Redaktion RoterMorgen – 9. Oktober 2024
Eine gesellschaftswissenschaftliche Herangehensweise an historische Themen betrachtet diese üblicherweise als einen fortschreitenden Entwicklungsprozess. Im Gegensatz dazu zeigt die imperialistische Berichterstattung zum ersten Jahrestag des Hamas-Angriffs am 7. Oktober 2023 ein Kriegsbild, in dem Zivilisten nicht vorkommen.
Der ‘überraschende Überfall‘ auf ein Musikfestival unter dem Codenamen “Operation Al-Aqsa-Flut“ kann nicht, wie es die bürgerlichen Massenmedien ausrichten, mit dem faschistischen Holocaust in Verbindung gebracht. Keine Palästinenserin, kein Palästinenser hat sich die Eroberung von ganz Europa zum politischen Kampfziel vorgenommen, um planmäßig in Vernichtungslagern und in Gaswagen 11 Millionen Jüdinnen und Juden auszurotten. Das war die von Reinhard Heydrich auf der Wannseekonferenz zur Endlösung der Judenfrage im Januar 1942 angegebene Liquidierungsvorgabe, über die Hälfte wurde erreicht.
Gegen die faschistische Schwarzweißmalerei ist an die Aussage Lenins zu erinnern, dass der Krieg eine kunterbunte Sache sei, an der man nicht mit einer Schablone herangehen darf.
Die Ideologen der konterrevolutionären Bourgeoisie gehen ganz offensichtlich auf Dummenfang und haben auch nur bei dummen, (korrekter: Unaufgeklärten Menschen) Erfolg. Umso mehr ist es die Aufgabe der Marxisten-Leninisten, die Kräfte, die einzig in der Lage sind, eine wissenschaftliche Aufklärung zu betreiben, die Völker durch Aufklärung aufzuwühlen, ihren Hassgefühlen gegen die ‘Kriegsverbrecher da oben‘ Rationalität zu geben, besonders die armen Arbeiter und Bauern parteimäßig zu organisieren, zu klären und herauszuarbeiten, dass gemäß dem dialektischen Umschlag der Gegensätze in ihr Gegenteil heute und nicht nur erst heute, die jüdischen Imperialisten eine Holocaustpolitik verfolgen.
Konterrevolution und Revolution stehen sich im Nahen Osten nicht in ihrer Reinheit gegenüber. Es gibt kommunistische Jüdinnen und Juden, die wesentlich fortgeschrittener sind als religiös-mittelalterlich eingepferchte Hammas- und Hisbollah-Adepten.
Aber Lenin gab uns das Beispiel einer militärischen Zusammenarbeit zwischen einem monarchistisch ausgerichteten französischen Offiziers namens Lubersac, einem Sprengstoffexperten, und den Bolschewiki. Beide Seiten hatten, obwohl sie sich beiderseits an die Gurgel wollten, das gleiche Interesse, das Niederkämpfen des deutschen Imperialismus.
Heute fallen die Interessen der Weltbolschewiki mit denen der Hammas und der Hisbollah zwecks Niederwerfung der Hauptfeinde der Völker, den US-Imperialisten zusammen. Biden-Harris täuschen die Völker mit diplomatischem Gewäsch, der US-Imperialismus braucht die widerwärtigen Schlachtfelder als Waffentestgelände. Das ist es, was die revisionistische MLPD nicht versteht. Auf einem Flugblatt, das am 7.10. 2024 in Hannover auf der Demo sehr zurückhaltend an Auserwählte verteilt wurde, ist zu lesen: Hisbollah und Hamas seien faschistische Islamisten, die die Kommunisten nicht unterstützen können. Das ist offenbarer Unfug, genauso wie die Bezeichnung der Hamas als Terrormiliz im Lokalblättchen »Hannoversche Allgemeine Zeitung« (HAZ) und »Neue Presse« (NP) am 8. 10. 2022. Es gibt nur einen, dem Antisemitismuspalaver unbekannten wissenschaftlichen Ausgangspunkt, die 1844 in der Schrift ‘Zur Judenfrage‘ von Marx festgestellte Tatsache, dass das Schacher-Judentum ein antisoziales Element darstellt, der das Geld anbetet und dieses fremde Wesen beherrscht ihn. Das ist der einzig richtige gesellschaftswissenschaftliche Ausgangspunkt. Alles andere ist kalter Kaffee.
Dem Sozialdemokraten Scholz und seinen dem Geist des Judentums (kapitalistische Plusmacherei) verhafteten Followern zum Trotz. Dem kleinbürgerlichen Journalistenpöbel ist das völlig unbekannt und deshalb muss hier auch vom Gossen- und Groschenjournalismus gesprochen werden. Dazu gehört auch die Zeitung Arbeit-Zukunft, die es fertigbringt, 10/24 einen flachen Artikel über israelischen Terror im Libanon zu bringen, ohne herauszustellen, dass sich in der Welt des Schacherjuden alles ums Geld dreht, das ist der Dreh- und Angelpunkt der neuen Geschichte, der bei der AZ noch nicht angekommen ist. Das sind gefährliche Typen, die eine Revolution versauen können.
Der Ausdruck ‘Antisemitismus‘ ist spezifisch deutschen Ursprungs und ist von dem anarchistischen Journalisten Wilhelm Marr geprägt worden. Heute sind die Journalisten der bürgerlichen Presse Israels auf ein Groß-Israel eingestimmte lauter kleine Marrs. Auch die Malteser zum Beispiel gehören zu den Semiten. Die Holocaustpolitik zeigte sich bereits 1948 in den Nagba-Gräueln und 1967 in den Naksa-Gräueln. Nagba ist ein hebräisches Wort und bedeutet Unglück, in diesem Fall Kriegsverbrechen faschistoiden Charakters bewaffneter israelischer Banden an dem palästinensischen Volk während des israelisch- palästinensischen Krieges 1946 bis 1948. Naksa bedeutet Exodus. 1967 wurden 750 000 Palästinenser aus ihren Dörfern vertrieben und diese zerstört. Beides bereits nazi-reif. Dagegen richtete sich eine gerechte Doppelintifada. Bei der ersten 1993 starben 1.200 Palästinenser im Westjordanland, bei der zweiten beginnend 2000 in Ostjerusalem 4.900. Historisch unbestritten ist jüdischer Terror seit 1948ff., Namen wie Meir, Dayan und Begin sind ihren Opfern und Enkeln noch haften geblieben. Was soll der Unsinn auf einem MLPD-Flugblatt, die israelische Regierung sei inzwischen reaktionär geworden. Bei Marx war der Schacherjude, wohlgemerkt der SCHACHERjude, der ja wohl stets die israelische Regierung stellt, schon 1844 reaktionär. Der Staat Israel muss vernichtet werden, nicht das jüdische Volk.
Der Imperialismus lässt nur Wirtschaftskrisen, Weltkriege und Genozide, ein politisches Armutszeugnis, ein Mega-Verbrechen der schwärzesten Reaktion, nach dem anderen zurück. Mit allen Kräften müssen heute die fortschrittlichen Arbeiterinnen- und Arbeiter, die fortschrittlichen Kleinbäuerinnen und Kleinbauern aller Länder politisch zusammenhalten und zusammenarbeiten. Ein Wahlsieg von Trump, der einen zionistischen Angriff auf die iranischen Atomanlagen befürwortet, als gelte es 65 000 Tote von Hiroshima in einer Sekunde zu überbieten, wäre eine ‘Union‘ von Holocaust. Ein Abwurf von Atombomben auf Städte in einem, zumindest Paris und Moskau, die Hauptstadt der bürgerlichen Revolution und die Hauptstadt der Oktoberrevolution von 1918 bis 1956 sollten nach Hitlers Plänen ausgelöscht werden. Daran arbeiteten die faschistischen deutschen Imperialisten, aber sie scheiterten.
Es muss heute auf ein zweites Scheitern durch demokratische Kräfte hingearbeitet werden, der Ukraine-Krieg, die israelische Megaaggression kombiniert mit Pager-(Piepser-)Terror unter dem Faschistenpaar Netanjahu/Galland und der Krieg im Sudan haben alle das Potential eines Weltkrieges. Die israelischen Faschisten haben Guterres, den Generalsekretär der UNO, bereits zur personas non grata erklärt, die Nazis sind aus dem nach dem ersten Weltkrieg zur Verhinderung eines zweiten gegründeten Völkerbund am 19. Oktober 1933 ausgetreten. Es kann keiner sagen, dass es in der Geschichte nicht dialektisch zugehe.
Von der Weltpolitik zur Lokalpolitik: Gestern fanden am sogenannten Gedenktag in Hannover, die Stadt, die seit dem 27. Mai 1983 mit Hiroshima eine Städtepartnerschaft unterhält, zwei Demonstrationen am gleichen Ort (am Hauptbahnhof) statt, eine propalästinensische und eine proisraelische. Es ergab sich zwangsläufig eine konfrontative Situation, nur durch zwei Straßenbahnschienen in entgegengesetzter Richtung zu befahren getrennt. Die Polizei befürchtete zu Recht eine Konfrontation über die Schienen hinweg, obwohl sich die propalästinensischen Demonstranten äußerst friedlich verhielten. Hier lügt die HAZ, wenn sie schreibt, Palästinenser wollten die Schienen überqueren. Nur diese wurden schließlich aufgefordert, sich 20 Meter von den Schienen zu entfernen, nicht beidseitig 10 Meter. Die Israelfreunde hatten perfide die ‘Omas gegen rechts‘ an den Schienenrand postiert, als ob palästinensische Freiheitskämpfer Omas attackieren.
Überhaupt aufschlussreich, wer für den Völkermord an den Palästinensern eintrat: Antifa-Fahnen waren zu sehen, Parolen der deutschen Gewerkschaftsjugend und eine kleine Gruppe von anarchistisch ausgerichteten Initiatoren: ‘Briefe in den Knast‘. Dies alles zeugt von gesellschaftswissenschaftlicher Reifeverzögerung: Omas, Antifaschisten, von den Gewerkschaftsbonzen irregeleitete Jugendliche, kleinbürgerliches Anarchisten Pack. Doch das Wichtigste: Deutlich wurde, wie faschistisch die bundesrepublikanische Polizei geworden ist – nicht geworden ist, sie war es im Kern schon immer. Es ist inzwischen bei der bundesrepublikanischen Polizei üblich geworden, den Schluss der Demos einzukesseln, nachdem man genügend Bild und Tonaufnahmen gemacht hat und irgendwelche herauszugreifen. So auch am Montag am 7. Oktober 2024 in Bochum.
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Der Text beruht auf einer Diskussionsvorlage von Heinz Ahlreip. Überarbeitet von der Redaktion DerRevolutionär und der Redaktion RoterMorgen
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