Redaktion – 24. Mai 2020
Die IG Bau will bei der nächsten Tarifrunde 6,5% mehr Lohn für die Beschäftigten im Bauhauptgewerbe herausholen. Die Arbeitgeberseite hat schon angekündigt, das sie das nicht mitmacht.
Die Bau-Branche bleibt krisenfest, trotz Corona-Pandemie und Wirtschaftskrise. Obwohl die Corona-Pandemie und die Wirtschaftskrise ganze Branchen teilweise lahmgelegt hat, ist auf den Baustellen weiter viel zu tun. Die Auftragsbücher sind voll, so die IG BAU in einer Pressemitteilung. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erreichten die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im vergangenen Jahr mit 86 Milliarden Euro den höchsten jemals gemessenen Wert.
Unter diesen Bedingungen haben die Tarifverhandlungen 2020 für das Bauhauptgewerbe begonnen. Einen Tag vor der ersten Tarifverhandlung, am 19. Mai, führte die IG BAU Rheinland in Düsseldorf eine Auftaktveranstaltung durch. Zu der Kundgebung kamen (unter „Corona-Bedingungen“) weit über 80 Kollegen. Neben Bauarbeitervertretern und einem Azubi aus dem Baugewerbe sprachen auch Antonia Kühn, die IG BAU Rheinland Regionalleiterin und die Düsseldorfer DGB-Regionsgeschäftsführerin Sigrid Wolf. Die Bauarbeiter machten deutlich, dass sie hinter den Tarifforderungen der IG BAU stehen und bereit sind, weiterhin Aktionen durchzuführen, um die Lohnbedingungen zu verbessern.
Die IG BAU fordert für die 850.000 Beschäftigten 6,8 % mehr Geld, mindestens 230 Euro mehr im Monat. Außerdem fordert die Gewerkschaft auch eine Entschädigung für die Wegezeit zur Baustelle. Für die Azubis möchte man 100 Euro mehr. Die IG BAU Auftaktkundgebung in Düsseldorf hat eins klar gezeigt, die Kollegen sind fest entschlossen, sich trotz Corona für bessere Lohnbedingungen einzusetzen. Bei der Aktion gab es auch viel Zuspruch seitens der Öffentlichkeit.
Ein Kollege sagte auf der Düsseldorfer Auftaktveranstaltung das die Bauarbeiter voll hinter den Forderungen der IG Bau stehen und sogar linke Blogs haben diese Aussage übernommen. Doch aus Erfahrung wissen wir das die Preußen nicht, so schnell schießen. 6,5 % mehr Lohn/mindestens 230 €, hört sich erst einmal gut an… Aber es ist so üblich, dass eine höhere prozentuale Lohnforderung gestellt wird, als die Gewerkschaftsführung erreichen will. Sie nennen es Verhandlungsspielraum. Dann spielt es eine erhebliche Rolle für welchen Zeitraum der künftige Tarifvertrag abgeschlossen wird und ab wann, mit oder ohne Staffelungen die 230 €, die letztlich vielleicht nur noch 170 € sind gelten. Kollege freue Dich nicht zu früh! 6,5 % kann es nur geben, wenn Du dich selber mit einbringst, den Verhandlungsführern auf die Füße tritst und zusammen mit allen anderen Bauarbeitern in den unbefristeten Streik tritst. Die Bauunternehmen haben Lunte gerochen, im letzten Jahr haben sie abgesahnt – nun wollen sie mehr – Dein Geld!
ROTER MORGEN wird die Verhandlungen beobachten weiter darüber berichten. Wir bitten alle unserer Leserinnen und Leser, uns Informationen zu senden und mit den Bauarbeitern des Bauhauptgewerbes das Gespräch zu suchen. Bitte schickt eure Infos, Texte oder Bilder an: RoterMorgen@gmx.net
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Quellen:
- ig-bau.de
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www.nordstadtblogger.de
- http://yenihayat.de/category/deutsch/
- www.Arbeit-Zukunft.de
- www.deutschlandfunk.de › tarifverhandlungen-ig-bau-ve…
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