„Zeitungsschelte“

Volkskorrespondenz zum Wochenede
Heinz Ahlreip – 29. April 2023

Heinz Ahlreip

Man muss es verstehen, in politischen Texten, die natürlich schwerpunktmäßig die augenblicklichen Interessen des Tages zum Thema haben, Kerngehalte der marxistisch-leninistischen Theorie mit einzubringen – das beherrscht zum Beispiel die Zeitung ‘Arbeit Zukunft‘ überhaupt nicht, gleich Null, als ob in der Redaktion die Bände der Klassiker fehlen.  Ist dem so, und dem ist leider so, wird Misere ohne Perspektive aufgezeichnet. Wo sich die Gelegenheit bietet, ist doch auf die Verheißung eines neuen Menschen im Kommunismus zu verweisen, der allseitig entwickelt, allseitig geschult alles machen kann. Für fast jeden Artikel über die kapitalistische Arbeitswelt könnte das ein Schlussgedanke sein, der stark zum Nachdenken anregt. Ich lese Artikel in kommunistischen Zeitungen, in denen eine Chronologie des Elends aufgeführt wird, zum Beispiel im ‘Rotfuchs‘ einen Bericht über die Menschenrechtslage in Myanmar und die Menschenrechtsverletzungen durch die Militärjunta. Eine sehr traurige, das Gemüt belastende Sache, umso mehr, als kein Ausweg angezeigt wird bzw. angezeigt werden kann. Weil das Entscheidende fehlt: Aus welchen Klassen setzt sich die Gesellschaft in Myanmar zusammen, wie sind die Klassenkräfteverhältnisse und wie die Wechselverhältnisse unter den Klassen? Es muss doch Arbeiter und Bauern in Myanmar geben! Und daraus eben ergibt sich eine positive Perspektive. Mit einigem Geschick könnte der Schlusssatz des Artikels lauten: Proletarier aller Länder vereinigt Euch! Das ist überhaupt ein Kriterium für einen gelungenen Artikel über die kapitalistische Arbeitswelt oder über den Kapitalismus ganz allgemein, wenn auch er endet wie das Manifest.  


Erstveröffentlichung »Der Weg zur Partei« 25. April 2023. Eine Weiterveröffentlichung des Textes ist gemäß einer Creative Commons 4.0 International Lizenz ausdrücklich erwünscht. (Unter gleichen Bedingungen: unkommerziell, Nennung der verlinkten Quelle (»Der Weg zur Partei«) mit Erscheinungsdatum).
.
Über den Autor:
Heinz Ahlreip, geb. am 28. Februar 1952 in Hildesheim. Von 1975 bis 1983 Studium in den Fächern Philosophie und Politik an der Leibniz Universität Hannover, Magisterabschluss mit der Arbeit »Die Dialektik der absoluten Freiheit in Hegels Phänomenologie des Geistes«. Forschungschwerpunkte: Französische Aufklärung, Jakobinismus, Französische Revolution, die politische Philosophie Kants und Hegels, Befreiungskriege gegen Napoleon, Marxismus-Leninismus, Oktoberrevolution, die Kontroverse Stalin – Trotzki über den Aufbau des Sozialismus in der UdSSR, die Epoche Stalins, insbesondere Stachanowbewegung und Moskauer Prozesse. Ahlreip arbeitete als Lagerarbeiter u. a. bei Continental in Hannover und bis zum Rentenbeginn als Gärtner für Museumsstätten und Friedhöfe.

.

zurück zur Startseite
hier geht es zur Facebook Diskussionsgruppe

Sag uns deine Meinung zum Artikel mit einem Kommentar/Leserbrief

 

Lest die Klassiker und studiert den Marxismus-Leninismus!

bestellen LESEPROBE …. bestellen LESEPROBE

.

Kontakt: Info@RoterMorgen.eu

.

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*