Karl Marx, Das Elend der Philosophie, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960,130). In einer anderen Passage führt Marx aus, dass die Theoretiker des Proletariats. je mehr es sich entwickelt, es nicht mehr nötig haben „…die Wissenschaft in ihrem Kopf zu suchen…“ (Karl Marx, Das Elend der Philosophie, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960,143). Das wurde 1847 geschrieben. Seitdem hat sich das Proletariat mehr und mehr entwickelt, nur die MLPD fängt wieder mit „Kopfarbeit“ an. Sie ist die konservativste Partei in Deutschland.
- In der Tat wird vom späten Engels eine Korrektur am Marxismus der „Deutschen Ideologie“ vorgenommen, aber es ist aufschlussreich, diese Korrektur genau zu studieren, sie zu durchdenken, denn keineswegs wird in die grundsätzliche Dialektik zwischen Basis und Überbau so gravierend eingegriffen, dass es entscheidend von der Denkweise abhinge, in welche Richtung sich eine Gesellschaft entwickelt: „…wir alle haben zunächst das Hauptgewicht auf die Ableitung der politischen, rechtlichen und sonstigen ideologischen Vorstellungen und durch diese Vorstellungen vermittelten Handlungen aus den ökonomischen Grundtatsachen gelegt und legen müssen. Dabei haben wir dann die formelle Seite über der inhaltlichen vernachlässigt: die Art und Weise, wie diese Vorstellungen etc. zustande kommen. Das hat dann den Gegnern willkommenen Anlass zu Missverständnissen resp. Entstellungen gegeben…Die Ideologie ist ein Prozess, der zwar mit Bewusstsein vom sogenannten Denker vollzogen wird, aber mit einem falschen Bewusstsein. Die eigentlichen Triebkräfte, die ihn bewegen, bleiben ihm unbekannt, sonst wäre es eben kein ideologischer Prozess. Er imaginiert sich also falsche resp. scheinbare Triebkräfte. Weil es ein Denkprozess ist, leitet er seinen Inhalt wie seine Form aus dem reinen Denken ab, entweder seinem eigenem oder den seiner Vorgänger. Er arbeitet mit bloßem Gedankenmaterial, das er unbesehen als durchs Denken erzeugt hinnimmt und sonst nicht weiter auf einen entfernteren, vom Denken unabhängigen Ursprung untersucht, und zwar ist ihm dies selbstverständlich, da ihm alles handeln, weil durchs Denken vermittelt, auch in letzter Instanz im Denken begründet erscheint.“ (Friedrich Engels an Franz Mehring vom 14. Juli 1893, in: Briefe über den historischen Materialismus 1890 – 1895, Dietz Verlag 1979,63f). Die Lehre von der Denkweise ist ein Musterbeispiel kleinbürgerlicher Verstrickung in Ideologie, in seiner ideologischen Verblendung hält der deutsche Kleinbürger die Denkweise für entscheidend ohne das Denken auf einen entfernteren, vom Denken unabhängigen Ursprung zu untersuchen. Da also aus dem Marxismus für eine Lehre von der Denkweise nichts zu holen ist, muss der umgekehrte Weg beschritten werde: sie muss ihm untergejubelt bzw. in ihn hineinprojiziert werden. Der ganze „Revolutionäre Weg- Ergänzungsband 1/94“ stellt diesen krampfhaften und peinlichen Versuch dar.
- Brief von Annette Roth an Heinz Ahlreip vom 3.5.1995
- Friedrich Engels an Joseph Bloch 21.9.1890, in: Engels, Briefe über den historischen Materialismus (1890 – 1895), Dietz Verlag Berlin,1979,28
- Brief von Annette Roth an Heinz Ahlreip vom 3.5.1995
- Vergleiche Friedrich Engels an Conrad Schmidt 27.10.1890, in: Friedrich Engels, Briefe über den historischen Materialismus (1890 – 1895), Dietz Verlag Berlin, 1979,35. In diesem Brief spricht Engels zum Verhältnis von Basis und Überbau als von einer „ …. Wechselwirkung zweier ungleicher Kräfte…“.
- Vergleiche Friedrich Engels an Joseph Bloch 21.9.1890, in: Friedrich Engels, Briefe über den historischen Materialismus (1890 – 1895), Dietz Verlag Berlin, 1979,29
- Friedrich Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, Werke, Band 20, Dietz Verlag Berlin, 1960,24
- Es ist vielleicht mehr als nur eine Entgleisung, wenn die MLPD beschwörend formuliert: “ Proletarische Denkweise…als nie endender, fortlaufender Prozess…“ (Revolutionärer Weg Ergänzungsband 1/94 Konspekt zur Frage der Denkweise im Revolutionären Weg 1 – 15, 1994, 208) Die elementare Quintessenz des Marxismus ist gerade der geschichtswissenschaftliche Nachweis, dass das Proletariat nicht ewig existiert hat und nicht ewig existieren wird. Proklamiert man die proletarische Denkweise als ewigen Prozess, so zeigt sich darin gerade eine erzmetaphysische „kleinbürgerliche Denkweise“, eine Spur des historischen Materialismus findet man auch mit der Lupe nicht. Auch die Parole der MLPD „Neue Politiker braucht das Land“ ist mit dem wissenschaftlichen Sozialismus unvereinbar. Die Arbeiter/innen sollen in Blindheit der bürgerlich demokratischen Republik vertrauen. „Die demokratische Republik ist die denkbar beste politische Hülle des Kapitalismus, und daher begründet das Kapital, nachdem es…von dieser besten Hülle Besitz ergriffen hat, seine Macht derart zuverlässig, derart sicher, dass kein Wechsel weder der Personen noch der Institutionen noch der Parteien der bürgerlich-demokratischen Republik, diese Macht erschüttern kann.“ (Lenin, Staat und Revolution, Werke, Band 25, Dietz Verlag Berlin, 1960,405) Das allgemeine Stimmrecht ist nach Engels ein Werkzeug der Bourgeoisherrschaft und was schlussfolgert er aus dieser Werkzeugfunktion? Dass es lediglich ein Gradmesser der Reife des Proletariats sein kann. Mehr kann und wird es nie sein im heutigen Staat (Vgl. a.a.O.) Über diesen Sachverhalt verbreitet die MLPD Illusionen, zwar muss man sich an den Wahlen beteiligen, aber gewiss nicht mit dem Spruch: Neue Politiker braucht das Land. „Die kleinbürgerlichen Demokraten vom Schlage unserer Sozialrevolutionäre und Menschewiki sowie ihre leiblichen Brüder, alle Sozialchauvinisten und Opportunisten Westeuropas, erwarten eben vom allgemeinen Stimmrecht „mehr“. Sie sind in dem falschen Gedanken befangen und suggerieren ihn dem Volke, dass allgemeine Stimmrecht sei „im heutigen Staat“ imstande, den Willen der Mehrheit der Werktätigen wirklich zum Ausdruck zu bringen und seine Realisierung zu sichern.“ (a.a.O., 406) Natürlich brauchen die Werktätigen keine neuen oder alten Politikaster. Die Parole „Neue Politiker braucht das Land“ könnte von jeder bürgerlichen, von jeder faschistischen Partei ebenso gut stammen oder übernommen werden. Interessant ist in diesem Zusammenhang die unter Berufung auf Friedrich Engels Schrift: „Über den Ursprung der Familie, des Staates und des Privateigentums“ von Lenin vorgenommene Kritik an Kautsky: Engels schrieb: Das allgemeine Stimmrecht ist der Gradmesser der Reife der Arbeiterklasse. MEHR KANN UND WIRD ES NIE SEIN IM HEUTIGEN STAAT. (kursiv von Lenin). (Vergleiche: Lenin, Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky, in: Lenin Werke, Band 28, Dietz Verlag Berlin, 1959,242) Kautsky hebe nur den ersten, für die Bourgeoisie annehmbaren Satz hervor und verschweige den zweiten. Mehr wird es nicht sein. Das Land braucht keine neuen Politiker, sondern eine Organisation von Berufsrevolutionären, die Deutschland aus den Angeln heben.
- Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960,473
- Mao Tse-tung, Über den Widerspruch, in: Mao Tse-tung, Über Praxis und Widerspruch, Rotbuch 5, Wagenbach Verlag, Berlin, 1968,50
- Nach dem Tenor der Denkweiseideologie wird wohl von der Präexistenz der kleinbürgerlichen Denkweise bei den Ideologen ausgegangen. Man kann natürlich alles Mögliche der Geschichte unterjubeln, es bleibt aber zum Beispiel die Frage offen, wie konnte die Minderheit des Kleinbürgertums seine Denkweise ausreichend zur Machtübernahme der ganzen Sowjetgesellschaft entfalten? Willi Dickhut und die MLPD teilen den Irrtum aller Philosophen und Ideologen, die eine Denkweise, die ein Produkt des Klassenkampfes ist, zur Grundlage desselben machen. Marx und Engels kritisierten die Linkshegelianer ja gerade deshalb, weil sie Veränderungen von Bewusstseinsverhältnissen für revolutionsinitiierend hielten, und jetzt kommt Dickhut daher und kehrt das Ganze um in restaurationsinitiierend. Beide ideologischen Richtungen schieben die Einbildung unter, durch eine Änderung der Denkweise, durch eine andere Interpretation der sie umgebenden Welt diese zugleich auch damit zu verändern. Als gäbe es keine elfte Feuerbachthese.
- In seiner Schrift „Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen“ von 1876, die ursprünglich den Titel „Über die drei Grundformen der Knechtschaft“ tragen sollte, erklärt Engels sowohl die Herkunft der Kopfdominanz als auch ihre idealistische Falschheit. Die Elemente des Überbaus stellten sich zunächst nur als Produkte des Kopfes dar und schienen die Gesellschaft zu beherrschen, dagegen traten die bescheideneren Erzeugnisse der Hand in den Hintergrund. Der Kopf schien alles zu regeln und produzierte so auch den Idealismus. „…die Menschen gewöhnten sich daran, ihr Tun aus ihrem Denken zu erklären statt aus ihren Bedürfnissen…“ (Friedrich Engels, Anteil der Arbeit an der Menschwerdung des Affen, in: Marx Engels Ausgewählte Werke Moskau 1975,379) Man darf darauf gespannt sein, ob überhaupt und wenn ja wann bei der MLPD die Entwöhnungskur beginnt.
- Programm der Marxistisch-Leninistischen Partei, Entwurf, Januar 1999, Verlag Neuer Weg, Essen,31
- Vergleiche, Friedrich Engels: Der Bauernkrieg in Deutschland, Vorbemerkung zur dritten Auflage 1875, Werke, Band 7, Dietz Verlag Berlin 1960,541
- Stefan Engel: Die Maotsetungideen und die Lehre von der Denkweise, Beiträge zur Theorie und Praxis der internationalen Revolution Nr. 4, Verlag Neuer Weg, 1993,28
- Karl Marx, Brief an W. P. Annenkow vom 28. Dezember 1846, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960,547
- Karl Kautsky, Entwurf des Programms der Sozialdemokratischen Partei Österreichs, in: Die Neue Zeit 1901 – 1902
- Vergleiche Lenin, Der „Linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit im Kommunismus, Ausgewählte Werke, Progress Verlag Moskau, 1971,567. Aber natürlich ist der Lernprozess zwischen Avantgarde und Masse nicht einseitig. Für Lenin denken die Berufsrevolutionäre keineswegs für alle, nimmt die Menge keineswegs keinen Anteil an der Bewegung. (Vergleiche Lenin: Was tun? Brennende Fragen unserer Bewegung, Lenin Werke, Band 5, Dietz Verlag Berlin, 1960,482). Und nach einer sozialistischen Revolution, die den bürgerlichen Ideologen die Mittel wegnimmt. ihr konterrevolutionäres Gift unter die Werktätigen zu mischen, kann dieser wechselseitiger Lernprozess wesentlich besser gedeihen.
- Georg Lukács, Lenin, Studie über den Zusammenhang seiner Gedanken, Luchterhand Verlag 1969,32
- Karl Marx, Das Kapital, Werke, Band 23, Dietz Verlag Berlin,1960,26
- „Das Scheitern der Utopisten, darunter der Volkstümler, Anarchisten, Sozialrevolutionäre, erklärt sich unter anderem dadurch, dass sie die primäre Rolle der Bedingungen des materiellen Lebens der Gesellschaft nicht anerkannten und – in Idealismus verfallend – ihre praktische Tätigkeit nicht auf der Grundlage der Bedürfnisse der Entwicklung des materiellen Lebens der Gesellschaft aufbauten…“ (Josef Stalin: Über dialektischen und historischen Materialismus, Volks- Verlag Singen (Hohentwiel), 1946,23. Ein interessanter Hinweis zum Scheitern der MLPD. Kleinbürgerliche Ideologen sind unfähig, die primäre Rolle der Bedingungen des materiellen Lebens anzuerkennen, kleinbürgerliche Politiker sind unfähig, ihre praktische Tätigkeit auf der Grundlage der Bedürfnisse des materiellen Lebens aufzubauen. Haben sich diese Herrschaften je mit der Aussage von Marx aus seinem Werk „Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850“ auseinandergesetzt ?: „Eine Klasse, worin sich die revolutionären Interessen der Gesellschaft konzentrieren, sobald sie sich erhoben hat, findet unmittelbar in ihrer eigenen Lage den Inhalt und das Material ihrer revolutionären Tätigkeit, Feinde niederzuschlagen, durch das Bedürfnis des Kampfes gegebene Marsregeln zu ergreifen; die Konsequenzen ihrer eigenen Taten treiben sie weiter. Sie stellt keine theoretischen Untersuchungen über ihre eigene Aufgabe an.“ (Karl Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848 bis 1850, MEGA I/10, Dietz Verlag Berlin, 1977,126). Hören wir auch auf Engels: „…Eine Revolution ist ein reines Naturphänomen, das mehr nach physikalischen Gesetzen geleitet wird als nach den Regeln, die in ordinären Zeiten der Entwicklung der Gesellschaft bestimmen. Oder vielmehr, diese Regeln nehmen in der Revolution einen viel physikalischeren Charakter an, die materielle Gewalt der Notwendigkeit tritt heftiger hervor.“ (Friedrich Engels, Brief an Karl Marx vom 13. Februar 1851). In dieser Aussage von Engels über den allgemeinen Charakter einer Revolution sucht man vergeblich die Bemerkung, dass es entscheidend von der Denkweise abhänge, welche Entwicklung eine Gesellschaft nimmt. Aber natürlich ist es schwierig für Leute, die sich ganz auf die Denkweise versteift haben, zu begreifen, was Engels mit der materiellen Gewalt der Notwendigkeit gemeint haben könnte. Ein Ergebnis der proletarischen Revolution ist, die im Verlauf der Zertrümmerung der bürgerlichen Zustände entstehende Diktatur des Proletariats und selbst nach ihrer Errichtung und der mit ihr verbundenen umerzieherischen Aufgaben bleibt, die Denkweise etwas Sekundäres. Wie äußert sich Lenin zur Überwindung der kleinbürgerlichen Vorurteile des Proletariats? Es überwindet diese nicht durch die proletarische Denkweise, sondern „in langwierigen und schweren Massenkämpfen gegen den Masseneinfluss des Kleinbürgertums“. (Lenin, zitiert in Stalin, Grundlagen des Leninismus, Dietz Verlag Berlin 1952, 100). Künstliche Heranzüchtung einer proletarischen Denkweise oder schwere Massenkämpfe gegen kleinbürgerlichen Masseneinfluss – hier trennt sich die idealistische Spreu vom kommunistischen Weizen.
- Karl Marx, Der XVIII. Brumaire des Louis Bonaparte, Werke, Band 8, Dietz Verlag Berlin, 1960,139
- Karl Marx, Das Elend der Philosophie, Marx Engels Ausgewählte Werke Band I, Dietz Verlag Berlin,1974,302 Karl Marx, Friedrich Engels: Manifest der Kommunistischen Partei, MEW 4,493
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Über den Autor:
Heinz Ahlreip, geb. am 28.2.1952 in Hildesheim. Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover von 1975 bis 1983, Magisterabschluß mit der Arbeit „Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes“. Schwerpunkte der Forschung: Französische Aufklärung, Jakobinismus, französische Revolution, Politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse.
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Lest dazu bitte auch:
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Gut geschrieben Genossen. Kurz und auf den Punkt gebracht. Das sollte jeder einmal lesen und sich Gedanken machen.
Kann man den Text irgendwie als pdf zum Ausdrucken haben?
Macht weiter, so! G.
Danke, ja wir werden künftig auch ausgesuchte Artikel als pdf zum Ausdrucken anbieten. Der Link steht dann immer unter dem jeweiligen Artikel.
Hier schon einmal der obihe Artikel: https://rotermorgen.eu/wp-content/uploads/2022/02/Materialismus-und-Denkweiselehre.pdf
Fiete, Redaktion RoterMorgen
Lieber Heinz Ahlreip.
Ich habe mir deinen Post gründlich durchgelesen. Und finde das du viel richtiges sagst aber du bei RW 26 stehen geblieben. Die RW Reihe ist niemals abschließend weil immer wieder neue Erkentnisse hinzu kommen.Auch die Mlpd musste sich in ihren Analysen Revedieren. Was mit ihrem Organ Revolutionerer Weg auch tut. Was Gestern richtig war muss heute nicht mehr richtig sein. Die MLPD nehnt das Antagonistische und nicht Andagonistische Wiedersprüche. Das heißt Veränderbar und nicht Veränderbar. Übrigens dieses Buch von der Mlpd ist mir nicht bekannt. Aber ich werde mich erkundigen.
Danke für den Hinweis. Die Bewertung von RW 36/2021 erscheint in vier Wochen.
Eine ziemlich dogmatische Auslegung die nicht mal ansatzweise den Kern der Denkweise Theorie trifft, ja sogar inhaltlich völlig daran vorbei schießt.
Hat dieser Heinz sich eigentlich überhaupt mit dem entscheidenden Buch „Die Lehre von der Denkweise in der Arbeiterbewegung“ befasst oder sind solche undialektischen Ausschweifungen nur Ergebnis der wütenden Hasses auf den im Vergleich zu anderen (insbesondere der Hoxha Fraktion) erfolgreiche Parteiaufbau der MLPD?
Natürlich ist die Denkweise Teil des Überbaus und ändert vorerst nichts an der gesellschaftlichen Basis. Wie Marx völlig richtig sagt: „die idee wird zur materiellen Gewalt sobald sie die Massen ergreift!“. Aber da stellt sich doch schon die erste Frage, wenn es nicht um die Denkweise geht wieso muss dann erstmal die Idee die Massen überhaupt ergreifen um zur materiellen Gewalt zu werden? Wenn die Denkweise oder besser Ideologie im Klassenkampf keine Rolle spielt, wie erklärt sich dann das wir trotz der weltweite Krise des Kapitalismus, der gesetzmäßig immer krasseren Ausbeutung von Mensch und Natur das Klassenbewusstsein hinter den objektiven Verhältnisse so massiv hinterher hinkt? Müsste dann nicht längst die Revolution in vollem Gange sein oder sogar schon gewonnen und gerade der Sozialismus aufgebaut werden? Wie kommt es das selbst in den neokolonialistisch ausgebeuteten Ländern mit deutlich höherem Klassenbewusstsein wenn überhaupt nur linksreformistische Wahlbündnisse und nicht revolutionäre Parteien die Massen anführen. Hat das alles gar nichts mit dem Bewusstsein/der Denkweise/der Ideologie zu tun? Wieso bemüht sich denn ein Lenin dann überhaupt ein ganzes Werk der Frage der Ideologie zu widmen: „Materialismus und Empiriokritizismus“?
War das Engels Zitat „Alles, was die Menschen in Bewegung setzt, muß durch ihren Kopf hindurch; aber welche Gestalt es in diesem Kopf annimmt, hängt sehr von den Umständen ab.“ ein ausrutscher in evtl. Weinseliger Runde?
Und doch ist die Diskussion wichtig! Es geht doch nicht um einen persönlichen Schlagabtausch sondern darum diese sehr entscheidenden Fragen öffentlicher zu klären. Deshalb hab ich auch eine Kritik an deiner Herangehensweise an diese Fragen. Ich wurde schon 2004 als ich von der DKP zur MLPD wechselte mit fast exakt den gleichen Argumenten bzgl. Der Theorie von der Denkweise konfrontiert. Diese einseitige Kritik an der Linie der MLPD hat eine gewisse Wirkung auf die kleinbürgerliche Linke und es lohnt sich deshalb m.E einfach diese zu entkräften. Kleinbürgerliche Kräfte in den Bewegungen können mit diesen Mythen und unqualifizierten Kritiken eine gewisse Wirkung erzielen. Eine der entscheidensden Waffen der Opportunisten ist das sich aufgrund der antikommunistischen Mythen über die MLPD nicht mit der Linie und den Theorien von uns wirklich befasst wird. Das sieht man an den lächerlichen 6 Seiten von „Heinz“, die angeblich die gesamte „Lehre von der Denkweise“ widerlegen sollen (und offensichtlich Lenin, Stalin und Mao gleich mit). Daher können sie ungeprüft jeden Bullshit verbreiten und wenn dann Aktivisten mit der MLPD in Berührung kommen gibt es schon antikommunistische Vorbehalte. Jeder der hier jetzt aber mitliest kann sich ein besseres Bild machen.
„Eine ziemlich dogmatische Auslegung die nicht mal ansatzweise den Kern der Denkweise Theorie trifft, ja sogar inhaltlich völlig daran vorbei schießt.“
Dann bittet ‚dieser Heinz‘ Dich zunächst um einen Beleg aus seinem Text für eine dogmatische Auslegung und auch nur einen Beleg, was objektiv den Kern der Denkweise ausmacht und einen Beleg dafür, wo und wo mein Text am Kern vorbeischießt ???
Grüße
Heinz
Der Maoismus in der Krise
Zur Wissenschaft zählt, daß man verschiedene Aspekte betrachtet um daraus eine
Schlussfolgerung zu ziehen. Doch bei der maoistischen MLPD die so gern die Denkweise
verändern möchte, findet das nicht statt. Da wird sektiererisch die maoistische Blase
gepflegt, Scheuklappen aufgesetzt und die Menschen in Gläubigkeit versetzt. Und wehe
einer glaubt nicht, dann setzt Ketzertum ein und alle Seiten der Intriganz findet statt.
So wurde jüngst die Große Proletarische Kulturrevolution in China als
Wunderheilmittel gegen den modernen Revisionismus gepriesen. Es bedarf schon
erheblicher Naivität um die schlauen Ergüsse von Mao als die Weisheit letzter Schluss in
Anspruch zu nehmen und sein Rotes Buch zu wedeln. Doch in der MLPD hat man die Zeit
angehalten und die angeblichen Errungenschaften der Großen Proletarischen
Kulturevolution als Maßstab genommen für die kommunistische Bewegung gegen den
Chruschtschow-Revisionismus. Aus diesem fanden fruchtlose Richtungskämpfe statt, die
mehr Verwirrung als Nutzen brachten. Besonders Arbeiter wurden abgestoßen und zogen
sich ins Privatleben zurück.
Wenn nun heute die MLPD mit viel Trara vor den Werkstoren erscheint und bei
Arbeiterkämpfen mit Flugblättern und roten Fahnen wedelt und so tut als sei sie die Hefe
im Teig, dann ist das ein einziger großer Bluff. Ob Niederlage oder Sieg, das spielt keine
Rolle. Entscheidend ist nur wie viele Traktate unter die Arbeiter gebracht werden um sie zu
benebeln. Eines dieser Traktate wird besonders gern gepriesen, nämlich das Elaborat von
Stefan Engel
https://www.rf-news.de/krise-der-buergerlichen-ideologie/collection_view Da wird der
Kampfbegriff des Antikommunismus gerichtet gegen alles was nur im Entferntesten sich
gegen den Maoismus richtet. Kritik an diesem Wunderkraut wie es der Genosse Enver
Hoxha ausführlichst tat, wird unter den Tisch gewischt. Warum das?
Willy Dickhut als Vordenker der MLPD verstand es meisterlich, vermutlich unter
seinem falschen Verständnis von Dialektik, den Kampf gegen den Maoismus zu führen
aber in Wahrheit damit den revisionistischen Plunder schmackhaft zu machen. Auf
Deutsch nennt man das auch Doppelzüngelei oder der Zweck heiligt die Mittel. Wir aber
wissen, der dialektische Materialismus verträgt keine Lügereien und alles Geflunker
schlägt unerbittlich seinen Autoren ins Gesicht.
Wo, bitte schön, hat die MLPD in diesem Land auch nur einen Schritt Fortschritt
bewiesen? Man findet nichts. Keinen Sieg bei Streiks, sondern nur Nachtrab beim DGB.
Bei Wahlen nur viel Papier aber Nullkommawenig Prozent, was noch als großer Erfolg
verkauft wird. Solches holt keinen Arbeiter vom Sofa. Kritik und Selbstkritik ist und bleibt
das Entwicklungsgesetz der Partei. Stattdessen hört man nur Gedrusch von leerem Stroh.
Gern werden die Arbeiterkämpfe von OPEL und Rheinhausen angeführt. Doch sie sind
dekoriert mit Niederlage. Dazu würde man gern was von der MLPD hören. Noch
schlimmer ist der Senkrechtstart ihres Gesandten Berthold Huber bis in den Aufsichtsrat
von VW wo er den Dieselskandal beaufsichtigte und dann aber schnell in die Versenkung
per Parteiausschluss wegen Karrierismus verschwunden wurde. Peinlich wenn man so
gern als Apostel des Naturschutzes auftreten möchte.
Es zeigt sich immer wieder, der Maoismus trieft vor Krise.
Noch so ein unsachlicher, feindlicher, verleumderischer artikel bezüglich der mlpd… warum hast du mir eine freundschaftsanfrage gestellt?
Damit wir uns auseinandersetzen können über Marxismus-Leninismus.
Und … Der Artikel ist m. E. nicht un, fein, verl… sondern sehr gut recherchiert. Bitte mache Dir die Mühe und studiere ihn. Wenn etwas falsch ist, teile es uns bitte mit und erkläre es so, das alle Mitlesenden es verstehen. Das wirst Du schaffen können, denn wenn Du hinter so einer Ideologie steht, wirst Du sie auch erklären können.
Bitte beachte auch des der Artikel sich auf RW 26/95 bezieht. Danach wurde ja nachgebessert und weiterentwickelt. Eine Stellungnahme zum gleichen Thema, bezogen auf RW 36/21 veröffentlichen wir in der nächsten Woche.