Heinz Ahlreip – 25. Juli 2024
Der imperialistische Krieg ist die Politik des Finanzkapitals. Es gibt nichts dazwischen. Das ist das ABC unserer Zeit, das ABC der heutigen Weltpolitik. Es gilt, sich diesen Satz nicht nur einzuprägen, sondern auch ihn mehrmals im Vorkriegsstadium zu durchdenken, sich zu bewaffnen und nicht auf die sozialdemokratischen und anderen Einpeitscher in den imperialistischen Krieg hereinzufallen.
Die beiden führenden Theoretiker der internationalen Arbeiterbewegung, Marx und Engels, waren sich in der Mitte des 19. Jahrhunderts noch nicht voll bewusst darüber, dass man beim Schreiben von Tagesgeschichte nicht sofort bzw. gleichzeitig bis zu den ökonomischen Wurzeln ihrer vorstoßen kann. Während der Revolutionszeit 1848/49 war es nicht möglich, die gleichzeitig sich im Hintergrund vollziehenden fundamentalen ökonomischen Wandlungen zu verfolgen und zu erkennen, dass im Hintergrund der Revolution die Welthandelskrise von 1847 stand. Damit liegt eine Fehlerquelle vor, die man beim Schreiben von Tagesgeschichte generell nicht abstellen kann. Wären bürgerliche Massenmedien ehrlich, müssten sie vor jeder politischen Nachrichtensendung diese Tatsacheninformation angeben, wie man bei der Werbung für eine Medizin den Zusatz erhält, vor Einnahme den Arzt oder Apotheker zu fragen.
Das gilt heute insbesondere für die tagespolitische Berichterstattung über den imperialistischen Krieg um die Ukraine. Die bürgerliche Journaille schreibt drauf los unbekümmert um die ökonomischen Hintergrundfragen, die ihnen in der Regel gar nicht geläufig sind. So werden wir von morgens bis abends mit chaotisch dahingestreuten Informationsfetzen, Halbwissen aus einem Sack voller Fehler überschüttet. Zurück bleibt ein Meinungswirrwarr, ein diffuser Knäuel, aus dem kein Lichtkegel der Wissenschaft mehr dringen kann. Schreibt die halbgebildete Journaille einfach drauf los, so reden ihre Leser einfach drauf los, ohne zu bedenken, dass es extrem schwierig ist, einen Krieg richtig zu lesen. Der Sachverhalt des Militarismus wird zudem einseitig unterbreitet. Es gibt Arten von Militarismus. Einen äußeren, auf den heute die Scheinwerfer mit diffusen hin- und hereilenden Kegeln gerichtet sind und einen inneren, repressiv gegen das eigene Volk vorgehenden.
Der moderne Militarismus ist ein Resultat des Kapitalismus und Brecht hatte nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges völlig Recht, als er von dem Schoß sprach, der noch fruchtbar ist. In keiner Region der Erde waren pro Einwohner so viele Soldaten vorzugsweise aus den Arbeiterklassen konzentriert wie in Deutschland. Dass die Arbeiterklasse imperialistische Kriege finanziert und ausblutet, das wird ebenfalls von der bürgerlichen Journaille unterschlagen. Kapitalismus bedeutet und beinhaltet nationale Vorurteile und Völkerhass schürenden Militarismus. Westdeutschland ab 1945 an der militärischen Kandare des US-Imperialismus wurde zum Wucherherd des „dritten Weltkrieges“ in Europa. Der BRD-Imperialismus wurde hochgepäppelt und lernte vom US-Imperialismus dessen neuesten Methoden der Expansion. Heute haben alle großen imperialistischen Mächte infolge des Konkurrenzkampfes auf dem Weltmarkt dicke Bäuche mit extrem hässlichem, militärdespotischem, völkerunterjochendem Potenzial in sich bergenden Embryos, geschwängert vom internationalen Finanzkapital.
Auf zwei sozialistischen Kongressen wurde der Zusammenhang des Militarismus mit dem Kapitalismus bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts besonders herausgearbeitet: Stuttgart 1907 und Basel 1912. Auf diesen zeigte sich sehr deutlich, dass die Arbeiterklasse von Natur aus international ausgerichtet ist und ihren inneren Feind kennt. Das war und ist der Konsens auch heute, aber nicht alle Sozialdemokraten folgen dem wissenschaftlichen Sozialismus. Bebel sagte zwar, dem bürgerlichen System keinen Mann und keinen Groschen, verfocht aber, dass Sozialdemokraten im Falle eines militärischen Angriffs auf Deutschland ein Vaterland hätten, ganz entgegen der gegen den Strom schwimmenden Aussage von Marx und Engels im Manifest: Die Arbeiter haben kein Vaterland. Also selbst der linke Bebel versagt bei diesem Dreh- und Angelpunkt des Internationalismus. Der aus einer adeligen Beamtenfamilie stammende extrem rechte wirrköpfige Sozialdemokrat Vollmar ließ in Stuttgart verlauten: ‘Aber die Liebe zur Menschheit kann mich in keinem Augenblick hindern, ein guter Deutscher zu sein‘1 Wir sehen hier schon zu Beginn der imperialistischen Periode gemeingefährliche Tendenzen in der SPD – aber es soll noch krimineller werden: Der sozialdemokratische Reichstagsabgeordnete Noske verkündete in dem “Hohen Reichstagshaus“, “dass im Falle eines Krieges gegen Deutschland „die Sozialdemokraten hinter den bürgerlichen Parteien nicht zurückbleiben und die Flinte auf den Buckel nehmen werden“; von diesem Standpunkt aus war es für Noske nur noch ein Schritt bis zu der Erklärung: „Wir wünschen, dass Deutschland so gerüstet sei wie nur möglich.“2 Ups – das kommt uns doch bekannt vor, das ist doch hochaktuell, das ist doch die Sprache eines heutigen sozialdemokratischen Bluthundes, der Marx und Engels ins Gesicht schnauzt und der faschistischen deutschen Rüstungsindustrie seinen Allerwertesten hinhält, ein abartiger girondistischer Politiker durch und durch. Nichts, aber auch nichts mehr ist hier von Sozialdemokratismus mehr übrig. (Marx, Engels, Bebel: Keinen Groschen).
Trotz beschlossenen Haushaltsentwurfs, in dem zu den wehretatmäßigen 75 Milliarden € (incl. Sondervermögen) 1,25 Milliarden € für die Truppe draufgesetzt worden sind, jault jetzt Bluthund II herum, die Bestie will wesentlich mehr: 6,5 Milliarden €. Dabei hat sich von 2017 (37 Milliarden €) bis 2024 (75 Milliarden €) der Kriegsetat quasi verdoppelt. Mit ihrem eigenen Blut werden diese sozialdemokratischen Volksfeinde diese Summen bezahlen, denn Noske, Scholz und Pistorius reihen sich ein in die Linie des weißen Terrors von 1871, der nach Marx an die Zeiten Sullas erinnert. Nach dem Zweiten Weltkrieg hieß es, die Mörder sind unter uns, heute muss es heißen: Sozialdemokratische Sullas sind unter uns mehr faschistisches Vernichtungspotenzial in sich bergend als die AfD. Die AfD kommt der SPD wie gerufen, die Regierungspartei SPD stellt heute nicht mehr den gemäßigten Flügel des Faschismus dar, die völkerbedrohenden Vernichtungszahlen sprechen für sich, Putin ist für diese Kleinbürger an die Stelle Stalins getreten, sie brauchen einen Buhmann, um gemäß Washingtoner Geheiß gegen die Völker zu rüsten. Die Stationierung von auch seegestützten US-Langstreckenraketen vom Typ Tomahawk ab 2026 mit einer Reichweite von 2.500 km auf deutschem Territorium, damit Russland erreichend, bringt Millionen Deutsche in Lebensgefahr, was kümmert das unsere Sullas4, die „gnädige Frau Baerbock“, der das Wohlsein der korrupten Selenski-Clique mehr am Herzen liegt als Teile ihrer Wähler?
Der dritte Weltkrieg klopft an die Pforte – warum? Die Kapitalisten leben nach der Devise: Nach uns die Sintflut, die Produktionsmittel beherrschen die Produzenten, diese sind als Spielbälle fremder Mächte, die sie ohne Marxismus-Leninismus nicht durchschauen können, hilflos in der Frage Krieg und Frieden, Sozialdemokratismus reicht eben nicht aus, sondern reißt ins Verderben erst recht. Imperialistische Kriege dienen heute dazu, den historisch notwendigen Untergang des Kapitalismus zu verzögern. Der imperialistische Krieg ist die Politik des Finanzkapitals. Es gibt nichts dazwischen. Das ist das ABC unserer Zeit, das ABC der heutigen Weltpolitik. Es gilt, sich diesen Satz nicht nur einzuprägen, sondern auch ihn mehrmals im Vorkriegsstadium zu durchdenken, sich zu kollektiv bewaffnen und nicht auf die sozialdemokratischen und anderen Einpeitscher in den imperialistischen Krieg hereinzufallen. Denn nur das gründlich Durchdachte sichert die Anwendung des Eingeprägten im revolutionären Prozess zur richtigen Zeit.
- Vergleiche Lenin: „Der streitbare Materialismus und die antimilitaristische Taktik“, Werke, Band 15, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 189
- Vergleiche: a. a. O.
- Der Ausdruck „girondistisch“ stammt in politisch polemischer Hinsicht aus dem Sprachgebrauch der Französischen Revolution und wird in der Regel in einem pejorativen Sinne verwendet. Die Girondisten waren eine politische Fraktion während der Französischen Revolution, die ihren Namen von der Region Gironde in Südwestfrankreich ableitete. Sie waren Konterrevolutionäre der übelsten Art. Die Girondisten propagierten eine friedliche und gewaltfreie Revolution, sowie das Beibehalten des Privateigentums und teils des Adels. Da wundert es nicht, das die Bourgeoisie die Girondisten als gemäßigt und liberal beschreibt. wie man es heute noc h in bürgerlichen Nachschlagewerken lesen kann.
- Sulla war ein römischer Diktator, 138 – 78 v. u. Z. und errichtete ein Schreckensregiment. Sein Name steht bis zur Gegenwart für Grausamkeit, Barbarei und Terror.
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