So niedrig waren die Renten für Neurentner im Jahr 2023

Name – PERSPEKTIVE»online – 4. Juni 2024

Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Rente für Neurentner bei etwa 1.100 Euro. Auch wenn dieser Betrag schon sehr dürftig daherkommt, zeigt ein genauerer Blick auf die Zahlen, dass es viele Arbeiter:innen im Rentenalter noch härter trifft.

Im Jahr 2023 sind 952.658 Arbeiter in Rente gegangen. Das sind etwa 77.000 mehr als im Vorjahr. Die durchschnittliche Höhe ihrer Rente lag bei nur 1.100 Euro pro Monat. Die einfache Regelaltersrente, die von etwa 42 Prozent der Rentner bezogen wird, lag dabei sogar nur bei etwa 727 Euro pro Monat. Das entspricht in etwa dem Bürgergeldniveau, also einem sehr spärlichen Existenzminimum, das die Bezeichnung „Rente” eigentlich nicht verdient.

Deutlich niedrigere Renten für Frauen

Besonders gravierend ist an den Zahlen auch der Unterschied zwischen den Geschlechtern. Die durchschnittliche Rente für Frauen, die 2023 in Rente gegangen sind, beträgt nur 937 Euro pro Monat. Dabei machen Frauen etwas mehr als die Hälfte aller Neurentner aus. Unter den Frauen, die nur die Regelaltersrente erhalten, liegt der Betrag bei im Schnitt 629 Euro pro Monat. Diese regelrechte Hungerrente erhalten 214.653 neue Rentnerinnen. Ein Leben voller Arbeit, so dankt es einem der Staat

Diese Zahlen sind in doppelter Hinsicht alarmierend: Zum einen steigt die Zahl der Neurentner:innen von Jahr zu Jahr an. Zum Anderen zeigen die aktuellen Zahlen, dass es auch einen Trend zum Sinken der Rentenbeiträge gibt. Schon für das Jahr 2022 gab es bei Neurentner einen Einbruch. Es zeigt sich, dass in einer zunehmend alternden Gesellschaft unter den Bedingungen der verschärften Krise des Kapitalismus ein würdiger Lebensabend für die arbeitenden Bevölkerung keine Selbstverständlichkeit ist.

Für immer mehr Rentner:innen bedeuten diese Umstände, dass noch bis ins hohe Alter neben der Rente gearbeitet wird, oder man eben Pfandflaschen sammeln muss. Der starke geschlechtsspezifische Unterschied bei den Rentenbeiträgen von bis zu 28 Prozent belegt zudem, dass bei all dem Gerede über Gleichstellung die Überausbeutung von Frauen fester Bestandteil des kapitalistischen Systems bleibt.
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Erstveröffentlichung am 4. Juni 2024 auf »PERSPEKTIVE>>«. Wir danken den Genossinnen und Genossen von »Perspektive« für ihre gute Arbeit und der Genehmigung der Weiterveröffentlichung. Bilder und Bilduntertexte wurden ganz oder zum Teil von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.

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4 Kommentare

  1. Und trotzdem werden diese Parteien immer wieder gewählt, unverständlich für mich. Verantwortlich für die Verarmung der Rentner sind speziell SPD, Bündnis 90/Die Grünen und allen voran auch die CDU/FDP mitsamt ihren Beratern und Prof. Raffelhüschen.

  2. Man hat sich seit Jahrzehnten willkürlich an der Rentenkasse bedient … es reicht und ich fordere eine Leistungsbasierte Rente und außerdem die Einzahlung aller in die Rentenkasse. Steuern auf die Renten zu erheben ist ein Verbrechen noch dazu!

  3. Der gewöhnliche und unverfälschte Kapitalismus… Nicht die Kapitallogik läuft ‚daneben‘ – neee, dieses System selbst ist überholt und bedarf der sozialistisch-revolutionären Neuordnung durch endgültige Aufhebung des Grundwidersoruchs von Kapital und Arbeit! ✊🏼

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