Enver Hoxha: Ein Leben für den Kommunismus – zum 36. Todestag des großen Marxisten-Leninisten

Gastautor Hosteni Redaktion – 11. April 2021

ENVER HOXHA: Unermütlicher Kämpfer geggen den modernen Revisionismus – Ein Leben für den Kommunismus

Als das ZK der Partei der Arbeit Albaniens, vor 36 Jahren, am 11. April 1985 mitteilte, dass um 02.15 Uhr das Herz des Genossen Enver Hoxha zu schlagen aufgehört hatte, wurde diese Meldung vom albanischen Volk mit grossem Schmerz aufgenommen. Millionen Menschen in der Welt trauerten um einen der grössten Marxisten-Leninisten des 20. Jahrhunderts.
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Die kommunistische Partei

Staatsflagge der Sozialistischen Volksrepublick Albanien

Albanien, dieses kleine Land an der Adria, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr armes Land. Es gab mehr als 90% Analphabeten, kaum Schulen, wenige Ärzte, keine Industrie, riesige Sümpfe, kaum Straßen, keine Verkehrsmittel, keine Eisenbahnen usw. usf. Wer Brot besaß, galt als reich. Es gab reaktionärste, mittelalterliche Ideologien und Bräuche wie die Blutrache. Die Beziehungen der Menschen untereinander waren feudal. Die Frau war Sklavin des Mannes. Im November 1917 stürzten die Arbeiterklasse und die arme Bauernschaft Russlands, geführt von der Partei der Bolschewiki, die Macht der Kapitalisten und errichteten die Diktatur des Proletariats. Das Echo der Oktoberrevolution war auch in Albanien zu spüren. Aus dem Ausland kamen die ersten Broschüren über Russland und den Kommunismus. Sie wurden in engen Arbeiter- und Intellektuellenzirkeln gelesen. Die KOMINTERN leistete wertvolle Beiträge für den Aufbau einer Kommunistischen Partei. 1928 gründeten Exilalbaner in der Sowjetunion die Albanische Kommunistische Gruppe. Vom Statut dieser Gruppe aus war es ihre Aufgabe weitere illegale kommunistische Gruppen in Albanien zu bilden und eine revolutionäre Tätigkeit zu entfachen. Verbindungen wurden hergestellt zu den bereits existierenden kleinen kommunistischen Gruppen in Albanien. Schon während seiner Jugendzeit erlebte Enver Hoxha (16.10.1908 in Gjirokastra geboren) das Treiben der zahlreichen Besatzer und Großmächte, die Albanien niederdrückten und ausbeuteten. 1924 schloss er sich der demokratischen Bewegung an. 1930 absolvierte er die Oberschule von Korca. Dort wurde er zum ersten Mal von den reaktionären Zogubehörden ins Gefängnis geworfen, weil er mit Genossen gegen an den Schülern begangenen Diebstählen protestierte. Für einige Jahre hielt sich Enver Hoxha in Frankreich auf, um an der Hochschule zu studieren. Er begann mit der KP Frankreichs zu sympathisieren und veröffentlichte in deren Zeitung „Humanite“ Materialien über das Zoguregime in Albanien. Das Stipendium wurde ihm entzogen, so dass Enver Hoxha gezwungen war, beim albanischen Konsulat in Belgien Arbeit anzunehmen. Doch auch hier sorgten die Agenten Zogus für seine Entlassung. (Ahmet Zogu kam 1924 durch den militärischen Sturz der bürgerlich-demokratischen Regierung Fan Noli an die Macht) Er kehrte 1936 nach Albanien zurück. Die Jahre des Kampfes hatten Enver Hoxha zum Kommunisten geformt. Zunächst wirkte er am Gymnasium in Tirana, dann an der Oberschule von Korca als Lehrer. In Korca wurde er zu einem der aktivsten Mitglieder der kommunistischen Gruppe Korcas. Ebenso arbeitete er aktiv in der Organisation „Rinia Korcare“ (Korcajugend). Am 7. April 1939 überfielen die italienischen faschistischen Truppen Albanien. Das albanische Volk bekam sehr bald die Folgen der Besatzung zu spüren. Hunderte Patrioten wurden eingekerkert oder in KZs verbannt. Die Faschisten stießen aber auf den erbitterten Widerstand des Volkes. An der Spitze stellten sich die Kommunisten, obwohl sie noch nicht in einer einzigen Partei organisiert waren. Auf Beschluss der kommunistischen Gruppe Korcas wurde Enver Hoxha nach Tirana entsandt, um dort die antifaschistische Arbeit zu entwickeln. Er nutzte diese Aufgabe, um zielstrebig für die Einheit der verschiedenen kommunistischen Gruppen in Albanien und für die Gründung der kommunistischen Partei zu kämpfen. Es gab viele Widerstände aus den Reihen der kommunistischen Gruppen heraus eine einheitliche KP zu gründen. Opportunismus, Gruppengeist, Sektierertum usw. hemmten diesen Prozess. Ob die „Korca“-Gruppe, die „Shkodra“ Gruppe, die „Jugend“-Gruppe oder die „Zjarri“-gruppe, die sich als die „KP Albaniens“ aufspielte. Kein Führer wollte auf seine Stellung verzichten. „Seine“ Gruppe war wichtiger als die Bewegung. Verbreitet war z.B. die „Theorie der Kader“, die besagte, dass die Kommunisten die Massen nicht organisieren und mobilisieren sollten, sondern sich in ihren Zellen einkapseln und sich hauptsächlich mit theoretischer Erziehung, mit der „Ausbildung der Kader“ befassen soll. Erst danach könnte die revolutionäre Tätigkeit beginnen. Die „Jugend“-Gruppe war der Meinung in Albanien existiere kein Proletariat, also auch kein Klassenkampf. Der Faschismus sein für Albanien vorteilhaft, denn dadurch entwickelt sich der Kapitalismus und das Proletariat wächst. Für die Führer der „Shkodra“-Gruppe war es kein Problem in Gerichtsverfahren auszusagen. Im Januar 1939 verrieten sie ihre Genossen vor Gericht. Das Gericht verurteilte 52 Angeklagte zu verschiedenen Strafen. Die Häupter der „Shkodra“-Gruppe betrachteten die Denunziation als Mittel, um die Genossen vor den Folterungen des Feindes auf die Probe zu stellen. Trotzkismus und Anarchismus war in allen Gruppen weit erbreitet. Doch genug der Beispiele. Diese Häupter der kommunistischen Gruppen waren ungeeignet eine einheitliche KP zu schaffen. Im Gegenteil, sie waren ein Hindernis. Die albanischen Kommunisten kämpften aktiv gegen die Faschisten, Sie organisierten den Widerstand des Volkes. Sie kämpften als Partisanen in den Bergen. Doch die Zersplitterung war hinderlich. Sie musste überwunden werden. In einem rückständigen Land wie Albanien und unter den Bedingungen der faschistischen Besatzung war es äußerst schwierig, die lokalen kommunistischen Gruppen zusammenzuschliessen.

Gründung der Kommunistischen Partei Albaniens am 8. November 1941, Gemälde des Künstlers Shaban Huss. Bild Archiv RoterMorgen

Vom 8. bis zum 14. November 1941 versammelten sich in Tirana Vertreter verschiedener kommunistischer Gruppen. Durch den Druck der Basis, sowie durch die Bemühungen Envers kam es zu dieser Versammlung. 15 Vertreter der kommunistischen Gruppen nahmen daran teil: Qemal Stefa, Vasil Shanto, Pilo Peristeri u.a. Es wurde ein provisorisches ZK gewählt und Enver Hoxha an die Spitze gestellt. Weiterhin wurde beschlossen das die Führer der kommunistischen Gruppen sämtliche Verbindungen mit den Mitgliedern ihrer Gruppe dem Zentralkomitee übertragen sollten. Damit war die Zersplitterung in verschiedene Gruppen beendet. Nicht durch Verhandlungen kam es zum Zusammenschluss, sondern durch den Druck der Basis. Immer offensichtlicher wurde den Kommunistinnen und Kommunisten die Notwendigkeit einer einzigen KP. Jede Gruppe kämpfte für sich gegen die Faschisten. Die Kommunistische Partei wurde im Feuer des Klassenkampfes geboren, im Kampf gegen ihre eigenen Führer. Die Partei war anfangs sehr klein. Etwa 400 Mitglieder zählte sie. (Im Vergleich: Albanien hatte damals etwa 1 Million Einwohner. Deutschland hat heute ca. 80 Millionen. Danach müsste eine gleichkleine Partei dann 80 x 400 etwa 32.000 Mitglieder haben. Davon sind wir noch in weiter Ferne) Die KPA, die sich später in Partei der Arbeit Albaniens umbenannte, ging sofort daran eine Nationale Befreiungsarmee zu organisieren und den bewaffneten Kampf gegen die Faschisten anzuführen. Neben der KPA gab es keine andere politische Partei oder Kraft in Albanien, die dieses Ziel verfolgte. So machte sich die KPA daran, nicht nur die geringe Zahl der Arbeiter, sondern auch die Bauern, Handwerker usw. im antifaschistischen Widerstand, für die Befreiung Albaniens zusammenzuschließen. Mit der KPA war die Kraft entstanden, die dieses große Werk vollbringen konnte. Es war ein Kampf voller Opfer. Erst die italienischen, dann die deutschen Faschisten hausten unmenschlich: 28000 albanische Frauen und Männer ließen ihr Leben für die Freiheit, 7,3 % der Bevölkerung wurden getötet oder schwer verwundet, 21% der Häuser zerstört, ein Drittel des Viehbestandes vernichtet, die wenigen Brücken, Fabriken, Werkstätten, Häfen usw. zerstört oder beschädigt.
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Die Befreiung Albaniens

Obwohl mehr als 700 000 faschistische Soldaten während des 2.Weltkrieges ihren Fuß auf albanischen Boden setzten, (Die Bevölkerung Albaniens betrug damals ca. 1Millionen) obwohl die Faschisten viehisch hausten, wurden sie geschlagen. Genosse Enver Hoxha stand an der Spitze der KPA und der Nationalen Befreiungsarmee. Alle revolutionären, nationalen, demokratischen und fortschrittlichen Kräfte wurden vereint. Volksräte wurden gewählt. Und schließlich am 28.11.1944 zog die Demokratische Regierung Albaniens in Tirana ein und übernahm die Macht. Einen Tag später, am 29.11.44 wurde die letzte albanische Stadt Shkodra befreit.

Ehefrau und Kampfgefährtin Nexhmije und Enver Hoxha in jungen Jahren

.Damit wurden die jahrzehntelangen Kämpfe und Mühen des albanischen Volkes, seine Unabhängigkeit und Freiheit von ausländischen Mächten zu erreichen, mit Erfolg gekrönt. Enver Hoxha und die albanischen Kommunisten und mit ihnen das gesamte albanische Volk übernahmen ein schwieriges Erbe — der Ausdruck „schwierig“ ist geradezu geschmeichelt. Denn das Zoguregime und die Faschisten hatten nichts hinterlassen, auf dem man ein unabhängiges, fortschrittliches Albanien hätte aufbauen können. Im Gegenteil! Sie hatten alles vernichtet. Die albanischen Kommunisten und Enver Hoxha schreckten vor diesen Schwierigkeiten nicht zurück. Sie krempelten die Ärmel hoch und machten sich daran, die dringendsten Bedürfnisse des Volkes zu befriedigen. Sümpfe wurden trockengelegt, der Getreideanbau ausgeweitet, Bewässerungsanlagen gebaut, um das Brot zu sichern. Schulen entstanden, Alphabetisierungskurse wurden durchgeführt, Fachkräfte ausgebildet, um ein Minimum an Kultur und Bildung zu schaffen. Fabriken wurden wieder aufgebaut und erweitert, Wasserkraftwerke und Eisenbahnlinien gebaut, neue Industrieanlagen errichtet, um die ersten Schritte zu einer modernen Industrie zu gehen. Gesundheitswesen und Hygiene wurden entwickelt, Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern ausgebildet, um so die schlimmsten Seuchen und Krankheiten einzudämmen. Allein die Erfolge der ersten Jahre des Aufbaus der Volksrepublik Albanien übertreffen sämtliche Entwicklungen der vorhergegangenen Jahrzehnte in Albanien um ein Vielfaches. In Albanien war die Entwicklung stehen geblieben. Die Menschen lebten in Hunger und Elend. Nun erwachte das Land, lebte und schritt stürmisch voran.
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Ständiger Kampf

Symbol der Partei der Arbeit Albaniens

Schon bald musste Albanien und die albanische Partei die Erfahrung machen, dass nicht jeder, der sich Kommunist nennt, das auch wirklich ist. Tito in Jugoslawien wandte sich dem westlichen Kapital zu, nahm Kredite von den US-Imperialisten, versuchte die sozialistischen Länder zu zersetzen usw. Auch Albanien nahm er ins Visier. Er wollte Albanien unter „Bruderküssen“ zu einer Provinz Jugoslawiens machen. Tito nannte sich zwar „Marxist“, aber er bog sich diesen nach seinen Herrschaftsinteressen zurecht. Er revidierte ihn — daher nennt man solche Leute Revisionisten. Tito wurde zum Agenten des Kapitals im sozialistischen Lager, der seinen Revisionismus, seinen Verrat am Marxismus, in allen kommunistischen Parteien aussäen wollte.
Die Partei der Arbeit Albaniens und Albanien wurden unmittelbar bedroht. Tito und seine Leute hatten bereits Gruppen in Albanien und in der albanischen Partei geschaffen, die für ihre Ziele arbeiteten. „Demokratie“ führte Tito zwar im Mund, aber in der Praxis arbeitete er mit dem Mittel der Konspiration und des Geheimdienstes.

Rede von Enver Hoxha auf der Beratung von 81 kommunistischen- und Arbeiterparteien in Moskau (10. November bis 1. Dezember 1960). Gemälde eines unbekannten Künstlers. Bild: Archiv RoterMorgen

Genosse Enver Hoxha war es, der sowohl den Marxismus gegen die Angriffe Titos verteidigte als auch die Unabhängigkeit Albaniens und der PdAA. Gemeinsam mit Stalin und dem Kominform-Büro führte er einen entschlossenen Kampf gegen Titos Verrat. Doch dies war nur der Anfang einer verhängnisvollen Entwicklung für den Marxismus und den Sozialismus. Das Festhalten am Marxismus-Leninismus und nicht zuletzt die Erfahrungen mit den Titoisten machten die albanischen Kommunisten auch hellhörig und sensibel für die Entwicklung in der Sowjetunion nach Stalins Tod. Nikita Chruschtschow war es, der den Albanern empfahl, aus ihrem Land eine Obstplantage zu machen, das Brot würde er schon schicken: „Was ihr an Weizen braucht, fressen bei uns die Mäuse!“ so Chruschtschow. Dazu gab es Pläne, den albanischen Hafen Vlora als Stützpunkt der sowjetischen Flotte massiv auszubauen. Albaniens Unabhängigkeit war wieder einmal in Gefahr. „Wir haben auch ohne Brot barfuss gekämpft, uns aber nie jemandem gebeugt!“ – diese Antwort Envers beschreibt die albanische Position. Als klar wurde, dass Chruschtschow und Konsorten den Weg des Verrats unwiderruflich beschritten hatten und zu keiner Rückkehr zu den Prinzipien des Marxismus-Leninismus und des proletarischen Internationalismus zu bewegen waren, traten die Partei der Arbeit Albaniens und Enver Hoxha dafür ein, die Verräter als Feinde zu behandeln und einen klaren Trennungsstrich zu ziehen. Nach dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch Chruschtschow im Jahre 1961 folgte dann nach dem Einmarsch der UdSSR-Truppen in die CSSR 1968 der Austritt Albaniens aus dem Warschauer Vertrag.
In allen diesen Situationen hielt Enver Hoxha konsequent am Marxismus-Leninismus fest. Druck, wirtschaftliche Erpressung, militärische Drohungen brachten ihn niemals dazu, seine Überzeugungen zu verraten und sich aus Opportunismus zu beugen. Als Chruschtschow Albanien mit militärischer Intervention bedrohte, brachte ihm das nichts, außer einen noch schärferen Kampf Envers gegen diesen frisch gebackenen Imperialisten mit sozialistischer Maske.
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Kampf gegen den Maoismus

Engere Kontakte mit den Chinesen hatte die PdAA erst nach 1956. Diese Kontakte nahmen aufgrund des Kampfes, den die PdAA gegen den chruschtschowschen modernen Revisionismus führte, zu.

Mao Tse Tung und Enver Hoxha

Als Ende der 50er Jahre die Chruschtschowianer ihren Angriff gegen den Marxismus-Leninismus intensivierten nahmen sie die KP China ins Visier. Die PdAA kam in dieser Periode der KPChinas zu Hilfe. In der Annahme, dass China ein sozialistisches Land und die KP eine ML-Partei sei, zeigte sich die PdAA stets solidarisch mit China. Zugleich hat die PdAA die antimarxistischen Haltungen und Handlungen, die sich in vielen Fällen bei den chinesischen Führern feststellen liessen, mit Sorge betrachtet, sie hat, soweit es real möglich war, kritische Meinungen über das geäussert, was in China geschah.
Im Sommer 1971 machte der amerikanische Außenminister einen Geheimbesuch in Peking, führte Gespräche und vereinbarte einen Besuch des US-Präsidenten Nixon in China. Der Besuch fand 1972 statt. Mao empfing Nixon persönlich. Dieses Ereignis markierte einen grundlegenden Wendepunkt in der chinesischen Politik. China hatte sich in den Tanz der imperialistischen Rivalitäten um die Neuaufteilung der Welt eingereiht, um sich seinen Anteil zu sichern, wobei es auf die Seite der einen Supermacht, der USA, gegen die andere Supermacht, die Sowjetunion, überging. Aus diesem Grund war es notwendig dem ZK der KPChinas durch einen Brief zu verstehen geben, dass Albanien entschlossen Widerstand gegen den neuen Kurs einlegt.
„Wir, die albanischen Kommunisten“, schrieb Enver in „Imperialismus und Revolution“, „haben uns unsere Meinung über die `Maotsetungideen` und unsere Überzeugung von ihrer Gefährlichkeit schrittweise gebildet.“ Genosse Enver analysierte die chinesische Politik anhand der chinesischen Presse und Auslandspresse. Die albanische Botschaft in Peking war der wichtigste Informationsbeschaffer. Nur selten erhielt die PdAA auf offiziellem Weg durch die chinesischen Führer Kenntnis über die chinesische Politik. Da die Angaben nur bruchstückhaft und unzureichend waren, waren die albanischen Kommunisten gezwungen Vermutungen anzustellen und daraus Schlussfolgerungen zu ziehen.
Den chinesischen Revisionismus unterzieht Genosse Enver Hoxha einer allseitigen Analyse. Der chinesische Revisionismus zeigte sich offen Anfang der siebziger Jahre, doch er entstand nicht zu dieser Zeit, geschweige denn erst nach dem Tod von Mao Tsetung. Er wurzelt ideologisch-theoretisch in den so genannten „Mao-Tsetung-Ideen“, die insbesondere nach 1935, als Mao Tsetung an die Parteispitze kam, Gestalt anzunehmen begannen. Die „Mao-Tsetung-Ideen“ sind grundverschieden vom Marxismus-Leninismus. Sie sind ein Amalgam von Ansichten, wo dem Marxismus entlehnte Ideen und Thesen sich mit konfuzianischen, buddhistischen, anarchistischen, trotzkistischen, titoistischen, chruschtschowianischen und eurokommunistischen Ideen und Thesen und mit ausgeprägt nationalistischem und rassistischem Einschlag vermengt haben.
Es ist gerade diese Vermischung allerlei idealistischer, pragmatischer und revisionistischer Philosophien, die die „Mao-Tsetung-Ideen“ zu einer Waffe aller fraktionistischen Strömungen und Linien in China im Kampf jeder gegen jeden oder im Rahmen vorübergehender Koexistenz gemacht haben. Aus diesen Gründen gelang es der KPChinas zu keiner Zeit, von Ideologie, Politik, Zusammensetzung und vom organisatorischen Aufbau her, eine wahrhaft proletarische Partei zu werden; aus diesen Gründen wuchs die bürgerlich-demokratische Revolution in China nicht in die sozialistische Revolution hinüber, führte nicht zur Errichtung der wahrhaft proletarischen Diktatur und brachte das Land nicht auf den wahren Weg der sozialistischen Entwicklung.
Mao Tsetung hatte den Ruf eines großen Marxisten-Leninisten und bezeichnete sich selbst als Kommunist. Das war er aber nicht. Er war lediglich ein demokratischer Revolutionär, der einige Elemente der marxistisch-leninistischen Philosophie mit dem Idealismus, mit der bürgerlich-revisionistischen Philosophie und mit der alten chinesischen Philosophie auf eklektische Weise vereinigte.

Enver Hoxha in seinem Arbeitszimmer. Bild: Archiv RoterMorgen

Der 7. Parteitag der PdAA

Wie der Parteitag vorhergesagt hatte, verstärkten die Imperialisten und Revisionisten den Druck auf Albanien, um zu verhindern das es auf dem Weg des Sozialismus vorwärtsschreitet. Insbesondere die albanienfeindliche Tätigkeit der chinesischen Führung verstärkte sich im Zeichen der Rache gegen die PdAA, die auf ihrem 7. Parteitag eine prinzipienfeste Kritik an der antimarxistischen Theorie der „drei Welten“ geübt hatte. Durch gezielte Provokationen versuchte sie den Parteitag zu sabotieren. Der im Exil lebende Vorsitzende der illegalen KP Polens, Kazimierz Mijal, war von den Chinesen aufgehetzt worden und sollte auf dem Parteitag provozieren. So randalierte er in Tirana unter Alkoholeinfluss, beschimpfte das ZK der PdAA und Enver Hoxha als Verräter und anderes mehr. Es sollte sich bald zeigen das die KP Chinas ihren Einfluss auf die internationale Marxistisch-Leninistische Weltbewegung ausnutzte, um diese zu spalten. Sie luden nach Peking Tito ein, den sie jetzt einen „grossen marxistisch-leninistischen“ Führer nannten.
In Deutschland wurde über die „Peking Rundschau“ (45/77) die „Die-Welten-Theorie“ als „neue“ Generallinie verbreitet. („Die Theorie des Vorsitzenden Mao über die Dreiteilung der Welt – ein bedeutender Beitrag zum Marxismus-Leninismus“) Unter dem Vorwand zwischen den sich marxistisch-leninistisch nennenden Organisationen bestehen kaum Unterschiede und man könne sich mit allen vereinigen, nahmen die chinesischen Maoisten mit allen Organisationen offiziellen Kontakt auf. (KPD/Aufbau Organisation, KBW usw.). Gleichzeitig wurde die bisher als einzig anerkannte Kommunistische Partei, die KPD/ML, bekämpft. Mittels Repressalien, Spaltungsversuche, Verleumdungen und Intrige versuchte die KP Chinas die ML-Bewegung auf ihre konterrevolutionäre Seite zu zerren.

Enver Hoxha begrüßt den Vorsitzenden der KPD/ML und Chefredakteur des RotenMorgen Ernst Aust, anläßlich eines Treffens einer Parteidelagation am 2. Dezember 1979. Bild: Archiv RoterMorgen

Es war klar das die chinesischen Revisionisten auf ideologischem Gebiet gegenüber der PdAA eine Niederlage erleiden. Aber im Rahmen der zwischenstaatlichen Beziehungen, insbesondere auf wirtschaftlichem und militärischem Gebiet, glaubten sie Albanien zu bestrafen. Gleich nach dem 7. Parteitag kamen zahlreiche Waren, Maschinenanlagen und Ausrüstungen, zu deren Lieferung China vertraglich verpflichtet war, defekt oder überhaupt nicht an. Unterdessen verübten die chinesischen Spezialisten, die in Albanien arbeiteten, auf Anweisung von oben verschiedene Sabotageakte aus. Um für die im Entstehen begriffene neue Situation gerüstet zu sein, traf das ZK alle erforderlichen Maßnahmen, um die Kommunisten und das gesamte Volk in jeder Hinsicht vorzubereiten, um das Vertrauen in die eigene Kraft zu festigen. Genauso wie einstmals die Chruschtschowianer ging auch die chinesische Führung zu offen albanienfeindlicher Tätigkeit über und verkündete am 7. Juli 1978 ihren Beschluss, Albanien die wirtschaftlichen und militärischen Kredite und Hilfen mit sofortiger Wirkung aufzukündigen und sämtliche Spezialisten aus Albanien abzuziehen. Dieser Akt war die logische Folge des Kurses, den sie zur kapitalistischen Entwicklung Chinas und zu seiner Umwandlung in eine sozialimperialistische Supermacht verfolgte.
Als China alle Verträge brach, Werke halbfertig stehen ließ, für die Albanien bereits Millionen investiert hatte, führte dies in Albanien nicht zu Resignation und Chaos, sondern zum Aufbäumen des gesamten Volkes und der PdAA, um diese Schwierigkeiten zu meistern. Die klare, unerschütterliche Haltung der PdAA und Envers hatte Rückhalt beim Volk und wurde dort verstanden. Die arbeitenden Menschen waren für ihn nicht Manövriermasse, sondern aktive Teilnehmer an diesem Kampf gegen den Verrat am Sozialismus.

Schriften von Enver Hoxha

Das moderne Albanien

Unter Enver Hoxhas Führung wurde die albanische Industrie und die Landwirtschaft entwickelt. Für Albanien war es ein großer Sieg, dass es selbständig Ersatzteile herstellen konnte und somit die Abhängigkeit von den Lieferungen des Kapitals, in der viele Entwicklungsländer stecken, vermindern konnte. Für Albanien war es ein großer Sieg, selbst Strom herzustellen und diesen sogar zu exportieren, weil es Überschüsse gab. Die Elektrifizierung, der erste eigene Stahl, eine expandierende Rohstoffgewinnung, wachsende Eisenbahnnetze, der erste eigene Traktor — das alles waren Siege. Unter Enver Hoxhas Führung schaffte Albanien den Sprung von einem halbfeudalen Land zu einem

In der Bucht von Porto Palermo waren vier ehemalig Sowjetische U-Bote, für die nationale Verteidigung der Sozialistischen Volksrepublik Albanien  stationiert. Das Bild zeigt die Einfahrt zur U-Boot-Basis „Porto Palermo Tunnel“  nur einige Kilometer südlich der Adriastadt Himara. Der Tunnel ist 12 m hoch, 650 m lang und bot allen vier je 75 m langen U-Booten bis 1991 Schutz.

Industrie-Agrar-Staat. All diese Erfolge konnten nur durch den Sozialismus und die Planwirtschaft erreicht werden. Andere Entwicklungsländer auf vergleichbarer Stufe, die in den Segnungen der Marktwirtschaft leben, können von solchen Erfolgen nur träumen. Dort verelenden die Massen immer mehr. Die Planwirtschaft machte es möglich die wenigen ökonomischen Reserven des Landes in die wichtigsten Sektoren zu stecken und so einen raschen, effektiven Aufbau zu ermöglichen. Der Plan war in Albanien nie etwas Totes, sondern immer eine Kampfaufgabe. Natürlich hatte die albanische Industrie nicht das Niveau der großen westlichen imperialistischen Wirtschaften. Das war bei den Ausgangsbedingungen und unter den Bedingungen eines imperialistischen Weltmarktes, in dem den kleinen Völkern diktiert wird, kaum möglich. Die Erfolge der sozialistischen Planwirtschaft sind bei Berücksichtigung dieser Faktoren sogar noch höher zu bewerten. Die großartige wirtschaftliche Entwicklung Albaniens machte soziale und kulturelle Fortschritte möglich, wie sie zuvor in Albanien und selbst in vielen Industriestaaten undenkbar waren und sind.
Es gab keine Steuern und Inflation. Die medizinische Versorgung war kostenlos und so gut, dass Albanien die niedrigste Säuglingssterblichkeit in Europa hatte. Sicher war so manche medizinische Einrichtung einfach. Aber bunte Pillen und glitzernde Apparate sagen eben doch nicht alles über die Güte einer medizinischen Versorgung.
Männer konnten mit 60, Frauen mit 55 in Rente gehen. Mieten waren spottbillig. Wo früher in Lehmhütten usw. gehaust wurde, hatte nun jeder ein Dach über dem Kopf, wenn auch nicht luxuriös. Über 70% der Jugendlichen erhielten eine höhere Schulbildung. Es wurden Fachhochschulen und die erste Universität des Landes, die Enver-Hoxha-Universität, aufgebaut. Die Liste könnte endlos fortgeführt werden.
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Diktatur des Proletariats

Unter der Führung des Genossen Enver Hoxha wurde in Albanien der Sozialismus aufgebaut und die Diktatur des Proletariats verwirklicht. Diktatur des Proletariats das hieß in Albanien nicht Diktatur von Bürokraten über das Proletariat, sondern tatsächlich Herrschaft der Arbeiterklasse. Sie bestimmte mit ihrer Partei den Plan und den Kurs. Sie konnte Abgeordnete und Direktoren abberufen, wenn sie nicht nach den Interessen der arbeitenden Menschen handelten. Die Partei stellte sich und den Staatsapparat bewusst unter die Kontrolle der Werktätigen. Sie zog damit Konsequenzen aus der Entartung der UdSSR und der osteuropäischen Länder. Kader mussten regelmäßig in die Produktion arbeiten. Der Lohn eines Fabrikdirektors, eines Ministers, eines Universitätsprofessors orientiert sich am Durchschnittslohn eines Arbeiters. Die Lohnunterschiede betrugen 1:1,5. Das klingt für uns unwahrscheinlich, aber es ist möglich in einem Land, in dem tatsächlich die Arbeiterklasse regiert. Die Preise für Konsumgüter, für Dienstleistungen usw. die steigen nicht etwa wie wir es „gewohnt“ sind, im Gegenteil: es gab immer wieder Preissenkungen! Neue Parteimitglieder wurden von ihren Kolleginnen und Kollegen überprüft. Jeder Funktionär konnte öffentlich kritisiert werden und musste öffentlich dazu Stellung nehmen. Alle wichtigen Probleme besprach die Partei mit den Massen. Nur so konnten z. B. die lebensbedrohlichen Situationen bei dem Versuch der Einverleibung durch Jugoslawien, bei den militärischen Drohungen Chruschtschows, bei der chinesischen Wirtschaftssabotage gemeistert werden. Enver Hoxha war ein Vorkämpfer für die enge Verbindung der albanischen Partei mit den arbeitenden Menschen. Er kämpfte unermüdlich gegen jede Form des Bürokratismus, gegen alle Tendenzen zur Entartung.
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Enver Hoxha verteidigt den Marxismus-Leninismus gegen die Revisionisten aller Schattierungen

Das Kennenlernen der Tito-Revisionisten prägte die weitere Entwicklung Envers. Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Die Erfahrungen halfen der Partei der Arbeit Albaniens den „falschen“ Marxismus, d.h. den Revisionismus als eine tödliche Gefahr zu erkennen. Die Verteidigung des Marxismus-Leninismus war fortan die treibende Kraft. Nachdem dieses Gift die meisten Kommunistischen Parteien ergriff, diese in Revisionistische Parteien entarten liess, unterstützte und half Genosse Enver Hoxha den neuen, sich entwickelten Marxistisch-Leninistischen Parteien. Der Aufbau der Bolschewistischen Parteien konnte und musste im Kampf gegen den modernen Revisionismus erfolgen. Die Lehren die Genosse Enver Hoxha aus der Entartung gezogen hat, sind ein unermesslicher Schatz.
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Der Revisionismus in Albanien

Das Grab Enver Hoxhas auf dem Friedhof Sharra am westlichen Rand der Hauptstadt Tirana

Heute wird Enver Hoxha von der bürgerlichen Presse als Monster gezeichnet, der ein in ganzes Volk blutig unterdrückte. Das ist die gleiche Masche wie bei Stalin. Überall wird von „Fehlern“ gesprochen und das Albanien Envers angegriffen. Natürlich gab es Fehler bei Enver. Wie sollte es ein so langes, kämpferisches Leben ohne Fehler geben. Und vor allem: Die Fehler wiegen nichts im Vergleich zu den Verdiensten und Erfolgen Enver Hoxhas. Unter seiner Führung war Albanien für alle fortschrittlichen und revolutionären Menschen auf der ganzen Welt eine Ermutigung. Zweieinhalb Jahrzehnte war Albanien das einzigste Land auf der Welt in dem der Sozialismus existierte (bis Mitte der 80er Jahre). Es war „eine befreite Zone“ im wahrsten Sinne des Wortes. Von Albanien aus war weltweit die Stimme der Revolution, des Sozialismus und Kommunismus zu vernehmen. Albanien unterstützte alle fortschrittlichen Bewegungen, aller wahrhaften ML-Parteien. Es war ein Vorbild für die Werktätigen der Welt. Die Erfahrungen im Klassenkampf, die gewonnen wurden, sie sind vorhanden und sind unerlässlich für einen erneuten Aufbau des Sozialismus. Ermutigend ist die Tatsache das ein solch kleines Land lange der imperialistisch-revisionistischen Einkreisung standhielt.
Auch eine antikommunistische Welle in Albanien kann die Verdienste Enver Hoxhas um sein Land und die Weltrevolution nicht auf Dauer verdunkeln. Im Gegenteil! Die rasche Integration des heutigen Albaniens in die kapitalistische Marktwirtschaft hat die Errungenschaften Albaniens unter dem Sozialismus noch deutlicher hervortreten lassen. Die schäbige Realität des wiedereingeführten Kapitalismus, der Arbeitslosigkeit, der Ausbeutung, der Abhängigkeit, der Armut und des Hungers werden das Werk des Genossen Enver Hoxha noch stärker zum Leuchten bringen.

FÜR ENVER HOXHA WIRD ES KEINEN TOD GEBEN, NUR SEIN GEBURTSDATUM EXISTIERT
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Lest dazu auch:

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Anhang

Enver Hoxha – Verboten in der DDR

Für die Clique der SED Revision waren albanische Schriften zu gefährlich! Deshalb wurden sie bei Haudurchsuchungen von Kommunisten der Illegalen KPD/ML beschlagnahmt.

Anordnung zur Beschlagnahme von Schriften aus Albanien, aus del Jahr 1981, Bild: Archiv RoterMorgen
Ramiz Alia und Enver Hoxha

Warum durfte das Volk des erste Arbeiter- und Bauernstaates auf Deutschem Boden die Schriften von Enver Hoxha und die Berichte über die Arbeit der »Partei der Arbeit Albaniens«, den erfolgreichen Aufbau des Sozialismus in Albanien und den Kampf gegen den Chruschtscho nicht lesen?

Mit der oben abgebildeten „Anordnung zur Beschlagnahme“ wurden folgende Schriften eingezogen:
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3 Kommentare

  1. Es wäre eine sinnvolle Ergänzung, hier das ergreifend schöne Lied „Enver Hoxha Tungjatjeta“ textlich in Deutsch wiederzugeben und, falls technisch möglich, einen Link zu machen zu einem der Tondokumente dieses Liedes.
    PM, Schweiz

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