Sascha313 – 27. Mai 2020
Die Unkenntnis über historische Tatsachen ist in der BRD heute groß. Die Massenmedien tragen dazu bei, die Unwissenheit zu vergrößern und mit Falschinformationen und Lügen zu durchsetzen, was die Erkenntnis der Hintergründe unmöglich machen soll. Doch das hat eine lange Tradition. Schon kurz nach dem Ende des Krieges kündigte sich mit der berüchtigten Rede Churchills 1946 in Fulton (USA) die verbrecherische Absicht der Westmächte an, den Krieg gegen die Sowjetunion fortzusetzen – einen Krieg, bei dem der deutsche Faschismus kläglich gescheitert war.
Eine demokratische Entscheidung des gesamten deutschen Volkes aller vier Besatzungszonen über den einzuschlagenden Weg der deutschen Gesellschaft nach dem Zusammenbruch des faschistischen deutschen Staates 1945 gab es nicht. Die USA, Großbritannien und Frankreich setzten aus strategischem, politischem, wirtschaftlichem und militärischem Kalkül ausschließlich auf den Erhalt ihrer Machtbasis in den von ihnen verwalteten deutschen Zonen. Sie setzten auf die Strategie des gewaltsamen Zurückrollens des den Kapitalismus weltweit »bedrohlich« erscheinenden Sozialismus in der Sowjetunion.
Wie die Westmächte Deutschland spalteten
Das Konzept des von ihnen formulierten »Rollback« und des »Eisernen Vorhangs« im Herzen Europas wurde eine zentrale Aufgabe des westlichen Bündnisses. Auf der Grundlage dieser strategischen Politik nahmen die USA, Großbritannien und Frankreich von Beginn an die Spaltung Deutschlands nicht nur billigend in Kauf, sondern organisierten und forcierten diese. Die drei westlichen Besatzungsmächte schufen dafür in den von ihren besetzten deutschen Zonen zügig eherne Fakten:
- Im März 1948 vollzogen die drei Besatzungsmächte in London einen ersten wichtigen Akt zur Abspaltung der Westzonen und die Gründung eines deutschen Separatstaates. Die USA, Großbritannien und Frankreich einigten sich in London auf die Bildung einer gemeinsamen Wirtschaftseinheit und die Zusammenführung der drei westdeutschen Besatzungszonen zur sogenannten »Trizone«.
- Der zweite bedeutende Akt für die dann folgende staatliche Spaltung Deutschlands fand am 21. Juni 1948 statt. In der »Trizone« und drei Tage später auch in den drei Westsektoren Berlins veranlassten die dortigen Besatzungsmächte eine Währungsreform. Die bis dahin gültige Reichsmark wurde über Nacht durch die D-Mark als gesetzliche Währungseinheit ersetzt.
- Der Termin für den dritten und abschließenden Akt der staatlichen Spaltung Deutschlands war der 23. Mai 1949. An diesem Tag fand die Gründung des Separatstaates BRD statt. Das Grundgesetz trat in Kraft.
Der bis dahin vorhandene Status quo im besetzten Deutschland, in den Ost- und den Westzonen, wurde damit einseitig verändert. Im dann gewählten ersten Bundeskanzler der BRD, Konrad Adenauer, hatten die westlichen Alliierten im Verlauf des gesamten Spaltungsprozesses von Beginn an einen soliden, aktiven und kooperativen Partner.
Ein sogenannter »Parlamentarischer Rat« erarbeitete unter Ausschluß der Öffentlichkeit, der Bürger, die Verfassung, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. Max Reimann, der KPD-Vorsitzende, trat in diesem Plenum gegen die Vorbereitung eines deutschen Separatstaates auf.
Das deutsche Volk in den Westzonen wurde indes auch nicht in die Entscheidung über die Gründung des deutschen Separatstaates BRD und in die Entscheidung und Verabschiedung des Grundgesetzes einbezogen. Ein Volksentscheid über das Grundgesetz des neuen Staates BRD fand 1949 und auch danach nie statt. Dieses Vorgehen war im höchsten Maße undemokratisch.
Nach der Einverleibung der DDR in die BRD im Jahre 1990 fand ebenfalls keine Entscheidung durch das deutsche Volk in Ost und West über eine neue gemeinsame Verfassung statt.
Artikel 146 des gültigen Grundgesetzes der BRD verlangt aber, Zitat:
»Dieses Grundgesetz, das nach Vollendung der Einheit und Freiheit Deutschlands für das gesamte deutsche Volk gilt, verliert seine Gültigkeit an dem Tage, an dem eine Verfassung in Kraft tritt, die von dem deutschen Volke in freier Entscheidung beschlossen worden ist«.
Demokratie, die Macht des Volkes, ist bis heute, traditionsgemäß, ein Fremdwort in Bundesdeutschland.
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Quelle: vakanzblog (Danke an Jürgen Heidig!)
Siehe auch:
Ein historischer Rückblick – Wie und warum wurde Deutschland gespalten?
Erstveröffentlichung: Am 23. Mai 2020 auf sascha 313. Veröffentlichung mit freundlicher genehmigung des Herausgebers.
Bilder und Bildunterschriften wurden zum Teil von der Redaktion ROTER MORGEN hinzugefügt
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Für den Inhalt dieses Artikels ist der Autor bzw. die Autorin verantwortlich.
Dabei muss es sich nicht grundsätzlich um die Meinung der Redaktion handeln.
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Erst noch Umarmung der Sowjettruppen in Torgau an der Elbe mit den US-Allierten. Dann der Rheinsperatist und Quisling Adenauer und der Elbeseparatist Ulbricht und Quisling Moskaus. Man muss nicht auf einem Auge blind sein, sondern für ein vereintes, unabhängiges und sozialistisches Deutschland sein. Doch warum gerät das aus dem Blickwinkel gerade wo nun wieder großdeutsche Allüren wuchern, ein deutsches Europa entsteht wie schon mal.
„der Elbeseparatist Ulbricht und Quisling Moskaus“
Lupo, Ihnen ist nicht rein zufällig ein Dachziegel auf den Kopf gefallen?
Glauben Sie mir, solche Leute wie Sie, borniert und selbstherrlich, sind mit ihren saudämlichen Kommentaren für die linke Bewegung hundert Mal gefährlicher als der schlimmste Anti-Kommunist es sein könnte.
Ich lese schon eine Weile Ihre Kommentare. (Es gibt ja unter jedem Artikel wenigstens einen) Was Sie da in Ihrer Großmannssucht von sich geben, ist für die linke Bewegung vernichtend. Der Klassenfeind klopft sich vor Vergnügen die Schenkel blau.
Ich bin für eine Niederlagenanalyse, – aber für eine marxistisch-leninistische, und nicht eine revisionistische, hasserfüllte. Was Sie machen, hat mit M-L nicht zu tun.
Ich bin schon lange der Meinung, dass die heutige Linke unfähig ist, eine bessere Zukunft für die Menschen aufzubauen, – Ihre Kommentare bestätigen mich jedes Mal in meiner Meinung.
Mal so nebenbei. 😊 Die Bauern in meinem Dorf hatten ein Sprichwort. Das ging so: „Auch eine kluge Henne scheißt einmal in ihr eigenes Nest.“
Die sozialistische bzw. kommunistische Bewegung krankt daran, dass, – ist einmal eine Ära einmal zu Ende, – es hunderte „kluge Hennen“ gibt, die dann das eigen Nest bis zum geht nicht mehr „vollscheißen“.
Nach Stalin war es Chruschtschow, und wie ich erst kürzlich gelesen habe, wird jetzt auch Ulbricht demontiert. Der ganze DDR-Sozialismus war revisionistisch und Honecker scheitert schon an Ulbricht!
(Ihre unverschämten Diffamierungen, oben, sind Ausdruck dieser Geisteshaltung.)
Hinterher sind „kluge Hennen“ eben immer viel schlauer als vorher – hinterher. Kommt dann noch eine Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom hinzu, bleiben solche Machwerke wie ich sie gelesen habe, nicht aus, – und dann wird „geschissen“ und dem Klassenfeind in die Hände gespielt.
Viele dieser Schreiberlinge würden im Leben, – das wirkliche Kommunisten geführt haben, – untergehen wie eine Bleiente; – indem sie solche Machwerke schreiben, fühlen sie sich bedeutend.
Ich weiß nicht, aber bei den Überlegungen der Klassiker muss irgendetwas schief gegangen sein, – Kommunisten haben keinen Klassenfeind – Kommunisten werden regelmäße von „klugen Hennen“ demontiert und vollgeschissen; – der Feind steht – VERBORGEN – in den eigenen Reihen.
Nein, – die Menschheit wird im Imperialismus untergehen.