Und was ist mit Mao?
In den frühen 70er-Jahren haben die Marxisten-Leninisten eine Zeit lang die Mao Tse-tung-Ideen für marxistisch-leninistisch gehalten. Das geschah insbesondere im Zusammenhang mit der Polemik von China und Albanien gegen die Generallinie der Kommunistischen Weltbewegung, die sie als revisionistisch entlarvten. Mitte bis Ende der 70er-Jahre erkannten die Marxisten-Leninisten, dass die Mao Tse Tung-Ideen nicht marxistisch-leninistisch sind und die Kritik von Seiten der KPChn nicht auf marxistisch-leninistischer Grundlage beruhte – im Unterschied zur Kritik der Partei der Arbeit Albaniens und Enver Hoxhas.
Die Diskussionen über die Mao Tse-tung-Ideen hielten in der KPD/ML bis 1978 an. Mit Erscheinen der Ausgabe 32/78 wurde dann auch der Kopf Maos nicht mehr im Zeitungskopf gezeigt.
Die Einschätzung der marxistisch-leninistischen Weltbewegung von Mao Tse-tung: Er war kein Marxist-Leninist, er hat den Marxismus-Leninismus vulgärmarxistisch verfälscht. Er war ein bürgerlich-demokratischer Revolutionär. Seine und die Regierung der KPChs haben dem chinesischen Volk Fortschritte gegenüber den reaktionär feudalistischen Regimes und den deutschen und japanischen Okkupanten gebracht – aber nicht den Sozialismus. Die Mao Tse-tung-Ideen weisen den Weg zur Konterrevolution und dem kapitalistischen Staat, wie es sich später nur allzu gut bewahrheitete.
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