BRD: Faschistisches Potential verdreifacht

Die deutsche Bourgeoisie zielt darauf ab, das Volk durch rückschrittliche Gegenaufklärung so zu verwirren, dass es nach Belieben manipuliert und ausgenutzt werden kann. | Bild: YouTube

Redaktion RoterMorgen – 8. Oktober 2024

Die rein politische Revolution, wie die bürgerliche von 1789, appelliert an das Individuum und spricht im Namen des Individuums. Immer wieder: Der Mensch, der Mensch.
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Historisch wurde der Schalter zur Kollektivität
mit neuen Maßstäben gesellschaftlichen Verkehrs durch die Pariser Commune umgelegt. Man denke nur an einen ihrer Kerngedanken: Die Verrichtung der öffentlichen Angelegenheiten für den monatlichen Durchschnittsverdienst eines Arbeiters. Das war revolutionär.

Eine Schlussfolgerung von Marx aus seiner Analyse der Pariser Commune wird von fast der ganzen Linken übersehen, sie wollen in ihrem „lokalpolitischen grautrüben Baggersee“ weiterschwimmen und scheuen erfrischende, aufpeitschende Ozeanstürme der Weltrevolution. Sie wollen das Schiff der Revolution auf das ruhige Kap der guten Hoffnung zusteuern, das derweil aber Kurs auf Kap Hoorn nimmt. Marx erkannte schon 1871,

daß der heutige Bourgeois sich für den rechtmäßigen Nachfolger des ehemaligen Feudalherrn ansieht“.
(Karl Marx: Der Bürgerkrieg in Frankreich, Werke, Band 17, Dietz Verlag Berlin, 1960, Seite 360).

Die Vertreter der Ideen von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit haben sich ins Gegenteil verkehrt: in selbstgefällige bürgerliche Feudalherren, gegen die diese Ideale ursprünglich gerichtet waren. Das faschistische Potenzial hat sich längst verdoppelt: Objektiv sind die Anführer der industriellen Großkonzerne heute Imperialisten, für die das Konzept des „Untermenschen“ zwangsläufig eine unveränderliche, menschliche Konstante darstellt. Subjektiv kommt dazu eine feudalaristokratische Herrenmentalität, die denselben abscheulichen Geist trägt.

Zwischen den bürgerlichen fortschrittlichen französischen Jakobinern von 1789 und den Staatsbürgern Wagenknecht, Mohamed Ali und Gysi liegen Lichtjahre. Im Kampf gegen den Faschismus müssen zuerst die „linken“ Beschützer der eingebildeten bürgerlichen Feudalherren entlarvt werden. Die Thematisierung des spezifisch deutschen Faschismus setzt drittens eine Auseinandersetzung mit der spezifischen deutschen Geschichte voraus, dadurch kommt eine weitere Schwierigkeit hinzu, dass Deutschland durch die Niederlage des Bauernkrieges 1525 zum klassischen Land der Konterrevolution wurde und eine Bourgeoisie mit der widerlichsten konterrevolutionären Visage weltweit bekam. Nur noch der buddhistische Staat Bhutan erdreistet sich weltweit, Kirchensteuer staatlicherseits einzuziehen. Die deutsche Bourgeoisie verfolgt durch rückschrittliche Gegenaufklärung das Ziel, das deutsche Volk so zu verwirren, dass es nach Belieben manipuliert und ausgenutzt werden kann.

Die deutsche Reaktion setzt ihre Ziele mit Gewalt durch. Mit der brutalen Ermordung Thomas Münzers stürzte das deutsche Volk für Jahrhunderte in die steuergeplagte Konterrevolution, und durch die Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht in den soldatengefressenen des Faschismus.
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Hervorhebungen, Gliederung, Verbesserung der Lesbarkeit: Rdaktion DerRevolutionär und -RoterMorgen

Text nach einer Diskussionsvorlage von Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse. Ahlreip arbeitete als Lagerarbeiter u. a. bei Continental in Hannover und bis zum Rentenbeginn als Gärtner für Museumsstätten und Friedhöfe.

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