Redaktion – 26. Januar 2023
Den Tod ertragen und sich in der Verwüstung reinerhalten
Jedes Jahr aufs Neue behelligt Frank Walter Steinmeier in seiner Eigenschaft als Bundespräsident der BRD die Deutschen mit seiner Weihnachtsansprache. Gestern beklagte sich der „Sozialdemokrat“ darüber, dass viele Menschen in „seinem Land“ politikverdrossen seien und keine Fernsehnachrichten mehr schauen würden.
In der Tat bringen die bürgerlich-imperialistischen Nachrichten heute massiver Horror-, Kriegs- und Terrormeldungen zum Erbrechen, als es im imperialistischen Durchschnitt als Ausdruck einer Dekadenzgesellschaft schon immer reichlich der Fall war. Die Zukunft, vor allem die unserer Kinder ist düster, ihre Gesundheit durch Umweltkatastrophen gefährdet, insbesondere Arbeiter- und Bauernkinder gehen einer Verarmung entgegen, viele gehen schon heute hungrig zur Schule. Durch den Boykott der Fernsehnachrichten wird dem Bundespräsidenten und seiner bürgerlichen Politkaste ein denkbar schlechtes Zeugnis ausgestellt. Es ist allerdings auch eine Politik zum Abgewöhnen. In einem gut regierten Land laufen alle in die Versammlungen hatte Rousseau 1762 in seinem ‘Gesellschaftsvertrag‘ notiert.
Es war allerdings auch ein Jahr zum Heulen, Weglaufen und Weggucken, ein Generalangriff der kapitalistischen Klasse auf die Arbeiterklasse und gegen Jahresende insbesondere gegen die Bauern zur Stopfung eines 17 Milliardenlochs im Bundeshaushalt: Hier wurde gleich doppelt zugegriffen: Wegfall der Dieselvergünstigungen und Erhebung von Kfz-Steuern. Es gab im Dezember fast bundesweit heftige Proteste der Landwirte gegen die Einsparpläne im Bundeshaushalt in Form von Streichung spezifischer Steuervergünstigungen. 10 000 Bauern standen am Brandenburger Tor in Klassenkampfposition. Die Bundesregierung wolle die Landwirte mit mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr zusätzlich belasten, sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied. Für Januar 2024 kündigte er heftige, von uns zu unterstützende Proteste an.
Allerdings ist politische Nachrichten zu boykottieren auch eine Form von Politik, eine Vogel-Straußpolitik des durch und durch passiven Spießers, der sich von den Klassenkämpfen abwendet und den gesellschaftlichen Fortschritt hemmt. Auf politisch desinteressierte, pazifistisch gesinnte Menschen wollen ja bürgerliche Regierungen hinaus.
Und auch der Pazifismus erliegt eben einer Art pauschalen Wegguckens, er eruiert in den sich abzeichnenden Kriegslinien nicht die Kräfte, die es gilt, zusammenzuschließen und militant zu organisieren, um gegen einen reaktionären Krieg ineinandergreifend einen revolutionären zu setzen. Es ist doch naiv, sich ein Kriegsende dadurch zu versprechen, dass eine Kriegspartei oder alle Kriegsteilnehmer die Waffen niederlegen. Der Krieg hatte bereits der antike dialektische Materialist Heraklit gelehrt, stößt die Menschen nicht voneinander ab, er führt sie zusammen.
Der idealistische Dialektiker Hegel schrieb 1806 in der ‘Phänomenologie des Geistes‘: ‘Nicht das Leben, das sich vor dem Tode scheut und vor der Verwüstung rein bewahrt, sondern das ihn erträgt und in ihr sich erhält, ist das Leben des Geistes‘. Wenn nach Friedrich Engels Hegels Idealismus nur einen auf den Kopf gestellten Materialismus darstellt, so gilt auch für dialektische Materialisten die faschistischen Gräueltaten der Imperialisten, insbesondere die der USA, sowohl im Krieg um die Ukraine als auch die Genozid-Überreaktion jüdischer Faschisten auf dem Gazastreifen (20 000 Tote) mit schärfsten Augen und hellem Verstand genau zu verfolgen und genau zu registrieren. Aber wie? Natürlich dürfen wir die von kleinbürgerlichen und bürgerlichen politischen Halbanalphabeten erstellten Nachrichten nicht platt konsumieren. Sie können nicht die äußerst komplizierten Erscheinungen des gesellschaftlichen Lebens erfassen, sie können nur Chaotisches kopieren, das an die Heimatstudios weitergeleitet wird, ohne ein Gramm Wissenschaft dazwischen. So werden Millionen und Abermillionen Menschen verdummt.
Es kann im 21. Jahrhundert nicht angehen, einen Krieg ohne seine ökonomischen Vorbedingungen darzustellen, und doch ist dieses Manko durchweg der Fall. Noch kein Fernsehsender hat sich bis heute nach 22 Monaten Krieg am 24. 12. 2023 lobend hervorgetan, die alles entscheidenden ökonomischen Vorbedingungen des Krieges um die Ukraine massenaufklärerisch zu erarbeiten und darzustellen. Wenn es hochkommt, verharrt man auf dem politischen Vorfeld, und zwar einseitig nach imperialistischem Diktat. In der Ukraine kämpfe die Demokratie gegen den Autoritarismus. Das ist ja gerade Betrug an der Demokratie, solange die ökonomischen Klasseninteressen nicht der Weltöffentlichkeit vorliegen, damit die wahren Kriegsverbrecher vor Gericht gestellt werden können. Die Völker haben auszubluten, damit die Kapitalisten prassen können.
Der Papst betet für den Frieden. Das hat in einer Nachrichtensendung nichts zu suchen, und doch ist das der Fall. In seinem Testament schrieb Ludwig XVI.: ‘Ich bitte Gott, mir meine Sünden zu verzeihen‘, ein Vordruck für unsere sogenannten Medienexperten, die sich allesamt in weltmännische Pose werfen und sich als infantile, wissenschaftsfeindliche Leibeigenschaftsapostel erweisen.
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Tja, es könnte schlimmer sein. Ein Reichspropaganda-Minister könnte uns am Jahresende auf den „totalen Krieg“ einschwören. Ich verstehe die Menschen hier nicht, euch geht es doch gut, lebt in einer Demokratie, auch ohne Arbeit lässt es sich gut mit dem Bürgergeld leben. Seid ihr neidisch auf Bürger in autokratischen Staaten wie Russland oder China?
Markus L. Die Zufriedenheit mit der Lohnsklaverei wird es mit uns nicht geben. Da spielt es keine Rolle, wie sich die Regierungsform der herrschenden Klasse gerade nennt. Rebellion ist gerechtfertigt.
Da hat er zurecht geschimpft weil er bestimmt gemerkt hat das ich ihn immer abstelle. Ich empfinde seine Fernsehansprachen als geistige Vergewaltigung der Fernsehzuschauer.
Ja was hat er eigentlich erwartet?
Sackweise Dankeschreiben an das Schloss Bellevue bzw. an das Kanzleramt?
Hab keine Vorstellung wofür!
Für das Verschleudern von Steuergeldern direkt bzw. indirekt über die EU an die Ukraine mit ihrer Korruption? Dem immer weiteren Anheizen/ Eskalieren der Situation, statt mal
die Frage Diplomatie in Betracht zu ziehen ….
Aber ja, in der Ukraine werden unsere Werte verteidigt und Korruption ist ja in Deutschland auch ein Thema!
Und das zweite, eine Regierung und ein Bundespräsident, die vor den Toten in Gaza die Augen verschließen, auch vor den toten Kindern, ist echt eine Schande!
Es fehlen dann noch die Worte über Freiheit, Demokratie und Menschenrechte .. .
Dann ist alles zusammen!
So einen Quatsch erzählen uns die Steinmeiers dieser BRD jedes Jahr. Nein, die Welt ist immer noch dieselbe. Die Politik ändert sich wie das Kapital sie braucht.