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Liebe Freundinnen und Freunde,
auch früher schon gab es das: Spaziergang zu zweit mit zwei Meter Abstand (na ja, nicht ganz!). Nur die Gesichtsmasken sind neu, die gab es auch nicht. Eine Maidemo in Zürich, wahrscheinlich Anfang des letzten Jahrhunderts. Das Gedicht darüber stammt von der Genossin Liesel Brugmann aus der Buch-Rarität „Ich wünsche Euch des Weltenalls Erbeben“ (letzte Umschlagseite).
Liesel Bruggmanns Textsammlung ist im Unionsverlag Zürich erschienen und antiquarisch beim ZVAB zu erhalten. Ich kann es jedem von Euch empfehlen.
Niels
Das Lied von der Zukunft:
Wir haben das Lied von der Zukunft gesungen
Bei unseren Kämpfen, bei Feier und Fest;
Und nie ist in unseren Herzen verklungen
Das Lied, das sich nicht unterdrücken lässt.
Es stöhnt die Menschheit in Qualen und Not
Und schreit nach nach Frieden und hungert nach Brot!
Dass Zukunft uns endlich zur Gegenwart werde:
Wacht auf, Verdammte dieser Erde!
Wacht auf und tragt eure blutroten Fahnen
In neuen Kämpfen machtvoll voran!
Hört Eurer Toten eindringliches Mahnen:
Nimmer wird frei, wer nicht kämpfen kann!
Nimmer wird sich die Freiheit erwerben,
wer nicht bereit ist, für sie zu sterben!
Wer nicht bereit ist, für sie zu leben
Und ihr all sein Kräfte zu geben!
Wir haben das Lied von der Zukunft gesungen
Und singen es wieder am Ersten Mai:
Erst wenn wir den Sozialismus errungen,
Erst dann wird die Menschheit glücklich und frei.
Ihr Unterdrückten! Wer soll Euch retten?
Wenn nicht Ihr selbst? Werft ab Eure Ketten!
Steht auf gegen Unterdrückung und Not!
Es lebe der Kampf für Freiheit und Brot!
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Lisel Bruggmann (*21. Juli 1900 in Weinfelden; † 6. Juli 1973 in Zürich,
geborene Elise Blunk, war eine deutsch-schweizerische Kommunistin
und Gewerkschafterin. Sie war eine bedeutende Persönlichkeit
der kommunistischen Frauenbewegung in der Schweiz.
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