»ANF news« – 5. Mai 2021
In Osmaniye sind 16 Landarbeiter/innen bei einem Unfall verletzt worden. Die Ausbeutung von Landarbeitskräften hat sich mit der Corona-Pandemie weiter zugespitzt.
Es ist hinlänglich bekannt, dass an Haselnüssen, Kirschen und anderen landwirtschaftlichen Produkten aus der Türkei und Nordkurdistan häufig sprichwörtlich Blut klebt. Ein Unfall bei Osmaniye zeigt erneut die grausame Realität der Landarbeiter/innen in der Türkei und Nordkurdistan. In einem Tunnel kam ein mit Landarbeiter/innen beladener Kleinbus von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Dabei wurden 16 Menschen verletzt. Immer wieder kommt es zu solchen und ähnlichen Unfällen. Die Arbeiter/innen werden täglich von Kleinbussen abgeholt, trotz Pandemie in den Fahrzeugen zusammengepfercht und auf die Felder zur Arbeit gebracht. Dort arbeiten sie bei Hitze und Kälte oft bis zum Zusammenbruch. Viele von ihnen sind Kinder. Kinderarbeit in der Türkei ist nur bedingt illegal.
So ist der Einsatz von Kindern in der Landarbeit legal. Insbesondere geflüchtete Kinder, für deren Versorgung der türkische Staat von der EU Millionenbeträge erhält, werden zur Arbeit eingesetzt. Schätzungen zufolge sind auf den Feldern bis zu 400.000 Flüchtlingskinder aus Syrien im Arbeitseinsatz. Die Gesamtzahl der arbeitenden Kinder in der Türkei und Nordkurdistan wird konservativen Zahlen zufolge auf zwei Millionen angesetzt. Jährlich sterben Dutzende Kinder und Jugendliche bei der Arbeit oder bei Unfällen auf dem Arbeitsweg.
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