Kommentar Heinrich Schreiber – 7. Mai 2024
Was ich noch sagen wollte
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist seit Ausbruch des Kriegs täglich in den Schlagzeilen und verkörpert für viele den ukrainischen Widerstand gegen die russische Invasion.
Aber das ist nicht nur das Einzige, was Selenskyj „verkörpert“. Wer die Ukraine kennt, hat schon an den Stationen der Straßengrenzen erfahren, ohne Korruption läuft da gar nichts (an der Grenzstation musste jede Person fünf Euro an die Grenzer bezahlen, wenn er abgefertigt werden wollte. Egal ob die Person im Reisebus, LKW oder Privatauto saß. Das waren keine offiziellen Zahlungen, sondern „Zusatzeinkommen“ der Grenzer).
Schauen wir gemeinsam einmal zurück auf die Politprominenz.
In der Vergangenheit machte die „Gasprinzessin“ Julija Tymoschenko von sich reden. Sie war als Chefin des ukrainischen Gaskonzerns zu einem Milliardenvermögen gekommen. Im Jahr 2009 unterzeichnete sie als Ministerpräsidentin einen Gaslieferungsvertrag mit Russland, an dem Sie selber prächtig verdiente, dem Land aber geschadet hatte. Sie ging dafür ins Gefängnis.
Ministerpräsident Wiktor Juschtschenko Während des Wahlkampfes plötzlich erkrankt, machte sich einen Namen als Ökonom im Bankensektor, insbesondere als Chef der Ukrainischen Nationalbank. Es verschwanden Millionenbeträge und hinter vorgehaltener Hand vermutete man dies als Startkapital seiner zypriotischen Aktivitäten. Andere behaupteten, die USA hätten mit 150 Millionen Dollar seine „Orange Revolution“ von 2004 (manchmal auch Kastanienrevolution genannt, wegen der Kastanienbäume in Kiew) finanziert (was ja auch allgemein bekannt war) und er hätte von diesen Geldern mal eben einige Millionen „abgezweigt“.
Wie auch immer, Juschtschenko reihte sich ein in die allgemein übliche Korruptionspraxis der Ukraine. Durch Strohmänner und Strohfirmen häufig verschleiert. Erstaunlich allerdings seine Antikorruptionskampanien, die letztlich nur die Kleinen bestraften, die Großen aber unberücksichtigt ließen. Mit solchen Kampanien kann man allerdings gut ablenken .
Die Gerüchte um Selenskyjs Reichtum werden im Netz immer lauter. Bis zu 1,4 Milliarden US-Dollar soll sein Vermögen demnach betragen. Über die Wahrheit der Vermögensangaben wird natürlich gestritten. Lee Stranahan, ein US-amerikanischer Moderator beim russischen Sender Radio Sputnik twitterte zuletzt: „Warum ist Selenskyj Milliardär?“
Gängiger Vorwurf ist, dies sei alles russische Propaganda. Nach Recherchen des Magazins „Forbes“ sind die Behauptungen im Netz, wonach Selenskyj ein Milliardär sei, schlichtweg falsch. Das Vermögen Selenskyjs wird von „Forbes Ukraine“ auf 20 Millionen Dollar geschätzt. Die US-Kollegen gehen von bis zu 30 Millionen aus.
Westlichen Recherchen zufolge setzt sich Selenskyjs Vermögen vor allem aus seinen Anteilen an der ukrainischen Mediengruppe Studio Kwartal 95 zusammen. Die Gruppe produzierte unter anderen auch die Comedy-Serie „Diener des Volkes“, in der Selenskyj die Hauptrolle eines Gymnasiallehrers übernahm, der zum ukrainischen Präsidenten gewählt wird – produziert und ausgestrahlt, bevor er tatsächlich Präsident wurde. Sein Anteil an dem Medienkonzern beläuft sich „Forbes“ zufolge auf bis zu 25 Prozent.
Des Weiteren gehört dem Präsidenten ein Apartment in einem besonders teuren Wohnhaus im Stadtzentrum der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Zudem besitze Selenskyj zwei weitere Wohnungen und Anteile an anderen Objekten, wie „Forbes“ berichtet. Sein Immobilien-Portfolio beläuft sich demnach auf vier Millionen Dollar. Eine teure Villa im italienischen Forte dei Marmi habe Selenskyj bereits 2020 veräußert, heißt es.
Selbst wenn diese Angaben stimmen sollten, so ist das immer noch ein beachtlicher Betrag für einen „kleinen Filmdarsteller“, wovon die Masse an ukrainischen Werktätigen nur träumen können.
Besitzt Selenskyj eine Villa in Vero Beach in Florida?
Aktuell taucht in den sozialen Medien die Frage auf:
Hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die US-Staatsbürgerschaft beantragt, nachdem er eine Villa im Bundesstaat Florida für mehrere Millionen Euro gekauft hat?
Ein Beitrag der rechtsextremen Aktivistin und ehemaligen republikanischen Senatskandidatin Lauren Witzke wurde auf X, früher bekannt als Twitter, fast 10 Millionen Mal geteilt.
Darin behauptet Witzke, Selenskyj erwäge, aus der Ukraine zu fliehen, nachdem er ein 20-Millionen-Dollar-Haus in Florida gekauft habe.
Da inzwischen der US-Senat neue Finanzmitteln zugesagt hat, dürfte das kaum realistisch sein. Dennoch gibt es ein Vergleich zur Türkei. Dem türkischen Staatsfeind Nr. 1.
Fethullah Gülen lebt seit dem 21. März 1999 im selbstgewählten Exil in Saylorsburg, Pennsylvania, USA (ca. 100 Km westlich New York City). Gülen ist ehemaliger Wegbegleiter Erdogans und der AKP. Die Gülen-Bewegung wird in der Türkei von der AKP-Regierung inzwischen zur Terrororganisation FETÖ erklärt. Am 16. Juli 2016 warf Erdoğan Gülen vor, für den gescheiterten Putschversuch in der Türkei 2016 verantwortlich zu sein, was von Gülen allerdings bestritten wird; er kritisierte den Staatsstreich. Dennoch dürfte das gewählte Exil (luxuriös mit bewaffnetem Sicherheitspersonal), durchaus eine Vorlage für Selenskyj sein.
Es ist zu hoffen, dass das ukrainische Volk ihre faschistischen Despoten zum Teufel jagt. Hierfür wird die internationale Solidarität der friedliebenden Völker benötigt. Dies trifft insbesondere auf die BRD zu. Nicht nur die Regierungsparteien SPD, FDP und Bündnisgrüne, sondern auch die in Opposition befindliche DCU/CSU wollen den Krieg weiterführen, am Besten noch mit Entsendung von Bundeswehrsoldaten
(400 Bundeswehrsoldaten werden gerade klammheimlich nach Moldawien entsandt). Ich lese und höre davon nichts in den Medien!
Dies ist eine wirklich rechtsradikale Bewegung die vor dem Hintergrund, dass Deutschland für den Tod von mehr als 27 Millionen russische Menschen verantwortlich ist, erneut Russland zum Kriegsgegner erklären möchte.
Diesen Rechtsradikalen und einer „Kriegstreiberin“ wie z. B. Strack-Zimmermann, dürfen keine gesellschaftliche Zustimmung erhalten.
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Daher in diesem Sinne und nicht vergessen:
Hoch die Faust und mutig vorwärts
Dieser Staat muss zertrümmert werden
Euer
Heinrich Schreiber
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Erstveröffentlichung am 7. Mai 2024 auf »DerRevolutionär«. Wir danken den Genossinnen und Genossen von »DerRevolutionär« für ihre gute Arbeit und der Genehmigung der Weiterveröffentlichung. Bilder und Bilduntertexte wurden ganz oder zum Teil von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.
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