Tarifticker 3/2022

TARIFTICKER – Redaktion – 19. Januar 2022

Aktuelle Kurzmeldungen zu den laufenden Tarifverhandlungen und Arbeitskämpfen der Kollegen/-innen im deutschsprachigen Raum.
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Schuh und Sportartikelindustrie: Tarifabschluss erzielt
OFFENBACH | Die IG BCE und die Arbeitgeber haben sich in der 2. Tarifverhandlung auf einen Tarifabschluss geeinigt. Für die Beschäftigten gibt es einen Corona-Bonus in Höhe von 400 Euro. Auszubildende bekommen 100 Euro. Die Einkommen der Entgeltgruppen eins bis vier steigen um durchschnittlich 2,7 Prozent. Für die Adidas AG wurde zusätzlich eine weitere Entgeltstufe eingerichtet.
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Ausverkauf durch Metallgewerkschaften führt zu wilden Streiks
TÜRKEI | Mitten in der Corona-Pandemie und Wirtschaftskrise liegt die Inflationsrate in der Türkei momentan bei über 30 Prozent, am stärksten steigen die Preise für Lebensmittel und Transport. Trotzdem einigten sich drei Metallgewerkschaften mit dem türkischen Metall-Arbeitgeberverband MESS auf Lohnerhöhungen von nur 27,4 Prozent für das erste Halbjahr. Aus Wut über einen derartigen ‚Ausverkauf‘ kam es zu mehreren wilden Streiks und einer Fabrikbesetzung durch Metallarbeiter/-innen.
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Erfolgreiche Warnstreiks: Tarifabschluss
bei Franken Brunnen erzielt

EILENBURG | Die Streiks der Beschäftigten beim Mineralwasserabfüller Franken Brunnen in Eilenburg (Sachsen) haben Wirkung gezeigt. Die Arbeitgeber haben ihr Angebot in den Tarifverhandlungen soweit nachgebessert, dass die Gewerkschaft NGG es angenommen hat. Die Löhne und Gehälter steigen um 3,7 Prozent. Zuvor erfolgt eine Vorweganhebung um 20 Euro. Das Weihnachtsgeld wird von 57 auf 64 Prozent erhöht.
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Fraport fordert Offenlegung von Krankenakten. LAG schiebt
brisanten Fall auf lange Bank

FRANKFURT/M | Landesarbeitsgericht Hessen duckt sich weg. Richter Horcher verweist Fall eines Gepäckabfertigers bei Fraport an das Bundesarbeitsgericht.
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Tarifeinigung beim Erdölunternehmen MB Well Services erzielt
SALZWEDEL | Die IG BCE hate für die 340 Beschäftigten des Erdölunternehmens einen Tarifvertrag abgeschlossen. Die Einkommen steigen zum 1. Juni 2022 um 3,1 Prozent. Zusätzlich gibt es einen Corona-Bonus in Höhe von 500 Euro, zahlbar bis Mitte März 2022.
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Streik legt Verkehr in Italien lahm
ITALIEN | Arbeiterinnen und Arbeiter der italienischen Verkehrsbetriebe legten am vergangenen Freitag landesweit die Arbeit nieder. Der Streik hatte eine Beteiligung von fast hundert Prozent und dauerte vier Stunden an, berichtet die Zeitung „Il Manifesto“. Die Kampfmaßnahmen, die zeitlich gestaffelt waren, haben sich auf alle Wirtschaftszweige Italiens ausgewirkt. Die Beschäftigten forderten höhere Löhne sowie bessere wie auch sichere Arbeitsbedingungen. Bisherige Vereinbarungen seien teilweise bereits seit fünf Jahren abgelaufen, heißt es.
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Erdölarbeiter/-innen drohen mit „größtem Streik
der Geschichte“ gegen drohende Privatisierung

BRASILIEN | Jair Bolsonaros Regierung plant, den staatlichen Erdölkonzern Petrobras zu privatisieren. Die massiv hohen Energiepreise könnten dadurch weiter steigen. Der Gewerkschaftsverband der Erdölarbeiter:innen will sich mit einem Streik dagegen wehren.

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In ganz Frankreich legten die Lehrerinnen und Lehrer
am Donnerstag die Arbeit nieder, um gegen die
Pandemiepolitik an den Schulen zu protestieren.

FRANKREICH | Konkret richtete sich der Protest am Donnerstag gegen sich ständig ändernde Testvorschriften und fahrlässige Pandemiemaßnahmen an den Schulen. Mittlerweile müssen in Frankreich einzelne Klassen ihren Unterricht weiterführen, obwohl Infektionen registriert wurden. Eine zentrale Testung an den Schulen ist nicht existent. Bei einer derzeitigen Sieben-Tage-Inzidenz von 3000 scheint die Strategie der französischen Regierung, ähnlich wie auch in Österreich, eine Durchseuchung der Gesellschaft zu sein, unter anderem auch auf dem Rücken der Lehrerinnen und Lehrer sowie der Schülerinnen und Schüler.
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Georgien: Streik im Hafen von Batumi beendet
GEORGIEN | Im Hafen der georgischen Stadt Batumi hatten zuletzt die Arbei-
ter/-innen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gestreikt. Nach Erfüllung der gewerkschaftlichen Forderungen ist der Streik nun beendet.
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Lehren eines bedeutenden Streiks: Beschäftigte bei der
Charité, Vivantes und Tochtergesellschaften setzen
Tarifvertrag, Entlastumng und einen Tarifvertrag mit
ersten Angleichungen an den TVÖd durch

BERLIN | Nach über sieben Wochen Erzwingungsstreik hatte der Berliner Krankenhauskonzern Vivantes zuletzt für seine ausgelagerten Tochtergesellschaften gemeinsam mit Vertreter*innen der Gewerkschaft ver.di ein Eckpunktepapier unterzeichnet, das einige Verbesserungen, die an den TVöD anknüpfen, enthalten soll. Bereits zuvor, am 7.10., gab es nach 30 Streiktagen ein Eckpunktepapier zur Entlastung der Pflegekräfte bei der Charité und 4 Tage später folgte der Vivantes-Konzern. Die Streiks wurden nach der Einigung auf die Eckpunktepapiere bis zur Unterzeichnung von entsprechenden Tarifverträgen ausgesetzt. In der Zwischenzeit gibt es für beide Häuser einen Tarifvertrag Entlastung und für die Vivantes-Töchter einen ausgehandelten Tarifvertrag über eine Annäherung an den TVöD, die zum 1. Januar 2022 in Kraft getreten sind.
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>Dieser TARIFTICKER erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit<
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