Wahlen In einer perversen Gesellschaft

Heinz Ahlreip – 5. Juni 2024

Heinz Ahlreip

Die bürgerliche Gesellschaft als die Wurzel des bürgerlichen Staates leidet nicht nur an Scharmützel Widersprüchen, sondern an erheblichen antagonistischen. Die kapitalistische Gesellschaft ist eine grauenvoll-widersinnige, was soll da das Gelabere von Demokratie, eine der wenigen vollen und vielen leeren Taschen ist keine, sondern gesamtgesellschaftliche physische und psychische Folter mit Depressionsfolgen.

Der Mensch kann sich in einer Welt der Entfremdung nicht sich in sich selbst finden, wie kann er gesund sein? Die bürgerliche Pseudodemokratie schwebt nicht in der Luft, sie ist einer physisch und psychisch krankmachenden Ausbeutungswirtschaft verhaftet. Eine proletarische Klasse, an der das Unrecht schlechthin begangen wird, kann sich nicht mit zwei Kugelschreiberstrichen das Elend ihres Lebens schönschreiben, dazu bedürfen die Hammer- und Sichelmenschen Gewehre. Also liegt eine Scheuklappendemokratie vor: Reine Wahlen ohne Beziehungen zur Fabrik, ohne Beziehungen zur Arbeit auf dem Lande, ohne Beziehung zu den Krankenhäusern, in denen die erschöpften Malocher liegen.  Eine von der kapitalistischen Klasse krankgemachte Gesellschaft kann durch Pseudowahlen nicht gesund gekreuzt werden, im Gegenteil. Wer ist es, der da auf die Menschen einschlägt, dass sie so durch und durch erkaltet? Richter, Lehrer und Beamte werden nicht gewählt, wie es in der Pariser Commune der Fall war. In Paris herrschte 1871 ein demokratisches Klima, nicht so heute:   eine sterile, kalt-mathematische Erfassung, die proletarische Ware aus der Fabrik bleibt auch im Wahllokal ein Spielball fremder Mächte, Objekt bzw. Material für die Statistiker und Prozentrechner. Es ist doch sonnenklar, dass in einer perversen Gesellschaft auch nur eine perverse Demokratie heranwachsen kann. Superwahljahr 2024 – was für ein grauenvolles Jahr! Marx verließ Deutschland mit den Worten auf den Lippen: ‘Man verfälscht sich hier nur selbst‘. Das gilt, auch wenn keine Wahlfälschung vorliegt. Wieviel mehr muss das im Imperialismus gelten. Das parlamentarische Zertreten des Proletariats findet, so lehrt es uns Lenin, auch in den allerdemokratischsten Republiken statt. Auf die Kurzformel gebracht lautet die marxistische Kritik am Parlament: Sadistische Faulheit.!! Marx, Engels, Lenin und Stalin sprechen vom parlamentarischen Zertreten des Proletariats durch Parlamente, der Kapitalismus ist genuin sadistisch angelegt, die Pariser Commune war eine arbeitende Vertretungskörperschaft, keine bloß schwatzende. Hier haben wir in der Theorie das Schibboleth, an dem sich in der Einschätzung des Parlaments die wahren und die falschen Freunde des Volkes scheiden. “Das Parlament entartet zum Bordell, in dem eine Bande von bürgerlichen Politikastern en gros und en detail mit „Volksfreiheit“, „Liberalismus“, „Demokratie“, Republikanismus, Antiklerikalismus, Sozialismus und allen sonstigen gangbaren Waren handelt“.1

  1. Lenin:“ Der Partisanenkampf“, Werke, Band 11, Dietz Verlag, Berlin, 1960, Seite 211.

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3 Kommentare

  1. Erbärmlich ,für einen sogenannten Sozialstaat .Obwohl 1000 Euro doch für mich allerhand Geld ist .Ich habe vor 10 Jahren mit 700 Euro angefangen .Habe mein ganzes Leben gearbeitet und dann das .Nochmal es ist beschämend ,für die ganze Welt ist Geld da ,nur nicht für die eigenen Rentner ,die bringen ja auch nichts mehr .

  2. Und trotzdem werden diese Parteien immer wieder gewählt, unverständlich für mich. Verantwortlich für die Verarmung der Rentner sind speziell SPD, Bündnis 90/Die Grünen und allen voran auch die CDU/FDP mitsamt ihren Beratern und Prof. Raffelhüschen.

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