Deutschland im Schatten der Konterrevolution: Zwei Landtagswahlen und ihre Bedeutung

Redaktion – 3. September 2024

Deutschland gilt als das klassische Land der Konterrevolution. Aus offensichtlichen Gründen versuchen die Herrschenden, diese Binsenweisheit zu untergraben. Die Manipulierten hingegen halten Deutschland für ein modernes, fortschrittliches, tolerantes und weltoffenes Land. Eine andere Sichtweise können sie auch nicht haben. Da eine bürgerliche Regierung das Wohl des Volkes am wenigsten im Auge hat und stattdessen die allgemeine Verarmung der Bevölkerung vorantreibt, ist sie auch am wenigsten in der Lage, die gesellschaftliche Realität als naturgeschichtlichen Entwicklungsprozess ökonomischer Gesellschaftsformationen korrekt widerzuspiegeln. Lenin fasst die Volksweisheit, dass Politik ein schmutziges Geschäft ist und den Charakter verdirbt, mit den Worten zusammen: In der Politik sind die Menschen immer Opfer von Betrug und Selbstbetrug.1
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Historische Entwicklung der Konterrevolution in Deutschland

Seit der Niederlage im Deutschen Bauernkrieg 1525 ist nicht nur die demokratische Entwicklungslinie abgebrochen, sondern auch der Weg zur nationalen Einheit in eine Sackgasse geraten. Wirtschaftlich wird kleinkariert produziert, und jegliche politisch-militante Kreativität zur Umgestaltung unterdrückender gesellschaftlicher Verhältnisse ist in der Mentalität der Ausgebeuteten verkümmert. Figuren wie Kohlhaas und Karl Moor sind Einzelkämpfer. Marx bezeichnet die deutsche Bourgeoisie als einen „vermaledeiten Greis, der nach oben und noch mehr nach unten zittert“. Die Revolution von 1848 ist in Deutschland lediglich eine Karikatur der Ereignisse von 1789. In ihr verrät die Bourgeoisie ohne jeden Anstand die Arbeiter und Bauern. Zu Beginn der imperialistischen Ära, als 1914 der Imperialismus erstmals seine ganze in ihm gespeicherte Grausamkeit ausspuckt, verrät die deutsche Sozialdemokratie die internationale Arbeiterbewegung und beteiligt sich an der Ermordung der führenden kommunistischen Revolutionäre Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht. Die Mörder bleiben selbstverständlich straffrei, sodass Deutschland nicht nur ein Land der Konterrevolution ist, sondern auch ein Land, in dem Mörder und Massenmörder unter uns leben.
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Die Gegenwart: Demokratische Defizite und die AfD

Die kleinbürgerliche Demokratie vermag es heute lediglich, friedlich-fruchtlose Demonstrationen gegen die rechtsradikale Partei AfD zu organisieren. Deutschland besitzt keine Tradition und Kultur der Volksbewaffnung. Da das deutsche Volk niemals eine erfolgreiche Revolution erlebt, aber alle erfolgreichen Konterrevolutionen erduldet hat, bestehen zwei große Defizite: a) Das deutsche Spießbürgertum braucht eine Obrigkeit und eine freiheitlich-demokratische Grundordnung, die die Ausbeutung der Arbeitskraft als „Arbeitnehmerverhältnis“ verschleiert. b) Ein bewaffneter Aufstand gegen die ausbeutenden Arbeitgeber liegt jenseits jeder Vorstellungskraft. In keinem Land der Welt finden Faschisten so leichtes Spiel wie in Deutschland. Die Grausamkeit der SS war stets weitaus größer als die vergleichbarer faschistischer Organisationen in Spanien, Italien und Japan. Angesichts der Wahlerfolge der AfD und der drohenden Gefahr eines dritten imperialistischen Weltkrieges gibt es Grund zu großer Sorge.
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Aufruf zur roten Militarisierung

Der bürgerlichen Militarisierung der Gesellschaft, die zur Unterdrückung der Lohnsklaven dient, müssen wir eine rote Militarisierung zur Befreiung entgegenstellen. Das bedeutet, dass wir auf einen bewaffneten Aufstand hinarbeiten müssen, indem wir den sich bereits in scharfen, unübersehbaren Konturen abzeichnenden dritten Weltkrieg in einen bewaffneten Aufstand und den darauffolgenden Bürgerkrieg gegen das 1 % der Bevölkerung verwandeln, das sich über 50 % des Volksvermögens angeeignet hat. Gegen dieses 1 % vorzugehen wäre ein Leichtes, doch diese Gruppe hat sich bis an die Zähne bewaffnet und die schlechtesten, sittlich verwahrlosten und reaktionären Elemente in Uniformen gesteckt und um sich geschart.
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Das Ergebnis der Landtagswahlen vom 1. September 2024

Am 1. September 2024 mussten wir zwei verheerende Landtagswahlen erleben. Eine Partei wurde als faschistisch bzw. als gesichert rechtsextrem eingestuft, um das faschistische Potenzial der anderen vor dem Volk zu verbergen. Diese Parteien wollen die Herrschaft des Kapitals über die Lohnarbeit aufrechterhalten. Zur Wahl standen nur Volksfeinde, die gierig darauf aus sind, durch Koalitionen Volksblut zu saugen. Die Wahlberichterstattung ist chaotisch und verworren. In diesem Durcheinander müssen wir die kleinbürgerlichen und bürgerlichen Parteien genau prüfen: Gehen sie hart und grausam gegen die Reichen und Mächtigen, gegen das 1 %, vor? Nein, es hat sich historisch gezeigt, dass sie dazu völlig unfähig sind. Unser Kurs ist daher klar: Wir müssen auf die politische Herrschaft einer kommunistischen Partei der Marx-Engels-Lenin-Stalin-Linie und der progressiven Parteilosen hinarbeiten. Je schneller dies erreicht wird, desto schneller wird die proletarische Demokratie Wirklichkeit. Schon Rousseau sah 1762, noch vor der Französischen Revolution, den gesellschaftlichen Fortschritt in zunehmender Volkshomogenität, während die Zersplitterung in viele Parteien Degradation und Knechtschaft begünstigt.2

 

Quellennachweis:

  1. Lenin: Drei Qellen und drei Bestandteile des Marxismus, Werke, Band 19, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 8.
  2. Jean Jacques Rousseau: Der Gesellschaftsvertrag, Reclam Verlag, 2020, Seute 149.

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