Volkskorrespondenz zum Wochendende
Heinz Ahlreip – 12. November 2022
In der bürgerlichen Emanzipationsbewegung begegnen wir einem totalen Widerspruch. Hatten die Ideologen der bürgerlichen Aufklärung den Völkern ein ideales Reich der Vernunft und Freiheit in Aussicht gestellt, so erwies sich dieses nunmehr, nach 1789 als ein Reich der Freizügigkeit für das Kapital, über die gesamte nationale Arbeitskraft der Lohnsklaven ihres Landes zu verfügen. Die lediglich, wenn überhaupt, über eine falsche, idealistische Dialektik des Status quo verfügende Bourgeoisie ist an ihrer politischen Herrschaft schon längst irre geworden und die bürgerlichen Parlamente stellen noch jedes Tollnaus in den Schatten. Das verhindert keinesfalls die Teilnahme der Kommunisten in ihnen.
Für die bürgerliche Ideologie muss es ein Aberwitz sein, dass sich die Geschichte der Entfaltung der Produktivkräfte gegen ihre politische Herrschaft ausrichtet. Die Bourgeoisie treibt ökonomisch die Produktivkräfte als Destruktionskräfte gegen ihre eigene politische Herrschaft voran. Sie will und muss ihre politische Herrschaft gegenüber dem Proletariat finalgeschichtlich gestalten, denn sie kann als Klasse nicht freiwillig von der Macht lassen, wird im Imperialismus noch machtbesessener, bei sich politisch radikalisierender ultrareaktionärer Ausrichtung unter gleichzeitigem Vorwärtsschreiten sich immer rasanten entwickelnden Produktivkräften, das eine Widerspiegelung der naturgeschichtlichen und gesellschaftlichen Wirklichkeit nur noch als einen Komplex von Prozessen zulässt. Man braucht keine umfangreichen soziologischen Studien treiben, schon das Ausgerichtetsein auf ein notgedrungenes stagnierendes Weltbild aus Gründen der Fortschreibung von politischer Herrschaft auf Ewigkeit auf Grundlage festgebissener Privateigentumsverhältnisse lässt die missliche Lage entstehen, die dynamische Wirklichkeit nicht richtig widerspiegeln zu können. Goethe, der große Dichter der Bourgeoise, hat der Herrschaftsgier seiner Klasse einen kräftigen Wehrmutstropfen beigemischt: ‘Es irrt der Mensch, solang er strebt‘.
Alle bürgerlichen politischen Parteien in der bürgerlichen Gesellschaft spiegeln die gesellschaftliche Wirklichkeit in innerer Logik einseitig, parteiisch, klassenspezifisch und damit falsch wider. Sie türmen lediglich Meinungen aufeinander, ohne dadurch den Gipfel der Wissenschaft erreichen zu können. Das versteht sich von selbst. Im Palaver der widerlichen Talkshows im Fernsehen kommt nichts von verwertbarer politischer Substanz heraus. Alle enden im Frust, es kann kein Fazit gezogen werden außerdem, dass eine in tausend Scherben zersprungene Volkshomogenität vorliegt. Wer diesen Sendungen einen wissenschaftlichen Gehalt zuspricht, dem muss unabhängig vom Alter eine Schultüte und Süßigkeiten besorgt werden. Der muss noch mal ganz von vorne beginnen, wie zum Beispiel die Produzenten dieser Sendungen.
Es ist allein die materialistische Dialektik, die die proletarische Widerspiegelung als objektive Widerspiegelung der Wirklichkeit wiedergibt. Nur die parteiproletarische Widerspiegelung ist durch diese Dialektik parteiisch und nicht parteiisch zugleich. Es ist die durch Widersprüche vorangetriebene objektive Entwicklung der Natur und der Gesellschaft selbst, die hier ohne trübende, subjektive Verunreinigung zu Wort kommt, zum Durchbruch auf die Ebene des wissenschaftlichen Sozialismus, dessen A & O die dialektische Methode ist. “Die theoretischen Sätze der Kommunisten beruhen keineswegs auf Ideen, auf Prinzipien, die von diesem oder jenem Weltverbesserer erfunden oder entdeckt worden sind. Sie sind nur allgemeine Ausdrücke tatsächlicher Verhältnisse eines existierenden Klassenkampfes, einer unter unseren Augen vor sich gehenden geschichtlichen Bewegung“.1
Jeder Begriff geht mit seinem Gegenteil schwanger. Im Begriff ‘Marxismus‘ hat das Gewicht auf seiner objektiven Seite zu liegen. Das Manifest haben keine Weltverbesserer geschrieben, also kein Personenkult, sondern Wissenschaftler, die es in den Klassenkämpfen ihrer Zeit verstanden haben, diese zu ihrem hinter ihnen stehenden objektiven Gehalt, das Privateigentum an Produktionsmitteln, zu transzendieren und diesen theoretisch zum Ausdruck zu bringen. Nur diese dialektischen Wissenschaftler vermitteln uns einen Epochengehalt, der unser aller Leben prägt, und den wir subjektiv nicht verlassen können, es sei denn, wir begründen, unter Beachtung objektiver Klassenkampfgesetze, durch eine proletarische Revolution eine neue Epoche in der Geschichte mit gleichem Arbeitszwang für alle, also zunächst noch mit Gefängnissen für die bürgerlichen Herrensöhnchen, die in ihrem Leben noch nie einen Schaufel in der Hand gehabt haben und den Sozialismus sabotieren werden. Die anarchistischen Ideen von der sofortigen Abschaffung der Gefängnisse sind Unfug. Bürgerliche Wissenschaftler und bürgerliche Politiker zerreden den Epochengehalt, sie haben nicht nur mitgeholfen, uns in einen “Tsunami von Krisen“ (A. Baerbock) zu stürzen, sondern lassen uns in diesen theoretisch im Regen stehen. Ohne die Sonne der marxistisch-leninistischen Humanisten wären die Menschen an der Kälte des Imperialismus längst eingegangen.
- Karl Marx, Friedrich Engels: »Manifest der Kommunistischen Partei«, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 474f.).
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Über den Autor:
Heinz Ahlreip, geb. am 28.2.1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse. Ahlreip arbeitete als Lagerarbeiter u. a. beim Continental in Hannover und bis zum Rentenbeginn als Gärtner für Museumsstätten und Friedhöfe.
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„Fachkräftemangel“
Warum spiegeln bürgerliche Parteien die Wirklichkeit falsch wieder?
Einbürgerung und Fachkräftemangel.
Oder: Integration findet in Deutschland nicht statt.
»Deutschland. Entwertung oder Aufwertung der Staatsbürgerschaft? ▫ Deutschlands Innenministerin forciert schnellere Einbürgerungen und eckt damit auch in der eigenen Koalition an.«
Vgl. Wiener Zeitung *
Kommentar
Die Mehrzahl der Flüchtlinge, Migranten und Asylanten verfügt über keine vergleichbare schulische und berufliche Qualifikation, wie sie in Deutschland und Österreich benötigt wird.
Vorrangig müsste die sprachliche, schulische und berufliche Qualifikation der Millionen Frauen und Männer mit migrantischen Hintergrund gefördert werden. Dass das auch in Deutschland nicht geschieht, spiegelt sich auch in sogenannten Familienclans; hier auch in der dritten und vierten Generation.
Solange Deutschland nicht fähig ist, die erforderliche Integrationsarbeit und dementsprechende Qualifikation zu leisten, erübrigen sich alle Projekte qualifizierter Anwerbung.
Auch weiterhin werden sich Menschen ohne die benötigte berufliche und persönliche Eignung auf den Weg nach EU-Deutschland, Skandinavien und Österreich machen.
PS: Die wenigen Qualifizierten werden in ihrer Heimat benötigt, oder materiell/finanziell von der (westlichen) Wirtschaft und Industrie vor Ort eingekauft.
* Deutschland – Entwertung oder Aufwertung der Staatsbürgerschaft? – Wiener Zeitung Online
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/europa/2169985-Entwertung-oder-Aufwertung-der-Staatsbuergerschaft.html
Laut Bundeszentrale für politische Bildung liegt der Anteil der Bevölkerung mit Migrationshintergrund bei 26,7 Prozent. Im Jahr 2020 lebten 94,9 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund in Westdeutschland und Berlin. 59,3 Prozent aller Personen mit Migrationshintergrund lebten 2020 in städtischen, 13,2 Prozent in ländlichen Regionen. Im Jahr 2020 hatten in Deutschland 40,3 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren einen Migrationshintergrund.
Bevölkerung mit Migrationshintergrund | bpb.de
Laut Schätzungen der Bundesarbeitsagentur hatten 46 Prozent der 2,3 Millionen Arbeitslosen einen Migrationshintergrund. Ende 2013, vor Beginn der verstärkten Migration nach Deutschland, hatte der Wert noch bei 36 Prozent gelegen. Die Zahlen der Nürnberger Behörde stammen aus dem September 2018.
Vgl. Bundesagentur: 46 Prozent der Arbeitslosen haben Migrationshintergrund – DER SPIEGEL
NACHTRAG:
„Fachkräftemangel“ sagt die Bundesregierung.
Die Wirklichkeit ist aber auch:
Berufsbildung und Integration findet nicht statt!
»Im Jahr 2019 hatten 12,8 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund keinen allgemeinbildenden Schulabschluss und 36,7 Prozent keinen berufsqualifizierenden Abschluss. Dabei waren die Werte bei den Ausländern mit eigener Migrationserfahrung am höchsten (19,9 bzw. 47,8 Prozent).
Bei den Personen ohne Migrationshintergrund lagen die entsprechenden Werte mit 1,6 bzw. 12,4 Prozent hingegen deutlich niedriger.«
Ausländer mit eigener Migrationserfahrung im Jahr 2019 hatten einen Anteil von 10,5 Prozent an der Gesamtbevölkerung, sie stellten 52,6 Prozent bzw. 1,5 Millionen der insgesamt 2,86 Millionen Personen ohne allgemeinbildenden Schulabschluss.
Ohne beruflichen Bildungsabschluss war der Anteil bei der Bevölkerung mit Migrationshintergrund (36,7 Prozent) dreimal so hoch wie bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (12,4 Prozent).
Vgl. Bevölkerung ohne Abschluss | bpb.de
* Deutschland – Entwertung oder Aufwertung der Staatsbürgerschaft? – Wiener Zeitung Online
https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/europa/2169985-Entwertung-oder-Aufwertung-der-Staatsbuergerschaft.html
Nachtrag:
Deutschland sollte die hier lebenden Migranten beruflich qualifizieren und integrieren!
Bei den 65-jährigen und älteren Frauen mit Migrationshintergrund hatten 51,8 Prozent im Jahr 2019 keinen Berufsabschluss und bei den 25- bis unter 35-Jährigen waren es 29,2 Prozent (Männer: 35,3 bzw. 31,9 Prozent). Innerhalb der Personengruppe mit eigener Migrationserfahrung hatte fast jeder zweite Ausländer keinen Berufsabschluss (47,8 Prozent).
Bezogen auf die Personen, die selbst oder deren Eltern aus Afghanistan stammten, waren 70,2 Prozent der 15-Jährigen oder Älteren ohne Berufsabschluss (113 Tsd. Personen). In Bezug auf den Anteil der Personen ohne berufsqualifizierenden Bildungsabschluss folgten darauf Irak (69,6 Prozent / 119 Tsd.), Syrien (67,6 Prozent / 311 Tsd.), Kosovo (59,3 Prozent / 166 Tsd.), Pakistan (58,7 Prozent / 44 Tsd.), Marokko (58,4 Prozent / 80 Tsd.), Türkei (56,7 Prozent / 1,12 Mio.), Bulgarien (52,1 Prozent / 111 Tsd.) und Vietnam (51,2 Prozent / 62 Tsd.).
Vgl. https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61653/bevoelkerung-ohne-abschluss
30.11.2022, R.S. (Zusammenfassung)
Wohlstandsverlust.
Steigende Energiekosten, Lebenshaltungskosten, Flucht- und Migrationskosten, Kriegs- und Rüstungskosten, Wohnungsbau und Sozialkosten.
User Hamish sagt: »Woher immer Sie ihre Weisheiten beziehen, sie sind falsch. Ungeachtet der Gewinne an den Finanzmärkten kam es für Lohnempfänger während der letzten 10 Jahre vor dem starken Inflationsanstieg (also 2011 bis 2021) aufgrund der niedrigen Inflation zu einer Kaufkraftstärkung. Gerade Kleinverdiener werden bei den Lohnabschlüssen regelmäßig stärker (über dem Durchschnitt) bedient als die besser verdienenden.«
Vgl. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/75731/umfrage/entwicklung-der-bruttoloehne-in-deutschland/
Vgl. Kommentare und Antworten: Wiener Zeitung *
Zuvor Kommentar von R.S.:
War es noch vor der Energiekrise?
Demnach hatten sich für die oberen 10 Prozent der deutschen Bevölkerung die Realeinkommen in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent erhöht.
Aber für gut die Hälfte der Bevölkerung blieben die Einkommen unverändert.
Die unteren und ärmsten zwanzig Prozent der Bevölkerung hatten einen spürbaren Einkommensverlust.
Angesichts der steigenden Preise und Kosten, infolge der von den EU-Staaten gegen Russland betriebenen Sanktionen und dem Verzicht auf billige Energie und den steigenden Rüstungsausgaben, alles zulasten von 70 Prozent der Bevölkerung, stellt sich die Frage: Wann kommt es aus der Bevölkerung zum gewaltsamen Sturm auf die Supermärkte und Discounter in EU-Deutschland und Österreich?
Frage: Brauchen die Millionen Deutsche immer noch eine zuvor selbst gekaufte Bahnsteigkarte?
Erwiderung von User Hamish: »Woher immer Sie ihre Weisheiten beziehen, sie sind falsch. Ungeachtet der Gewinne an den Finanzmärkten {…}«
Antwort auf Hamish von R.S.:
Die Putzkraft wurde stärker über den Durchschnitt bedient?
Sie sollten sich mit der Wirklichkeit beschäftigen!
Info-Empfehlung: Hans Böckler Stiftung
Bildung: https://www.boeckler.de/de/bildung.htm
Einkommensverteilung: https://www.boeckler.de/de/einkommensverteilung.htm
Gesundheit: https://www.boeckler.de/de/gesundheit.htm
Vermögensverteilung: https://www.boeckler.de/de/vermoegensverteilung.htm
WSI-Verteilungsbericht 2022: Armut grenzt aus
»In Deutschland ist der Anteil der Armen in der letzten Dekade deutlich angestiegen. Vor diesem Hintergrund befasst sich der diesjährige Verteilungsbericht mit dem Thema Einkommensarmut und untersucht, welche Auswirkungen sie auf die gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen hat.«
Siehe: C:/Users/Megaport/Downloads/p_wsi_report_79_2022.pdf
Nachtrag von R.S.:
Ein auskömmlicher Arbeitslohn und Mindestlohn von 16,76-Euro-Std. – wäre bereits überfällig!
” Mini-Mindestlohn befördert soziale Armut und Altersarmut!…”
Argumentation von Reinhold Schramm vom 17.12.2014
extension://elhekieabhbkpmcefcoobjddigjcaadp/https://www.labournet.de/wp-content/uploads/2014/12/mldgb_schramm.pdf
(2) Nachtrag von R.S.
Eine weitere Antwort auf User Hamish: »Woher immer Sie ihre Weisheiten beziehen, sie sind falsch. Ungeachtet der Gewinne an den Finanzmärkten {…}«
Antwort: Der reale Kaufkraftverlust meines Einkommens seit Ende Juli 2020 bis aktuell im Dezember 2022 liegt bei 17 Prozent. Der Einkommensverlust wird sich voraussichtlich ab Januar 2023 noch weiter erhöhen: steigende Energiekosten, steigende Preise für Nahrungsmittel, bevorstehende Erhöhung der Mietzahlung und Betriebskosten. Daran werden auch die vorgeblichen staatlichen Hilfen und die Absenkung der ÖPNV-Fahrpreiskosten nichts ändern.
Alle fortlaufenden Mehrausgaben für Energiekosten, Kriegs- und Aufrüstungskosten, Rundumversorgung für Migranten und ukrainische Kriegsflüchtlinge, zusammen mehr als drei Millionen Menschen, müssen über die Reduzierung der Einkommen finanziert werden.
Nur die fortwährenden Flüchtlings- und Migrationskosten dürften sich im Jahr 2023 für Deutschland bei mehr als 200. Milliarden Euro belaufen! Der gesamte (soziale) Wohnungsbau dürfte selbst für die Versorgung hierfür nicht ausreichen! Infolge gibt es in der Verrechnung keinen öffentlichen Wohnungsbau für die deutsche Bevölkerung; benötigen doch auch die ukrainischen Flüchtlinge, syrisch-afghanisch-arabisch-afrikanischen Migranten und Asylanten, bereits mehr als 750 000 Wohnungen für die persönliche Versorgung und weitere Familienzusammenführung in Deutschland.
* https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/wirtschaft/oesterreich/2172029-Teure-Energie-macht-Oesterreich-um-13-Milliarden-Euro-aermer.html
18.12.2022, R.S. (Zusammenfassung)