Redaktion – 28. Juli 2024
Der dritte imperialistische Weltkrieg steht vor der Tür. Die vollgefressene Bourgeoisie lebt nach der Devise: „Nach uns die Sintflut“. Der Produktionsprozess beherrscht die Produzenten; eine innere Naturbeherrschung in der Gattung und eine äußere durch sie liegt nicht vor. Die Menschen sind Spielbälle fremder Mächte, deren Meister sie ohne Marxismus-Leninismus nie werden können. Das Bewusstsein über die Wechselbeziehungen zwischen Politik, Krieg, Bürgerkrieg, Revolution und Frieden ist nicht wissenschaftlich, sondern gegenaufklärerisch besetzt.
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Die Rolle des Finanzkapitals
Die Rolle des Finanzkapitals als Hauptverursacher imperialistischer Kriege wird von den bürgerlichen Massenmedien auftragsgemäß ausgeblendet. Die Wissenschaft über den Zusammenhang von Politik und Krieg ist zum Schweigen gebracht worden, während Imperialisten die von den Völkern unter Blut, Tränen und Schweiß erarbeiteten Dollars und Euros in ihren Kriegskassen horten. Kurz: Der dritte Weltkrieg steht nicht bloß vor der Tür, er klopft bereits an.
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Mögliche Szenarien eines dritten Weltkrieges
Wenn dieser daran anknüpft, wie der zweite endete, nämlich mit atomaren Vernichtungsschlägen, kann es über Nacht zu einem oder mehreren Super-GAUs kommen. Es kann aber auch zu heute noch konturlosen Kriegskonstellationen kommen, die sich unterhalb der atomaren Vernichtungsschwelle bewegen und die von den proletarisch-revolutionären Kämpfern, die über keinerlei atomares, biologisches und chemisches Vernichtungspotential verfügen, ein rasches Improvisieren mit einfachen Mitteln unter Mobilisierung der Volksmassen erforderlich machen. Die revolutionären und mitdenkenden Marxisten-Leninisten arbeiten heute hart daran, auf diese Kriegssituation vorbereitet zu sein, um sie als Ausgangsbasis zur Umwandlung eines imperialistischen Krieges in einen revolutionären Bürgerkrieg zu nutzen. Im Anfangsstadium wird ein asymmetrischer Krieg vorliegen.
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Der Einfluss des Krieges auf das Denken
Der Ausbruch eines dritten Weltkrieges wird unser heutiges eingefahrenes Alltagsdenken zusammensinken lassen wie Traumbilder im Augenblick des Erwachens. Er wird zu einer neuen Sichtweise aller Dinge führen. Der Krieg zwingt uns zu einem dialektischen Denken, eingedenk der Worte Hegels, dass die Resultate des Denkens umso greller sind, je besser die Methode ist; eingedenk der Worte von Engels, dass die Dialektik tief innerlich und ruhelos ist; und eingedenk der Worte Lenins, dass die Geschichte Sprünge vorwärts und rückwärts aufzuweisen hat, schroffe Wendungen und phantastische Zickzackbewegungen. Die Marxisten-Leninisten gingen nach Lenin in die Oktoberrevolution mit der Devise Napoleons hinein: „On s’engage et puis on voit“1.
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Historische Perspektiven und Lehren
Folgende kleine statistische Angaben mögen verdeutlichen, was gemeint ist: Von 1.000 Personen in Russland konnten 1920 319 schreiben und lesen, nur ein Viertel aller Frauen waren keine Analphabeten mehr. Das heißt, das Verhältnis zwischen Analphabeten und Alphabeten lag im Oktober 1917 ungefähr bei 680 zu 320. Grob gesagt, nur ein Drittel waren theoretisch in der Lage, Lenins „Staat und Revolution“ zu lesen, und trotzdem haben es die Analphabeten geschafft.2 Heute haben die Edelmarxisten die blauen Bände regalweise stehen, die Arbeiteraristokraten verfügen sogar über die große MEGA, aber es fehlt an Kühnheit im französisch-russischen Sinn und an revolutionärer Glut. Stattdessen gibt es passiven Radikalismus im klassischen Land der Konterrevolution. Hochgebildete und gelehrte Marxisten sehen in russischen Analphabeten ihren Lehrmeister und verharren vor den imperialistischen Kriegstreibern wie das Kaninchen vor der Schlange, verschlingen Bücher über Bücher über die russische Volksrevolution. Diese war eine der Arbeiter und der Bauern. Zu Beginn der Rätebewegung hatten die Kommunisten nur eine marginale Bedeutung, aber nach weniger als einer menschlichen Schwangerschaft verfügten sie über die Mehrheit in den Sowjets der beiden Metropolen Moskau und Petrograd. Das bedeutet, wir dürfen uns nicht wissenschaftlich an den Schablonen der heutigen, ohne revolutionäre Praxis vor sich gehenden Widerspiegelungen der Wirklichkeit aufhängen. Dialektiker müssen gegenwärtig sein, dass aus geschichtlich Kleinem blitzartig Großes aufschnellen kann. Hätte Lenin im April 1917 keine Aprilthesen entworfen, hätte der Verlauf der russischen Revolution einen anderen, für uns negativen Verlauf ohne zweite Commune genommen.
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Herausforderungen der Linken und der Marxisten
In der Linken steckt heute nicht nur in Deutschland ein hässlicher dicker Wurm. Unter kleinbürgerlichem Einfluss haben sich Etliche in traditionellen, in Friedenszeiten geprägten Denkschablonen verödet und haben jetzt enorme Schwierigkeiten, den Umschlag vom Frieden zum Krieg zu erfassen, der fließend und nicht punktuell-eindimensional ist. Der Wurm wurde dicker und dicker, weil man sich im revisionistischen Gefolge entwöhnte, den stets virulenten imperialistischen Krieg als Politik des Finanzkapitals zu begreifen. Eine Seichtigkeit des Denkens machte sich breit, eine Ersetzung der Dialektik durch Eklektizismus, das heißt, die Dinge nicht allseitig als sich widersprüchlich und selbstbewegend zu fassen, sondern praxisfern und abstrakt. Jahrzehnte des Friedens und der Herrschaft des Revisionismus liegen hinter uns und blockieren wie selbstverständlich militant-dialektisches Denken. Die große Mehrheit der Marxisten ist heute, man möchte sagen fast naturgemäß, außerstande, leninistisch zu denken, Banken zwecks Aufbesserung der Kriegskasse der Revolution zu überfallen, eine folgerichtige Weiterentwicklung des Marxismus-Leninismus unter imperialistischen Bedingungen. Im 19. Jahrhundert, im Zeitalter des klassischen Konkurrenzkapitalismus, lag objektiv noch eine Situation vor, dass in England und in den USA eine proletarische Revolution ohne einen Gewehrschuss, also ganz friedlich, möglich war. Nur dürfen wir heute in der Endphase des Imperialismus, im 21. Jahrhundert, nicht mehr als Kinder des 19. Jahrhunderts gegen den waffenstarrenden, mit globalen Vernichtungswaffen auf höchstem technischen Niveau ausgestatteten Hauptfeind, der im eigenen Land steht, angehen. Mit Muckern ins letzte Gefecht ziehen käme einem Klassenselbstmord gleich. Also Banküberfälle nach dem Vorbild Stalins, um hochwertige Waffen zu besorgen.
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Der Krieg als Beschleuniger der Weltrevolution
Der Ausbruch eines dritten Weltkrieges, der uns schon Kriegsbilder vorzugaukeln scheint, eines Krieges unterhalb des atomaren GAUs, wird sich als Beschleuniger der proletarischen Weltrevolution erweisen. Lenin sprach vom großen Regisseur im Hintergrund. Eine der Aufgaben der revolutionären Marxisten-Leninisten besteht heute darin, die dogmatischen Verkrustungen aufzusprengen, die den Marxismus-Leninismus am aufrechten Gehen hindern.
- Sinngemäß: Man engagiert sich und dann wird man sehen.
- Vergleiche Lenin: „Tagebuchblätter“, Werke, Band 33, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 447
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