Die Produktion ins unendliche zu vermehren

Volkskorrespondenz zum Wochenede
Heinz Ahlreip – 26. August 2023

Heinz Ahlreip

Es kann nicht bestritten werden und gehört zum Kernbestandteil des Marxismus-Leninismus, dass jeder politische Überbau in letzter Instanz der Produktion dient und in letzter Instanz durch die Produktionsverhältnisse der jeweiligen Gesellschaft bestimmt wird. Solange die Aufhebung der Klassen unvollendet vorliegt, solange die klassenlose Gesellschaft nicht erreicht ist, solange gibt es Staat bzw. Überbau.

Ein Apparat vor Regierungsspezialisten konnte sich erst herausbilden, nachdem es nach primitiver technischer Entwicklung möglich geworden war über das zum Leben Allernotwendigste einen Überschuss zu produzieren, so dass eine Trennung von Hand- und Kopfarbeit einsetzen konnte. Und dieser Zustand wäre anhaltend, der Kommunismus ewige Utopie, hätte nicht die technisch-industrielle Revolution die Möglichkeit eröffnet, die Produktion ins Unendliche zu vermehren, wie Engels es 1847 in seinen ‘Grundsätzen des Kommunismus‘ formuliert hatte (Vergleiche Friedrich Engels, Grundsätze des Kommunismus, Werke, Band 4, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 369). Jetzt erst bekam der Kommunismus Hand und Fuß.  Die Klassenkampfgeschichte wurde eingeleitet durch Überschussproduktion, deren Ende als Vorgeschichte der Menschheit wird eingeleitet werden durch die Produktion ins Unendliche, so dass jeder von der Gesellschaft ohne jegliche Kontrolle jede beliebige Menge Trüffeln, Autos, Klaviere und dergleichen dereinst erhalten kann (Vergleiche Lenin, Staat und Revolution, Werke, Band 25, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 483). Es wird dann keine Regierungsmaschine geben, sondern zwischenmenschliche Irregularitäten werden ohne Dazwischenkunft einer Polizei bereinigt, so wie heute schon eine beliebige Gruppe zivilisierter Menschen Raufende auseinander bringt oder eine Frau vor Gewalt schützt (Vergleiche a.a.O., Seite 478).

Erstveröffentlichung »Der Weg zur Partei« 29. März 2023. Eine Weiterveröffentlichung des Textes ist gemäß einer Creative Commons 4.0 International Lizenz ausdrücklich erwünscht. (Unter gleichen Bedingungen: unkommerziell, Nennung der verlinkten Quelle (»Der Weg zur Partei«) mit Erscheinungsdatum). Hervorhebungen und Verlinkungen wurden von der Redaktion Roter Morgen vorgenommen.

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2 Kommentare

  1. Was ist, wenn Maschinen die Produktion übernehmen und der Mensch überflüssig wird? Dann gibt es nämlich keine Arbeiterklasse mehr. Mit der Digitalisierung sind wir auf dem besten Weg dahin.

    • Es bleibt bei der Grundsatzfrage – welche Klasse hat die Produktionsmittel. Je weiter der ‚Fortschritt‘ in diese Richtung geht – Maschinen bauen Maschinen – Maschinen übernehmen die Aufgabe der Polizei und Armee etc. so konzentrierter ist der Besitz in einzelnen Händen. Aber was macht er mit den Produkten die ’seine‘ Roboter herstellen. Ich gehe mal davon aus, dass bei Deiner Zukunftsvision auch die Agrarkapitalisten das Land übernommen haben, und Roboter die Lebensmittel produzieren. Da Roboter keinen Lohn erhalten und keine Steuern zahlen kann der Kapitalist nichts verkaufen – Die Revolution ist dann schon überfällig – die Produktion kann danach genau auf den Bedarf eingestellt werden.

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