Hoch die internationale Solidarität!

Ein Trucker jubelt auf der Raststätte Gräfenhausen, wo er seit mehr als zwei Monaten mit rund 80 anderen LKW-Fahrern für die Auszahlung seines Lohnes gestreikt hat. | Bild: Soli


PERSPEKTIVE»online – 1. Oktober 2023

Streikende LKW-Fahrer in Gräfenhausen setzen sich durch

Die 80 streikenden LKW-Fahrer haben gestern die Zusicherung erhalten, dass ihnen „große Teile“ der Löhne ausgezahlt würden. Das Subunternehmen Mazur werde auch die gestellten Anzeigen zurückziehen.

Der wilde Streik  hatte noch vor wenigen Tagen ein neues Eskalationsniveau erreicht. 30 Arbeiter waren am 21.9. in den Hungerstreik getreten. Diesen beendeten sie jedoch vor wenigen Tagen, um gesundheitliche Schäden zu vermeiden.


Dann der Erfolg: Das Unternehmen Mazur, für das die Streikenden auf Europas Autobahnen unterwegs sind, gestand den Fahrer in Verhandlungen „große Teile der ausstehenden Summe“ zu. Die genaue Summe wurde bisher nicht bekannt gegeben. Außerdem zog Mazur die in Darmstadt erstatteten Anzeigen zurück. Schnell haben sich danach viele LKW-Fahrer zurück auf den Weg nach Hause gemacht, um endlich ihre Familien wieder zu sehen.
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Vorgeschichte

Seit Mitte Juli haben die 80 LKW-Fahrer in Gräfenhausen gestreikt. Zwischenzeitlich zahlte Mazur einzelnen Streikenden ihre Löhne aus, weshalb die Anzahl der Streikenden von 120 auf 80 schrumpfte. Ihre Forderungen: Die Auszahlung ihrer Löhne, die sich insgesamt auf mehr als eine halbe Million belaufen. Und die Zurücknahme der Anzeigen wegen Erpressung.

Zuvor hatten bereits im April Arbeiter der gleichen Firma gestreikt. Damals schickte Mazur gleich zwei Mal bezahlte Schlägertrupps und die Polizei. Aber auch die 60 Streikenden damals gewannen den Kampf und erhielten rund 300.000 Euro.
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Solidaritätsaktionen

In den zwei Monaten des Streiks besuchten unterschiedliche Organisationen immer wieder die Kämpfenden aus Gräfenhausen. Der DGB unterstützte den wilden Streik im Laufe der 2 Monate, Aurora Räteaufbau aus Frankfurt sammelte Sachspenden für die Streikenden, KlasseGegenKlasse, Young Struggle und Zora besuchten die Arbeiter und berichteten vor Ort. Auch das Solidaritätsnetzwerk aus Frankfurt am Main besuchte die Streikenden mehrmals auf ihrem Streikposten.

Gestern organisierten dann die Föderation Klassenkämpferischer Organistionen (FKO), Young Struggle und die Junge-Frauen-Organisation Zora gemeinsam eine Kundgebung, bei der sie einen der Streikenden über die Umstände des Streiks berichten ließen. Sein Fazit: „Organisiert euch und lasst niemanden allein!“

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Video vom Solidaritätsnetzwerk Frankfurt.
Erstveröffentlichung am 21. September 2023 auf »PERSPEKTIVE>>«. Wir danken den Genossinnen und Genossen von »Perspektive« für ihre gute Arbeit und der Genehmigung der Weiterveröffentlichung. Bilder und Bilduntertexte wurden ganz oder zum Teil von der Redaktion »RoterMorgen« hinzugefügt.

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Lest dazu bitte auch:

“Wilder Streik“ in Gräfenhausen geht weiter – LKW-Fahrer im Hungerstreik

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1 Kommentar

  1. Nicht nachlassen, das ist erst ein Teilerfolg. “ Große Teile“ sind noch nicht der gesamte Lohn. Die Solidarität mit den Streikenden darf nicht mit den Versprechungen solcher Unternehmen enden. Die Auszahlungen müssen im Auge behalten werden.

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