Proletarier als Totengräber des Kapitalismus: Der bolschewistische Kampfauftrag der Arbeiterklasse

Die friedliche Koexistenz zweier Systeme, oder das Hinüberwachsens des Kapitalismus in den Sozialismus war nie die Vorstellung von Marx und Engels. | Photo: Videoscan YouTube

Redaktion RoterMorgen – 12. Oktober 2024

Die Arbeiterklasse trägt die historische Aufgabe, den Kapitalismus zu beenden. Im Manifest der Kommunistischen Partei wird den Proletariern nicht nur ein theoretisches Ziel, sondern ein praktischer Auftrag erteilt: Sie sollen die Bourgeoisie stürzen. Lenin macht in Staat und Revolution unmissverständlich klar: Es geht um die vollständige Vernichtung der bürgerlichen Klasse. Doch wie sieht dieser Klassenkampf aus, und warum hat die Bourgeoisie mehr Angst vor der Selbständigkeit der Proletarier als vor jeder Reaktion?

Für die praktischen Materialisten geht es immer darum, die Dinge in der Realität anzupacken. Im Manifest der Kommunistischen Partei wird nicht nur den Parteiführern, sondern allen Arbeitern eine klare Aufgabe gestellt, die sich aus der Entwicklung der bürgerlichen Gesellschaft ergibt: Die modernen Arbeiter sollen die bürgerliche Klasse, die Bourgeoisie, zu Fall bringen. Sie sind sozusagen die „Totengräber“ ihres Klassenfeindes.

Lenin sagt das in dem im Herbst 1917 geschriebenen politischen Hauptwerk Staat und Revolution ganz konkret:
„Es geht um die völlige Vernichtung der Bourgeoisie.“
(Lenin, Staat und Revolution, Werke, Band 25, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 450).

Um dieses Kernziel kreisen alle revolutionären Anstrengungen, sowohl die praktischen als auch die theoretischen.

Deshalb hat die liberale Bourgeoisie vor der Selbständigkeit dieser Klasse der Proletarier hundertmal mehr Angst als vor jeder beliebigen Reaktion.
(Vergleiche Lenin, Die historischen Schicksale der Lehre von Karl Marx, Werke, Band 18, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 576),

denn diese durch und durch verfaulte, unrettbar reaktionär gewordene Klasse weiß oder spürt, dass die objektive Klassenkampfkonstellation sich auf einen Bürgerkrieg der schrecklichsten Art zuspitzt. „Bürgerkrieg der schrecklichsten Art“ – das ist eine Formulierung, die Marx zum ersten Mal 1847 im Elend der Philosophie publizieren lässt.

Ein Jahr später, im Manifest, publiziert er zusammen mit Engels eine Vorform des springenden Punkts des wissenschaftlichen Sozialismus: die Vergesellschaftung des Eigentums. Im Manifest wird noch nicht von der Vergesellschaftung des Privateigentums an den Produktionsmitteln gesprochen – dass also die Eigentumsfrage die Grundfrage der Bewegung ist.

Wer den Klassenkrieg nicht bis zu dieser Konsequenz durchzieht, wer nicht nur den Klassenkampf anerkennt, sondern auch, dass dieser notwendigerweise zur Eigentumsvergesellschaftung führen muss, und stattdessen eine friedliche Koexistenz zweier Systeme oder ein Hinüberwachsen des Kapitalismus in den Sozialismus propagiert, der ist kein Marxist-Leninist. Immer dran denken: Die perversen bürgerlichen Klassen, von denen wir nicht durch eine chinesische Mauer, gleichwohl eine dialektische, getrennt sind, stehen – dank unserer uns vielfach quälenden, grausamen, praktischen alltäglichen Klassenkampfalltagserfahrungen, eines Lebens mit einem eingebildeten, mehr den Kapitalisten als uns dienenden Sonntag, und des ihm komplementären Studiums des Marxismus-Leninismus – unter einem dreifachen Diktat: Immer gilt es, den Gegensatz zwischen den beiden Kernklassen der bürgerlichen Gesellschaft herauszuarbeiten, die Gütergemeinschaft zu propagieren und die revolutionäre Gewalt (GGG).

Wir haben es in der Auseinandersetzung mit der bürgerlichen Journaille immer mit unwissenschaftlichen, verschwommenen Aussagen zu tun, da die Eigentumskernfrage, um die sich in der Neuzeit seit Morelly und Mably und insbesondere seit Rousseaus zweitem Diskurs über die Entstehung der Ungleichheit unter den Menschen aus dem Jahr 1755 alles dreht, außen vorgelassen wird. Die Koryphäen unter den bürgerlichen Journalisten erdreisten sich, sie zu übersehen; die ungebildete Meute bildet sich eine wissenschaftliche Herangehensweise bloß ein. Gegen beide Volksverdummungsrichtungen müssen wir die Volksmassen aufklären.
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Der Text beruht auf einer Diskussionsvorlage von Heinz Ahlreip. Überarbeitet von der Redaktion DerRevolutionär und der Redaktion RoterMorgen

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2 Kommentare

  1. In diesen Zeiten des Umbruchs zu einer dringend notwendigen(!) multipolaren Welt mit den Werten einer friedlichen Koexistenz, unter der „Praxis als Kriterium der Wahrheit“ (frei nach Karl Marx Lenin) für konkurrierende Vorstellungen und Ideen auf der Suche nach einer friedlicheren und sozial gerechteren Welt, zerfällt sie in zwei Lager: Pro- Unipolar mit dem US- Imperium als selbsternannten Weltpolizisten und in Pro- Multipolar mit den sich weiter formierenden BRICS- STAATEN….
    Derzeit ist man dabei, die Dominanz des Petro- Dollar in der Weltwirtschaft zu brechen.
    Der wahre Reichtum der Menschheit besteht jedoch in ihren unterschiedlichen(!) Kulturen und Wertevorstellungen !
    Denn, Uniformität im Sein und im Denken bewirken stets Stillstand, Dekadenz und tendenziellen Niedergang.
    Alle hegemoniale Weltordnungen in ihrer vermeintlichen Stabilität trugen deshalb stets den Keim ihres Untergangs in sich!
    In diesem Zusammenhang ordnet sich der Angriffskrieg Putins ein… Er ordnet sich ein in die Angriffskriege der westlichen „Edeldemokraten“ im Irak, … Nicht mehr, aber auch nicht weniger!!!
    Auch dieser Krieg widerspricht (noch) in diesen Zeiten des Umbruchs einer multipolaren Welt mit den Werten einer friedlichen Koexistenz !!!
    Die Werte einer friedlichen Koexistenz kennen dann sehr wohl ein Recht auf eine angemessene Not- Wehr, jedoch verbunden mit einer Pflicht zu einer schnellstmöglichen Deeskalation …
    Denn, das erste Menschenrecht ist das Recht auf Leben eines jeden einzelnen Menschen, mit Recht laut Menschenrechtskonvention.
    Alle anderen Rechte sind nämlich im Falle des Todes durch kriegerische Gewalt OBSOLET!

  2. Die Idee des Kommunismus ist theoretisch schon anziehend und Karl Marx hat dies ja in seinen Werken sehr ausführlich dargelegt. Zu der damaligen Zeit hat das auch viele Menschen bewegt da die Ausbeutung der Arbeiterklasse und die elenden Lebensverhältnisse der Familien so groß waren und auf der anderen Seite wurde das Kapital dadurch in ungeheueren Mengen einseitig angehäuft. Die Verhältnisse der zaristischen Gesellschaft waren ähnlich und hatten auch durch den Krieg ein ungeheueres Proletariat von Industriearbeitern und Landbevölkerung erzeugt. Lenin wurde dann von der deutschen Regierung mit viel Geld ausgestattet und von der Schweiz direkt im Zug nach Russland gebracht. Davon versprach man sich ein Ende des Krieges. Es kam schließlich zur Oktoberrevolution und einem Kommunismus in Russland der weniger Ausbeutung und Gerechtigkeit für die Arbeiterklasse mit sich brachte. Viele Länder haben dies auf ihre eigene Weise kopiert und einen Sozialismus eigener Prägung entwickelt wie z.B. Cuba. Mit der Steigerung der Löhne, den Sozialversicherungen und der Bildung von Eigenkapital, sowie Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie und damit für breite Massen ein wirklich lebenswertes Leben hat sich der Kommunismus oder der Sozialismus mit DDR-Prägung überholt. Und durch die Freiheitsrechte, die Rechtsstaatlichkeit und Brüderlichkeit wollen das die Arbeiter in der Demokratie auch nicht mehr. Allerdings gibt es immer noch in unserer Gesellschaft einen Anteil an Niedriglöhnern, Kinderarmut und Armut im Alter und dies versucht die soziale Hängematte abzumildern, aber nicht immer mit Erfolg. Und so ist die Idee des Sozialismus, sofern sich die Menschen damit beschäftigt haben, interessant und vielleicht erstrebenswert….allerdings geht das natürlich wie man gesehen hat nur mit einer Diktatur des Proletariats und wer will denn in einer Diktatur und Unfreiheit leben….ich kenne keinen.

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