Stralsund: Platzverweis für „KPD-Fahne“

Redaktion – 05. September 2020

Thälmann-Gedenkstätte in Stralsund. Bild: ROTER MORGEN

Eklat beim Gedenken an die Ermordung Ernst Thälmanns in Stralsund. Kerstin Kassner, Bundestagsabgeordnete der Partei „DIE LINKE“ erteilte Genossen mit KPD-Fahne einen Platzverweis!

Am 18. August 1944 wurde der Reichstagsabgeordnete der Kommunistischen Partei Deutschland, unser Genosse Ernst Thälmann, heimtückisch und hinterrücks von den Faschisten im KZ Buchenwald ermordet. Dieser feige Mord war nur noch die Folge einer langjährigen, fanatischen Kommunistenverfolgung, mit der die Nazis jeden Widerstand gegen den Faschismus, im Keime zu ersticken versuchten. Ernst Thälmann hatte gewarnt: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler. Und wer Hitler wählt, wählt den Krieg!“ Und so geschah es auch. Mit diesem Krieg suchte die deutsche Monopolbourgeoisie sich aus den Zwängen, der Erpressung durch den USA-Imperialismus zu lösen, indem sie nun wiederum selbst andere Länder überfiel und ausplünderte. Dieser, vom deutschen Faschismus angezettelte Krieg, forderte mehr als 70 Millionen Todesopfer.

Gedenktafel an der Thälmann-Gedenkstätte in Stralsund. Bild: ROTER MORGEN

Zahlreich waren die Kundgebungen anläßlich des 76. Jahrestages der Ermordung des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands – Ernst Thälmann. Auch vor dem Stralsunder Ernst-Thälmann-Denkmal wurden zahlreiche Blumen niedergelegt.

Wir bedauern das es dort im Vorwege keine Aktionseinheit zwischen der Partei die Linke (PdL) mit den örtlichen Genossen, die seit vielen Jahren die Gedenkfeiern organisieren, einigen konnten. Sie meldeten, als Einzelperson, die Gedenkfeier zu um 16 Uhr an. Die PdL meldete die Gedenkfeier zu um 17:00 Uhr an. Dennoch konnte von außen nicht wahrgenommen werden, das es sich eigentlich um zwei Feiern handelte.

Die erste Feier begann um 16 Uhr, der Genosse Kalle Schulze, der die erste Feier angemeldet hat, berichtete (Auszüge):

Lehnchen bei ihrer Rede. Bild: Kalle Schulze

„Das Gewitter kann warten, sagten wir als wir uns zur Gedenkstätte begaben. Dort waren einige Jungs im Alter so zwischen 10 bis 15 Jehren mit denen wir kurz übe Ernst Thälmann ins Gespräch kamen. Erschreckend, wie wenig Kenntnis über den bekanntesten Arbeiterführer, vorhanden ist. Inzwischen kam auch die Polizei und ich meldete mich als Verantwortlicher bei ihnen. Kurze sachliche Absprache und alles war Ok. Kurz nach 16:00 Uhr begann ich vor rund 15 Personen meine Eröffnungsrede. Der Schwerpunkt lag auf das Gedenken und die aktuellen Kämpfe in der heutigen Zeit als Lehren der Geschichte.

Genosse Kalle Schulze bei seiner Rede. Screenshoot aus einem Video von Jochen Lücke.

Ja es stimmt, Ein Gespenst geht um in Europa und in der Welt. Es ist immer noch die Freiheitsideologie des Kommunismus, die die Herrschenden in Angst versetzt!
.Um 17:00 Uhr übergab ich die Veranstaltung an die PdL, welche auch mit einer kleinen Gruppe, anwesend war. Kerstin Kassner (MdB) hielt eine Gedenkrede welche keinen Makel Spielraum ließ. Auch Lehnchen,
eine betagte Dame, sprach sehr emotional, eindringlich und beinah der Einheit beschwörend mehrmals zu den Anwesenden und Passanten an der Stralasundpromenade.“

Eigentlich gehört dieser Bericht zu Kategorie „Was schert mich mein Geschwätz von gestern? – Zum Wesen der Partei DIE LINKE„. Doch gehen wir erst einmal davon aus, die Damen der PdL, Kerstin Kassner (MdB) und Olga Fot, Mitglied des Landesverbandes MV, nicht wussten was sie tun.

Unter den Gästen war auch eine Vertreterin des Freundeskreises „Ernst Thälmann e.V., Ziegenhals – Berlin“ und ein Vertreter aus Hamburg – ein Mitglied des Kuratoriums der »Gedenkstätte Ernst Thälmann«. Er brachte speziell zu diesem Anlass eine historische Fahne der KPD aus der Zeit vor 1956 (also vor dem Verbot der KPD in Westdeutschland) mit.

Die KPD-Fahne aus der Gesenkstätte-Ernst-Thälmann in Hamburg. Bild: Jochen Lücke

Diese, in der »Gedenkstätte Ernst Thälmann« sorgsam verwahrte Fahne, trug die Aufschrift: „Kommunistische Partei Deutschland, L.O. (Landesorganisation) Hamburg, Stadtteil Langenhorn“. Der Hamburger Stadtteil Langenhorn ist für großem, opferreichem, kommunistischen Widerstand gegen die Nazibarbarei bekannt.

Als beide zu Beginn der Kundgebung die Fahne vor dem Denkmal Ernst Thälmanns hochhielten, wurden sie von der Bundestagsabgeordneten der PdL, Frau Kassner (zudem Mitglied von attac, ver.di und des trotzkistischen Netzwerks Marx21), und ihre Mitarbeiterin und dem Mitglied der Landesleitung MV Olga Fot, aufgefordert, diese Fahne nicht im Hintergrund der Rednerin zu zeigen – sie, die Veranstalter, wollten kein Bild von sich mit dieser Fahne. Sie „wollen auch Leute von SPD, Parteilose u.a. mit ihrer Rede ansprechen“ und da sei die Fahne mit dem Schriftzug KPD fehl am Platze!

Nicht nur den Angesprochenen verschlug es die Sprache. Auf ihren Protest, mit dem Hinweis, daß sie zu dem Denkmal anläßlich des 76. Jahrestag der heimtückischen Ermordung des Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Deutschlands hier seien, wurde ihnen kurzerhand und lautstark ein Platzverweis erteilt.
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Welches Problem haben diese beiden Personen mit dieser historischen KPD-Fahne?

„Wie ist dieses Vorgehen der Bundestagsabgeordneten der Partei „DIE LINKE“, Frau Kassner, zu deuten? Wie ist es erklärbar, daßs Leute, die Ernst Thälmann und die Kommunisten nicht mögen, sich am Ernst-Thälmann-Denkmal zu einer Kundgebung einfinden – aus Gründen der Selbstdarstellung oder zum Zwecke einer geschichtsrevisionistischen Polemik? Seit vielen Jahren arbeiten die Genossen der Ernst-Thälmann-Gedenkstätten mit Vertreter der Partei „DIE LINKE“ vertrauensvoll zusammen. Sie unterstützen uns und wir unterstützen sie – sowohl in Berlin, als auch in Hamburg und anderen Städten des Landes.“ fragt sich C. Silbermann vom Freundeskreises Ernst-Thälmann-Gedenkstätte e.V., Ziegenhals in Berlin.
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Solidarität – Fehlanzeige

Dieses tief revisionistische und unwürdige Verhalten dieser beiden Personen brachte zum Ausdruck, welcher Wind in der PdL weht. Wenn Sozialdemokraten der SPD oder der PdL zu einer Gedekfeier für unseren ermordeten Vorsitzenden Ernst Thälmann kommen, dort eine Rede halten und an einer Fahne der Partei Ernst Thälmanns Anstoß nehmen, dann haben sie wahrlich nichts aus dem Kampf gegen Faschismus und Krieg gelernt. So ein Verhalten ist der Ausdruck widerwertigster Verachtung und Antikommunismus der von einem tiefen Opportunismus geprägt ist. Diese beiden Figuren der PdL wollen ihren eventuellen potenziellen Wähler/innen in den Arsch kriechen um ihre Stimme zu ergattern. Wir empfehlen den Genossen in MV sich gut zu überlegen mit wem sie künftig unseren ermordeten Genossen ehren.

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Lest dazu auch:

Ernst Thälmann – Deutschlands unsterblicher Sohn!

Was schert mich mein Geschwätz von gestern? – Zum Wesen der Partei DIE LINKE, Teil 1

Was schert mich mein Geschwätz von gestern? – Zum Wesen der Partei DIE LINKE, Teil 2

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12 Kommentare

  1. So ein Verrat der Arbeiterklasse gab es schon mal, Noske und so, also haben einige Leute der Linken die Rolle der SPD übernommen, ich schäme mich für diese Vasallen des Kapitals

    • Leider kann ich dem nur zustimmen. Die Geschichte Ernst Thälmann’s hat mich durch meine gesamte Jugend begleitet. Ich war sogar auf der Ernst Thälmann Oberschule in Pankow.
      Diesem große Führer der KP jedes Jahr zu gedenken, ist unsere Pflicht. Seinen Namen weiter zu tragen, darf nicht aufhören.
      Es kommt mir oft vor, als wenn sich Die Linke mit der Geschichte des Widerstands nicht auskennt. Wenn ich eine Janin Wissler reden höre, abgesehen davon das sie nicht reden kann da sie die Zähne nicht auseinander bekommt, ist ganz deutlich zu vernehmen, “ deren Brot ich esse, deren Lied ich pfeife“.
      Ich schüttle jedes Mal mit dem Kopf.

  2. Woher dieser Wind weht? Nachzulesen über die künftige Führung der LINKEN aber auch der jetzigen: Janine Wissler ist zudem Mitglied von attac, ver.di und des trotzkistischen Netzwerks Marx21. Auch Riexinger soll aus der trotzkistischen Szene gekommen sein. Die ganze westdeutsche Linkspartei ist in der Hand der Trotzkisten von SAV und marx21.
    Diese Trrotzkisten, die versucht haben die KPD/ML zu zerstören.

  3. Ein Beweis mehr, dass es dem Klassengegner des Proletariates gelungen ist mit „divide et impera“ seine Ziele durchzusetzen. Oh, wir haben noch einen weiten Weg vor uns!

  4. Die sogenannte Linke ist doch nur der Rest der SED der aus dem Flügel der SPD der Einheitspartei übrig ist. Die wirklichen Kommunisten sind nicht mehr in der Linken zu finden. Und wer hat uns verraten … Die Sozialdemokraten.

  5. Wer rettet unsere Ehre als Komministen?
    Es war Olga Fot aus dem Stadtverband der Linkspartei in Stralsund welche die Entfernung der KPD Fahne forderte. Mir ist nicht bekannt ob Kerstin Kassner, MdB sies auch gefordert hatte. Demonstrativ hatten sich einige auch hinter dieser Fahne gestellt um zu bekunden dass wir das nicht so unwidersprochen durchgehen lassen wollen. In einem weiteren Bild ist auch Jochen L. und weitere Teilnehmer im Bild. Es waren nichtorganisierte Mitstreiter, organisierte Mitglieder von Linkspartei, KPD, MLPD, jedoch ohne DKP, wobei diese schon sehr schnell verschwunden waren. Da ich diese alle persönlich kenne weiß ich, sie hätten auch dort gestanden. Künftig sollen die Gedenkveranstaltungen zum Gedenken von Ernst Thälmann durch die Gruppe der Thälmannfreunde besser organisiert werden.

  6. Marx würde über die autoritäre trotzkistische Politsekte „Marx21“ sagen: „Wenn das Marxisten sind dann bin ich kein Marxist“. Ein echter Kummunist strebt eine herrschaftsfreie Gesellschaft der Freien und Gleichen an. „Marx21“ hat mehr die Tradition in Unterdrückung, Kontrolle und Selbstbedienung. Ich kenne sehr anständige Menschen im ganz linken Spektrum der LINKEN, ich finde man sollte endlich aufhören diese mit der Sekte, die entristisch DIE LINKE unterwandert hat in einen Topf zu werfen.

    https://www.welt.de/politik/deutschland/article215227820/Janine-Wissler-Eine-Trotzkistin-will-an-die-Linke-Spitze.html?fbclid=IwAR2TLVt9W-ITH2AbHlC3JIaFYOSD1YV9-5rpFWSL2E-8IQiu-pTqBj9ghmI

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