Nancy Faeser wirbt für Abschiebe-Offensive

"Landings #2" (CC BY-NC-SA 2.0) by ON EYES PHOTOGRAPHY

Name – PERSPEKTIVE»online – 10. August 2023

Bundesinnenministerin Nancy Faeser stellt vor, wie das ihr unterstellte Bundesinnenministerium die rassistische Abschiebepolitik der Bundesrepublik weiter ausgestalten will: Einschränkung der Persönlichkeitsrechte von Geflüchteten ebenso wie Ausweisungen als Straftäter, obwohl keine Straftat vorliegt.

Nancy Faeser (SPD) hat umfassende Vorschläge vorgestellt, die die Lebenssituation von Geflüchteten in Deutschland deutlich verschlechtern. Die Vorschläge der Bundesinnenministerin sind umfassend: So beinhalten sie etwa Neuregelungen zur Gewahrsamnahme von “Ausreisepflichtigen”, das heißt von Menschen, denen die Abschiebung unmittelbar bevorsteht. Bisher war eine Abschiebehaft von zehn Tagen zulässig.

In vielen Fällen mussten die Geflüchteten – auch bei schlechtem physischen wie psychischen Gesundheitszustand – eine Isolationshaft erdulden. Diesen Zeitraum will Faeser auf 28 Tage ausweiten. Einige Jurist:innen schätzen dies als verfassungswidrig ein. Gegenüber der tagesschau erklärt Rechtsanwalt Peter Fahlbusch, dass es keine offizielle Statistik zu rechtswidriger Inhhaftnahme von Ausreisepflichtigen gäbe. Mit Blick auf seine Mandant:innen schätzt er, dass in ca. 52% der Fälle das Gericht zugunsten der Geflüchteten eine unrechtmäßige Inhaftierung feststellte.

Noch weniger Privatsphäre

Auch die ohnehin eingeschränkten Persönlichkeitsrechte der Geflüchteten sollen beschnitten werden. Während einer Abschiebung soll die Polizei künftig nicht mehr nur Zugang zu den Zimmern der ausreisepflichtigen Personen haben, sondern auch zu weiteren Räumen. Zahlreiche Berichte belegen, wie gewaltvoll und retraumatisierend vergleichbare Polizeieinsätze in Unterkünften in der Vergangenheit waren.

Abschiebung wegen Familienmitgliedschaft

Besonders viel Berichterstattung wurde dem Vorschlag zuteil, Mitglieder krimineller Vereinigungen auch dann auszuweisen, wenn ihnen gar keine Straftat nachweisbar ist oder sie keine begangen haben. Besonders problematisch ist das in Hinblick auf das rassistische Bild von “Clan-Kriminalität”. Unter diesem Kampfbegriff sammeln Behörden und Medien Delikte, bei denen sie einen Zusammenhang zu migrantischen Familien herstellen. Die Befürchtung ist, dass auch die Familienangehörigkeit und internationale Familiengeschichte mit Faesers Reform Anlass für eine Ausweisung werden könnte.
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Erstveröffentlichung am 10. August 2023 auf »PERSPEKTIVE>>«. Wir danken den Genossinnen und Genossen von »Perspektive« für ihre gute Arbeit und der Genehmigung der Weiterveröffentlichung.

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2 Kommentare

  1. Denke wenn keine Waffen mehr in Kriegsgebiete geliefert würden, wären viele nicht mehr genötigt aus ihrer Heimat zu fliehen.
    Wäre für die Abschiebung von Faeser und würde schieben helfen.

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