Ausweitung von psychologischer Kriegführung der türkischen Armee gegen Kurdistan

Volkskorrespondentin Trixi – 19. August 2022

Trixi

Es vergeht kein Tag, an dem die mehrheitlich kurdischen Gebiete Nord- und Ostsyriens nicht türkischen Angriffen ausgesetzt sind. Täglich melden die kurdischen Nachrichtenagenturen ANF und Anha zahlreiche Drohnenattacken, Mörserbeschuss und Artillerieeinschläge, die immerzu Tote zur Folge haben. Auch am Dienstag führte Ankara seinen »Krieg niederer Intensität«, den alltäglichen Terror, gegen die Bevölkerung der Region Rojava fort.

Ich weiß nicht, wie ich meine Trauer und meine Wut in Worte fassen soll, aber wenn ich noch 20 wäre, wüsste ich wohin ich mich auf den Weg machen würde.
So äußerte sich Norbert J. gestern auf Facebook. Unterdessen droht der türkische Präsident Erdoğan mit einer Militäroffensive und fast zeitgleich wurden bei mehreren erneuten Drohnenangriff in Syrien mindestens vier Kämpfer der Selbstverteidigungsarmee Syrisch Demokratische Kräfte (SDK) ermordet.

Angehörige von SDK-Kämpfern trauern um ihre durch die Türkei getöteten Verwandten (Kamischli, 3.11.2019)

Die türkische Drohne habe auf Menschen gezielt, die im Auftrag der autonomen kurdischen Regierung Gräben in der Nähe eines Krankenhauses in Kamischli ausgehoben hätten, teilte der Leiter der oppositionellen, in Großbritannien ansässigen »Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte«, Rami Abdel Rahman, mit.

Lange hielten sich die kurdischen Befreiungsarmeen nach den vielen türkischen Angriffen zurück, um dem invasionswilligen Nachbarn keine weiteren Vorwände für die nächste Offensive zu geben. Dass die USA und Russland, die den Luftraum über Syrien kontrollieren, die Angriffe jedoch stillschweigend billigen, zwingt die SDK wohl nun, Gegenmittel zu ergreifen. Laut der »Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte« hätten die SDK zur Vergeltung am Dienstag abend einen Mörserangriff auf einen türkischen Militärgrenzposten in Urfa durchgeführt, bei dem ein Soldat getötet und vier weitere verletzt worden seien. Früher oder später wird in Rojava offenbar mit einem erneuten Einmarsch Ankaras gerechnet, weshalb in den vergangenen Monaten vermehrt vom »revolutionären Volkskrieg« die Rede war. Zuletzt beschloss die kurdische Partei der Demokratischen Union (PYD) auf ihrem Kongress Ende Juni die Ausweitung der militärischen Ausbildung von Zivilistinnen und Zivilisten für den Fall der nächsten türkischen Invasion.

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1 Kommentar

  1. Gewalt erzeugt Gewalt,
    doch auch Ameisen zeigen das kleine Bisse Wirkung erzeugen.
    Stoppt den Terror!
    Stoppt Erdugün!
    Stoppt Putin!
    Stoppt den globalen Wahnsinn.
    Frieden schaffen ohne Waffen, jetzt!!!
    Mit solidarischen Grüßen

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