Wenn die Bomben fallen in Kurdistan

Erdal Eren* – 5. Mai 2021

Ob ATIF, DIDIF oder andere – Bomben machen da keinen Unterschied. In der Praxis sind wir in Kurdistan viel enger zusammen als in Deutschland, wo viele Organisationen immer noch, einen Schwerpunkt auf die Abgrenzung legen. So wurde auch die Reise durch Südkurdistan möglich, auf der ich mich gerade befinde und von der ich kurz den Leser/innen des RotenMorgen berichten möchte.
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Es tut mir leid, dass ich nicht so geordnet und nicht ausführlicher berichten kann. Wir sind seit 15 Stunden unterwegs, sind müde und ich schreibe aus dem fahrenden Auto. Ich hoffe, das ich später noch, auf die Bombardierung vom IRAK/Kurdistan und der angekündigten Häuserübergabe in Idlib, an der Grenze zur Türkei nahe Afrin bis Kobane, berichten kann.
 
Wir sind bis morgen früh raus aus Kurdistan, wo die Bevölkerung sehr beunruhigt ist. In Sancar, Kerkük, Erbil und auch an der Grenze IRAK/Türkei gibt es laufend Auseinandersetzungen und es wurden von der kurdischen Guerilla, einige türkische Soldaten und ein Oberleutnant erschossen.

Zur Zeit hat sich der Kampf auf das Dreieckgebiet Iran/Iaak/Türkei verlagert
Erdoğan möchte durch seine, in der Türkei geschützte syrischen und ausländischen Işid Leute, sogenannte ”Einheimische Syrier”, die extrem konservativ und rechtsradikal sind, schützen. Dazu hat er die Truppen an der von der türkischen Armee besetzten Grenze, zum kurdischen Teil von Syrien von Sancar/Irak bis Kobane – Cerablzs-Afrin und Idlib mit stationiert und besser gesagt mit EU-Geldern, besonders mit Geld aus Deutschland, neue Siedlungen gebaut, die jetzt fertiggestellt wurden. Erdoğans Bautrupps haben heute tausende von fertiggestellten Häuser an ausgesuchten Terroristen übergeben.
Erdoğan will laut seiner Eröffnungssprache in der neuen Siedlung, in Syroen (Nordkurdistan), angeblich eine Millionen Syrier entlang der Grenze Syrien/Nord-Kurdistan in die „Heimat“ „zurückkehren“lassen! Im Klartext heißt das, dass er entlang der 900 km langen Grenze, syrisches Gebiet enteignen und alle Kurden vertreiben will und dort den radikalen islamischen Terroristen zur Verfügung stellen will. Die Deportation und Assimilation soll durch seine islamischen Terroristen durchgesetzt werden. Die US-Imperialisten dulden das, weil sie sich mit Russland in der Ukraine im Krieg befinden und Erdoğan nicht Putin überlassen wollen. Putin drückt auch ein Auge zu, indem er über die Türkei als NATO-Land kein Embargo verhängt.
900 km Grenze trenn türkisches Staatsgebitet von Südkurdistan
 
Zum Schluss möchte ich betonen, dass Bundeskanzler Scholz und seine reaktionäre Regierung, mit der EU sowie der von den USA gesteuerten NATO in der Ukraine versuchen, Russland in einem Stellvertreterkrieg zu schwächen. Das lenkt die Weltöffentlichkeit fast vollständig von den Geschehnissen in Kurdistan ab, sodass die türkischen Faschisten dort unbehelligt schalten und walten können. Es wird dort gerade auch mit deutschen Waffen versucht, die kurdischen Widerstandskämpfer/innen zu „vernichten“. Die Türkei ist nicht, wie oft falsch berichtet, neutral, sondern versucht die Großmächte mit Deutschland an der Spitze gegeneinander aus zu spielen und so die Auslöschung des kurdischen Volkes zu legitimieren. Russland braucht derzeit die Türkei noch wegen der Flugverbotszone und Erdoğan gewährt ihnen die Überflugrechte gerne. Putin braucht ebenso den Handel mit der Türkei, insbesondere die Gaslieferung in die Türkei und über die Türkei dürfen nicht gefährdet werden. Er nutzt alle sich anbietenden Möglichkeiten, um den kurdischen Selbstbestimmungskampf niederzuschlagen, das kurdische Volk an der 900 km langen Grenze des Nord -Syrien Kurdistans zu deportieren und mit Islamisten zu besiedeln.
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Südkurdistan, 4. Mai 2022′
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* = Unsere Unterstützer/innen und Informanten aus der faschistischen Türkei und Kurdistan müssen täglich mit Repressalien, Haft und Folter rechnen, wenn sie kritisch über die aktuellen Zustände informieren. Aus diesem Grunde nennen wir stellvertretend statt ihre Namen den Namen unseres Genossen Erdal Eren der am 13. Dez. 1980, im Alter von 17 Jahren von der türkischen Militärjunta ermordet wurde. Wir werden Erdal nie vergessen und kämpfen in seinem Sinne weiter!
* = Faşist Türkiye ve Kürdistan’dan gelen destekçilerimiz ve muhbirlerimiz, mevcut durum hakkında kritik bilgiler verirlerse her gün misilleme, hapis ve işkence ile hesaplaşmak zorundadırlar. Bu nedenle adları yerine 13 Aralık 1980’de 17 yaşında Türk askeri cuntası tarafından öldürülen yoldaşımız Erdal Eren’in adını kullanıyoruz. Erdal’ı asla unutmayacağız ve ruhunda mücadele etmeye devam edeceğiz!
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Lest dazu bitte auch:

Bomben auf Südkurdistan

Solidarität mit dem Befreiunskampf in Kurdistan!

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