„Ich bin Indianer. Mein einziger Wunsch ist es, wie einer zu leben!“

Redaktion – 30. Mai 2023

Freiheit für Leonard Peltier!

Seit über 47 Jahren ist indigene Aktivist Leonard Peltier in diversen Maximum-Security-Knästen in den USA inhaftiert und war teilweise in Isolationshaft. Er hat damit mehr als die Hälfte seines Lebens als politischer Gefangener in US-Gefängnissen verbracht. Zu unrecht verurteilt wurde er wegen drei Morde an zwei FBI-Agenten und einem Mitkämpfer des „American Indian Movement“ AIM.

„Um zu verstehen, wie es zu dem Schusswechsel kam, in dessen Verlauf am 25. Juni 1975 zwei FBI-Agenten sowie ein junger Aktivist des AIM, einer analogen indianischen Widerstandsbewegung, die sich zu Beginn hauptsächlich gegen rassistische Polizeigewalt gegenüber Native Americans engagierte – erschossen wurden, muss kurz auf den Hintergrund dieses Schusswechsels zwischen FBI und anderen Polizeigruppen einerseits sowie AIM und anderen Natives andererseits eingegangen werden.“ Sagte der politische Gefangene Leonard Peltier, in einem Interview im Februar 2012 und fuhr fort: „In der Pine Ridge Reservation herrschte Anfang bis Mitte der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts eine korrupte Stammesregierung, die mit Hilfe einer eigenen Todesschwadron vor allem traditionell orientierte Lakota sowie sich politisierende junge Natives bedrohte und auch ermordete. Wir kennen mindestens 60 Mordopfer namentlich, wobei diese mörderische Gewalt unter den Augen des FBI und diverser Polizeigruppen stattfand, ja durch Polizei und FBI sogar unterstützt wurde.

Gegen diese „Herrschaft des Schreckens“, wie diese Zeit heute geschichtlich bezeichnet wird, riefen, die Häuptlinge und Stammesältesten der Oglala Lakota das AIM um Hilfe. Zu der Zeit war vor allem wieder eine ältere Familie bedroht und so errichteten AIM-Aktivisten ein Schutzcamp auf dem Gelände dieser Familie, denn eine Grundstücksmauer gab es dort nicht. Man muss sich den Ort eher ländlich vorstellen. In dieses Schutzcamp, in dem auch zahlreiche Frauen und Kinder lebten, rasten die zwei FBI-Agenten überfallartig mit ihren ungekennzeichneten Autos hinein, was dann zu dem tödlichen Schusswechsel führte. Ich würde dies nicht selbstmordattentatsmäßig nennen, denn dies war sicherlich nicht die Intention der beiden Agenten und unterscheidet dies von dem, was wir über Selbstmordattentate zum Beispiel islamistischer Terroristen kennen. Aber es war für die vorgesetzten Stellen des FBI sicherlich antizipierbar, dass nach den zahlreichen Morden an Lakota in der und um die Reservation, ein solcher Polizeiüberfall zur Eskalation der Gewalt führen würde.“

Zwei AIM-Mitangeklagte Peltiers wurden von einem anderen Gericht daher auch wegen Notwehr in einer Selbstverteidigungssituation freigesprochen. Leonard Peltier, der am 6. Februar 1976 in Kanada festgenommen wurde, wurde 1977 dann wegen zweifachen Mordes zu zweimal lebenslänglicher Haft verurteilt, obwohl die Belastungsbeweise eindeutig manipuliert und mit Gewalt(androhung) erpresst wurden, während alle Entlastungsbeweise komplett unterschlagen bzw. nicht zugelassen wurden.

Deshalb lasst uns gemeinsam fordern:

Freiheit für Leonard Peltier!

 

Bild: © Michael Ody. Das Bildnis ist als Postkarte gegen eine Solispende in jeder Menge bestellbar. Anfragen und Bestellungen bitte an: bluebeer@gmx.net

 

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3 Kommentare

  1. Schande über das amerikanische Rechtssystem!
    Unfassbar, was da geschehen ist!
    Ich hoffe noch immer, dass Leonard Peltier rehabilitiert wird!

    • Das kann man nicht als Rechtssystem bezeichnen – es ist ein Unrechtssystem sozusagen Kapitalismus hoch 2! Ein Staat der im Ausland viele Konzentrationslager unterhält in der der Gefangene keine Rechte hat und gefoltert wird sollte von allen verächtet und angeklagt werden.
      Leonard Peltier muss ein Leben lang inhaftiert bleiben damit es nie wieder ein Indianer wagt organisiert auf zu begehren.
      Eine vorzeitige Entlassung könnte m. E. nur dadurch erfolgen das sich eine der beiden kapitalistischen Parteien bei Wählern einschleimen will um genügend Wählerstimmen zu bekommen.

  2. …wer dem „mainstream“ widerspricht! „Wehe dem!“, sagen die Mächtigen! Wo nur bleiben Menmschlichkeit, Toleranz und „Leben und leben lassen“? Auf der Strecke! Die Mächtigen, die großen Finanziers und ihre Marionettenpolitiker bestimmen, wo es lang geht und was gesagt und getan werden darf! Und das nennen sie auch noch spöttisch Demokratie! Eine geistige Verblendung der Bevölkerung, um diese auf Linie zu halten. Tja, achselzuck!

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