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Redaktionen RoterMorgen.info und RoterMorgen.eu – 21. Juli 2021
In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni verstarb im Alter von 66 Jahren, in Gelsenkirchen der bekannte revolutionäre Künstler Winfried Albert Karsten, der von seinen Freunden/-innen und Genossen/-innen stets Winnie genannt wurde.
Winnie war Mitglied der KPD/ML, die für ihn wie eine Familie war, der Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung war für ihn der einzige Weg, zukünftigen Generationen ein Leben in Frieden und Sozialismus zu schaffen. Winnie, Maler, Straßenmaler, Bildhauer, Grafiker, Comic schreiber, Rezitator, Laiendarsteller und Lebenskünstler, schuf als Illustrator des Roten Mogens unter den Initialen »WAK« unzählige Karikaturen und Collagen, die unsere Artikel schmückten und die Aussagen mit bissigem Humor unterstrichen.
Winnie war ein Sohn einer Arbeiterfamilie, die aus Dithmarschen ins Ruhrgebiet zog. Er besuchte von 1962 bis 1973 die Grund- und Hauptschule in Gelsenkirchen-Rotthausen. Danach machte er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann und Schauwerbegestalter. Doch das war ihm nicht genug und er machte in Hofheim eine einjährige Zusatzatzausbildung zum Glasgraveur.
1974 erwarb er die Fachoberschulreife an der VHS-Gelsenkirchen und begann sein Studium der Malerei und Grafik bei Peter Drolshagen und Heiner Szamida in Gelsenkirchen. 2002 – 2003 absolvierte er ein Studium zum Mediendesigner und ein zusätzliches Privatstudium für 3D-Animation. Sein großes Hobby war Taekwondo und so erlangte er dann auch noch die Qualifikation als Fachsportlehrer in dieser Kampfsportart und leitete den Taekwon Do Club in Gelsenkirchen-Ückendorf. Besonderen Spaß machte ihn das Trainig mit der Kindergruppe der Falken.
Nach dem Abschluss der Lehre arbeitete Winnie als Schauwerbegestalter in allen Sparten der Gebrauchswerbung eines Einzelhandelsbetriebes. Dabei konnte er erfolgreich seine künstlerischen Ideen einbringen. Aus einem der Schaufenster, die er gestaltete, sah er junge Menschen die den Roten Morgen verkauften, wurde neugierig und kaufte ein Exemplar. Als es dann in Gelsenkirchen zu den Rote Punkt-Aktionen kam, stieß er wieder auf die Genossen der KPD/ML deren Argumentationen er vernünftiger fand als die DDR-Propagandisten der DKP.
Winnie wurde Mitglied der Roten Garde und später der KPD/ML. Er hatte immer ein Ohr für die einfachen Menschen und war sehr hilfsbereit und gastfreundlich. An unzähligen Aktionen, Demos und Veranstaltungen nahm er teil. Auch an den Aktionen gegen das K-Gruppen-Verbot am 8. Okt. 1977 in Bonn, als getarntes Brautpaar, am Zeltlager der Roten Garde auf der Hallig Hooge, an den Aktionen der Stahlarbeiter gegen die Schließung der Krupp Stahlwerke in Rheinhausen und gegen die Schließung von Nokia in Bochum 1988.
In den Jahren darauf konnte er in verschiedenen Branchen im Messebau, als Glasgraveur und als freier künstlerischer Mitarbeiter sein Können unter Beweis stellen. Die beruflichen Wege führten ihn nach Amsterdam, Eindhoven und ins belgische Durobor. Als alleinerziehender Vater musste er später seinen Ganz-Tag-Job aufgeben und sich als freier Künstler durchschlagen.
Seit seinem 12. Lebensjahr stellte Winnie seine Arbeiten auf Veranstaltungen, Messen und Präsentationen verschiedener Veranstallter aus. Seine Illustartionen für seine Partei der KPD/ML und ihrem Zentralorgan Roter Morgen, machten ihn auch in der links-revolutionären Szene bekannt. Winnie war ein Gelsenkirchener Original. Sein Porträt hängt heute in der Zentrale der Sparkasse Gelsenkirchen. Bekannt waren auch Winnies Auftritte von Winnie in „Wein, Weib & Gesang, in Gelsenkirchener Kneipen. Mit den kraftvollen, langen Balladen von Francois Villon, die er auf vielen Bühnen rezitierte, beeindruckte er sein Publikum. Winnie schuf die sozialkritische Comic Serie »Asi-Erich« und hunderte Fofocollagen (siehe unten).
Auch schauspielerische Ausflüge mit »Das große Testament des Francoise Villon« auf verschiedenen Kleinkunstbühnen, prägten sein Leben. An der Seite von Richy Müller, Michael Degen und Meret Becker wirkte Winnie in dem Film »Rote Glut« mit. Und als »Peter Asenmacher« trat er bei Barbara Salesch auf.
1985 hatte Winnie, auf Einladung des albanischen Schriftsteller- und Künstlerverbandes, die Möglichkeit in der sozialistischen Volksrepublik Albanien seine Kunst zu präsentieren und konnte dort eine längere Zeit mit albanischen Künstlern zusammen arbeiten. Diese einmalige Freundschaftsaktion wurde unterstützt und begleitet von Prof. Dr. Johannes Schubert, der Schriftstellerin Luise Rinser† der Schauspielerin Gisela Trowe† und dem Schriftsteller Max von der Grün†.
Die Zerschlagung der KPD (vormals KPD/ML) traf Winnie hart und bereitete ihm viele schlaflose Nächte. Natürlich gehörte er zu den revolutionären Genossen/-innen die die Übernahme seiner Partei durch die trotzkistische GIM und der verräterischen »Koch-Gruppe« im Oktober 1986 nicht billigten und er schloss sich den Marxisten-Leninisten der Partei an, die die Partei weiter führen wollten. Nach der sog. Wende besuchte er die Genossen der ehemaligen illegalen Sektion der KPD/ML in der DDR um sie für einen Neuanfang zu gewinnen.
…Doch bald stellte sich heraus das auch bei denen die sich Marxisten-Leninisten nannten, viele Genossen nur auf den Absprung ins bürgerliche Leben suchten und andere sich bis zum ”Wahnsinn» ideologisch fetzten und somit die Einheit mit Füßen traten. Die Rest–KPD/ML zerfiel weiter in größenwahnsinniges Sektierertum einerseits und im neoliberalen „Regenbogen“–Mainstream der „bunten–weltoffenen Gesellschaft“. Nur wenige marxistisch–leninistische Genossen wie Winnie hielten die Fahne hoch und kämpften weiter. Alles das belastete ihn sehr und dennoch kämpfte er bis zu seinem Tode weiter für seine/unsere Ideale. Man sah ihn auf Demonstrationen und in Bürgerinitiativen. Er wirke bei kritischen Ausstellungen über die Arbeitswelt, Frauenrechte, dem Irakkrieg und das Leben von Bergmannsfamilien mit.
…Auch eine kleine, weiterführende Ausgabe des Roten Morgen erschien unter seiner Regie. Die letzten 12 Jahre illustrierte er für die Internet-Ausgabe von rotermorgen.info mit seinen Collagen. Seine Gesundheit verschlechterte sich zusehends. Er konnte nicht mehr auf Demos gehen. Vor zwei Jahren lebte er noch einmal richtig auf, als er mit jungen Genossen kommunistische Partisanen- und Kampflieder sang. Die Revolution geht weiter.
Winnies Tod kam unerwartet und überraschend. Doch er wird immer in unseren roten Herzen einen ganz besonderen Platz haben und wir werden sein Andenken in Ehren halten. Sein Wirken und seinen Kampf für unsere gemeinsamen Ziele werden uns Ansporn sein, unsere Arbeit immer wieder zu verbessern. Ziel ist die Schaffung einer neuen revolutionären marxistisch-leninistischen Arbeiterpartei in Deutshland.
Die Erde möge Dir leicht sein Genosse Winnie – wir kämpfen in deinem Sinne weiter! Rotfront!
Franz Poeschl, Redaktion RoterMorgen.info,
Fiete Jensen, Redaktion RoterMorgen.eu,
Bergisch Gladbach/Hamburg, 19. Juni 2021
Anhang:
Einige Collagen von Winnie
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Aus der Comic Serie »Asi-Erich«
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Danke, sehr schön und wichtig und richtig!
Ich hatte leider nie die Ehre den Genossen Winnie kennenzulernen. Moege sein Andenken erhalten bleiben!
In Solidaritaet, Jurgen
Ich zu oft . War in seiner Tochter verliebt . Rosa Clara . Mein Bruder war Schneller . Er hat mich geschult , auf seinem Sofa . Nix Kapiert , aber nach 20 Jahren Bankier habe ich seine Ansichten Verstanden . Wir wissen nicht voran er gestorben ist , aber erbaute Mental stark ab . Er war ein Halber messie … Rosa durfte erst nach 3 Tagen in die Wohnung rein … Alles Blitz Sauber . Ein Messie mit wahrscheinlich Korsakow , räumt Plotzlich auf … Wir wissen alle das Ihr , die DKP und MLPD überwacht werden . Das war dsicherlich der BND