
Redaktion RoterMorgen und DerRevolutionär – 22. April 2025
Warum der Kapitalismus uns die Lebensmittel raubt
Ein Beitrag zur Frage von Eigentum, Entfremdung und Überleben im Spätkapitalismus
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»Die Früchte gehören allen – die Erde keinem!«
So schrieb Jean-Jacques Rousseau 1755 in seinem zweiten Diskurs, zur Zeit der aufkommenden industriellen Revolution in England. In wenigen Worten sprach er eine Wahrheit aus, die das Wesen sozialer Gerechtigkeit auf den Punkt bringt. Doch seither hat sich die Geschichte anders entwickelt: gegen die Völker, gegen das Leben, gegen die Freiheit.
Mit dem Aufstieg des Kapitalismus wurde den Menschen nicht nur der Boden genommen – auch die Früchte ihrer Arbeit wurden ihnen entrissen. Millionen stehen heute jeden Tag vor der erniedrigenden Frage:
Wie komme ich an Lebensmittel?
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Der Schein der Gerechtigkeit
Die kapitalistische Warenwelt lebt vom Schein. Marx begann seine Analyse mit der Ware, weil sich hier die Täuschung kristallisiert: Der Lohn scheint der gerechte Gegenwert der Arbeit zu sein – doch in Wahrheit wird nur Arbeitskraft verkauft. Der Schein erweckt Gleichheit, die Realität ist Ausbeutung.
Alles wirkt ausgeglichen, alle scheinen quitt – und die bürgerliche Demokratie präsentiert sich als gerechtes Gemeinwesen. Doch dieser Schein gründet auf dem tiefsten Widerspruch: dem Ausschluss der Mehrheit von den Mitteln zur Selbstversorgung.
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Kein Zugang zu Nahrung
Was den Menschen heute als normal erscheint – Lebensmittel nur gegen Geld, nur über Supermärkte, nur durch Lohnarbeit – ist in Wahrheit Ausdruck tiefster Entfremdung. Die unmittelbare Verbindung zwischen Mensch und Nahrung ist gekappt.
Wer lebt, aber keinen Besitz hat, ist auf Gnade und Ungnade dem Markt ausgeliefert. Die Nahrung, das tägliche Brot, geht nur über Dritte: über Kapitalisten, Fabrikbesitzer, Handelsketten.
Die große Mehrheit der Werktätigen – Arbeiterinnen, Kleinbauern, Angestellte – ist degradiert zur Funktion im Getriebe der Ausbeutung.
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Fabrikdisziplin – Kriegsvorbereitung
Marx und Engels machten im Kommunistischen Manifest deutlich, dass der kapitalistische Produktionsprozess bereits militärisch strukturiert ist: Disziplin, Gehorsam, Befehl – alles wird in der Fabrik eingeübt. Der Krieg gegen andere Nationen ist nur die Fortsetzung des Kriegs gegen die eigene Klasse mit anderen Mitteln.
Die imperialistischen Weltkriege des 20. Jahrhunderts sind nicht „aus dem Nichts“ entstanden – sie waren das logische Resultat dieser Ordnung.
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Nahrung als Waffe
Die kapitalistische Lebensmittelindustrie führt ebenfalls Krieg – gegen die Armen. Mit Pseudovitaminbomben, synthetischen Nahrungsmitteln und krankmachender Billigkost wird die Arbeiterklasse systematisch gesundheitlich geschwächt.
Ein pervertiertes Offizierskorps marschiert mit unterernährten, ideologisch verblendeten Soldaten in neue Kriege. Die Gesundheit des Volkes ist diesem System egal – Hauptsache, die Kriegsfähigkeit bleibt erhalten..
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Zwei Klassen – zwei Märkte
Der Markt ist kein neutraler Ort. Er ist das Schlachtfeld zwischen Besitzenden und Besitzlosen. Auf der einen Seite: die Eigentümer von Boden, Maschinen, Rohstoffen, Lebensmitteln. Auf der anderen: jene, die nichts verkaufen können außer ihrer Arbeitskraft.
„Ihre werktätigen Arme und Hirne“ – wie Marx es formulierte. Die einen häufen Reichtum, die anderen verarmen täglich neu.
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Akkumulation? Nein – Enteignung!
Bürgerliche Ökonomen sprechen von „ursprünglicher Akkumulation“. Marx nennt das, was war und ist: ursprüngliche Enteignung. Der Kommunismus strebt nicht nach Rückkehr in die Vergangenheit, sondern nach Wiederherstellung einer neuen Einheit von Mensch und Produktionsmitteln.
Die Kontrolle über die Lebensmittelproduktion gehört denen, die arbeiten – nicht denen, die besitzen.
Das letzte Wort hat die Geschichte!
Die Erde gehört niemandem. Die Früchte gehören allen.
Alles andere ist Raub.
🟥 Für eine Gesellschaft ohne Hunger, Krieg und Privateigentum an
. . Lebensmitteln!
🟥 Organisiert euch in Betrieb, Kiez und Dorf!
🟥 Wissen, Klasse, Revolution!
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