Gemeinsamer Aufruf von »RoterMorgen.eu« und »DerRevolutionär.de« – 26. April 2022
Ja, der 1. Mai, der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, ist rot! Nicht gelb, nicht grün und nicht rosa! Er ist rot wie das vergossene Blut der Proletarier, die seit 1890 für ihre Rechte, für bessere Arbeitsbedingungen, für Freiheit und Sozialismus gekämpft haben.
Die Klassengegensätze werden im Kampf gegen die extrem unverschämt steigenden Preise und den dürftigen Ergebnissen der Tarifverhandlungen genau so wenig aufgehoben wie die bürgerlich geprägten Proteste gegen die Barbarei in der Ukraine. Im Gegenteil: Sie verschärfen sich! Gerade jetzt ist es entscheidend, auf die Straßen zu gehen! Verzichtet nicht, wie die meisten DGB-Gewerkschaften an der Teilnahme an 1. Mai Demonstrationen! Der 1. Mai ist unser Kampf- und Feiertag, den wir uns nicht nehmen lassen!
Der Krieg der Ausbeuterklasse ist 2022 wieder nach Europa zurückgekehrt. Die bürgerlichen Schreiberlinge von “Bild“ über „Tagesschau“ bis hin zum „Spiegel“ sowie die Sozis, Trotzkisten, Esoteriker, Religionsgemeinschaften, Opportunisten und Revisionisten aller Couleur spinnen ihre Thesen über die Ursachen der erneuten Metzelei. Sie haben eines gemeinsam, den Feind im eigenen Land nicht zu benennen und damit zu verschonen. Niemand von diesen Volksverdummern will erkennen, dass nur der Sturz der kapitalistischen Gesellschaftsordnung einen Frieden hervorbringen kann. Mit einer massiven Kriegspropaganda soll aufgeboten werden, um „die bösen Russen“ und „den bösen Putin“ zurückzuschlagen. Das Verbot, keine Waffen in Kriegs- und Spannungsgebiete zu liefern, wird ignoriert, als hätte es nie gegeben. Der Angriff imperialistische Angriff auf die Ukraine und alle Folgekosten müssen von den Arbeiterinnen und Arbeiter der Länder bezahlt werden die im weitesten Sinne darin verwickelt sind.
Kolleginnen und Kollegen! Vergesst nicht eure Klasseninteressen! Wie in jedem imperialistischen Krieg sind wir diejenigen, die die Zeche tragen müssen. Die Herrschenden in den Aufsichtsräten der Banken und Fabriken in Ost und West profitieren immer vom Krieg! Übt Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in Russland und in der Ukraine!
Mit dem Krieg, der Corona-Pandemie und -Hysterie und den schlechten Tarifabschlüssen der DGB-Gewerkschaften sahnen die Aktionäre der Banken und der Industrie täglich ab. Milliarden staatlicher Gelder wurden wieder in große Unternehmen wie Lufthansa und Tesla gesteckt. Diese schützten damit allerdings nicht die Sicherheit und Gesundheit der Arbeiterinnen und Arbeiter, sondern füllen lediglich die Konten der Aktionäre. Die Kapitalisten versuchen sich zusätzlich mithilfe von Massenentlassungen aus der Krise zu ziehen und schwafeln davon, dass wir nun alle zusammenhalten müssen. Nein meine Herren, wir sitzen nicht im selben Boot!
Der 1. Mai ist nicht der Tag, an dem wir uns von Gewerkschaftsbonzen auf Sozialpartnerschaft und Klassenfrieden und dem zu Hause bleiben, einschwören lassen. Nicht der Tag, an dem wir uns von den Bonzen der SPD und Linkspartei etwas von sozialer Gerechtigkeit erzählen und uns von hohlen Phrasen einlullen lassen!
Immer mehr Kolleginnen und Kollegen merken, dass dieser Staat ihnen nichts mehr zu bieten hat. Nutzen wir also die Demonstrationen und Aktionen am 1. Mai, um alle gemeinsam gegen die Abwälzung der Krise und des Krieges auf unsere Schultern zu kämpfen!
Das Maß ist voll: „Wir wollen keine Brötchen, – wir wollen die ganze Bäckerei!“. Deshalb tragt am Sonntag nicht nur unsere Forderung für bessere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße, sondern fordert auch entschlossen die Kollegen/innen auf diesen korrupten Ausbeuterstaat den Rücken zu kehren und ihn letztlich zu stürzen! Dann werden wir auf den Trümmern der alten Gesellschaft eine neue, sozialistische Weltordnung errichten. Eine freie, friedliche, sozialistische Welt ohne Ausbeutung, Unterdrückung und Armut!
Der 1. Mai ist seit mehr als 122 Jahren der internationale Kampftag der Arbeiterklasse, an dem weltweit Millionen von Menschen auf die Straße gehen und viele wie in jedem Jahr verhaftet, gefoltert und auch ermordet werden. Der 1. Mai ist und bleibt unser Kampf- und Feiertag deshalb:
Heraus zum Roten 1. Mai – für Arbeit, Frieden und Sozialismus!
Es lebe der internationale Kampf-
und Feiertag der Arbeiterklasse!
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Die kommende Umstellung von Zivil- auf Kriegswirtschaft, die Plünderung des Staatshaushaltes für die Rüstungsindustrie, die Waffenlieferungen an die Ukraine als neuer Staatsraison und die Priorität für Sanktionen gegen Russland werden demnächst die SPD und damit auch die deutschen Gewerkschaften und den „Sozialstaat“ vollends in die Tiefe ziehen – alles für einen warmen Händedruck von uncle Sam und „freedom and democracy“ für die Selenskyj entourage. Das wird noch ein böses Erwachen geben.