Redaktion Betrieb und Gewerkschaft – 27. August 2023
Am 28. August gedachte eine kleine Gruppe Hamburger und Schleswig-Holsteiner der Ermordung unseres Genossen und ehemaligen Vorsitzenden der KPD, Ernst Thälmann.
Das ist gut und und eine alte Tradition in der Hansestadt. Die rund 70 Anwesenden allen Alters kamen mit ihren Organisationsfahnen und hielten für diese Organisationen ihre Reden. Ein bund gemischter Haufen von Revisionisten, Reformisten, Mitgliedern fortschrittlicher Jugendgruppen, Mitglieder von Parteien die Begriffe wie Kommunismus und Marxismus in ihrem Namen führen und andere. Jeder kocht mit Ernst Thälmann sein Süppchen und so gab es dann auch nichts neues zu verkünden als im Vorjahr und den Jahren davor.
Wie immer wurde bei der Würdigung des Genossen Thälmann vergessen (oder auch bewußt verschwiegen) das Kommunist sein kein Amt oder keine Vereinstätigkeit ist. Genosse Thälmann war nicht nur ein Kämpfer für die Verbesserung der Lebensbedingungen im Kapitalismus, sondern ein Kämpfer für eine neue Gesellschaftsordnung, für den gewaltsamen Sturz der Herrschenden Klasse, ihrer vollkommenden Vernichtung und die Errichtung der Diktatur des Proletariats. Genosse Thälmann gab seine ganze Kraft die Befreiung der Menschheit!
Was ist daran so schwer zu verstehen, das der Sturz der Ausbeuterklasse, die proletarische Revolution nicht in den Räden vor der Thälmann Gedenkstätte propagiert wird und warum handeln die Anwesenden nicht in Thälmanns Sinne. Warum gingen einmal wieder die abgesandten der kleinen Grüppchen nach der Kundgebung nach Hause, statt sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam den so überfälligen Sturz der uns täglich erniedrigenden Ausbeuterklasse zu planen? Warum?
Wie man hier wieder einmal sehen kann, kann die Einheit der kämpfenden Arbeiterklasse nicht durch solche Kundgebungen, zu denen es nicht einmal gelungen ist eine erwähneswerte Anzahl Hamburger zu mobilisieren, erreicht werden. Die Einheit und die Schaffung einer neuen Marxistisch-Leninistischen Arbeiterpartei für Deutschland nach der Thälmanns Plänen kann nicht nicht mit revisionisten, Reformisten, linken Sozis oder linken Grünen geschlossen werden! Sie muss ihre Quelle in den Betrieben, den Fabriken, Warenhäusern, Arbeitsämtern usw. haben. Und der Fahrplan ist schon geschrieben. Es ist unsere wissenschaftliche Weltanschaung der Marxismus-Leninismus! Es ist der gleiche Fahrplan den Genosse Thälmann gewählt hat, für ein vereintes, unabhängiges und sozialistisches Deutschland!
Nachfolgend ein Bericht über die Kundgebung die in der Zeitschrift „YeniHayat|Neues Leben“ fälschlicher Weise unter dem Titel „Die Hamburger Jugend gedenkt Ernst Thälmann“ veröffentlicht wurde.
Wir danke den Genossen von „YeniHayat|Neues Leben“ für den Bericht, müssen aber anmerken, das nicht „Die hamburger Jugend“ die Kundgebung besucht hat, sondern Hamburger und Schleswig-Holsteiner allen Alters. Und Auch ihr Genossen, berichtet nur über das was ihr dort erlebt und mitgemacht habt, aber nicht darüber was verschwiegen wurde. Das ist falsch und der Herrschenden Klasse sehr recht. Die hat nichts gegen ein Häufchen Kundgebungsteilnehmer solange sie nur Reden halten und nicht handeln. Denn Handeln das bedeutet das Ende von Ausbeutung, Kriegen und Vertreibung!
„Am 18. August jährt sich die Ermordung eines der bedeutendsten Anführer der deutschen Arbeiterbewegung zum 79. Mal. Ab 1925 war er der Vorsitzende der KPD (Kommunistische Partei Deutschlands), bis er am 3. März 1933 von den Nazis verhaftet wurde. Am 18. August 1944 wurde Ernst Thälmann im KZ Buchenwald umgebracht. Nicht nur seinem Wirken in der Arbeiterklasse, sondern auch seiner bedeutenden Rolle im Hamburger Aufstand, der sich in einigen Wochen zum 100. Mal jährt, haben wir auch in diesem Jahr erinnert. Gemeinsam mit 70 Teilnehmenden sind wir dafür vor der ehemaligen Wohnung Thälmanns, der heutigen Gedenkstätte Ernst Thälmann, zusammengekommen. Neben Musik und Redebeiträgen wurden an vielen Stellen die Parallelen zwischen der historischen und der heutigen Situation aufgezeigt und auf die Lehren aus Ernst Thälmanns Arbeit verwiesen.
Ein Hafenarbeiter aus Hamburg
1886 wird Ernst Thälmann in Hamburg in eine Wirtsfamilie geboren. Er arbeitet schon früh als Hafenarbeiter, Heizer oder Kutscher. Mit 17 Jahren tritt er in die SPD ein und wird als Gewerkschafter bei den Hamburger Hafenarbeitern aktiv. Während des Ersten Weltkriegs kämpft er als Soldat an der Westfront, wo er während seiner Stationierung bereits oppositionelle Antikriegs-Blätter verteilt. Nach Kriegsende beginnt er in der USPD (Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands) zu wirken und entschlossen gegen die Burgfriedenpolitik der deutschen Sozialdemokratie einzustehen. Nach Gründung der KPD durch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht schließt sich Thälmann dieser mit fast allen Mitgliedern der Hamburger USPD an. Wenige Jahre später kommt es unter seiner Linie zum Hamburger Aufstand, dessen historische Lehren es besonders dieses Jahr zu unterstreichen gilt. Bis zu Machtergreifung durch die Nazis ist er in den Jahren darauf der Vorsitzende der KPD und kandidiert als solcher zwei Mal als Reichspräsident. Zeitgleich ist er außerdem Vorsitzender des Roten Frontkämpferbunds. „Sei standhaft wie Thälmann!“ heißt es damals unter Antifaschisten. Am 18. August wird Ernst Thälmann von den Nazis umgebracht, denn für sie ist seine Standhaftigkeit und seine Verbundenheit mit der Arbeiterklasse eine Gefahr. Dem Kampf für die Befreiung von Ausbeutung und Unterdrückung widmet er sein Leben und so wird ihm auch heute, nach 79 Jahren gedacht.
100 Jahre Hamburger Aufstand
„Heute vor zwei Jahren, am 23. Oktober 1923, stieg Hamburg auf die Barrikaden. Getrieben vom Elend der Inflationszeit, gedrängt von der unerhörten Not der werktätigen Massen […]“, so leitet Ernst Thälmann im Jahr 1925 „die Lehren des Hamburger Aufstandes ein“. Inmitten der Krise wird vor 100 Jahren, organisiert durch die Hamburger KPD unter Thälmann, der Kampf der Hamburger Arbeiterinnen und Arbeiter gegen das herrschende System ausgetragen. Fünf Jahre ist das Ende des Ersten Weltkriegs her und die Lebenssituation der Menschen ist gezeichnet von Armut, Arbeitslosigkeit und Hunger. Im ganzen Land beginnen die Arbeiter sich zur Wehr zu setzen, Streiks formten sich und die Proteste finden in Hamburg in einem dreitägigen Aufstand ihren Höhepunkt. Polizeiwachen werden entwaffnet und besetzt und Barrikaden gebaut – eine der letzten Chancen, den Faschismus in Deutschland zu verhindern, wird ergriffen. Auch wenn die Lage zu dem Zeitpunkt nicht ermöglicht, dass der Kampf sich im Land verbreitet, so trägt der Hamburger Aufstand doch eine enorme Wichtigkeit. Er hat gezeigt, dass die Massen „keineswegs in passiver Ohnmacht dahindämmerten, sondern daß sie zur Einsetzung ihres Lebens für die Erkämpfung der Macht entschlossen waren“.
Damals wie heute: „Für uns gelten nicht die Interessen der Kapitalisten, sondern nur die der Arbeiter!“
Nicht nur gibt Ernst Thälmann uns historisch Anlass zum Gedenken, auch sehen wir die Parallelen zu unserer heutigen Lage. Auch heute spüren wir die Auswirkungen von Krieg und Krise aus erster Hand, auch heute bringt uns die Inflation dazu, jeden Cent zweimal umzudrehen und auch heute arbeitet die Regierung gezielt gegen unsere Interessen, während die Kluft zwischen Arm und Reich weiter rasant wächst. Gleichzeitig blicken wir mit Erschrecken auf den erstarkenden Rechtsruck und eine AfD, die Umfrage-Höchstwerte bis zu 21 % erreicht. Im Kampf gegen diese herrschenden Verhältnisse, im Kampf gegen Ausbeutung und Krieg, im Kampf für ein besseres Leben ist es deshalb heute weiterhin die Haltung und Standhaftigkeit von Personen wie Ernst Thälmann, die es zu unterstreichen gilt. Auch heute gelten für uns nicht die Interessen der Herrschenden, sondern nur die der Arbeiter. In diesem Sinne gedenken wir heute Ernst Thälmann und lassen ihn in unserem antifaschistischen, antikapitalistischen Kampf weiterleben!“
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