Ich bin Indianer – mein einziger Wunsch ist es, wie einer zu leben!

Redaktion – 27. Januar 2025

Willkommen zurück, Leonard Peltier!

Kurz vor Redaktionsschluss erreichte uns die wunderbare Nachricht, dass der indigene Aktivist Leonard Peltier nach über 49 Jahren Haft in den Hausarrest entlassen wurde.

Der Anishinabe-Lakota-Stammesangehörige Leonard Peltier war mehr als 47 Jahre lang in verschiedenen Hochsicherheitsgefängnissen der USA inhaftiert, teils sogar in Isolationshaft. Damit verbrachte er über die Hälfte seines Lebens als politischer Gefangener hinter Gittern.

Am 6. Februar 1976 wurde Peltier unter dem Vorwurf verhaftet, er habe bei einer Schießerei in der Pine Ridge Reservation zwei FBI-Beamte erschossen. Diese waren zuvor überfallartig in ein AIM-Schutzcamp für ältere Reservatsbewohner eingedrungen. Im April 1977 wurde Peltier zu zwei aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Später wurde der Vorwurf auf Mitwisserschaft und Mittäterschaft abgeschwächt, doch das Strafmaß blieb bestehen – obwohl es bis heute keine belastbaren Beweise für seine Schuld gibt. Selbst an dem Verfahren beteiligte Staatsanwälte und Richter räumten dies später ein.

Fotomontage von M. Ody für Käpt’n-Jonathans-Literaturwerkstatt

Für den AIM-Aktivisten begann eine fast fünfzigjährige Odyssee durch die Hochsicherheitsgefängnisse der USA – oft unter härtesten Bedingungen, teils in Isolationshaft und in den letzten fünf Jahren nahezu durchgehend eingeschlossen. Sämtliche Anträge auf Wiederaufnahme des Verfahrens, Begnadigung oder Bewährung wurden abgelehnt.

Die Entscheidung, ihn in den Hausarrest zu entlassen, ist daher ein bedeutender Schritt in Richtung Freiheit – auch wenn er weiterhin unter der Aufsicht des »Federal Bureau of Prisons« bleibt. Trotz berechtigter Kritik, dass er nicht vollständig begnadigt wurde, stellt dies für Peltier und viele Indigene einen Etappensieg im Kampf um ihre Rechte und Souveränität dar.

„Es ist endlich vorbei – ich gehe nach Hause“, waren Peltiers erste Worte. In der Turtle Mountain Reservation in North Dakota wartet bereits ein Haus auf ihn. In einem Telefoninterview sagte er: „Sagt allen in Indian Country … und all meinen Unterstützern weltweit, wie dankbar ich bin. Ihr habt mich einen Schritt nach Hause gebracht, und Hausarrest ist millionenfach besser als das, wo ich jetzt bin.“

Damit meint er den fast fünf Jahrzehnte währenden Kampf, die unzähligen Proteste, Petitionen und Tausenden von Briefen an Politiker und an ihn selbst. Nur durch diese massive internationale Solidarität konnte dieser große Mann der Lakota, der stets standhaft blieb und für die Freiheit seines Volkes kämpfte, endlich befreit werden.

Obwohl die Belastungsbeweise nachweislich manipuliert und unter Gewaltandrohung erpresst wurden, während alle entlastenden Beweise unterdrückt oder nicht zugelassen wurden, entschied sich Präsident Biden lediglich für einen Hausarrest. Daher fordern wir die sofortige vollständige Begnadigung und eine angemessene Haftentschädigung für Leonard Peltier!
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Anmerkung
Zu Ehren des Widerstands der Lakota-Indianer und zur Aufklärung über die Verbrechen in Wounded Knee im Jahr 1973, arbeitet die Käpt’n-Jonathans-Literaturwerkstatt derzeit an dem Roman Bloody Heart, basierend auf einer Vorlage von Dean Reed.

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