
Redaktion – 5. Januar 2025
Die USA erheben neue Strafzölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China. Donald Trump begründet den drastischen Schritt mit Migrationsströmen, Drogenschmuggel und unfairen Handelspraktiken. Besonders betroffen sind die deutsche Autoindustrie und Kanadas Wirtschaft, während China sich zurückhaltend zeigt. Gleichzeitig droht Trump den BRICS-Staaten mit massiven Handelsbarrieren. Auch die EU könnte bald ins Visier geraten. Mit dieser aggressiven Zollpolitik setzt Trump internationale Partner unter Druck – und nutzt den Handel als geopolitisches Machtinstrument.
.
Ein harter Kurs gegen Handelspartner
Donald Trump macht Ernst: Die USA erheben neue Zölle auf Waren aus Kanada und Mexiko in Höhe von 25 Prozent. Produkte aus China werden mit einem zusätzlichen Zoll von 10 Prozent belegt. Der US-Präsident begründet diesen Schritt mit Migrationsströmen, Drogenschmuggel und unfairen Handelspraktiken der betroffenen Länder.
.
Auswirkungen auf die Wirtschaft
Mexiko liefert jedes Jahr Fahrzeuge und Fahrzeugteile im Wert von 150 Milliarden Euro in die USA, darunter auch Produkte deutscher Hersteller wie Volkswagen, BMW und Audi. Die deutsche Autoindustrie, die bereits mit wirtschaftlichen Herausforderungen kämpft, wird von den neuen Maßnahmen besonders getroffen. Auch China, das vor allem Elektronikwaren in die USA exportiert, gerät ins Visier der Zollpolitik.
Kanada ist besonders von den US-Importzöllen betroffen. Die wichtigsten Exportgüter in die USA sind Erdöl, Erdgas sowie Fahrzeuge und Fahrzeugteile. Für Energieimporte aus Kanada sollen die Zölle „nur“ 10 Prozent betragen. Da 75 Prozent der kanadischen Exporte in die USA gehen, trifft der Schritt das Land empfindlich. Als Reaktion darauf hat Premierminister Justin Trudeau Vergeltungszölle in gleicher Höhe verhängt und seine Landsleute zum Boykott amerikanischer Produkte aufgerufen.
.
Trumps scharfe Rhetorik gegen Kanada
Trump kommentierte die Gegenmaßnahmen Kanadas auf seiner Plattform Truth Social mit drastischen Worten: Die USA bräuchten „nichts“ von Kanada. Ohne die Unterstützung der Vereinigten Staaten würde das Nachbarland wirtschaftlich nicht überleben. Er wiederholte zudem seinen Vorschlag, dass Kanada als 51. Bundesstaat den USA beitreten solle. Dann würde das Land keine Zölle mehr zahlen und von „niedrigeren Steuern“ sowie „besserem militärischen Schutz“ profitieren.
.
China reagiert zurückhaltend
Die chinesische Regierung hat sich bisher mit wirtschaftlichen Gegenmaßnahmen zurückgehalten. Stattdessen kündigte das chinesische Handelsministerium eine Klage bei der Welthandelsorganisation (WTO) gegen die neuen US-Zölle an. Allerdings ist die WTO derzeit nur eingeschränkt handlungsfähig, da die USA die Ernennung neuer Richter für das höchste Gericht der Organisation blockieren.
.
BRICS-Staaten unter Druck
Neben China drohte Trump auch den BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China, Südafrika und weiteren Partnern) mit drastischen Strafzöllen von bis zu 100 Prozent. Er machte klar, dass jeder Versuch, den US-Dollar als führende Währung zu ersetzen, Konsequenzen haben werde: „Jedes Land, das es versucht, wird Hallo zu Zöllen und Auf Wiedersehen zu Amerika sagen.“
Südafrika gerät dabei besonders in den Fokus. Nachdem die Regierung von Cyril Ramaphosa ein Gesetz verabschiedet hatte, das Enteignungen von Land zur Korrektur historischer Ungerechtigkeiten ermöglicht, kündigte Trump an, alle Finanzhilfen für das Land zu streichen.
.
EU bereitet sich auf Konfrontation vor
Auch die Europäische Union könnte bald von Strafzöllen betroffen sein. Trump hat bereits angedeutet, dass europäische Exporte ins Visier geraten könnten. Bundeskanzler Olaf Scholz kündigte in diesem Fall Gegenmaßnahmen an: „Als starker Wirtschaftsraum können wir selber unsere Dinge gestalten und auch auf Zollpolitik mit Zollpolitik reagieren. Das müssen und werden wir dann auch tun.“
Der Kanzler nahm am Montag an einem EU-Sondergipfel in Brüssel teil, bei dem die Erhöhung der europäischen Verteidigungsausgaben im Mittelpunkt stand. Trump hat in der Vergangenheit immer wieder gefordert, dass Europa mehr in seine militärische Sicherheit investiert.
.
Unerwartete Einigung mit Mexiko
Für eine Überraschung sorgte am Montagnachmittag eine Einigung zwischen den USA und Mexiko. Laut Trump habe er mit Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum ein „sehr freundliches Gespräch“ geführt. Mexiko werde demnach 10.000 Soldaten an die Grenze schicken, um den Drogenschmuggel und die illegale Migration zu bekämpfen. Als Gegenleistung setzen beide Länder die angedrohten Zölle für einen Monat aus, um weitere Verhandlungen zu ermöglichen.
.
Handelskrieg als Mittel geopolitischer Machtpolitik
Mit seiner aggressiven Zollpolitik leitet Trump eine neue Phase des internationalen Handelskriegs ein. Während es früher hauptsächlich darum ging, die eigene Industrie zu stärken und Exporte zu erhöhen, nutzt Trump den Handel nun gezielt als geopolitisches Druckmittel.
Ein Beispiel dafür ist Kanada: Die USA versuchen offenbar, das Land wirtschaftlich unter Druck zu setzen, um eine engere politische Anbindung zu erzwingen. Eine Annexion als 51. Bundesstaat könnte dabei langfristig eine Option sein. Dies würde auch Chinas Einfluss in Nordamerika schwächen.
Ein ähnliches Vorgehen könnte die USA auch in anderen Regionen anwenden. So könnte Grönland ins Visier geraten, ein Gebiet, das Trump bereits während seiner ersten Amtszeit erwerben wollte. Auch Panama, das bislang eng mit China zusammenarbeitet, hat nach einem Besuch des neuen US-Außenministers Marco Rubio bereits zugesagt, seine Kooperation mit China einzuschränken.
Falls die EU-Staaten nun ebenfalls ihre Verteidigungsausgaben drastisch erhöhen, wäre Trumps Strategie aufgegangen: Er würde nicht nur wirtschaftliche, sondern auch sicherheitspolitische Vorteile für die USA erzielen.
.
Lest die Klassiker und studiert den Marxismus-Leninismus!
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
|
bestellen | LESEPROBE | …. | bestellen | LESEPROBE |
.
Kontakt: Info@RoterMorgen.eu
.
Antworten